Hauptsache gesund:
Bio-Lebensmittel sind gefragt

Was die Anbaufläche betrifft, ist Österreich Bio-Land Nummer eins in Europa. Und immer mehr Verbraucher greifen bei Bio-Lebensmitten zu. Doch noch ist der Bio-Anteil am gesamten Lebensmittelhandel gering.

Bio-Anteil: Lebensmitteln und Anbaufläche
Quellen: RollAMA/AMA-Marketing, Eurostat

Bio-Anteil: Lebensmitteln und Anbaufläche

Gesundheit ist in Zeiten der Corona-Pandemie ein Thema, das uns täglich beschäftigt. Nicht nur, wie wir uns vor einer Viruserkrankung schützen können, sondern auch, wie wir gesünder leben können. Und wie wir gut leben können, ohne die Umwelt und das Kima weiter zu belasten. Gesunde Lebensmittel gehören natürlich dazu – und immer öfter greifen wir dabei zu Bio-Lebensmitteln.

Fast jeder Österreicher kauft mindestens einmal im Jahr ein biologisches Lebensmittel. Das zeigen die aktuellen Zahlen aus dem Agrar-Markt-Austria-Haushaltspanel[1]. Die Marktbeobachter der AMA stellen zudem fest, dass die Österreicher seit Jahren nicht nur immer häufiger, sondern auch immer mehr Bio-Produkte kaufen.

97 Euro für Bio-Lebensmittel

So kaufte ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt im ersten Halbjahr 2020 biologische Frischeprodukte im Wert von 97 Euro im Lebensmittelhandel ein, wie das Haushaltspanel zeigt. Das entspricht einem Plus von knapp 20 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Brot und Gebäck zählen nicht dazu, die werden im Panel nicht erfasst. Die eingekaufte Menge an frischen Bio-Lebensmitteln (exklusive Brot und Gebäck) stieg dem Panel zufolge in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber 2019 um 14,4 Prozent.

Bio-Anteil liegt bei 10,2 Prozent

Doch betrachtet man den gesamten Lebensmitteleinzelhandel, so ist der Bio-Anteil bei den erfassten Warengruppen zwar steigend – aber immer noch klein. Er lag im ersten Halbjahr 2020 lediglich bei rund zehn Prozent, sowohl was die Menge als auch den Wert betrifft.  Den höchsten Bio-Anteil haben Milch, Joghurt und Eier, gefolgt von Erdäpfeln und Gemüse. Ebenfalls über dem Durchschnitt liegt der Bio-Anteil bei Butter, Obst und Käse. Unterdurchschnittlich fällt er dagegen bei Fleisch und Geflügel sowie bei Wurst und Schinken aus.

Bio-Anbaufläche in Europa wächst

Schaut man über die Grenzen hinaus, so zeigt sich, dass Österreich in Europa das Bioland Nummer eins ist. Die Gesamtfläche des ökologischen Landbaus in der Europäischen Union hat zuletzt immer weiter zugenommen – zwischen 2012 und 2018 betrug der Zuwachs 34 Prozent. 2018 erreichte sie 13,4 Millionen Hektar. Doch damit beträgt der Anteil der Bio-Flächen an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU gerade einmal 7,5 Prozent. Die Länder mit den höchsten Anteilen an Bio-Fläche sind nach Österreich, Estland und Schweden. Im Jahr 2019 stieg der Anteil der Bio-Anbaufläche in Österreich auf 25,3 Prozent (2018: 24,1 Prozent), in Estland auf 22,3 Prozent und in Schweden auf 20,4 Prozent.