Zahl des Monats

Vorsicht:
Die meisten Unfälle passieren daheim

784.300 Menschen verletzten sich 2017 bei einem Unfall so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, die meisten davon (303.900) in den eigenen vier Wänden.

Täglich verunfallen mehr als 2.000 Menschen in Österreich, wie die Unfallbilanz 2017 des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt. Die größte Gefahrenquelle ist dabei nach wie vor das eigene Zuhause: 303.900 Menschen verletzten sich 2017 in ihrer alltäglichen Umgebung. Das sind 38 Prozent der Unfälle. An zweiter Stelle folgen mit 36 Prozent (285.900 Verletzte) Unfälle, die in der Freizeit oder bei der Ausübung eines Freizeitsports geschehen. Nur etwa jeder Zehnte (81.100) verletzte sich bei einem Straßenunfall.

Besorgniserregend ist dabei der Blick auf die Unfälle mit Todesfolge: Während die Zahl der Unfalltoten im Straßenverkehr weiter gesunken ist, wuchs der Anteil im Bereich Haushalt, Freizeit und Sport in den vergangenen zehn Jahren um 15 Prozent. Bei den Senioren sind es sogar 26 Prozent. „Diese Entwicklung ist alarmierend und zeigt, dass Gegenmaßnahmen nötig sind. In der Verkehrssicherheit haben wir bemerkenswerte Verbesserungen erreichen können. Es ist höchste Zeit, dass dies auch im Bereich Haushalt, Freizeit und Sport passiert“, warnt KFV-Direktor Dr. Othmar Thann.

Unfallfolgen abmildern

„Schwere Verletzungen durch Unfälle haben für die Betroffenen ernsthafte Auswirkungen. Das zeigt die tägliche Praxis in unseren Unfallambulanzen“, erklärt Unfallchirurg Prim. Univ.-Prof. Dr. Mehdi Mousavi, Vorstand der Unfallchirurgie und Sporttraumatologie im SMZ Ost Wien. Während bei Kindern Verletzungen der Wirbelsäule und des Kopfes besonders schwerwiegend sind, führen bei Senioren Frakturen zu langwierigen Behandlungen. Mousavi rät den Betroffenen vorzusorgen: „Ein knochenfreundlicher Lebensstil – also viel Bewegung und eine gesunde Ernährung – sollte früh begonnen werden.“ Auch Osteoporose-Therapien, Sturz-Prophylaxe oder physikalische Therapie beugen Frakturen vor.

Ratsam ist zudem eine Unfallversicherung, die drei Bereiche einschließt: die unmittelbaren Unfallkosten, die Folgekosten bei einer möglichen Invalidität und die Absicherung der Familie, wenn es ganz schlimm kommt und man infolge eines Unfalls stirbt. Was es bei Abschluss einer Versicherung zu beachten gibt, erfährst du hier: Unfallversicherung: Was und wen sie abdeckt.