Das Ferienhaus als Geldanlage

Mit einer dem Kauf einer Ferienimmobilie kannst du dir einen Traum erfüllen: Einen Ort zum Auftanken, ganz nach deinem Geschmack und deinen Bedürfnissen gestaltet. Gleichzeitig kannst du so Geld relativ sicher anlegen und regelmäßige Einnahmen erzielen. Auf diese Punkte musst du achten.

Traumhafter Blick: Berglandschaft in Vorarlberg

Traumhafter Blick: Berglandschaft in Vorarlberg

Hast du dich in eine bestimmte Gegend oder einen Ort verliebt? Dann könnte eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus für dich interessant sein. Der Vorteil: Du kannst an deinem Lieblingsort sein, wann du möchtest. Und in der restlichen Zeit erzielst du mit einer Vermietung an Feriengäste gute Einnahmen. So kannst du die laufenden Kosten decken und im Fall einer Finanzierung die Darlehensraten bedienen. 

Darauf solltest du achten, damit dein Feriendomizil zu einer lohnenden Geldanlage wird:

Lage, Lage, Lage

Noch nicht überlaufen: das Mostviertel

Noch nicht überlaufen: das Mostviertel

Wie bei jeder Immobilie ist die Lage entscheidend. Fragt man die Österreicher, wo sie am liebsten eine Ferienwohnung hätten, ist Kärnten mit 24 Prozent die Topantwort. Entsprechend hoch sind mittlerweile die Preise für Ferienwohnungen am Hotspot Wörthersee: mindestens 4.000 Euro pro Quadratmeter, bis zu 15.000 Euro bei einem Haus mit Seezugang. Weitere beliebte Bundesländer sind laut einer Umfrage: Tirol (15 Prozent), Steiermark (13 Prozent) und Salzburg (12 Prozent). Im Lungau liegt der Quardatmeterpreis bei rund 2.900 Euro, im Waldviertel in Niederösterreich dagegen nur bei 2.000 Euro. Im Bezirk Zwettl etwa ist ein Ferienhäuschen schon für um die 100.000 Euro zu haben.

Grundsätzlich erhöht die Lage in einer der beliebten Urlaubsregionen die Chance auf eine regelmäßige Vermietung. Einen Schnäppchenpreis für ein Objekt in einer abgelegenen oder bisher wenig populären Gegend „bezahlst“ du möglicherweise mit geringeren Vermietungseinnahmen. Vielleicht hast du aber auch den richtigen Riecher und wählst eine Region, die im Kommen ist. Oder dein Objekt ist so charmant, dass Gäste bereit sind, sich auf unbekanntes Gebiet zu wagen. Informiere dich vor deiner Entscheidung genau über den Tourismus vor Ort und die Preise. 

Wer regelmäßige Einnahmen mit der Immobilie erzielen möchte, sollte in ein Objekt investieren, das möglichst ganzjährig für Gäste attraktiv ist. Neben Wintersportmöglichkeiten sollten Orte zum Wandern, Biken, Bergsteigen und Baden in Reichweite liegen. In reinen Wintersportorten wie Sölden, Ischgl oder Sankt Anton sind die Mietpreise im Sommer um 60 bis 75 Prozent niedriger als im Winter. In Zell am See oder Mayrhofen hingegen sinken die Sommermieten nur um 20 bis 30 Prozent unter das Winterniveau.

Einschränkungen

Keine neuen Zweitwohnsitze und keine Baugenehmigungen: Die Gemeinde Lech.

Keine neuen Zweitwohnsitze und keine Baugenehmigungen: Die Gemeinde Lech.

Dort, wo es in Österreich viel Tourismus gibt, sind zusätzliche Zweit- beziehungsweise Ferienwohnsitze unerwünscht. In Kärnten, Tirol und Salzburg sind kaum noch Objekte zu bekommen. Das liegt an der hohen Nachfrage, aber auch an den strengen Zweitwohnsitzbestimmungen. „Satellitensiedlungen“ oder „Geisterdörfer“ sollen vermieden werden. Das Land Tirol etwa genehmigt neue Ferienwohnungen oder -häuser nur noch in Gemeinden, in denen der Zweitwohnsitzanteil weniger als acht Prozent beträgt. Das schließt Touristenhochburgen wie Seefeld, Ischgl oder Kitzbühel aus. In der Steiermark und im Burgenland sind Genehmigungen für Zweitwohnsitze dagegen meist kein Problem.

Ausstattung

Ein Kamin steigert die Aufenthaltsqualität im Winter.

Ein Kamin steigert die Aufenthaltsqualität im Winter.

Feriengäste sind anspruchsvoll und haben die Wahl. Auf Onlineportalen können sie dein Objekt mit anderen in der Region vergleichen. Mit einer billig wirkenden und lieblosen Einrichtung lassen sich nur schwer Gäste anlocken. Und eine dürftige Ausstattung oder mangelnde Ordnung und Sauberkeit bringen im Nachhinein negative Bewertungen. Heute sind eine gut ausgestattete Küche mit Spülmaschine, WLAN und Fernseher Standard. Möchtest du Familien mit Kindern oder Gäste, die länger als eine Woche bleiben, gewinnen, sollte auch eine Waschmaschine zur Verfügung stehen. 

Für den Sommer gehören Möbel für Terrasse und Garten, Sonnenschirme, Sonnenliegen und ein Grill unbedingt zur Ausstattung. Zusätzlich punkten kannst du, wenn du deinen Gästen Fahrräder oder ein Schlauchboot zur Verfügung stellst. Die Attraktivität deines Objekts im Winter kannst du mit einem Kamin oder einer Sauna erhöhen.

Wie finde ich Gäste?

Deine Gäste informieren sich und buchen im Internet. Unkompliziert ist die Vermietung über Portale wie FeWo-Direkt oder Airbnb. Diese Portale wickeln auch die Zahlung ab. Von dem Preis, den der Gast zahlt, behalten sie eine Provision von rund 15 Prozent ein. Du musst dich dabei nicht für einen Anbieter entscheiden, sondern erhöhst deine Vermietungschancen, wenn dein Objekt auf mehreren Webseiten präsent ist. 

Vermietest du mehrere Objekte, kann auch eine eigene Webseite sinnvoll sein. Für deren Einrichtung, Gestaltung und Pflege musst du aber Zeit und Geld einplanen. Und damit Interessenten dein Objekt auch finden, fallen zusätzliche Kosten für die Vermarktung an. Wenn alles gut läuft, wirst du mit der Zeit auch kostenfrei Gäste gewinnen: durch Mundpropaganda in deinem Bekanntenkreis oder am Ort des Objekts, durch wiederkehrende Gäste und durch Empfehlungen. 

Wichtig ist aber bei einer neuen Buchung, die betreffenden Tage sofort auf allen Kanälen zu sperren, damit es nicht zu Doppelbuchungen kommt.Wenn du mehrere Objekte anbietest, die über mehrere Anbieter und eine eigene Webseite gebucht werden können, empfiehlt sich eine Buchungssoftware mit „Channel Manager“ wie zum Beispiel Fewomanager.de. Diese hilft dir, deine Buchungen über die verschiedenen Kanäle hinweg zu verwalten. 

Dein Netzwerk vor Ort

Falls du nicht selbst in der Nähe deines Objektes wohnst und die Zeit hast, dich selbst um alles zu kümmern, brauchst du ein zuverlässiges Netzwerk vor Ort. Auf die Frage „Wie kommen die Gäste ins Haus beziehungsweise in die Wohnung?“ sind häufig Schlüsselsafes die Antwort. Charmanter ist es für Gäste, wenn sie beispielsweise ein Nachbar persönlich begrüßt. Dieser kann ihnen auch gleich erklären, wie die Musikanlage funktioniert oder Tipps für Ausflüge geben.

Vor allem brauchst du eine Person, die zeitnah und flexibel nach der Abreise von Gästen das Objekt reinigt, die Grundausstattung auffrischt, Handtücher und Bettwäsche austauscht und anschließend wäscht. Und schließlich ist es hilfreich, neben den örtlichen Handwerkerfirmen auch jemanden zu engagieren, der kleinere Reparaturen ausführt oder Glühlampen austauscht.

Eine Ferienwohnung ist kein Selbstläufer. Aber wer sich Mühe gibt und hin und wieder eine Investition nicht scheut, wird mit zufriedenen Gästen, guten Bewertungen und steigenden Einnahmen belohnt.