Auto gesucht:
Zehn Tipps für den Gebrauchtwagenkauf

Wie erkennt man vertrauenswürdige Händler und saubere Tachostände? Wer auf gewisse Dinge achtet, kann beim Gebrauchtwagenkauf nichts falsch machen.

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1. Auf Rost und Feuchtigkeit achten

Der Wagen sollte bei gutem Licht besichtigt werden. Auch kleine Schäden, etwa eine Delle im Kotflügel, können in der Reparatur teuer werden. Rost lauert oft unter Teppichen, im Kofferraum oder in Radkästen. Muffiger Geruch im Innenraum deutet auf Feuchtigkeit im Wagen hin. Schaue auch unter das Auto.

2. Unfallfahrzeug oder nicht?

Unfallfahrzeuge sind anfälliger für spätere Defekte und daher weniger wert. Überprüfe, ob Unfälle durch Reparaturen kaschiert worden sind. Verdächtig sind Lücken zwischen einzelnen Bauteilen. Wenn etwa die Spalten zwischen Motorhaube und Kotflügeln nicht gleich groß sind, hat sich die Karosserie wahrscheinlich verzogen. Ausgebesserte Lackschäden sind jedoch mit bloßem Auge schwer zu erkennen.

3. Motor checken

Überprüfe die Schläuche und Dichtungen auf Spuren von ausgelaufenen Flüssigkeiten. Kontrolliere die Kühlflüssigkeit. Ist sie trübe, könnte das auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hindeuten. Ist zu wenig Bremsflüssigkeit vorhanden, könnten bald neue Bremsklötze fällig werden. Ziehe außerdem bei laufendem Motor den Ölmessstab heraus. Wenn sich glitzernder Metallstaub in dem Öl befindet, sind wahrscheinlich die Motorlager defekt.

4. Probefahrt muss sein

Ohne Probefahrt geht nichts. Kontrolliere zu Beginn die Handbremse und auch die wichtigsten elektrischen Funktionen wie Klimaanlage, elektrische Außenspiegel, Sitzheizung und Radio. Bei der Probefahrt deuten eine stockende Schaltung, starke Vibrationen und Ruckbewegungen auf Antriebsprobleme hin. Einige Mängel wie eine verzogene Spur oder kaputte Stoßdämpfer machen sich erst bei hohem Tempo bemerkbar. 

5. Fachmeinung einholen

Am besten nutzt du die Probefahrt direkt für einen Abstecher zu einer Prüfstelle und lässt das Auto dort begutachten. Du kannst aber auch einen Kfz-Mechaniker oder anderen Fachmann zu deinem Termin beim Gebrauchtwagenhändler mitbringen.

6. Kilometer sind nicht alles

Der Kilometerstand alleine sagt nicht alles über den Zustand des Wagens. Wichtig sind die Rahmenbedingungen. Ist der Vorbesitzer vor allem lange Autobahnstrecken gefahren und hat das Auto immer pünktlich zum Service gebracht, ist das oft besser als ein Auto mit nur 40.000 Kilometern, die ausschließlich im Stop-and-Go-Stadtverkehr zurückgelegt wurden. Bei einem Tachostand ab 100.000 Kilometern solltest du darauf achten, ob schon Verschleißteile getauscht worden sind. Sonst können auf den nächsten paar tausend Kilometern einige Reparaturen auf dich zukommen.

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7. Tachomanipulation erkennen

Immer wieder gibt es Sorge vor manipulierten Kilometerständen. Das beste Indiz für die tatsächlich zurückgelegten Kilometer ist die Abnützung des Innenraums. So sind bei einem Auto mit 70.000 Kilometern Pedale, Schaltknauf und Sitze noch in einem recht guten Zustand. Sind die Sitze schon durchgesessen und keine Rillen mehr an den Pedalen zu erkennen, sollte man lieber ein anderes Auto wählen. Tipp: Anhand des Serviceheftes lässt sich der Kilometerstand zuverlässiger prüfen als durch den Blick auf den Tacho.

8. Serviceheft ist Pflicht

Die Fahrzeugwartung muss in einem Serviceheft lückenlos dokumentiert sein. Vertrauen schaffen zusätzliche Reparaturnachweise und Prüfberichte. Verdächtig sind mehr als zwei Halter in fünf Jahren oder drei in sieben Jahren.

9. Seriosität erkennen

Ein vertrauenswürdiger Gebrauchtwagenhändler spricht offen über Vorschäden und Mängel an einem Auto. Er liefert eine lückenlose Fahrzeugdokumentation. Besonders vorbildlich ist, wenn er darüber hinaus ein technisches Gutachten von unabhängiger Stelle vorweist. Außerdem dürfen Kunden den Wagen in Ruhe besichtigen und Probe fahren.

10. Gewährleistung

Lies dir die Garantiebedingungen genau durch. Stutzig machen sollte es dich, wenn ein Händler „ohne Gewährleistung“ in den Kaufvertrag schreiben möchte. Eine ebenfalls bedenkliche Formulierung ist „Wie gesehen und probegefahren“. Das deutet darauf hin, dass der Händler sich aus seiner Verantwortung ziehen möchte.