Sparen mit Methode

Am Ende des Geldes ist bei dir regelmäßig noch zu viel Monat übrig? Oder du möchtest gerne etwas Geld zurücklegen? Dann hilft nur Sparen. Wir stellen dir fünf Sparmethoden vor.

Steigende Preise nagen an den Haushaltsbudgets. Weniger ausgeben ist für viele eine Notwendigkeit, um weiter mit ihrem Geld über die Runden zu kommen. Andere möchten sparen, um Geld für zukünftige Anschaffungen oder die Altersvorsorge zurücklegen zu können. Diese fünf Methoden helfen dir beim Sparen.

Die 1-Euro-Methode

Unsere Schränke quellen über an Zeug, das wir kaum benutzen. Und irgendwann landet es im Müll. Die „1-Euro-Methode” beschützt dich davor, Dinge zu kaufen, die du kaum benutzt. Sie geht davon aus, dass du bereit bist, für jede Nutzung beispielsweise einer Hose einen Euro auszugeben. Eine Hose, die 80 Euro kostet, müsstest du dann 80 Male tragen. Kannst du dir das vorstellen? Dann kaufe sie. Natürlich funktioniert die Methode auch, wenn du dir zwei Euro pro Nutzung gönnst.

Die 10-Minuten/30-Tage-Regel

Die „10-Minuten-Regel” dient der Impulskontrolle bei kleineren Spontankäufen. Lacht dich etwas im Regal, Schaufenster oder Online-Shop an? Dann drehe noch eine Runde und lass dir zehn Minuten Zeit. Überlege, ob du das leckere Törtchen oder die schicken Schuhe jetzt wirklich brauchst. Widerspricht die Süßigkeit nicht eigentlich deinen Ansprüchen an eine gesunde Ernährung? Wie viele Schuhe hast du schon zu Hause? Diese Fragen könntest du dir währenddessen stellen. Bist du dir jetzt immer noch sicher, dass du das Objekt der Begierde haben willst, kaufe es dir. Wenn nicht, spare dir das Geld.

Für größere Anschaffungen, zum Beispiel einen neuen Fernseher, Kühlschrank oder Sofa brauchst du mehr Bedenkzeit: Das sagt die „30-Tage-Regel”. Während dieser Zeit kannst du dich mit Freunden beraten, dich nach günstigeren Alternativen, zum Beispiel gebrauchten Produkten, umschauen oder überlegen, ob du etwas, was du schon hast, reparieren oder aufarbeiten kannst. Überlege auch, ob du für eine andere anstehende Anschaffung das Geld vielleicht nötiger brauchst.

Wenn du zukunftsorientiert bist, könntest du diese Rechnung anstellen: Rechne aus, wie viel mehr Geld du in zehn Jahren hättest, wenn du das Geld für die betreffende Ausgabe sicher auf einem Festgeldkonto oder in Anleihen mit einer derzeit marktüblichen Rendite anlegen würdest. Wenn du auch nach 30 Tagen immer noch sicher bist, die Anschaffung machen zu müssen, dann mache sie.

Die SARAH-Formel

Die fünf Buchstaben der „SARAH-Formel” helfen dir, beim Umgang mit Geld stets fünf Aspekte im Blick zu behalten: Schulden, Altersvorsorge, Rücklagen, Alternativen, Haushaltsbuch. Mit SARAH behältst du den Überblick und schützt dich davor, in eine Schuldenfalle zu geraten oder in Zukunft ohne Geld dazustehen.

Schulden: Bevor du Geld ansparst und anlegst, solltest du zunächst vorhandene Schulden schnellstmöglich zurückzahlen und so die Belastung durch Zinsen verringern. Für deinen Konsum Schulden aufzunehmen, vermeidest du. Bei Ratenkäufen schaue dir genau an, wie viel mehr Geld du am Ende für das Produkt ausgibst. Ein Darlehen kann sinnvoll sein, wenn eine Investition in Wohneigentum oder in eine Ausbildung in Zukunft Früchte trägt, wenn du später also Kosten sparst oder mehr verdienst.

Altersvorsorge: Beginne frühzeitig damit, einen Teil deines Einkommens für eine private Altersvorsorge zurückzulegen. Es lohnt sich. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel eine Lebensversicherung von Wüstenrot. Auch von privatem Wohneigentum profitierst du im Alter. Mit einem Bausparvertrag kannst du eine Grundlage dafür schaffen.

Rücklagen: Das Leben ist voller Überraschungen und manchmal sind sie unangenehm: Das Auto geht kaputt, Arbeitslosigkeit, eine längere Krankheit. Für solche Fälle solltest du Rücklagen bilden. Auf die kannst du bei Bedarf zurückgreifen, ohne dich in Schulden stürzen zu müssen. Empfehlenswert ist, ungefähr drei Netto-Monatsgehälter in der Hinterhand zu haben.

Alternativen: Um dein Geld zusammenzuhalten, lohnt es sich, nach Alternativen für kleinere und größere Ausgaben zu schauen: Bei Versicherungs-, Strom- und Handytarifen kannst du mithilfe von Vergleichsportalen günstigere Tarife finden. Auch für Streamingdienste gibt es vielleicht günstigere oder kostenfreie Alternativen. Beim Einkauf sparst du, indem du zu No-Name- anstelle von Markenprodukten greifst.

Ein Haushaltsbuch hilft dir, deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben. Du siehst, wohin dein Geld verschwindet und entdeckst Sparpotenziale. Ein Haushaltsbuch kannst du in Papierform oder mithilfe von Apps führen. Um den Spareffekt zu verstärken, kannst du es nach den Regeln des „Kakeibo“ führen (siehe unten).

Kakeibo – sparen auf japanisch

Das japanische Wort „Kakeibo” bedeutet „Haushaltsbuch“. Auch bei „Kakeibo” hältst du in diesem deine Einnahmen und Ausgaben fest. Mit deinen monatlich zur Verfügung stehenden Einnahmen fängst du an. Dann notierst du dir über den Monat hinweg alle deine Ausgaben. Die ordnest du jeweils einer der vier Kategorien „Notwendigkeit”, „Kultur”, „Wünsche” und „Extras“ zu.

Die erste Kategorie „Notwendigkeit“ umfasst alle unbedingt notwendigen Ausgaben für Wohnen, Lebensmittel oder Fortbewegung. In der zweiten Kategorie „Kultur“ landen Ausgaben für Streaming- oder Zeitungsabos, für Theater- und Konzertbesuche. Bei der zweiten Kategorie „Optionales“ trägst du alles ein, was du dir sonst noch gönnst, zum Beispiel Ausgaben für Mode oder Restaurantbesuche. In die vierte Kategorie „Extras“ gehören unerwartete oder unregelmäßige Ausgaben – Geburtstagsgeschenke, Reparaturen oder Medizin.

Du weißt nun, wie viel Geld du monatlich zur Verfügung hast, wie viel du davon ausgibst und für was. Als Nächstes überlegst du dir, welchen Wunsch du dir wann in der Zukunft erfüllen möchtest und wie viel Geld du dafür brauchst. Dann rechnest du aus, wie viel du monatlich zurücklegen musst, um den nötigen Betrag zur gewünschten Zeit zusammen zu bekommen. In einem Sparplan setzt du dir für jede einzelne Kategorie Sparziele, die du monatlich überprüfst. Das größte Sparpotenzial gibt es in den Kategorien „Kultur“ und „Optionales“. Durch den Fokus auf einen monatlichen Rhythmus hast du immer wieder Erfolgserlebnisse auf dem Weg zu deinem Sparziel.

Tipp: Lies dazu auch unseren Artikel Das digitale Haushaltsbuch:Apps und Programme im Überblick.

Frugalismus – Sparen für die Freiheit

Frugalisten sparen nicht aus Notwendigkeit. Sie sparen auch nicht, um Besitz zu erlangen. Sie sparen für ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Ziel der Frugalisten ist es, möglichst früh in den Ruhestand gehen zu können und nur noch so viel zu arbeiten, wie es ihnen Freude bereitet. Um dieses Ziel zu erreichen, suchen sie sich gut bezahlte Jobs, leben aber so genügsam, dass sie einen großen Teil ihres Einkommens sparen. Das gesparte Geld wird gewinnbringend investiert, um später von den Ausschüttungen leben zu können.

Eine Faustregel ist die sogenannte 4-Prozent-Regel. Sie besagt, dass so viel Geld angelegt werden sollte, dass mit einer anzustrebenden Rendite von jährlich vier Prozent die kompletten Ausgaben eines Jahres bestritten werden können. Frugalisten planen also nicht, von ihrem Ersparten zu leben, sondern von der Rendite, die sie durch das Sparen erwirtschaftet haben. Wer 24.000 Euro im Jahr zur Verfügung haben möchte, müsste dafür 600.000 Euro mit 4 Prozent Rendite angelegt haben – Steuern einmal außer Acht gelassen.

Wer spart, kann Geld zurücklegen – um sich Wünsche erfüllen zu können oder um für die Zukunft vorzusorgen. Sichere Möglichkeiten, um Erspartes anzulegen, sind die Spar- und Festgeldkonten der Wüstenrot BankBausparen oder eine Lebensversicherung.