Sicherheit, Flexibilität und Nachhaltigkeit – Das sind die Wohntrends

Unsere Wünsche in Bezug auf das Wohnen verändern sich. MEIN LEBEN stellt die wichtigsten aktuellen Wohntrends vor.

Wir wollen ein sicheres Zuhause

Die Küche wird zum Lebens- und Gemeinschaftsraum.

Die Küche wird zum Lebens- und Gemeinschaftsraum.

Sicherheit hat einen größeren Stellenwert in unserem Leben bekommen. Der Trend zum Cocooning, das Bedürfnis sich in die eigene Wohnung zurückzuziehen, es sich dort gemütlich zu machen und Schutz vor der Außenwelt zu finden, setzt sich fort. Das eigene Zuhause wird zum Mittelpunkt unseres Lebens . Dadurch muss unser Wohnraum höheren selbst gewählten Ansprüchen genügen. Das Motto lautet: mehr Sein statt Schein. Der Wohnraum soll sich unseren Bedürfnissen anpassen.

Große Bedeutung kommt der Küche zu. Sie avanciert zum wichtigsten Lebens- und Gemeinschaftsraum im Zuhause. Die Küche soll in puncto Optik zurückhaltend und gleichzeitig ansprechend sein, wohnlich-gesellige Orte bieten – etwa Theken oder gemütliche Esstische – und aus möglichst nachhaltigen, rückstandsfreien Materialien bestehen. Um auch dem Trend nach gesunder und bewusster Ernährung und dem gesteigerten Hygienebewusstsein zu entsprechen, sind selbstreinigende und antibakterielle Oberflächen gefragt. Das Lagern von Lebensmitteln in der Vorratskammer erlebt ein Comeback. So müssen wir seltener hinaus zum Einkaufen.

Wir wollen Nachhaltigkeit

Holz ist angesagt.
www.ethnicraft.com

Holz ist angesagt.

Viele Verbraucher möchten ihre CO2-Emissionen reduzieren und möglichst klimaneutral konsumieren. Deshalb spielt die Frage, woher die Rohstoffe für Einrichtungsgegenstände kommen, eine immer wichtigere Rolle. Möbelstücke aus lokaler Herstellung und Handwerkskunst gewinnen an Bedeutung. Für diese sind Verbraucher zunehmend bereit, einen höheren Preis zu bezahlen. Nachhaltig produzierte Möbel aus lokaler Produktion sind teurer, wegen der hohen Qualität und des anspruchsvollen Designs im Gegensatz zu Fast Furniture aber auch langlebiger.

Lampen-Unikat aus Schwemmholz
©Lenzholz

Lampen-Unikat aus Schwemmholz

Bei Möbeln und Wohntextilien sind nachhaltige Materialien aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Naturstein, Sisal oder Wolle angesagt. Neu dazu kommen die Naturmaterialien Kork, Leinen, Jute und vor allem Hanf. Wer auf Plastik, Metall oder Kunststoff nicht verzichten möchte, wählt recycelte Materialien und Werkstoffe, kauft Vintage oder macht Upcycling.

Auch Sharing-Konzepte, die soziale und ökologische Aspekte miteinander verbinden, gehören zum Nachhaltigkeitstrend. So finden sich Nachbarn zur gemeinschaftlichen Nutzung von Stadtteilgärten oder Urban-Gardening-Projekten zusammen. 

Auch in Innenräumen gibt es nachhaltige gemeinschaftliche Nutzungskonzepte, wie beispielsweise Coworking Spaces. Wer sich Küche, Drucker oder Internet teilt, minimiert den individuellen CO2-Ausstoß, Ressourcen und spart Geld.

Wir wollen Flexibilität

Flexible Raumgestaltung bei Ikea
©IKEA

Flexible Raumgestaltung bei Ikea

Veränderung erfordert Flexibilität, das hat die Pandemie erneut gezeigt. Für die Wohnräume sind kompakte, platzsparende und flexible Lösungen beliebter denn je. Die Küche ist ein klassischer Multifunktionsraum, indem gekocht, gegessen, gewohnt – und nun auch im Homeoffice gearbeitet wird. Während wir tagsüber Arbeit und Privates vereinen, möchten wir es abends wieder trennen.

Typische Einrichtungselemente flexibler Mehrzweckräume sind Raumteiler wie Trennwände, Schiebewände, Vorhänge, Regale oder Paravents. Sie gliedern Räume in einzelne Zonen. Aber auch multifunktionale Möbel wie Klapptische, Schlafsofas, Beistelltische, die auch als Hocker, Nachttisch oder Tritt funktionieren und clevere Stauraumlösungen in Bänken, Betten und unter Treppen gehören zum Wohntrend Flexibilität.

Besonders smart sind modulare Möbel. Sie passen sich unterschiedlichen Situationen und Lebensphasen an. Regalsysteme wachsen oder schrumpfen je nach Bedarf, Couchgarnituren lassen sich nach Lust und Anlass zusammenfügen oder auseinanderziehen.

Wir wollen raus

Klein aber mein: Ferienhaus im Inland

Klein aber mein: Ferienhaus im Inland

Seit Beginn der Pandemie verbringen wir mehr Zeit Zuhause, wir reisen seltener und weniger oft ins Ausland. Was liegt da näher, als einen zweiten Rückzugsort zu erschaffen, der sowohl das Bedürfnis nach Sicherheit als auch nach Abwechslung und Erholung in der Natur verbindet? Das hat zu einem neuen Trend geführt: Sowohl das kleine Gartenhaus als auch Ferienimmobilien im Inland erleben derzeit einen Boom. Ruhige, abgelegene Orte haben an Attraktivität gewonnen, solange sie von den Metropolen aus gut erreichbar sind. Denn gerade Großstädter sehnen sich danach, in der Natur abschalten können.

Der Wunsch, am Wochenende selbst Tomaten zu pflanzen, zu Angeln oder in den Bergen zu wandern, ist so groß wie nie zuvor. Dieser zweite Zufluchtsort kann ein Schrebergarten, ein Bauwagen, eine Berghütte, ein Haus oder eine Ferienwohnung sein. Immobilien in den beliebten Ski-Regionen Österreichs sind deutlich gefragter als vor Corona.

Wer bereits in einem Haus mit Garten lebt, hat seltener das Bedürfnis, sich noch ein zweites Domizil anzuschaffen. Vielmehr wertet er sein Eigenheim zum Urlaubsparadies auf. So ist zuletzt auch die Nachfrage nach Pools für private Gärten deutlich gestiegen.