Gegen die Unzufriedenheit in den eigenen vier Wänden

Das eigene Zuhause kann an depressiven Verstimmungen Mitschuld sein. Wie man diesen vorbeugt und optimal zuhause lebt und arbeitet, zeigt ein Experte.

 

Persönliche Bereiche sind wichtig

Persönliche Bereiche sind wichtig

Die Corona-Krise führte (und führt) uns allen vor Augen, dass unser Zuhause der wichtigste Ort in unserem Leben ist. Wir schlafen, essen, lernen und arbeiten dort. Doch das Zuhause kann auch zu Problemen führen. Berichte über Burnout im Homeoffice und Beziehungskrisen während des Lockdowns wurden in den letzten Monaten mehr und mehr. Die drückende Situation mit Homeoffice, Homeschooling und Co, belastete viele Menschen zusehends.

Wohnraumgestaltung als Faktor bei Depression?

Doch welche Rolle nimmt die Gestaltung des Wohnraums in unserem Beziehungsleben ein? Wie beeinflussen die Anordnung von Couch, Esstisch & Co unser Zusammenleben mit Partner und Familie? Einen entscheidenden Faktor bei der Entstehung von persönlichen Krisen und Konflikten, kann die Wohnraumgestaltung einnehmen, „denn diese hat unmittelbare Wirkung auf unsere Stimmung, unsere Produktivität und unsere Beziehungen“, sagt der Wohnpsychologe Dr. Harald Deinsberger-Deinsweger.

iframe width="200" height="113" src="https://www.youtube.com/embed/26XVdqpFBeM?feature=oembed&autoplay=1&rel=0" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen title="Wüstenrot Talk Wohnungspsychologe">

„Ein Bereich der nur mir gehört“

Deinsberger-Deinsweger ist Wohn- & Architekturpsychologe. Sein interdisziplinäres Doktorat (Wohnbau und Psychologie) liefert ihm die nötige Expertise in beiden Fächern. Neben Lektor-Tätigkeiten an Universitäten und Fachhochschulen, leitet er mit WOHNSPEKTRUM ein Büro für Wohn-Raum-Optimierung und Wohn-Qualitäts-Analyse und ist Vorstand vom Institut für Wohn- und Architekturpsychologie (IWAP).

Wenn er Wohnräume anderer Menschen analysiert, fällt sein Blick des Öfteren auf das Fehlen von persönlichen Nischen: „Eine persönliche Nische ist sehr wichtig in einem Wohnraum. Ein Bereich der nur mir gehört und ich bestimme, wie diese Nische gestaltet wird. Denn das Wahrnehmen der eigenen Wirksamkeit, indem man z.B. etwas selber gestalten kann oder Kontakte regulieren kann, gilt als wesentlicher Faktor zur Depressions-Prävention.“

„Ein Zuviel an Natur kann es kaum geben“

Außerdem plädiert Deinsberger-Deinsweger dazu, die Natur in den Wohnraum zu holen. Denn „Ein Zuviel an Natur kann es kaum geben“. Und neben der Natur, soll auch die Wahrnehmung der Sonne als natürliches Antidepressivum auch in der Wohnraumgestaltung Berücksichtigung finden.