Mehr Unfälle mit Radfahrern

Die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer ist im Jahr 2021 stark angestiegen. Und das, obwohl insgesamt weniger Menschen im Verkehr gestorben sind. Wie kommt das?

Die Zahl der schweren Verkehrsunfälle sinkt, aber die Zahl der verletzten Radfahrer steigt.

Die Zahl der schweren Verkehrsunfälle sinkt, aber die Zahl der verletzten Radfahrer steigt.

Der Straßenverkehr wird immer sicherer. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sinkt seit Jahrzehnten. Im Jahr 2021 kamen laut Statistik Austria 362 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Das ist die zweitniedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Nur im Coronajahr 2020 starben noch weniger Menschen im Verkehr. Gerade neun Jahre vorher, im Jahr 2012,  waren mit 532 noch wesentlich mehr Verkehrstote zu beklagen. Auch die Zahl der Verletzten sinkt: Im Jahr 2021 wurden 40.800 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt. Im Jahr 2012 waren es noch 10.000 mehr. 

Anstieg gegen den Trend 

Entgegen diesem erfreulichen Trend steigt die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer seit Jahren an. Im Jahr 2021 waren es 50 Personen – 27 mehr als 2019. Auch die Zahl der verletzten Radfahrer erreichte mit 9.617 im Jahr 2021 einen Höchstwert. Fast die Hälfte aller verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer hatte einen Alleinunfall. Sie haben also einen Unfall selbst verursacht, durch den sie als einzige geschädigt wurden - indem sie beispielsweise gestürzt sind.

Mögliche Ursachen 

 

In fast die Hälfte der Fahrradunfälle sind E-Bikes verwickelt.

In fast die Hälfte der Fahrradunfälle sind E-Bikes verwickelt.

Eine Ursache für den Anstieg der schweren Unfälle könnte die verstärkte Nutzung von Fahrrädern sein. Wachsendes Gesundheits- und Umweltbewusstsein hat die Fortbewegung mit Muskelkraft populärer gemacht. Die Corona-Pandemie bewirkte einen zusätzlichen Schub. Viele Menschen stiegen von den öffentlichen Verkehrsmitteln auf das Rad um oder nutzen es, um sich Bewegung zu verschaffen. Und sind mehr Räder unterwegs, werden eben auch mehr von ihnen in Unfälle verwickelt.

Vor Fahrradunfällen kannst du dich schützen. Hier findest du nützliche Tipps für deine Sicherheit im Sattel. 

Ein wesentlicher Faktor scheint aber der Siegeszug der Pedelecs zu sein. Darauf deutet diese Zahl hin: Die Hälfte aller 2021 tödlich verunglückten Radfahrer war mit dem E-Bike unterwegs. Ein Anteil, der weit über dem von Elektrorädern am Fahrradverkehr insgesamt liegt.  Elektrorädern leben also gefährlich.

Bleibt zu hoffen, dass das eine Übergangserscheinung bleibt. Die Nachfrage nach Pedelecs ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Viele Radler sind also erst seit kurzer Zeit elektrisch unterwegs. Außerdem sind Pedelecs für viele Fahrer:innen attraktiv, die vorher eher nicht Fahrrad gefahren sind, also vor allem ältere Leute.  Vielleicht müssen sich sowohl die Fahrer selbst als auch andere Verkehrsteilnehmer noch an die höhere Geschwindigkeit der Elektroräder gewöhnen.

Lesetipp: Ein Unfall passiert immer überraschend. Was du bei einem Verkehrsunfall tun muss, liest du in unserem Artikel Autounfall: Das ist im Ernstfall zu tun.

In der Freizeit sind Verkehrsunfälle in der Regel nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt. Mit der Wüstenrot Unfallvorsorge sicherst du dich gegen die finanziellen Folgen eines Unfalls ab. Wie genau, das zeigen wir dir hier.