Klar wie ein Bergsee:
Der selbstregulierende Gartenteich

Wer sich den Traum vom Wasserparadies vor der Haustür verwirklichen will, muss einiges beachten. Mein Leben erklärt, wie sich der Gartenteich als natürlicher See selbst reinigt und Algen keine Chance haben.

Ein Teich bringt Ruhe in den Garten und ins eigene Leben.
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Ein Teich bringt Ruhe in den Garten und ins eigene Leben.

Irgendwann sollte man es einfach tun. Nicht mehr nur träumen von dem eigenen Wasserparadies vor der Haustür, sondern loslegen. Damit er schon in diesem Sommer Wirklichkeit ist: Ein Teich bringt Ruhe in den Garten und schafft Lebensraum für Tiere. Wer ihn noch in diesem Sommer genießen will, sollte jetzt, wo die Tage frostfrei sind, damit loslegen. Doch was ist zu beachten, damit er sich wie ein klarer See selbst reguliert und nicht schon nach dem ersten heißen Sommer voller Schlamm und Algen ist?

Der richtige Standort ist bereits eine der wichtigsten Voraussetzungen. Wer hier einen Fehler macht, kann den später nicht mehr korrigieren. Teichpflanzen brauchen Licht, trotzdem sollte der Teich nicht in der prallen Sonne liegen, denn zu viel Hitze ist Gift für die Wasserqualität. Ideal ist eine halbschattige Lage mit fünf bis sechs Sonnenstunden täglich. Allerdings dürfen Laubbäume nicht zu nahe am Ufer stehen - wenn deren Blätter ins Wasser fallen und dort vermodern, werden sie zum Nährboden für Algenkolonien. Mit dem Standort hat dein Teich eine gute Grundlage, die folgenden fünf Tipps machen das Gartenerlebnis perfekt.

1. Terrassenform ist Trumpf

Der Teich sollte eine natürliche Form nachahmen. Dazu braucht er ein flach abfallendes Ufer und drei verschiedene Ebenen: die Sumpfzone, die Flachwasserzone und die Tiefwasserzone. Die erste Zone ist 10 bis 20 Zentimeter tief. Ihr Übergang zum Ufer sollte möglichst sanft sein. Bei mehr als 50 Prozent Steigung können sich nämlich Erde und Böschungspflanzen nicht gut halten. Danach folgt in einer Tiefe von 20 bis 60 Zentimetern die Flachwasserzone. Die Tiefwasserzone beginnt ab 60 Zentimetern. Normalerweise sind 80 Zentimeter an der tiefsten Stelle ideal. Wer sich für einen Fischteich entschieden hat, sollte jedoch besser 1,5 Meter graben, damit die Fische sich im Winter verstecken können, ohne einzufrieren.

2. Fertigbecken oder Folie?

Für kleinere Teiche kann man vorgefertigte Becken aus Kunststoff verwenden, die sich leicht in den Boden einsetzen lassen. Diese müssen jedoch etwa alle fünf Jahre von Grund auf erneuert werden. Für alle Gärtner, die eine natürliche Anmutung und Langfristigkeit bevorzugen und deren Biotop größer als vier Quadratmeter sein soll, empfiehlt sich eine Teichfolie. Nach dem Aushub der Grube, die von Steinen und Wurzeln befreit sein sollte, trägt man eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Sandschicht als Untergrund auf. Ganz wichtig ist, dass die Folie so wenig Falten wie möglich schlägt. Denn darin setzen sich später Schmutz und Schwebstoffe ab, die das Wasser verunreinigen.

Nicht immer ist erlaubt, was geht – für eine Grundwassernutzung muss etwa eine Genehmigung eingeholt werden.
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Nicht immer ist erlaubt, was geht – für eine Grundwassernutzung muss etwa eine Genehmigung eingeholt werden.

WELCHE TEICHE BRAUCHEN EINE GENEHMIGUNG?

Es gibt einige Fälle, in denen Gärtner eine wasserrechtliche Bewilligung für ihren Teich brauchen. Egal ob Biotop, Fischteich oder Landschaftsteich – wenn dafür Grundwasser benutzt wird oder sich der Teich aus einem Gewässer speist, muss eine Genehmigung eingeholt werden. Das gilt auch, wenn beispielsweise verbrauchtes Wasser in einen Bach eingeleitet wird. Zuständig für die Genehmigung ist die Bezirksverwaltungsbehörde. Sie kann auch Auskunft darüber erteilen, ob eine Bewilligung wirklich notwendig ist.

Mehr über die Rechte rund um den Teichbau

Bei mehr als vier Quadratmetern Größe sollte Teichfolie zum Einsatz kommen – sie wirkt natürlicher und lässt sich beliebig verlegen.
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Bei mehr als vier Quadratmetern Größe sollte Teichfolie zum Einsatz kommen – sie wirkt natürlicher und lässt sich beliebig verlegen.

3. Pflanzen als Verbündete

Pflanzen sind die besten Partner, um den Teich rein und den PH-Wert stabil zu halten. Sie sorgen für den Sauerstoffhaushalt und vermindern die Algenbildung. Ein wahrer Algenvernichter ist die sogenannte Wundersegge, auch Schwarzkopfsegge genannt. Sie saugt vom Ufer aus eifrig Nährstoffe aus dem Wasser und entzieht den Algen damit jede Wachstumsgrundlage. Die grasigen Büschel sehen zudem hübsch aus. Beliebte Pflanzen in der Sumpfzone sind auch die knallgelb blühende Sumpfdotterblume oder der fadenförmige Sonnentau. Sie sorgen für ein harmonisches Teichklima und bieten Vögeln oder Fröschen ideale Versteckmöglichkeiten. Wichtig sind aber auch Unterwasserpflanzen wie Wasserhahnenfuß, Hechtkraut, Wasserfeder, Wasserknöterich oder Seerose.

4. Zusätzliche Filterung

Wenn Fische den Teich besiedeln sollen, braucht der Teich zusätzlich eine Filterung mit Pumpe. Futterreste und die tierischen Ausscheidungen führen nämlich zu einer erhöhten Phosphat- und Stickstoffkonzentration und dadurch zum schnellen Algenwachstum. Eine Filterung siebt Schwebstoffe aus oder tötet Algen mit UV-Licht ab. Da eine Nachrüstung von Filterung und Pumpe aufwendig und teuer wäre, solltest du die Technik lieber von Anfang an einplanen und eine Pumpe an den tiefsten Punkt des Teiches setzen.

5. Wasserqualität bestimmen

Grund für lästiges Algenwachstum sind schon geringe Mengen an Phosphor im Wasser. Im geschlossenen System eines Gartenteichs gelangt Phosphat vor allem aus überdüngten Bereichen des Gartens ins Wasser oder es wird durch die Zersetzung von abgestorbenen Insekten und Pflanzenteilen freigesetzt. Neben der regelmäßigen Reinigung mit dem Kescher kann auch ein Netz über den Teich gespannt werden, das Laub vom Wasser fernhält. Außerdem solltest du ab und zu auch die wichtigsten Wasserwerte bestimmen. Das sind der pH-, kH-, Nitrat- und Phosphatwert. Die besten Voraussetzungen für einen klaren Teich bietet Wasser mit hoher Karbonathärte (kH-Wert) und geringen Nitrat- und Phosphatwerten. Um das Wasser in Balance zu bringen, kannst du ab und zu spezielle Wasseraufbereiter mit Mineralien und Mikroorganismen hinzugeben. Im Sommer solltest du übrigens einen Teil des Wassers wechseln und etwa 20 Prozent frisch auffüllen. Das senkt die Wassertemperatur unter 26 Grad Celsius und verbessert den natürlichen Sauerstoffgehalt. So hast du lange Freude an einem klaren Teich.

Ein Netz über dem Teich hält Fische fressende Vögel und Laub von der Wasseroberfläche ab.
© 4028mdk09 (CC)

Ein Netz über dem Teich hält Fische fressende Vögel und Laub von der Wasseroberfläche ab.