Aufgepasst:
Die fünf größten Stromfresser im Haushalt

Einige Haushaltsgeräte verschlingen besonders viel Energie – besonders wenn sie alt sind. Mit neuen Elektrogeräten senkst du deinen Stromverbrauch und sorgst dafür, dass die Stromrechnung nicht aus dem Ruder läuft.

Es lohnt sich, alte Haushaltsgeräte auszurangieren. Aber bitte nicht so.

Es lohnt sich, alte Haushaltsgeräte auszurangieren. Aber bitte nicht so.

Der Strompreis ist in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen – und das gefällt niemandem. Rund 3.000 Kilowattstunden (kWh) elektrische Energie verbrauchen österreichische Haushalte durchschnittlich im Jahr. Das sind bei einem Preis von 40 Cent pro Kilowattstunde 1.200 Euro. Einen großen Anteil am Gesamtverbrauch haben Haushaltsgeräte. Mit modernen, effizienten Geräten sparst du Strom und Geld –
und tust etwas für den Klimaschutz.
 

So viel Strom verbrauchen die Haushalte

Der Stromverbrauch pro Haushalt unterscheidet sich stark. Er hängt neben dem individuellen Verhalten im Wesentlichen von drei Faktoren ab: von der Haushaltsgröße, also der die Anzahl der Personen, davon, ob sie in einem Mehrfamilienhaus oder in einem Einfamilienhaus leben und ob die Warmwasserbereitung mit einberechnet ist.

In der Tabelle unten siehst du, wie viel Strom unterschiedliche Haushalte im Durchschnitt pro Jahr (Quelle) verbrauchen. Liegt dein Verbrauch über dem Durchschnitt? Dann solltest du auf jeden Fall schauen, wo du Strom einsparen kannst und ob du alte Elektrogeräte im Haus hast, die Strom fressen.

1-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus:
1.400 kWh ohne Durchlauferhitzer
1.700 kWh mit Durchlauferhitzer

2-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus:
2.000 kWh ohne Durchlauferhitzer
2.800 kWh mit Durchlauferhitzer

2-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus:
3.000 kWh ohne Durchlauferhitzer
3.500 kWh mit Durchlauferhitzer

3-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus:
2.600 kWh ohne Durchlauferhitzer
3.600 kWh mit Durchlauferhitzer

3-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus:
3.400 kWh ohne Durchlauferhitzer
4.500 kWh mit Durchlauferhitzer

4-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus:
2.900 kWh ohne Durchlauferhitzer
4.200 kWh mit Durchlauferhitzer

4-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus:
4.000 kWh ohne Durchlauferhitzer
5.100 kWh mit Durchlauferhitzer
 

Wo wird  im Haushalt am meisten Strom verbraucht?

Die großen Verbraucher finden sich in der Küche. Hier sind es vor allem die Geräte, die kontinuierlich in Betrieb sind: Kühlschränke und Tiefkühltruhen. Sehr groß ist auch der Verbrauch von Wäschetrocknern.

Ein steigender Anteil des Stromverbrauchs geht auf Rechnung von Computern und Unterhaltungselektronik – im Schnitt sind es rund 28 Prozent des Gesamtverbrauchs. Die einzelnen Geräte werden immer energieeffizienter, doch dafür steigt tendenziell die  Anzahl pro Haushalt und die Leistung, zum Besipiel durch größere Fernseher.

Ein  Stromverbrauch-Messgerät hilft, dir Stromfresser in deinem Haushalt zu identifizieren.

Dein persönlicher Energiespar-Check
Du möchtest dir einen Überblick über deinen Energieverbrauch verschaffen und auch erfahren, welche Sparpotenziale möglich sind? Dabei hilft der Energiespar-Check von e-Control.

Das EU-Energielabel

Damit du bei der Ansachaffung neuer Elektrogeräte schnell den Energieverbrauch eines Produktes ablesen und sparsame Geräte auswählen kannst, gibt es seit 1994 in der EU ein Energielabel. Grüne Pfeile und die Klassen A, B und C zeigen eine hohe Energieeffizienz an. Mehr erfährst du in unserem Artikel zum EU-Energielabel.

Wäschetrockner

Wäschetrockner bieten unter den Haushaltsgeräten das größte Einsparpotenzial. Wärmepumpe, Kondensation oder Abluft – die Technologie entscheidet mit über den Stromverbrauch. Wärmepumpengeräte der Klasse A+++ sind die derzeit beste Technologie – sie verbrauchen 1,45 kWh pro Trocknung. Bei drei Trocknungen in der Woche sind das bei einem Strompreis von 40 Cent 90,50 Euro im Jahr. 

Kondenstrocknern, Ablufttrockner oder alte Wärmepumpengeräte verbrauchen dagegen bis zu 4 kWh. Bei drei Trocknungen in der Woche sind das bei einem Strompreis von 40 Cent 249,50 Euro im Jahr.

Effiziente Wärmepumpentrockner der höchsten Energieklasse A+++ sind zwar in der Anschaffung teurer als Kondensations- oder Ablufttrockner. Durch die eingesparte Energie machen sich neue Wärmepumpentrockner schnell bezahlt. 

Unterschied: 398 kWh im Jahr. Einsparpotenzial: 159 Euro im Jahr

Tipp: Eine Waschmaschinen mit hohem Schleudervermögen verkürzt den Trockenvorgang und spart damit Strom beim Wäschetrockner. 

Tiefkühlschrank

Tiefkühlschränke zählen zu den Haushaltsgeräten mit hohem Stromverbrauch. Der Vergleich zwischen älteren und neuen Geräten ist beeindruckend. Auf der sparsamen Seite bist du mit Kühlgeräten in den Energieklassen A, B und C.
Ein Einbaugefrierschrank der Klasse C  mit 100 Litern Nutzungsinhalt verbraucht  um die  100 kWh/Jahr also 40 Euro. Bei weniger effizienten Geräten kann der Verbrauch aber auch doppelt so hoch sein – und bei älteren Geräten noch höher.

Unterschied zwischen neuen Geräten: 100 kWh im Jahr. Einsparpotenzial: 40 Euro im Jahr

Tipp: Weil der Gefrierschrank in der Regel nie abgeschaltet wird, ist regelmäßiges Abtauen für den sparsamen Betrieb ebenso wichtig. Das Gerät außerdem nicht neben Heizungen oder dem Herd positionieren, da diese Wärme abgeben. In der Folge benötigt der Tiefkühler mehr Energie, um die Frostung aufrechtzuerhalten.

Tipp: Gefriertruhen sind sparsamer im Verbrauch als Gefrierschränke

Kühlschrank

Eigentlich ist es verzwickt: Der Kühlschrank hat zwar eine nur geringe Anschlussleistung, aber er ist rund um die Uhr im Betrieb. Deshalb entfällt auf den Eiskasten rund zehn Prozent des Gesamtverbrauchs im Haushalt. Ein mittelgroßer Kühlschrank der besten Energieeffizienzklasse verbraucht um die 100 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Alte Kühlschränke, zum Beispiel aus dem Jahr 2002, verbrauchen mehr als dreimal so viel Strom. Alte Kühl-Gefrierkombinationen können aufs Jahr gerechnet sogar 400 kWh verbrauchen. Gegenüber alten Geräten ergibt sich also ein großes Einsparpotenzial.

Unterschied: 200-300 kWh im Jahr. Einsparpotenzial: 80-120 Euro im Jahr

Tipps: Hast du einen Gefrierschrank? Dann kaufe keinen Kühlschrank mit Gefrierfach, denn das erhöht den Stromverbrauch um 20 bis 30 Prozent. 
Den Kühlschrank nicht zu lange offen stehen lassen und die Lebensmittel gezielt hineinlegen oder hinausnehmen.
Damit der Kühlschrank sparsam arbeitet, bitte keine noch warmen Speisen hineinstellen, da die darin enthaltene Feuchtigkeit im Gerät kondensiert und die Wasser- und Eisbildung begünstigt. Das treibt den Stromverbrauch in die Höhe.

Elektroherd

Auf Herd und Backofen entfallen durchschnittlich 11 Prozent des Stromverbrauchs. Hier hängt der Verbrauch natürlich sehr davon ab, wie viel man kocht und backt. Für Kochfelder gibt es keine EU Energie-Effizienzklassen, daher lassen sie sich nicht so einfach vergleichen. Am effizientesten sind Induktions- gefolgt von Glaskeramik-Kocheldern. Die deutsche Stiftung Warentest ermittelte jedoch gerade mal eine Kostenersparnis von 2 kWh pro Monat im Vergleich zwischen Induktionsherden und herkömmlichen Kochfeldern. Ein Standbackofen in der derzeit besten Energieeffizienzklasse A+ verursacht  0,9 kW pro Stunde im Normalbetrieb sowie 0,67 kW bei der Nutzung von Umluft oder Heißluft. Die Einsparungen gegenüber Geräten der Klasse A sind mit einem Verbrauch von 0,92 und 0,82 kWh im Umluft- oder Heißluftbetrieb sind eher marginal. 

Tipp: Wenn du mit Deckel kochst, qualitativ hochwertiges Kochgeschirr verwendest und darauf achtest, dass der Durchmesser des Topfes ungefähr mit dem der Herdplatte übereinstimmt, kannst du den Energieverbrauch senken. Da die Temperatur der Platte nur langsam sinkt, kannst du den Herd auch schon vor dem Ende der Garzeit abschalten und die Restwärme nutzen.

Strom sparen im Alltag

Wenn du in deiner Wohnung im Alltag Strom sparen möchtest, dannlese unseren unseren Artikel So sparst du Strom – 10 Tipps für Haushaltskasse und Klima.

 

Lesetipp
Mit Balkonkraftwerke kannst du selbst Strom erzeugen und deine Stzromkosten senken. Lese mehr dazu unserem Beitrag zum Thema Balkonkraftwerke.

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