Reif für die Couch:
Welcher Sofa-Typ bist du?

Ein Sofa ist eine größere Anschaffung, die zu dir passen soll: zu deinen Wünschen, deinen Lebensumständen, deinem Budget und deinem Stil. Wir zeigen dir, wie du das richtige Modell für dich findest.

Sofas wirken im großen Möbelhaus kleiner als zuhause.

Sofas wirken im großen Möbelhaus kleiner als zuhause.

Das Wort Sofa stammt aus dem Arabischen: „Suffa“ bezeichnet eine „gepolsterte Ruhebank“. Couch dagegen leitet sich von dem französischen Wort „coucher“ ab, das „liegen“ oder „schlafen“ bedeutet. Diwan oder Kanapee sind weitere Begriffe für das bequeme Möbelstück. Rund 180.000 Sofas und Sitzgarnituren (Quelle: Branchenradar) kaufen die Österreicher im Jahr. Das Sofa ist als Inbegriff für Entspannung bei den Österreichern der absolute Favorit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Trendumfrage unter 500 Österreichern. Gefragt wurde, was den wichtigsten Beitrag zu einem gelungenen Zuhause leistet. Auf Platz 1 landete das Sofa beziehungsweise die Wohnlandschaft.

Für die Anschaffung wird gerne etwas mehr Geld investiert. Dafür soll sie auch einige Jahre halten und will daher gut überlegt sein. Stellst du dir vor dem Kauf die richtigen Fragen, hast du lange Freude an deinem Sofa.

Wie wirst du dein Sofa nutzen?

Das Sofa als Familientreffpunkt

Das Sofa als Familientreffpunkt

Deine erste Überlegung sollte sein, wofür du das Sofa vorwiegend brauchst und für wen. Für dich alleine oder für gemütliche Abende mit dem Partner oder Partnerin? Dann reicht ein Zwei- oder Dreisitzer. Auch wenn du die Couch für dich allein nutzen möchtest, kann ein Dreisitzer für dich die bessere Wahl sein. Denn so kannst du dich auch mal lang legen. Wollt ihr das gemeinsam tun, sollte die Sitzfläche breit genug dafür sein. Nutzt du das Sofa gerne zum Fernsehen und steht das Gerät gegenüber des Sofas, kannst du mit einem Ausleger zum Hochlegen der Beine für Bequemlichkeit sorgen.  Soll das Sofa der kuschelige Treffpunkt für die Familie, inklusive Kindern und Haustier,  werden? Dann solltest du an robuste, austauschbare oder waschbare Bezugsstoffe denken. Oder lädst du oft größere Runden von Freunden oder den weiteren Familienkreis zu dir ein? Dann kommt ein Ecksofa, eine Sofagruppe oder Wohnlandschaft infrage.
Ist es dir wichtig, dein Sofa auch als Bett nutzen zu können, schränkt dies die Auswahl von vornherein ein.

Wo soll dein Sofa stehen?

Ecksofa als Raumteiler

Ecksofa als Raumteiler

Größe und Aufteilung des Raumes entscheiden darüber, wo du die Couch platzierst. Ein Sofa mitten im Raum bietet sich an, wenn du viel Platz hast oder mehrere Bereiche wie Wohnzimmer, Küche, Ess- und Arbeitsbereich fließend ineinander übergehen.

Die Couch kann dann möglicherweise als eine Art Raumteiler eingesetzt werden, der die unterschiedlichen Bereiche optisch voneinander trennt.

Aber auch in einem weniger großen Raum wirkt es lockerer, wenn das Sofa nicht direkt an einer Wand steht. Steht dein Sofa vor einem Fenster? Dann lass genügend Abstand für Vorhänge und Heizung und wähle ein Modell mit niedriger Rückenlehne. Vermeide, das Sofa mit dem Rücken zur Tür zu stellen, das wirkt wenig einladend. Eine wohnliche Atmosphäre entsteht, wenn der Sitzplatz beim Betreten des Raumes von vorne oder von der Seite zu sehen ist.

Was möchtest du ausgeben?

Die Anschaffung eines Sofas ist eine größere Investition. Das Geld, das du investierst, hängt nicht nur von deinem Budget, sondern auch von deinen Lebensumständen ab. Wenn du zum Beispiel Kinder oder Haustiere hast, ist ein Designersofa mit empfindlichen Stoffen vielleicht keine gute Idee.

Eine Couch ist eine Anschaffung für viele Jahre oder Jahrzehnte. Überlege daher, ob sich in wenigen Jahren Veränderungen ergeben könnten, du vielleicht mit einem Partner zusammenziehen, in eine kleinere oder größere Wohnung umziehen oder Nachwuchs in die Welt setzen möchtest. Hältst du solche Veränderungen für möglich, berücksichtige das bei der Ausgabe. Praktisch sind Varianten, die erweiterbar sind und mit deinen Anforderungen wachsen. Und hochwertige Möbel mit zeitlosem Design sind in der Anschaffung teurer, rechnen sich aber durch längere Haltbarkeit.  

Welche Polsterung passt zu dir?

Ein weiches Sofa, in dem man versinkt, ist für einige die perfekte Voraussetzung, um sich zu entspannen. Für andere ist es der Albtraum, weil es zu Rückenschmerzen führt. Deshalb teste unbedingt die Polsterung und verzichte daher auf Onlinekäufe. Hinweise für gute Qualität sind massiv gefertigte Gestelle und eine sogenannte Nosagunterfederung. Ihre Wellenform ist robust und gleichzeitig bequem. Gestelle aus Multiplex und Massivholz sind stabiler als solche, die Spanplatte verwenden. Dadurch bleibt auch der Schaumstoff deiner Polsterung länger formstabil. Ein weiterer Grund, auf Spanplatte zu verzichten, ist deine Gesundheit. Spanplatte enthält bis zu 50 Prozent Klebstoff, der giftige Gase freisetzen kann.

Welcher Bezug passt zu dir?

Lederbezüge verändern sich mit der Zeit.

Lederbezüge verändern sich mit der Zeit.

Lederbezüge wirken edel, dafür musst du für sie auch tiefer in die Tasche greifen. Sie sind beständig, verändern aber mit zunehmendem Alter ihren Charakter und zeigen Gebrauchsspuren. Glattes Leder ist pflegeleicht, raues Leder sehr empfindlich. Kunstleder ist preisgünstiger und pflegeleicht. Auf der anderen Seite ist es nicht atmungsaktiv und es reißt eher.

Bezüge aus natürlichen Fasern wie Baum- und Schurwolle sind atmungsaktiv,  fühlen sich angenehm an und sind nachhaltiger. Baumwolle ist jedoch schmutz- und knitterempfindlich, Schurwolle sehr teuer und schwer zu reinigen.

In den meisten Fällen werden für Sofabezüge Stoffe aus Kunstfasern oder Mischungen aus Natur- und Kunstfasern eingesetzt. Kunstfasern sind robust, pflegeleicht und deutlich günstiger als Naturfasern, dafür aber weniger atmungsaktiv.

Bedenke bei sehr hellen und empfindlichen Bezugsstoffen, wie sie nach ein paar Jahren Benutzung aussehen werden. Besonders, wenn du Kinder oder Haustiere im Haus hast, empfehlen sich robuste und waschbare Bezüge. Achte darauf, dass die Farbe des Bezugsstoffes zu den übrigen Einrichtungselementen passt. Um sicherzugehen, kannst du vor dem Kauf beim Händler um eine Stoffprobe bitten, um sie dir am Standort anzuschauen.  

Welcher Stil passt zu dir?

"Mae West Lipstick Sofa" nach einem Entwurf des surrealistischen Künstlers Salvador Dali
© sailko

"Mae West Lipstick Sofa" nach einem Entwurf des surrealistischen Künstlers Salvador Dali

Die Geschmäcker sind verschieden. Ob modern, skandinavisch, opulent oder rustikal  – zu jedem Wohnstil gibt es auch die passenden Sofas. Mit einem Sofa, einer Sofagruppe oder Landschaft kannst du aber auch einen ganz eigenen Akzent setzen. Am Sofa kommen Besucher des Hauses nicht vorbei. Daher nutzt manch einer teure Designerstücke zur Repräsentation oder will mit einem ausgefallenen Objekt seine Gäste verblüffen. Man denke nur an Sofas in Form eines Kussmundes nach dem Vorbild des „Mae West Lip Sofas“ des Künstlers Salvador Dalí.

Aber an einem auffälligen Sofa hat man sich schnell satt gesehen. Eine andere Strategie ist, ein unauffälliges Sofa zu wählen und stattdessen mit Accessoires Akzente zu setzen. Durch auffällige Plaids, Kissen, einen Couchtisch oder einen Teppich.

Gutes Design muss nicht zwangsläufig extravagant sein. Entscheidend ist die Verbindung von guter Verarbeitung, Funktionalität und ästhetischer Qualität.

Skandinavischer Einrichtungsstil: Modulsofa von Bolia
© bolia.com

Skandinavischer Einrichtungsstil: Modulsofa von Bolia

Beliebt ist der skandinavische Einrichtungsstil. Er folgt einer klaren Formensprache, ist aber gleichzeitig bequem und strahlt durch natürliche Farben und Materialien Ruhe und Gemütlichkeit aus. Modernes Design betont dagegen klare Linien und Formen und setzt auf Funktionalität. Opulente Sofas verbinden Gemütlichkeit mit starken Farben und ausladenden Formen. Wer es gerne rustikal mag, für den ist eine Couch im Landhaus-Stil perfekt, besonders typisch sind dabei Hussensofas, die sich durch abnehmbare Stoffüberzüge auszeichnen.

Du hast die grundlegenden Fragen geklärt? Dann gehts an die Modellauswahl. 

Zweisitzer, Dreisitzer und XXL Sofas

Die Geschmäcker sind verschieden, rechts: moderner Dreisitzer, links: Omas Zweisitzer

Die Geschmäcker sind verschieden, rechts: moderner Dreisitzer, links: Omas Zweisitzer

Zwei- und Dreisitzer sind die Klassiker unter den Sofas. Weniger gängig sind Viersitzer. Es gibt sie in verschiedenen Tiefen, mit und ohne Füße. Besonders in kleinen Räumen ist eine Couch mit Füßen vorteilhaft, da sie so leichter wirkt. Die Entscheidung zwischen einem Zwei- Dreisitzer, hängt nicht nur von der Größe des Raumes ab, sondern auch von der Frage, wie viele Personen du auf deinem Sofa platzieren möchtest und ob du auch gern ausgestreckt auf deinem Sofa liegen willst. Ein Dreisitzer ist dann empfehlenswert. 

Du hast viel Platz, willst auf deiner Couch ohnehin eher liegen als sitzen oder es dir dort mit deinen Liebsten gemütlich machen? Dann schau dich unter den XXL-Sofas um – Sofas, die die übliche Größe überschreiten und die zum Hinfläzen einladen.

Sofagruppen und Ecksofas

Italienisches Design: Ecksofa von Berto Salotti
©bertosalotti.de

Italienisches Design: Ecksofa von Berto Salotti

Als zentralem Element des Wohnzimmers kommt dem Sofa neben der Sitz- auch eine Gestaltungsfunktion zu. Häufig findest du deshalb ganze Sofagruppen im Angebot, zum Beispiel ein Zweisitzer kombiniert mit einem Dreisitzer und einem passenden Sessel. Diese Gruppen eignen sich für größere Räume, in denen ein einsamer Zweisitzer verloren wirken würde, und für den gemütlichen Plausch mit einer größeren Zahl von Gästen. Der Vorteil: Die Sitzgruppe bildet eine aufeinander abgestimmte Einheit, die deinem Wohnzimmer Struktur gibt. Reicht der Platz nicht für mehrere um einen Tisch gruppierte Sofas, übernimmt ein Ecksofa eine ähnliche Gestaltungsfunktion. Du kannst es entweder übers Eck an zwei Wänden platzieren oder die eine Seite in den Raum hineinragen lassen. So schaffst du wiederum eine Abgrenzung zu anderen Bereichen wie zum Beispiel dem Esstisch. 

Wohnlandschaft und Modulsofas

Opulente Sofas in kräftigen Farben sind die Spezialität des Herstellers Bretz.
© bretz.com

Opulente Sofas in kräftigen Farben sind die Spezialität des Herstellers Bretz.

Im Gegensatz zu den Sofagruppen, die aus einzelnen Stücken bestehen, bezeichnet der Begriff Wohnlandschaft ein großes zusammenhängendes Möbelstück mit mehreren Elementen: Verschiedene Sitz- und Liegemodule wie Sofa, Sessel und Liegefläche mit oder ohne Lehnen sind hier aneinandergefügt. Auch Tisch- oder Ablageelemente können Teil einer Wohnlandschaft sein. Am häufigsten findest du die U- oder L-Form. So wie Sofagruppen gibt auch eine Wohnlandschaft deinem Wohnbereich ein klares Zentrum und schafft viel Platz für Familie und Freunde.

Besondere Flexibilität bieten Modulsofas. Diese bestehen aus mehreren Elementen, die du je nach Bedarf neu zusammenfügen kannst. Aus dem Dreisitzer mit Eckmodul im Wohnzimmer wird so ganz problemlos ein Zweisitzer mit separatem Sessel für dein Schlafzimmer. Modulsofas passen sich so neuen räumlichen Gegebenheiten an – ideal, wenn bei dir noch der eine oder andere Umzug ansteht.

Schlafsofas 

Wenn du das Sofa brauchst, um Gäste zu beherbergen oder um selbst dort im Alltag zu übernachten, solltest du dich mit Schlafsofas beschäftigen. Soll dort jemand für längere Zeit übernachten, achte unbedingt auf guten Liegekomfort. Dazu gehören eine bequeme Matratze und eine durchgehende Liegefläche ohne Spalt im Rückenbereich. Ganz wichtig ist auch eine qualitativ hochwertige Verarbeitung schadstofffreier Materialien sowie ein einfaches Handling. Praktisch sind Modelle mit integriertem Stauraum – so kannst du Kissen und Decken morgens schnell verschwinden lassen und abends ohne großen Aufwand wieder hervorholen. Der Nachteil ist, dass sie leicht kastig wirken können. Wenn nur gelegentlich und nur eine Person übernachten soll, kann auch ein Dreisitzer mit entfernbaren Rückenpolstern eine Alternative zur Schlafcouch sein.

Liegen und Daybeds

Ein Sofa, nur für dich alleine: Chaiselongue

Ein Sofa, nur für dich alleine: Chaiselongue

Récamiere, Chaiselongue, Ottomane oder Daybed ─ diese Möbelstücke bringen einen Hauch Extravaganz in dein Wohnzimmer. Alle vier lassen sich weder als Bett noch als Sofa einordnen. Typischerweise gehören sie immer einer Person allein. Sie dienen klassischerweise tagsüber als Liegeplatz für den Mittagsschlaf oder nur zum Ausruhen. Für den Filmabend mit Freunden oder Familie sind sie eher ungeeignet. Das berühmteste Daybed ist wohl das Modell „Barcelona“, des Architekten und Möbeldesigners Ludwig Mies van der Rohe.

Die gepolsterten Liegemöbel kommen entweder ganz ohne Rückenlehne aus oder die Rückenlehne verläuft nur über die halbe Längsseite. Je nach Variante sind sie eher für eine halbliegende Haltung gedacht, zum Beispiel zum Lesen oder Telefonieren oder für eine kurze Mittagspause.

Ohne Sofa

Du liebst es spartanisch und bleibst gern maximal flexibel? Du kannst auch ohne Sofa wohnen. Auch auf einem gemütlichen weichen Teppich, auf Poufs (weich gepolsterte Sitzmöbel mit sehr kurzen oder ohne Beine) oder großen dicken Bodenkissen rund um einen niedrigen Tisch kannst du es dir bequem machen. 

Sofa-Entscheidung

Du glaubst, du weißt, welches Sofa zu dir passt? Bevor du kaufst, solltest du es dir unbedingt anschauen, probesitzen und den Bezugsstoff fühlen. Ein Sofa eignet sich nicht für den Onlinekauf. Dann hol dir noch eine zweite Meinung ein. Der anderen Person fallen vielleicht Dinge auf, die du nicht bedacht hast. Beachte, dass im Möbelhaus immer mehr Platz ist als in deinem Zuhause, Möbel wirken daher im Showroom kleiner, als sie sind.  

Denke daran, dass Sofas meist in unterschiedlichen Varianten, mit unterschiedlichen Füßen und Bezugsstoffen erhältlich sind. Gehe also nicht nur vom ersten Eindruck aus, sondern erkundige nach den Möglichkeiten. Oft besteht auch  die Möglichkeit, ein Probestück des Bezugsstoffes mit nach Hause zu nehmen, um zu schauen, wie die Farbe in deiner Wohnungseinrichtung wirkt.