Sinnesfreuden:
Wohntrends für Herbst und Winter

Mach dein Zuhause in der kalten Jahreszeit zu einem Wohlfühlort. MEIN LEBEN stellt dir sieben Wohntrends vor, die an trüben Tagen für gute Laune sorgen.

In den eigenen vier Wänden suchen wir Sicherheit und Geborgenheit, weshalb unser Zuhause auch als „dritte Haut“ bezeichnet wird. Sind deine Zimmer so eingerichtet, dass du dich in deiner dritten Haut wohlfühlst? Oder würdest du gerne etwas verändern – zum Beispiel durch mehr Klarheit, mehr Ruhe, mehr Gemütlichkeit oder mehr Pep? Mit Pflanzen, Farben, Möbeln und Strukturen kannst du im Handumdrehen die Stimmung eines Raumes verändern. MEIN LEBEN stellt dir Wohntrends vor, die für gute Laune sorgen.

Nachhaltigkeit mit Komfort

So geht Nachhaltiglkeit: natürliche Materialien, langlebige Verarbeitung, Vintage-Möbel, zeitlos, vintage

So geht Nachhaltiglkeit: natürliche Materialien, langlebige Verarbeitung, Vintage-Möbel, zeitlos, vintage

Nachhaltigkeit ist auch beim Thema Wohnen ein Megatrend. Gerade hier kann jeder viel für die Umwelt tun. Neben nachhaltigen Heizsystemen oder dem Wechsel zu Ökostrom achte bei Neuanschaffungen von Möbeln, Bettwaren, Einrichtungsgegenständen, aber auch Wandfarben und Bodenbelägen darauf, dass bei der Herstellung umweltfreundliche Materialien aus regional nachwachsenden Rohstoffen oder Recycling verwendet wurden. Denn auch kurze Lieferwege verbessern die Ökobilanz. Die Langlebigkeit deiner Einrichtung ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Voraussetzung dafür ist eine gute Qualität und ein zeitloses Design. Besonders umweltfreundlich sind Vintage-Möbel. Das Gute am nachhaltigen Wohnen: Die Zeiten, in denen „öko“ Verzicht auf Komfort und gutes Design bedeutete, sind längst vorbei. Heute kannst du deinen persönlichen Lifestyle ausleben und dabei ein gutes Gewissen haben.

Indoor Gardening

Das Bedürfnis nach mehr Umweltfreundlichkeit hat noch einen weiteren Wohntrend hervorgebracht: Indoor Gardening – auch Urban Jungle Feeling genannt oder Plant Love. Pflanzen gehören nicht mehr nur in den Garten, auf den Balkon oder die Fensterbank. Deiner Fantasie, wie du dir Natur in die Wohnung holst, sind keine Grenzen gesetzt. Du kannst dir in deiner Küche Kräuter- und Gemüsebeete anlegen oder ein kleines Gewächshaus aufstellen. Im Wohnzimmerregal sehen Pflanzentöpfe neben Büchern sehr stylisch aus. Eine mit Efeu bewachsene Wand ersetzt im Schlafzimmer Mustertapete oder Bilder und hat ganz nebenbei eine positive Wirkung auf Allergien und Atemwegserkrankungen wie Asthma.

Vertikale Gärten, Zimmerbäume, Rank- und Hängepflanzen oder dicht an dicht gestellte Palmen im Dschungel-Style liegen voll im Trend. Denn Pflanzen setzen Akzente, lassen deine Räume interessanter und freundlicher wirken. Dazu verbessern sie nachweislich das Raumklima, wirken schalldämmend und senken den Stresslevel. Gerade im Herbst und Winter sind sie echte Stimmungsaufheller. Auch die Pflege der Pflanzen wirkt entspannend.

Haptik

Tasterlebnisse: Cord-Bezug, Holzoberfäche

Tasterlebnisse: Cord-Bezug, Holzoberfäche

Unsere Finger bekommen in Beruf und Freizeit außer glatten Displays und Computermäusen kaum noch etwas zu fassen. Doch gerade bei der Einrichtung möchten viele Menschen nicht nur, dass sie gut aussieht, sondern dass die Materialien sich auch gut anfühlen. Der neue Trend zur Haptik hat verschiedenen Materialien zu einer Renaissance verholfen: So feiert der in den 1970er Jahren so beliebte Cord ebenso sein Comeback wie das Wiener Geflecht, das vor 150 Jahren durch die Kaffeehausstühle von Thonet und in den 1920er Jahren mit dem Freischwinger von Breuer beliebt wurde. 

 

Wiener Geflecht: Links Stuhl 1780, rechts:  Flechten der Sitzfläche eines Stuhls
©rechts: 4028mdk09

Wiener Geflecht: Links Stuhl 1780, rechts: Flechten der Sitzfläche eines Stuhls

Auch neue Materialien und Fertigungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch 3D-Druck, machen vielfältige Oberflächenstrukturen möglich. Und dreidimensionale Materialien sind auch etwas fürs Auge: Interessante Rillen-, Schuppen- oder Stepp- Strukturen machen Möbelstücke und Wohnaccessoires zu echten Hinguckern. Besonders in der kälteren Jahreszeit sorgen kuschelige Bezüge aus Cord und Samt, aber auch raue Oberflächen bei Massivholztischplatten für Gemütlichkeit und Sinnlichkeit beim Tasten.

Monochromer Look

Hell oder dunkel, warm oder kalt, farbig oder neutral? Der Farbtrend für Herbst und Winter legt sich nicht auf eine Richtung fest. Entscheidend ist weniger die Farbe selbst als vielmehr die Gesamtkomposition aller Elemente durch eine Ton-in-Ton-Einrichtung. Der Monochrome Look schafft durch eine Basisfarbe eine harmonische Verbindung und lässt Räume dadurch ruhig und klar wirken. 

Damit aus monochrom nicht monoton wird, kannst du durchaus auch Kontraste setzen. So bilden neutrale Farben bei Fußböden und Wandfarben einen schönen Rahmen für eine farblich aufeinander abgestimmte Einrichtung und umgekehrt. Auch Pflanzen können Farbakzente setzen, ohne dabei den Monochrome Look zu stören, im Gegenteil: Wer ein gutes Gespür für Farben hat, kann auch mit Helligkeitsabstufungen einer Farbfamilie spielen. Mehrere Farben zu kombinieren, fördert die Kreativität und das Wohlbefinden. In puncto Farben sind zwei Farbgruppen im Herbst und Winter besonders angesagt:

  • sanfte, erdverbundene Farben wie Sand, Beige, Curry, Rosé, Rost, Braun, Aubergine und Gold
  • gedeckte kühle Farben wie Weiß, Grau, Natural Stone, Taubenblau, Dunkelblau, Dunkelgrün und Schwarz

Kühle und warme Stilelemente lassen sich übrigens gut miteinander kombinieren. Kalte Materialien wie Stein oder Beton wirken sehr harmonisch mit warmen Materialien wie Holz, Bast, Stroh, Naturwollteppichen oder Fellen. Auch mit farblich aufeinander abgestimmten Wohnaccessoires kannst du tolle Farbakzente setzen und so deinem Zuhause eine Frischekur gönnen.

Persönlichkeit 

Gegenstände mit Geschichte geben den persömnliche Note

Gegenstände mit Geschichte geben den persömnliche Note

Dieser Trend erscheint zunächst etwas paradox: Aus dem Bedürfnis heraus, möglichst keinem Einrichtungsstil zu folgen, ist ein eigener Stil entstanden. Unabhängigkeit ist eine Haltung, die sich auch in der Wahl der Einrichtung spiegelt, denn Wohnen ist immer auch Ausdruck von Persönlichkeit. Vielen Menschen ist es wichtig, dass ihr Zuhause authentisch ist und nicht wie aus einem Katalog aussieht. Statt ausschließlich auf Funktion und Design zu achten, geht es ihnen um die Geschichte von Gegenständen, wie zum Beispiel bei geerbten Möbeln, aus dem Urlaub mitgebrachten Souvenirs oder auf dem Flohmarkt entdecktem Vintage. 

Besondere Dinge mit einem ideellen Wert tragen zum Wohlbefinden bei. Es lohnt sich deshalb Lieblingsmöbel oder -lampen aufarbeiten zu lassen, wenn sie Verschleißerscheinungen zeigen. Aber auch der Mix zwischen Epochen, Farben und Mustern entspricht dem Einrichtungsstil Persönlichkeit. Gerade Kreative haben mit dem Gestaltungspotenzial dieses Wohntrends, mit Upcycling, selbst gebauten Möbeln oder Wandbemalungen ihre wahre Freude.

Die Hausbar

Lässig und flexibel: Barwagen
www.couchstyle.de

Lässig und flexibel: Barwagen

Im Zuge der anhaltenden Begeisterung für den 1960er-Jahre-Retro-Lifestyle erlebt die gute alte Hausbar ein Comeback. Galt der Barschrank vor ein paar Jahren noch als der Inbegriff der Spießigkeit, vermittelt er heute einen lässigen Loungecharakter. Die Hausbar vereint Nostalgie-Chic mit häuslicher Geselligkeit und Entschleunigung. 

Die Hausbar muss nicht gleich ein klassischer Tresen mit Barhockern sein. Dafür haben die wenigsten Platz. Beliebter und auch flexibler sind Barwagen oder ein Barschrank. Die Designs variieren von elegant-zurückhaltenden Schränken und Wägen bis zu glamourösen Minibars inklusive Beleuchtung und Kühlschrank. Zur Grundausstattung deiner Hausbar gehören:

•          Cocktailshaker
•          Rührglas mit Barlöffel
•          Messbecher
•          Zitruspresse
•          Cocktailgläser
•          Eiskübel
•          Eiswürfelbereiter

Welche Getränke in deine Hausbar kommen, hängt von deinem Geschmack ab. Geht deine Vorliebe eher in Richtung Whiskey, Gin oder ausgefallene Cocktails? Oder bist du ein Fan von alkoholfreien Drinks? Der Markt für alkoholfreie Spirituosen boomt, immer mehr Marken bringen Produkte auf den Markt, die den Geschmack von Whisky, Rum, Wodka oder Gin imitieren. Bei deinem individuellen Drink-Sortiment ist also alles erlaubt, was dein Leben bunter, prickelnder oder einfach angenehmer macht.

Duftende Räume

Aromadiffusor mit Duftstäbchen

Aromadiffusor mit Duftstäbchen

Es gibt ein schwedisches Sprichwort: „Willst du ein Haus verkaufen, musst du einen Apfelkuchen backen.“ Gerüche wirken direkt auf das limbische System und damit auf die Zentren, wo Erinnerungen und Gefühle gespeichert werden. Sie spielen eine sehr wichtige Rolle für unser Wohlbefinden, denn die Nase ist nicht abschaltbar. Solange der Mensch atmet, riecht er auch. Gerade in der Natur sind wir von vielen angenehmen Gerüchen umgeben, wie zu Beispiel der salzigen Meeresluft, dem harzigen Aroma der Baumrinden oder dem Blütenduft von Lavendel. Diese Gerüche kannst du mit verschiedenen Duftsystemen in deine Wohnung holen:

          Duftkerzen
          Duftsteine
          Raumparfums
          Elektrische Diffusoren
          Aromaduftlampen 
          Duftstäbchen

Achte darauf, dass du naturreine Inhaltsstoffe und ätherische Öle verwendest. Räucherstäbchen solltest du eher meiden, da sie gesundheitliche Nebenwirkungen haben können. Bei sehr langer und intensiver Nutzung kann der Rauch Krebs in den oberen Atemwegen verursachen, haben Studien gezeigt. Bei der Wahl des Raumduftes ist entscheidend, welchen Zweck er erfüllen soll. Willst du dich nach einem stressigen Arbeitstag entspannen eignen sich Lavendel, Melisse, Anis, Rose, Geranie, Ylang Ylang, Jasmin, Bergamotte, Sandel-, Rosen- und Zedernholz. Möchtest du dir mit vitalisierenden Essenzen zu neuer Energie verhelfen, wählst du am besten Zitronengras, Orange, Grapefruit, Limette, Mandarine, Rosmarin, Eukalyptus, Pfefferminze, Teebaum, Vanille oder Zimt. Raumdüfte eignen sich also wunderbar, um deine Stimmung zu beeinflussen – Vanillearoma soll sogar Glückshormone freisetzen.