Weltkulturerbe in Österreich – 11 x Weltklasse entdecken

Wenn es um Kultur geht, ist Österreich eindeutig ein Hochkaräter. Schon elf Orte hat die UNESCO zu Welterbestätten erklärt. Wir stellen sie vor. Ihr Besuch bietet einen schönen Anlass für Ausflüge oder auch eine große Welterbe-Tour durch Österreich.

Erbe für alle: die UNESCO-Weltkulturerbeliste

Die Menschheit ist bunt und vielfältig, aber sie gehört zusammen. Sie verfügt über ein gemeinsames kulturelles Erbe, das sie bewahren sollte. Das ist die Idee hinter der Welterbekonvention der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die Welterbekonvention ist ein Vertrag zum Schutz des Kultur- und  Naturerbes der Welt. Die UNESCO etablierte sie 1972. Sie soll das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Orte erhöhen und dazu beitragen, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO umfasst rund 900 Städte, Gebäude und archäologische Stätten in der ganzen Welt. Das flächenmäßig recht kleine Österreich ist mit gleich elf Einträgen überdurchschnittlich vertreten (Stand 2023).

1. Die Stadt als Denkmal: Das historische Zentrum von Wien

Im historischen Zentrum Wiens zählt die UNESCO 1600 Denkmäler.

Im historischen Zentrum Wiens zählt die UNESCO 1600 Denkmäler.

Jeder Österreicher kennt Wien. Aber hier sind so viele Kulturschätze versammelt, dass auch Bewohner der Stadt sicher noch viele Welterbestätten (wieder)entdecken können.  Die ehemalige Residenzstadt der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und der Habsburgermonarchie war über Jahrhunderte ein wichtiges Zentrum der europäischen Kultur, insbesondere der Musik. Sie beeindruckt mit Zeugnisse aus 2.000 Jahren Stadtgeschichte, angefangen mit Ruinen aus der Römerzeit. Aus dem Mittelalter und dem Barock ist eine Fülle repräsentativer Kirchen, Schlösser und Kulturbauten erhalten. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten zählt die Ringstraße aus dem 19. Jahrhundert rund um das historische Zentrum mit zahlreichen Bauwerken des Historismus. 

Die Kernzone des Weltkulturerbes umfasst 1.600 Denkmäler. Die meisten finden sich im ersten Stadtbezirk mit Stephansdom, Staatsoper, Hofburg, Burgtheater, dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum. Es schließen sich das Schloss Belvedere und der Stadtpark im dritten, Karlsplatz und Karlskirche im vierten und Museumsquartier und Volkstheater im siebten Stadtquartier an. Und das ist noch nicht alles. Um die Kernzone herum führt die UNESCO in einer Außenzone weitere 2.900 bedeutsame Bauwerke auf.

2. Prächtig: Schloss und Gärten von Schönbrunn

Der Salon der Kaiserin im Schloss Schönbrunn

Der Salon der Kaiserin im Schloss Schönbrunn

So wohnten die Kaiser – Das Schloss Schönbrunn war die Sommerresidenz der Habsburger. Erst Kaiser Franz Joseph gefiel es hier so gut, dass er das ganze Jahr über blieb. Die prächtigen Räume, darunter der Spiegelsaal, erzählen von Eleganz und Reichtum vergangener Zeiten. Das Schloss und die Gärten bilden ein Gesamtkunstwerk der Repräsentationsarchitektur. Die Anlage wurde im 18. Jahrhundert unter Maria Theresia im Stil des Spätbarocks ausgebaut. Die weitläufigen Gärten laden zu einem inspirierenden Spaziergang ein.  Dabei kannst du neben dem weltweit ersten Zoo eine künstliche Ruine sowie eine Fülle von Brunnen und Pavillons entdecken. Der auf einer Anhöhe gelegene Gloriette-Pavillon bietet einen Panoramablick auf Wien.

Wenn du Kinder hast, führt kein Weg am Kindermuseum vorbei. Das findest du im Schloss, im Erdgeschoss des Westtraktes. Hier dürfen sich die Kids als Franz, Sissi und Maria Theresia verkleiden und erfahren, wie die kaiserlichen Kinder gelebt, gelernt, gespielt und gespeist haben. Im Schlosspark versprechen der historische Irrgarten und ein Labyrinthikon Spaß für Jung und Alt. 

Anfahrt: Vom Wiener Stadtzentrum zum Schloss Schönbrunn fährst du mit dem Auto in etwa 20 Minuten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwa 33 Minuten: zum Beispiel von der Station Rennweg mit der Straßenbahnlinie 71 zum Karlsplatz. Dort steigst du in die U-Bahnlinie U4 und fährst direkt bis zur Station Schönbrunn.

Lies auch unseren Artikel zu den schönsten Schlössern Österreichs.

3. See in der Steppe: Kulturlandschaft Neusiedler See

Gleich hinter Wien die Steppe: Brunnen am Neusiedler See

Gleich hinter Wien die Steppe: Brunnen am Neusiedler See

Der Neusiedlersee ist Mitteleuropas größter Steppensee. Als Steppe werden trockene, nahezu baumlose Gras- oder Buschlandschaften bezeichnet. Zum UNESCO-Welterbe gehören der See und seine Umgebung im österreichischen Burgenland und im benachbarten Ungarn. Die Region ist seit der Vorgeschichte Schnittpunkt verschiedener Kulturen. Zum Kulturerbe zählen hier auch die Weinkultur und die köstliche regionale Küche. Sehenswert ist die denkmalgeschützte kleine Weinbau-Stadt Rust mit Bürgerhäuser aus der Zeit der Renaissance, des Barock oder des Historismus. Bekannt ist Rust auch als Stadt der Störche.

Die Umgebung des Sees, auch bekannt als der Seewinkel, ist ein Naturschutzgebiet von außergewöhnlicher Vielfalt. Hier finden sich Salzwiesen, Schilfgürtel und eine einzigartige Flora und Fauna, darunter zahlreiche Vogelarten. Die Region ist ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Der Neusiedler See mit seiner Umgebung ist ein perfekter Ort für Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad die Natur erleben möchten. Der flache See und das milde Klima bieten außerdem ideale Bedingungen für Wassersportarten wie Segeln und Windsurfen.

So kommst du zum Neusiedler See: Die Fahrt mit dem Auto von Wien nach Neusiedl am See über die A4 oder die Landstraße B10 dauert etwa 40 Minuten. Es gibt direkte Züge von Wien Hauptbahnhof nach Neusiedl am See. Die Fahrt dauert etwa 1 Stunde und 15 Minuten. Es gibt außerdem mehrere Busverbindungen von Wien nach Neusiedl am See.

4. Badekultur: Baden bei Wien

Gesund mit Schwefel: Baden wurde im 19 Jh. zu einem europäischen In-Destination.

Gesund mit Schwefel: Baden wurde im 19 Jh. zu einem europäischen In-Destination.

Schwefelwasser riecht zwar unangenehm, hilft aber gegen allerlei Leiden. Die Schwefelquellen des Kurorts Baden schätzten schon die alten Römer. Im 19. Jahrhundert wurde Baden zu einem mondänen Vorort der Hauptstadt und zu einem beliebten Ziel für die europäische Elite. Sowohl Mozart und Beethoven waren hier häufig zu Gast und verfassten hier Teile ihrer Werke. Das Stadtbild ist geprägt von Kuranlagen, Hotels und Villen aus dem 19. Jahrhundert, vielfach im Stil des Biedermeier.

Als Besucher von Baden solltest du natürlich vor allen Dingen: Baden. Das tust du am besten in den Römerthermen, einem Komplex aus verschiedenen Thermalbädern. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt versammeln sich im Kurpark: das Casino, das Kaiser- und das Beethovenhaus. Das Kaiserhaus ist ein ehemaliger Sommerpalast der Habsburger. Es ist heute ein Museum, das die Geschichte der Kaiserfamilie und der Stadt Baden beleuchtet. Auch das Beethovenhaus ist ein Museum. Hier komponierte Beethoven Teile seiner neunten Symphonie. Auch Kindern macht Baden Spaß: Im Park finden sie Spielplätze, Wasserspiele und einen Streichelzoo, in den Römerthermen ein Kinderbecken mit Rutschen und anderen Attraktionen.

Nach Baden fährst mit dem Auto von Wien über die A2 in 30 Minuten.
Von Wien Hauptbahnhof fahren regelmäßig Züge (25 Minuten Fahrtzeit)  und auch Busse (ca. 30 Minuten).

5. Großes Kino auf Schienen: die Semmeringbahn

 Die 1854 eröffnete Semmeringbahn war eine technische Meisterleistung.

Die 1854 eröffnete Semmeringbahn war eine technische Meisterleistung.

Bahnfahren als Erlebnis – Die Semmeringbahn ist bekannt für spektakuläre Ausblicke auf die alpine Landschaft. Sie führt auf 41 Kilometern durch 15 Tunnels, über mehr als 16 Viadukte und 100 Brücken, von Gloggnitz südlich von Wien bis nach Mürzzuschlag in der Steiermark. Eröffnet wurde die Strecke im Jahr 1854 mit einer Fahrt von Kaiser Franz Joseph. Als erste Hochgebirgsbahn Europas war sie seinerzeit eine technische Meisterleistung. Deshalb zählte sie die UNESCO zum Weltkulturerbe.

Im Informationszentrum an der Station Semmering erfährst du alles über die Geschichte der Zugstrecke. Semmering war der höchste auf Schienen erreichbare Punkt der Welt. Die Bahn legte auch den Grundstein für den Tourismus in der Region. Historische Hotels und Villen zeugen von dieser Zeit. An den zahlreichen Haltestellen kannst du nach Belieben zu- oder aussteigen. Auch zu Fuß kannst du die Strecke erkunden: Entlang der Trasse führt ein Bahnwanderweg. Das berühmte Viadukt „Kalte Rinne“ – 184 Meter lang und 46 Meter hoch – lässt sich am besten von einem Aussichtspunkt namens „20-Schilling-Blick“ fotografieren. Das Motiv war einst auf der entsprechenden Banknote abgebildet. Für Tagesausflüge von Wien perfekt – mit der Semmeringbahn kommen Wanderer schnell wieder zurück in die Stadt.

So kommst du nach Gloggnitz zur Semmeringbahn: Von Wien Hauptbahnhof fahren regelmäßig Züge, Fahrtzeit: eine Stunde. Mit dem Auto fährst du von Wien über die A2 ebenfalls in ungefähr einer Stunde.

Lies auch unseren Artikel zu den schönsten Bahnstrecken Österreichs.

6. Graz – Altstadt und Schloss Eggenberg

Graz: Auch die Dachlandschaft war ausschlaggebend für die UNESCO.

Graz: Auch die Dachlandschaft war ausschlaggebend für die UNESCO.

Das historische Stadtbild der Grazer Altstadt ist hervorragend erhalten. In ihr lässt sich Baugeschichte mit allen wichtigen Architekturstilen seit dem Mittelalter noch heute nachvollziehen, besonders die Stadtplanung der Barockzeit. Ausschlaggebend für die Einstufung der UNESCO waren auch die geschlossene Dachlandschaft und die harmonische Verbindung zwischen der Stadt und der umliegenden Landschaft. 
Hoch über der Altstadt thront der Schlossberg mit Überresten einer ehemaligen Festung. Hier steht auch der Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt. Wenn du nicht laufen möchtest, gelangst du auf den Schlossberg per Seilbahn oder Lift. Runter gehts schneller: 
eine 170 Meter lange Rutschbahn führt vom Schlossberg nach unten. Eine Gaudi, nicht nur für Kinder.

Die Silhouette von Graz prägt die markante „Grazer Stadtkrone”. Zu ihr gehören vier monumentale Bauten: der gotische Dom, das Mausoleum Kaiser Ferdinands II. mit der Katharinenkirche aus dem 17. Jahrhundert, die alte Jesuiten-Universität und die Grazer Burg.

Das barocke Schloss Eggenberg, am Stadtrand von Graz gelegen, wurde nachträglich zum Welterbe hinzugefügt. Die Gestaltung der fürstlichen Residenz spiegelt das Weltbild zur Zeit seiner Erbauung im 17. Jahrhundert wider. Das Schloss sollte ein wohlgeordnetes, logisches und erklärbares Universum repräsentieren. Eine Grundlage dieses Universums ist der Kalender. So besitzt Schloss Eggenberg 365 Außenfenster – für jeden Tag eines Jahres. In jedem Stockwerk befinden sich 31 Räume für die maximale Anzahl der Tage eines Monats. 24 ringförmig angelegte Prunkräume im zweiten Obergeschoß symbolisieren die Stunden des Tages. 

So kommst du nach Graz:
Von Wien aus kommst du über eine direkte Bahnverbindung nach Graz, mit dem Auto über die A2. Die Fahrtzeit beträgt jeweils etwa 2 Stunden. Vom Flughafen Graz gibt es Direktverbindungen nach Wien (45 Minuten) und andere Städte in Österreich und Europa. 

7. Schutz vor Barbaren: der Donaulimes

Das „Heidentor” in Carnutum ist der Überrest eines Siegesdenkmals aus dem 4.Jh..
© Michael Dufek

Das „Heidentor” in Carnutum ist der Überrest eines Siegesdenkmals aus dem 4.Jh..

Mit dem Limes schützte das Römische Reich seine Grenzen in Europa gegen Germanen und andere Barbaren. Ein Teil des Limes verlief entlang der Donau vom heutigen Bayern bis nach Rumänien. In die Liste der Welterbestätten wurde der Abschnitt in Bayern, in Österreich und in der Slowakei aufgenommen. Hier kannst du gut erhaltene archäologische Überreste von römischen Befestigungen, Wachtürmen und Militärlagern erkunden. Sie zeugen von der Geschichte der römischen Grenzsicherung, der beeindruckenden Ingenieurskunst der Römer und dem Leben in den römischen Städten entlang der Grenze.

Die wichtigsten Stätten liegen an verschiedenen Orten entlang der Donau und laden dazu ein, zusammen mit der römischen Geschichte auch die Donaulandschaft zu erkunden, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad, wahlweise nur in Österreich oder auch in den Nachbarländern. 

Das sind die wichtigsten Stätten in Österreich:

Das Legionslager Lauriacum in Enns war eines der größten Legionslager des Römischen Reiches. Es ist heute ein Museum, das die Geschichte des Lagers und der römischen Armee zeigt.

Carnuntum (Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg) war eine bedeutende römische Stadt am Donaulimes. 30 Kilometer östlich von Wien gelegen, ist sie heute eine der am besten erhaltenen römischen Stätten in Österreich. In einem archäologischen Park kannst du die Überreste der Stadt besichtigen – unter anderem ein veritables Amphitheater.

Ganz in der Nähe von Carnutum steht in Hainburg an der Donau einer der am besten erhaltenen Wachtürme des Donaulimes. Er ist heute ein Museum zur Geschichte des Limes und seiner Wachtürme. 

8. Wein, Venus, Wachau

Kulturlandschaft Wachau: Burgruine Aggstein an der Donau

Kulturlandschaft Wachau: Burgruine Aggstein an der Donau

Die Wachau ist eine malerische Landschaft mit Obstgärten, Weinbergen und mittelalterlichen Burgruinen. Sie liegt im und um das Tal der Donau zwischen Melk und Krems in Niederösterreich, etwa 80 Kilometer westlich von Wien. Schon seit der Altsteinzeit wird diese Landschaft vom Menschen kultiviert. Hier wurde die 30.000 Jahre alte „Venus von Willendorf” gefunden, eine üppige Frauenskulptur, die Fruchtbarkeit symbolisierte. Fruchtbar ist die Landschaft noch heute. Die Wachau ist bekannt für erstklassige Weißweine, insbesondere den Grünen Veltliner und den Riesling. Die bedeutendsten Kulturdenkmäler sind die Stifte Melk und Göttweig sowie die mittelalterliche Altstadt von Krems. Das Stift Melk ist ein imposantes Benediktinerkloster auf einem Hügel über der Donau. Von hier hast du eine atemberaubende Aussicht auf die Donau und die umliegende Landschaft. Beeindruckend sind die barocke Architektur und die Innenausstattung.

Eine beliebte Sehenswürdigkeit in der Wachau ist auch der kleine mittelalterliche Ort Grünberg. Der blaue Turm der dortigen Stiftskirche gilt als Wahrzeichen der Wachau.

Die Wachau bietet zahlreiche Gelegenheiten zum Wandern und Radfahren, insbesondere entlang des Donauradwegs. Eine schöne Möglichkeit, die Landschaft der Wachau zu erleben, ist auch eine Schifffahrt auf der Donau. Starten kannst du beispielsweise in Krems, Dürnstein oder Melk. 
Weinliebhaber verkosten die regionalen Weine in Weingütern und Weinkellern oder zusammen mit regionaler Küche in einem der zahlreichen Heurigen-Lokale.  

Anfahrt: Die Autofahrt von Wien nach Krems dauert über die A1 etwa eine Stunde. Die Bahnstrecke von Wien nach Linz führt durch die Wachau. Die Fahrt von Wien nach Krems dauert etwa eine Stunde und 20 Minuten. Die Fahrt von Linz nach Krems eine Stunde und 40 Minuten.

9. Kulturlandschaft: Hallstatt-Dachstein und das Salzkammergut

Beliebtes Fotomotiv: Hallstatt am Hallstätter See

Beliebtes Fotomotiv: Hallstatt am Hallstätter See

Auch Landschaften zeugen von Kultur. Die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein und das Salzkammergut wurden seit Jahrtausenden von Menschen geprägt. Eine große Rolle spielte dabei der Salzabbau. Für die Einstufung als Welterbe waren vor allem die Zeugnisse des Salzbergbaus ausschlaggebend. Der begann hier bereits um 1500 vor Christus. Das Salzbergwerk Hallstatt ist eines der ältesten der Welt. In den „Salzwelten” kannst du in unterirdischen Stollen und Höhlen Einblicke in den Salzbergbau gewinnen. Von ganz unten nach ganz oben: Eine Bergbahn führt steil hinauf in die Berge zur „Skywalk”-Aussichtsplattform. Hier bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf Hallstatt und die umliegenden Berge.

Zum Welterbe gehört auch das pittoresk zwischen Hallstätter See und Berg eingeklemmte Hallstatt, eine der Instagram-tauglichsten Ortschaften Österreichs. Sehenswert ist auch die Kaiservilla in Bad Ischl und ihr Park. Hier unterschrieb Kaiser Franz Joseph 1914 die Kriegserklärung an Serbien, die zum Ersten Weltkrieg führte.

Die liebliche Landschaft des Salzkammerguts ist durchzogen von größeren und kleineren Seen und umgeben von mächtigen Gebirgsmassiven. Die Seen laden im Sommer zum Baden ein, der Dachstein, das Tote Gebirges, die Osterhorngruppe, der Traunstein und das Höllengebirge bieten vielfältige Möglichkeiten zum Wandern, Radeln, Kraxeln und für den Wintersport.

Ebenfalls im Salzkammergut befinden sich Fundorte prähistorischer Pfahlbauten, die zu einer gesonderten Welterbestätte zählen (siehe Punkt 10).

Mehr zu den Salzwelten in Hallstatt liest du auch hier.

10. Mittelalter trifft Barock – das Zentrum der Stadt Salzburg

Baudenkmale vom Mittelalter bis zum Barock: Altstadt von Salzburg mit Festung Hohensalzburg

Baudenkmale vom Mittelalter bis zum Barock: Altstadt von Salzburg mit Festung Hohensalzburg

Die Salzburger Altstadt fügen sich mittelalterliche Baudenkmale und Prunkbauten sowie zahlreiche Plätze des Barock zu einem einzigartigen städtebaulichen Ensemble zusammen. Die Silhouette wird geprägt von den Türmen und Kuppeln der vielen Kirchen und beherrscht von der Festung Hohensalzburg.
Kulturell bedeutsam ist Salzburg auch als Geburtsort von Wolfgang Amadeus Mozart und als Austragungsort der Salzburger Festspiele im Juli und August. Mozarts Geburts- und Wohnhaus ist bis heute erhalten und beherbergt ein Museum.

Die Hauptsehenswürdigkeiten Salzburgs sind der Dom, ein Meisterwerk der Romanik und Gotik, die barocke Residenz der Erzbischöfe, die Festung Hohensalzburg, eine der größten Burgen Europas, das Stift St. Peter, das älteste Kloster in Salzburg, und der Mirabellgarten, ein barocker Lustgarten.

So kommst du nach Salzburg und ins Salzkammergut:
Mit dem Auto fährst du von Wien in anderthalb Stunden über die A1 nach Salzburg und von dort über die Bundesstraßen B158 oder B159 ins Salzkammergut.
Die Bahn fährt in zwei Stunden von Wien nach Salzburg. Von dort aus gibt es Anschlusszüge zu einzelnen Orten im Salzkammergut.

Vom Flughafen Salzburg gibt es Verbindungen nach Wien, Graz, Innsbruck und viele europäische Städte

11. Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen

Hier stand die größte Pfahlbausiedlung Europas: Pfahlbau-Pavillon am Mondsee

Hier stand die größte Pfahlbausiedlung Europas: Pfahlbau-Pavillon am Mondsee

Zwischen 5000 und 500 vor Christus siedelten unsere Vorfahren im Alpenraum gerne in Pfahlbauten, in Seen oder Sümpfen. So waren sie vor Hochwasser, Raubtieren und feindlichen Nachbarn geschützt.

Die UNESCO hat hundert Fundstellen solcher Siedlungen in der Schweiz, in Frankreich, in Deutschland und in Italien in die Welterbeliste aufgenommen. Fünf Fundorte prähistorischer Pfahlbausiedlungen gibt es auch in Österreich. Die Fundorte befinden sich in Oberösterreich und in Kärnten. Eine Reise sind diese Stätten nur für Archäologie-Fans wert. Die Pfahlbauten sind, bis auf einige Pfähle unter Wasser, nicht erhalten. Besucher können sich aber in Pavillons an den Fundstätten, bei Führungen und in Museen über die Pfahlbausiedlungen informieren. 

Der Fundort Seewalchen liegt am Attersee und ist die älteste bekannte Pfahlbausiedlung Österreichs. Sie wurde zwischen 5.000 und 4.500 v. Chr. bewohnt. Besucher finden Informationen in einem frei zugänglichen Pfahlbau-Pavillon. Der Fundort am Mondsee ist die größte bekannte Pfahlbausiedlung Österreichs. Nach ihm wurde die Mondseekultur benannt, die in der Jungsteinzeit im Salzkammergut existierte. Besucher finden Informationen und Fundstücke in einen Pavillon am See und außerdem im Kloster Mondsee, im Kloster- und Pfahlbaumuseum. Zum Welterbe gehört außerdem der Fundort am Keutschacher See in Kärnten. 

Österreich-Kultur-Tour

Sicher kennt jeder Österreicher bereits die eine oder andere der heimischen Weltkulturerbe-Stätte, allen voran das historische Zentrum der Hauptstadt. Aber alle elf Stätten werden die wenigsten schon besucht haben. Und auch Orte, die du schon gesehen hast, lohnen einen zweiten Besuch und eine eingehendere Beschäftigung mit dem geschichtlichen Hintergrund. Die Weltkulturerbe-Stätten liegen in fünf der neun Bundesländer. Sie bieten einen schönen Anlass für Wochenendausflüge, bei denen du auch benachbarte Sehenswürdigkeiten erkunden und die Natur genießen kannst.

Du willst mehr? Dann besuche zwei oder mehr Welterbe-Ziele in einer Region. Wenn du dir mehr Zeit nehmen und gleich alle Orte hintereinander entdecken möchtest, dann stelle dir auch eine „kultivierte” Österreich-Tour entlang der Welterbe-Stätten zusammen.

Tourenvorschlag 1:
Wie du gesehen hast, befindet sich ein großer Teil der österreichischen Welterbestätten in Wien und seiner Umgebung. Möchtest du auf einer Tour mit dem Fahrrad oder mit dem Auto mehrere Stätten besuchen? Dann könntest du zum Beispiel zunächst die Wachau erkunden, dann entlang der Donau nach Wien fahren. Hast du das Stadtzentrum und das Schloss Schönbrunn besichtigt, fährst du weiter Richtung Osten an der Donau entlang zu den Stätten des Limes in Petronell-Carnutum und Hainburg. Zum Abschluss der Tour entspannst du am Neusiedlersee und seiner Umgebung.

Tourenvorschlag 2:
Bei dieser zweiten Variante stehen ebenfalls Wien und Schönbrunn auf dem Programm. Du startest hier im Zentrum der Stadt und bewegst dich dann über Schönbrunn in südlicher Richtung nach Baden. Von dort aus fährst du nach Gloggnitz und besteigst die Semmeringbahn. Von der Endstation ist es noch eine gute Stunde mit der Bahn oder mit dem Auto nach Graz, wo du die Altstadt und das Schloss Eggenberg besichtigst.

Tourvorschlag 3:
Diese Tour beginnt und endet in Salzburg. Von hier aus unternimmst du eine Rundtour durch das Salzkammergut, besuchst Hallstatt und die Fundorte der Pfahlbausiedlungen am Mond- und am Attersee.

 

Lesetipp:
Auch Baumwipfelpfade sind ein schönes Ausflutgsziel. Lies auch unseren Artikel, in dem wir die 5 schönsten Baumwipfelpfade Österreichs vorstellen.