Trinkwasser in Österreich – ein schützenswertes Gut

Das Wasser aus dem Hahn hat in Österreich eine ausgezeichnete Qualität, denn nahezu 100 Prozent des Trinkwassers werden hier aus Grund- oder Quellwasser gewonnen. Lohnt es sich dennoch, dein Trinkwasser mit einem Wasserfilter zu filtern? MEIN LEBEN gibt Antwort.

Das Wasser kommt in Österreich sauber aus dem Hahn. Verunreinigungen entstehen meist durch eigene Fehler.

Das Wasser kommt in Österreich sauber aus dem Hahn. Verunreinigungen entstehen meist durch eigene Fehler.

Viele in der EU können uns um unsere Wasserqualität beneiden, denn Trinkwasser hat in Österreich eine ausgezeichnete Qualität. 90 Prozent der Bevölkerung werden zentral mit Wasser versorgt, die restlichen 10 Prozent beziehen ihr Trinkwasser aus hauseigenen Brunnen und Quellen. Das heißt, wo immer du dein Trinkwasser herbekommst, in Österreich werden viele Grenzwerte der EU-Richtlinien unterschritten, in einigen Regionen sogar um ein Vielfaches.

Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat der Nationalrat Anfang Juli 2019 den Schutz des Trinkwassers in die Verfassung geschrieben. Denn die zunehmende Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln stellt eine Gefahr für das Grundwasser dar. Um einer Verunreinigung vorzubeugen, sollen die biologische Landwirtschaft gefördert und der Einsatz von Düngemitteln reduziert werden.

Das Wasser ist sauber

Wasser aus dem Hahn kannst du also unbesorgt trinken. Es ist nicht ungesünder als Mineralwasser aus dem Handel. Keime und Bakterien kommen erst durch Fehler im alltäglichen Handeln hinein, also wenn du zum Beispiel einen Spüllappen über den Wasserregler hängst und das Wasser mit diesem Lappen in Berührung kommt, bevor du es trinkst. Auch das Glas Wasser auf deinem Nachttisch ist eher ein Staubfänger als ein guter Durstlöscher in der Nacht. Übrigens kann – und das passiert gar nicht so selten – ein zu voller Wasserfilter mit einem Schwall eine größere Konzentration von Schadstoffen ins Wasser abgeben. Trinken Säuglinge und Kleinkinder davon, kann das ihrer Gesundheit schaden.

Eine weißliche Trübung des Wassers hat übrigens meistens gar nichts zu bedeuten. Sie wird durch kleine Wasserbläschen verursacht und verschwindet nach einigen Sekunden, wenn sich das Wasser wieder beruhigt hat.

Das kannst du tun, um Wasserverunreinigungen im Alltag zu vermeiden:

  • Sorge dafür, dass Trinkwasser vor dem Verzehr nicht mit Spüllappen oder -bürsten in Berührung kommt.
  • Willst du Wasser trinken, entnehme es immer frisch aus dem Hahn. Bei abgefülltem Wasser in Flaschen oder im Trinkglas können – besonders im Sommer – Bakterien entstehen.
  • Hast du den Verdacht, dass das Wasser in deinem Versorgungsgebiet oder deinem eigenen Brunnen verunreinigt sein könnte, kannst du dein Wasser analysieren lassen. Das geht einfacher, als du denkst. Ein Wasser-Testkitt kannst du zum Beispiel hier bestellen.

Wasserfilter: Der Schaden ist größer als ihr Nutzen

Filtern oder nicht? Und wenn ja, mit welchem Gerät? Unabhängige Tests geben hier eine eindeutige Antwort.

Filtern oder nicht? Und wenn ja, mit welchem Gerät? Unabhängige Tests geben hier eine eindeutige Antwort.

Der Verein für Konsumenteninformation hat Wasserfilter-Geräte getestet und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: Keines der getesteten Geräte verbessert die Wasserqualität – aber alle verschlechtern es. So ist Wasser, das länger im Behälter steht, bevor es verwendet wird, oft mit Bakterien belastet. Auch müssen die Filter regelmäßig und sehr sorgfältig gereinigt werden, damit die Auffangbehälter nicht zu Keimfallen werden.

Obwohl zurzeit kein Aufbereitungs- oder Nachbehandlungsgerät bekannt ist, welches den Anforderungen des österreichischen Lebensmittelkodex entspricht, kommen immer wieder neue Geräte auf den Markt. Manchmal werden sie mit fragwürdigen Mitteln angepriesen. So warnt die Magistratsabteilung Wiener Wasser vor bestimmten Vorführtricks. Um zu demonstrieren, dass österreichisches Trinkwasser angeblich Schadstoffe enthält, greifen manche Verkaufsprofis beispielsweise zur Elektrolyse-Vorführung. Dabei wird in einen Behälter mit Wasser eine Eisen- und eine Aluminiumelektrode gesteckt und anschließend der Strom eingeschaltet. Kurz darauf verwandelt sich das Wasser in eine braune, unappetitliche Brühe. Was das Wasser verfärbt, ist aber nichts weiter als Rost aus der Eisenelektrode, der genau durch diese Vorführung entsteht. Voraussetzung für diese chemische Reaktion ist, dass das Wasser Kalzium und Magnesium enthält, beides Stoffe, die unser Körper übrigens braucht. Im destillierten Wasser sind diese wichtigen Mineralien nicht mehr enthalten und die Rostbildung unterbleibt.

Du kannst dich also darauf verlassen, dass das Trinkwasser in Österreich deiner Gesundheit nicht schadet, sondern ihr sogar guttut. Wasser aus dem Hahn zu trinken, ist daher nicht nur unbedenklich, sondern auch ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz. Denn jeder Liter Mineralwasser aus dem Supermarkt bedeutet jeweils eine Glas- oder Plastikflasche, die anschließend entsorgt oder recycelt werden muss.

Wir empfehlen also den besten Durstlöscher, den die Natur zu bieten hat:
Wasser –  frisch und ungefiltert.