Am 6. August 2002 rechnete trotz des Starkregens in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg noch niemand mit der bevorstehenden Katastrophe. In den darauffolgenden Tagen sollte die Jahrhundertflut mehrere Ortschaften von der Zivilisation abschneiden, die Natur umwälzen und etliche Menschenleben fordern. Durch die Flut entstanden damals Schäden in Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro, wie das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung ermittelte. Für Michael Fassnauer und Manfred Spatzierer war dieses Ereignis der Auslöser, zwei Jahre später in Wien Ubimet und die Österreichische Unwetterzentrale zu gründen.

Präzision als integraler Bestandteil

„Wir wollen Menschen und Unternehmen dabei unterstützen, sich besser auf Extremwetterereignisse vorzubereiten, sich selbst und ihren Besitz zu schützen und effizienter und genauer planen zu können“, erklärt Fassnauer seine Motivation. Vor allem aber wollte Ubimet präziser sein als anderen Wetterdienste und bessere Dienstleistungen anbieten. Dieses Ziel will das 2004 gegründete Unternehmen auch mit der Auswahl seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen. Rund 80 Prozent sind Naturwissenschaftler oder Techniker. „Präzision ist somit integraler Bestandteil unserer Unternehmens-DNA und spiegelt sich in unseren Produkten und Lösungen wider“, betont Spatzierer.

Außerdem hat sich Ubimet auf spezielle Probleme unterschiedlicher Branchen spezialisiert. Dem australischen Segelnationalteam half das Unternehmen zum Beispiel mit punktgenauen Wetterinformationen und hochpräzisen Prognosen zu einer Gold- und drei Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Auf den Flughäfen von Wien, Frankfurt, Berlin oder Mailand sorgen Ubimet-Vorhersagen für möglichst kurze Abfertigungsstopps während eines Gewitters. Die Bahnunternehmen ÖBB, SBB und DB in Österreich, der Schweiz und Deutschland optimieren ihren Winterbetrieb mit Kennzahlen aus Wien. „Mit unseren Servicedienstleistungen stiften wir echten Nutzen für unsere Kunden“, sagt Spatzierer.

Gemeinsam für Wüstenrot Kunden

Seit Frühjahr 2018 stellt Ubimet die Daten auch für den Unwetterwarnservice von Wüstenrot bereit, der an 365 Tagen im Jahr vor Unwettern und Extremwetterereignissen per SMS warnt (hier kannst du dich dafür anmelden). Auch über die Klickmal App können Wüstenrot Kunden neuerdings die Warnungen erhalten. Die sogenannten Push-Notifications werden in diesem Fall von dem mobilen Informationsdienst Mowis ausgelöst. Punktgenaue und zeitgerechte Warnungen ermöglichen es Menschen in ganz Österreich so, sich selbst und ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen.

Gewarnt wird vor markanten Wetterereignissen wie Gewitter, Sturm, Starkregen, gefrierendem Regen und Schneefall. Bei einer Gewitterwarnung mit Hagel bleibt Wüstenrot Kunden beispielsweise Zeit, das Auto in die Garage stellen, um einen Hagelschaden zu vermeiden. Bei drohendem Gewitter oder Sturm kann man Aktivitäten im Freien beenden, die Fenster schließen oder lose Gegenstände sichern. Fassnauer von Ubimet ist es wichtig, dass aber nicht nur Wüstenrot Kunden von diesem Service profitieren: „Oftmals leiten die Empfänger von Unwetterwarnungen diese an Familie, Freunde oder Kollegen weiter, damit auch diese entsprechende Vorkehrungen treffen können. So helfen Unwetterwarnungen dabei, immer mehr Menschen zu schützen.“

Neben den Unwetterwarnungen an die Versicherungsnehmer nutzen Wüstenrot Schadenreferenten das Ubimet Claims Information System (CIS), welches sie dabei unterstützt, Schadenfälle schneller und einfacher zu bearbeiten. So kann Wüstenrot die Servicequalität für ihre Kunden noch weiter verbessern.

Ein Viertel des Umsatzes für Forschung und Entwicklung

Um auch in Zukunft neue Lösungen zu entwickeln, fließen 25 Prozent des Ubimet-Umsatzes in die Bereiche Forschung und Entwicklung. Besonders stolz sind die Gründer auf das Projekt UBI-Alert. „Mit österreichischem Know-how wird das Projekt den Versand von Unwetterwarnungen weltweit ermöglichen“, erklärt Fassnauer. Seit Gründung hat Ubimet an insgesamt 34 Forschungs- und Entwicklungsprojekten teilgenommen und erfolgreich abgeschlossen. Auch für Wüstenrot Kunden planen die Wiener schon die nächsten Schritte. Innovationen wie die Ausweitung des Unwetterwarnservices über verschiedene Profile und mehr Versicherungssparten stehen auf der To-Do-Liste.

Klimawandel als Herausforderung

Die immer häufiger auftretenden und immer intensiver werdenden Extremwetterereignisse stellen Menschen weltweit vor neue Herausforderungen. „In Österreich waren die vergangenen drei Jahre die wärmsten seit es Temperaturaufzeichungen gibt“, sagt Fassnauer. „Die Durchschnittstemperatur lag 1,1 Grad Celsius über dem vorindustriellen Temperaturmittel.“ Die Folge: substantielle Ernteausfälle durch Dürre und finanzielle Probleme für niedrig gelegene Skigebiete. Auch in diesem Sommer hält der Trend der vergangenen Jahre an. „Der Stellenwert des Ubimet-Unwetterwarnservices steigt direkt proportional mit der Zunahme der Anzahl und Intensität der Extremwetterereignisse. Damit steigt auch unsere Schutzfunktion, die wir sehr ernst nehmen“, erklärt Spatzierer.

Übrigens: Bis August 2019 sagt Ubimet Temperaturen und Trockenheit oberhalb des langjährigen Durchschnitts voraus. Ein passender Lesetipp: „Schwimmteich und Pool: So planst du deine private Schwimmanlage richtig“.