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So sparst du Strom – 10 Tipps für Haushaltskasse und Klima

Energie zu sparen, ist nicht nur gut für den eigenen Geldbeutel, sondern auch fürs Klima. Und einfach ist es auch. Unsere zehn Tipps zeigen dir, was du tun kannst.

Lesedauer: 6 Min.

Eine Ladung Schmutzwäsche bei 60 Grad Celsius waschen, einmal für vier Hungrige kochen, oder fünf bis zehn Stunden vor dem Computer hocken – schon ist eine Kilowattstunde (kWh) Strom weg. Hört sich erst mal nicht viel an, aber die Menge macht’s: Ein typischer Vierpersonenhaushalt in Österreich verbraucht im Jahr etwa 4.415 kWh. Bei einem Strompreis von aktuell durchschnittlich 22,16 Cent pro kWh kommen da mehr als 970 Euro zusammen. Wird auch das Warmwasser elektrisch erhitzt, sind es noch mal deutlich mehr. Und die Energiepreise steigen weiter, derzeit werden in ganz Europa neue Höchstwerte erreicht.

Hinzu kommt, dass wir im Winterhalbjahr erfahrungsgemäß mehr verbrauchen als in der wärmeren Jahreshälfte. Ein guter Zeitpunkt also, um mit einfachen Tricks Strom zu sparen und so die eigenen Energiekosten um bis zu mehreren Hundert Euro im Jahr zu senken.

Damit schützt du zugleich das Klima. Zwar erzeugt Österreich mittlerweile zu fast 75 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Doch der Anteil am verbrauchten Strom liegt erst bei 66 Prozent. Ein nicht unerheblicher Teil der hier verbrauchten Energie wird importiert und stammt aus fossilen Quellen.

1. Stromfresser und Leerlaufverluste aufspüren

Schau dir als erstes an, wie viel Strom du wofür verbrauchst. Mithilfe eines Strommessgerätes findest du das leicht heraus und entdeckst mögliche Stromräuber: Zunächst gibst du deinen Stromtarif ein und steckst dann den Monitor zwischen Gerät und Steckdose. Sofort werden Verbrauch und Kosten angezeigt.

Viele Energieversorger verleihen solche Messgeräte, Elektrofachgeschäfte und Baumärkte verkaufen sie.

Damit lassen sich auch sogenannte Leerlaufverluste aufspüren, die von Geräten im Stand-by-Modus, durch fehlende oder unzureichende Ausschalter verursacht werden. Gerade Bürogeräte wie Drucker, Scanner oder Kopierer verbrauchen aufgrund der langen Dauer häufig mehr Strom im Bereitschafts- oder Ruhemodus als bei der Nutzung. Solche unnötigen Leerlaufverluste können sich in einem durchschnittlichen Haushalt schnell auf mehr als 100 Euro im Jahr summieren. Schnelle Abhilfe schaffen hier an- und ausschaltbare Steckdosenleisten, die es schon für wenige Euro zu kaufen gibt.

2. Gute Orientierung

Laut einer Umfrage legen 61 Prozent der Österreicher*innen Wert darauf, dass neue Produkte energiesparsam und ressourcenschonend sind. Wenn du planst, dir ein neues elektronisches Gerät anzuschaffen, kannst du dich an einigen Umwelt- und Energiezeichen orientieren und so auf einen niedrigen Stromverbrauch achten. So tragen die meisten Elektrogeräte das EU-Energielabel mit den farbigen Energieeffizienzklassen und weiteren Angaben. Die Kennzeichnung wird laufend verbessert, neu ist seit diesem Jahr zum Beispiel ein QR-Code, hinter dem sich Zusatzinformationen befinden. Empfehlenswert sind auch die Euroblume, für Bürogeräte zusätzlich der Energy Star und dasT CO-Label. Energieeffiziente Geräte kosten zwar in der Anschaffung meist mehr als ineffiziente, aber dank ihres deutlich geringeren Stromverbrauchs sparen sie das im Laufe der Zeit wieder ein.

3. Alt gegen neu

Das Ausrangieren stromfressender Altgeräte lohnt sich.

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Kühl- und Gefrierschränke laufen rund um die Uhr, sie verursachen zehn bis 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eines Haushalts. Alte Energiefresser machen sich deshalb deutlich auf der Stromrechnung bemerkbar. Auch wenn man den Energieaufwand für die Herstellung eines neuen Gerätes mit einbezieht, lohnt sich die Anschaffung eines neuen Kühlgerätes der Energieeffizienzklasse A+++: nach Berechnungen des (deutschen)Öko-Instituts spätestens nach zweieinhalb Jahren, wenn das alte Gerät schon fünf bis zehn Jahre im Dauereinsatz ist. Bei einem etwa zehn Jahre alten Gefrierschrank sind es acht bis zehn Jahre. Die Geräte sollten übrigens nicht unmittelbar neben Herd oder Heizung stehen: je kühler die Umgebung, desto geringer der Stromverbrauch. Lass außerdem die Türen nicht unnötig lange offen und tau das Gerät ab, wenn sich viel Eis gebildet hat.
Lies dazu auch unseren Artikel zu den größten Stromfressern im Haushalt.

4. Nicht übertreiben

Ein Frage der Einstellung: weniger heiß spart Strom.

5. Kochen und backen

Induktionskochfelder verbrauchen am wenigsten Strom.

Mit Umluft zu backen ist effizienter als mit Ober- und Unterhitze, da die Temperatur um 20 bis 30 Grad niedriger sein und der Ofen auf mehreren Ebenen gleichzeitig genutzt werden kann. Ein dreckiger Backofen benötigt mehr Strom als ein blank geputzter, da er die Wärme schlechter leitet. Für Elektroherde gilt: Glaskeramikkochfelder benötigen zehn bis 20 Prozent weniger Strom als gusseiserne, Glaskeramikkochfelder mit Induktionstechnik sogar rund 40 Prozent weniger. Achte außerdem darauf, dass Topf oder Pfanne nicht kleiner sind als die Herdplatte.

6. Tee und Kaffee kochen

Wasserkocher: Am besten zum Erhitzen von Wasser

Um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen, nutzt du besser einen guten Wasserkocher: Er braucht ein Drittel weniger Energie und deutlich weniger Zeit als ein Kessel auf dem Elektroherd. Auch im Vergleich zur Mikrowelle schneiden Wasserkocher besser ab.

Kaffeevollautomaten, mit denen du auch Espresso, Cappuccino oder Milchkaffee zubereiten kannst, ziehen häufig viel Strom. Denn die Maschinen halten das Wasser in ihrem Tank bis zum nächsten Gebrauch warm und gehen dafür in den Stand-by-Modus. Sparsamer sind Geräte mit Auto-Off-Funktion: Wenn du sie eine Weile nicht benutzt, schaltet sich die Wassererwärmung nach einer vorgegebenen Zeit automatisch ab. Diese Funktion gibt es übrigens auch bei Bügeleisen, Geschirrspülern und anderen Geräten.

7. Spülen

Moderne Spülmaschinen mit A+++ brauchen so wenig Strom und Wasser, dass du die Spülbürste lieber liegen lässt – es sei denn, die Maschine läuft nur halb beladen. Energiesparprogramme arbeiten mit niedrigeren Temperaturen oder verzichten aufs Vorspülen. Das spart fünf bis zehn Prozent Energie und das Geschirr wird in der Regel dennoch sauber.

8. Fernsehen

Fernsehgeräte werden nicht nur immer größer, auch die Technik wird immer ausgefeilter. Entsprechend steigt auch ihr Stromverbrauch. Im Jahr können da bei vier Stunden Fernsehen am Tag bis zu 400 kWh Strom zusammenkommen.

Die meisten Geräte besitzen keinen Netzschalter und verbrauchen dann im Stand-by-Betrieb jede Menge Strom. Trenn den Fernseher deshalb nach dem Gucken vom Netz, zum Beispiel über eine an- und ausschaltbare Steckerleiste.

Hast du einen Fernseher mit Auto-Power-Off-Funktion, die ihn nach einer vorgegebenen Zeit automatisch vom Stromnetz trennt? Gut so. Denk aber auch daran, sie am Gerät auch zu aktivieren. Auto-Power-Off ist übrigens etwas anderes als der Sleep-Timer: Der versetzt das Gerät lediglich in den Stand-by-Betrieb und es zieht weiter Energie.

9. Arbeiten und Spielen am Computer

Einfach mal abschalten

Computer herzustellen, verbraucht nicht nur sehr viel Energie, sondern auch wertvolle endliche Ressourcen. Die Produktion kann mehr als 50 Prozent ihrer Ökobilanz ausmachen. Deshalb solltest du deinen Rechner möglichst lange nutzen. Wenn du dir einen neuen kaufen willst, beschränk dich auf die Ausstattung, die du wirklich brauchst. Für reine Textarbeit sind zum Beispiel aufwändige Grafikkarten eher Geld- und Stromverschwendung.

Net- und Notebooks benötigen bis zu 70 Prozent weniger Strom als vergleichbare Desktop-PCs. Denn sie nutzen die Energie besonders effizient, damit der Akku möglichst lange läuft. Das externe Netzteil solltest du allerdings immer aus der Steckdose ziehen, wenn du das Gerät zuklappst. Sonst dreht sich der Stromzähler weiter.

Schon bei einer Arbeits- oder Spielpause von einer Viertelstunde lohnt es sich, den Computer komplett auszuschalten oder zumindest in den Ruhemodus zu versetzen. Das lässt sich auch automatisch über die Energieverwaltung oder Systemsteuerung einstellen. Auf Bildschirmschoner, insbesondere 3D-animierte, verzichtest du besser ganz, sie schlucken sehr viel Energie.

10. Sparen durch Wechseln

Stromkosten lassen sich auch durch einen Wechsel zu einem günstigeren Anbieter sparen. Doch achte dabei auch aufs Kleingedruckte. Empfehlenswert ist eine Vertragslaufzeit von maximal einem Jahr und eine Kündigungsfrist von möglichst einem Monat zum Ende des nächsten Kalendermonats. Auch eine (kostenlose) Preisgarantie von einem Jahr ist ratsam. Vermeiden solltest du Tarife mit Vorkasse, auch wenn sie meist günstiger sind. Denn bei Problemen oder dem Konkurs des Anbieters ist das Geld meist weg. Die Finger solltest du auch von Strompaketen lassen, bei denen du vorab eine bestimmte Strommenge kaufen musst, ohne deinen tatsächlichen Verbrauch absehen zu können. Ungenutzte Strommengen verfallen am Jahresende, für Mehrverbräuche musst du teuer nachzahlen.

Online-Tarifrechner helfen dir beim Wechsel. Der Vergleich ist allerdings nicht immer einfach, weil manche Anbieter mit Prämien oder besonders niedrigen Preisen im ersten Jahr locken. Danach wird’s oft deutlich teurer. Portale wie energyhero.at nehmen dir die Vergleichsarbeit ab und wechseln automatisch nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit zum günstigsten Energieanbieter.

Zusätzlich möchten wir noch auf unseren Beitrag zu Balkonkraftwerken hinweisen. Diese kleinen Photovoltaikanlagen können direkt auf dem Balkon oder der Terrasse installiert werden und tragen dazu bei, deinen Stromverbrauch aus dem Netz zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.
 

Lesetipp – auch dieser Artikel könnte dich interessieren: Nützlich und einfach: Zehn Life-Hacks für den Haushalt

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