Beruflicher Neustart bei Wüstenrot:
„Das Gefühl sagte:
Mach das!“

Viele beschäftigen sich mit dem Gedanken, der beruflichen Laufbahn eine Wendung zu geben. Die einen wollen ihre finanzielle Situation verbessern, andere die persönliche Zufriedenheit steigern. Mario Antunovic zeigt, wie er einen erfolgreichen Neustart als Finanzberater bei Wüstenrot geschafft hat.

Finanzberater Mario Antunovic
© Eva Kelety

Finanzberater Mario Antunovic

Eigentlich stimmte das berufliche Umfeld. Mit Mitte zwanzig war Mario Antunovic binnen fünf Jahren vom Werksstudenten zum Logistik-Manager bei einem der weltweit größten Halbleiterhersteller aufgestiegen. Der Ausblick auf eine Führungsposition hatte den jungen Mann stets angetrieben. „Aber die Chance hätte ich in diesem Unternehmen erst in 15 bis 25 Jahren erhalten“, sagt Antunovic. „Außerdem war ich in einer gewissen Komfortzone angekommen, die mich in meiner Weiterentwicklung bremste.“

Schlechte Stimmung? Zeit für einen Jobwechsel!

Das Gefühl, beruflich nicht weiterzukommen, gehört zu den meistgenannten Gründen für einen Jobwechsel. Die damit verbundene Suche nach einer neuen Herausforderung motiviert 31 Prozent der Befragten einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Businessplattform Xing zu einer beruflichen Neuorientierung. Niedriges Gehalt (57 %), ein schlechtes Verhältnis zu Vorgesetzten (44 %) und Kollegen (36 %) sowie eine fehlende beziehungsweise geringe Anerkennung (34 %) sind weitere Gründe.

Doch auch wenn viele die Bereitschaft für einen Jobwechsel zeigen, meistens passiert nichts. Die Sicherheit aufgeben. Nicht wissen, was im neuen Job auf einen zukommt. Die Sorge, dass der Schritt als Scheitern ausgelegt wird. Es gibt viele Hemmnisse, die Arbeitnehmer in ungeliebten Strukturen verharren lassen. Verantwortlich für unser Nichtstun sei die Annahme, dass unsere Entscheidung nicht mehr umzukehren ist. „Diese Prämisse ist fast immer falsch!“, sagt Anja Förster. Förster ist Buchautorin und Vortragsrednerin. Mit ihrer Initiative Rebels at Work will sie positive Abweichler fördern und Lust auf Veränderung machen. 

Jobwechsel – eine Entscheidung mit fairem Risiko

„Wenn wir den Job kündigen und den Sprung in die Selbständigkeit wagen, wenn wir in eine neue Stadt ziehen oder ein Haus kaufen – und es dann nicht so läuft wie erhofft – dann glauben viele Menschen, dass das tiefgreifende Konsequenzen für ihr Leben haben würde“, sagt Förster. „Aber die Sache ist die: Nicht alle Entscheidungen sind gleich.“ Nur die wenigsten Entscheidungen im Leben seien irreversibel. Die meisten sind umkehrbar. „Sie sind Türen mit zwei Klinken. Stellt sich die Entscheidung als Sackgasse, als Irrweg, als gescheiterter Versuch heraus, kann man auf dem gleichen Weg wieder zurückgehen“, sagt Förster.

Auch eine berufliche Neuorientierung ist mit Risiken verbunden. „Aber dieser Preis des Ausprobierens ist fair und bezahlbar“, sagt Förster. Wichtig sei, dass man solche Entscheidungen gut überlegt.  „Sie sollten aber dennoch ohne Zögern, schnell und mutig getroffen werden – entweder von mir selbst – oder aber ich hole mir eine kleine Gruppe von Leuten zusammen, die über ein hohes Urteilsvermögen verfügen.“

Ziel erfassen und nicht beirren lassen

Auch Mario Antunovic ist nicht einfach ins kalte Wasser gesprungen. Eine neue Bekanntschaft im Fußballverein eröffnete ihm die neue Perspektive. Die Rede ist von Sebastian Hertelt. Seine Position außerhalb des Sportplatzes: Leiter Stammvertrieb Kärnten Ost bei Wüstenrot. „Ich habe seinen Werdegang stets beeindruckend gefunden“, sagt Antunovic. „In sehr offenen und ehrlichen Gesprächen hat Sebastian mir aufgezeigt, welche Möglichkeiten es bei Wüstenrot gibt, aber auch, dass man Leistung bringen muss, um erfolgreich zu sein. Er hat stets mit offenen Karten gespielt.“

Ergänzend hat Antunovic sich über Wüstenrot und den Beruf des Finanzdienstleisters informiert. Die Versicherungsbranche habe ihn schon immer interessiert. „Als Jugendlicher habe ich für Bekannte, zum Beispiel beim Autokauf, die Versicherungen verglichen und die besten Angebote für sie rausgesucht“, sagt Antunovic. „Ich bin also sozusagen dafür geboren.“ Es folgten zahlreiche Gespräche mit Eltern und Freunden. „Viele haben sich an den Kopf gegriffen und gefragt, wie man nur eine gute Position verlassen kann“, erzählt der Kärntner. Aber er hat sich nicht beirren lassen. „Schlussendlich war es auch eine Bauchentscheidung. Das Gefühl sagte: Mach das!“

Jobwechsel sind heute selbstverständlich

Ein Ziel, eine gute Planung und eine überzeugende Begründung sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche zweite Karriere. Lebensläufe, die in dem Unternehmen enden, wo sie nach dem Studium oder Ausbildung begonnen haben, sind längst nicht mehr selbstverständlich. Im Gegenteil: Der Jobwechsel gehört mittlerweile zu bestimmten Karrieretypen dazu. Vor allem in Start-ups, in der Beratung oder bei Wirtschaftsprüfern gelten Wechsel als normal. Auch gibt es keine Altersgrenze für einen Jobwechsel. „Er sollte jedoch nie aus einem Fluchtreflex heraus stattfinden“, sagt Jochen Mai, Gründer und Chefredakteur der Karrierebibel. Auch häufige Jobwechsel werfen Fragen auf: „Zwei Wechsel in 20 Jahren sind natürlich nicht häufig. Zwei in zwei Jahren schon“, sagt Mai. Im Schnitt sei es üblich, sich alle fünf bis sieben Jahre beruflich zu verändern.

Mario Antunovic‘ zweite Karriere begann am 1. Dezember 2018 bei Wüstenrot. Ein paar Monate zuvor hatte er sich bereits für den Lehrgang Business Manager (MSc) an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt eingeschrieben. Ihm war klar, dass er seine Wohlfühlzone verlassen musste, um sich beruflich weiterzubilden. Ein Jobwechsel ist kein Selbstläufer. „Es war schon eine ungewohnte und neue Situation, auf einmal direkt auf Kunden zuzugehen“, sagt Antunovic. „Vieles musste ich am Anfang neu lernen.“ Geholfen hat ihm, dass Wüstenrot neue Mitarbeiter mit einem On-Boarding-Konzept gezielt bei der Einarbeitung unterstützt und erfahrene Teammitglieder jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. „Dass Wüstenrot für jeden Kunden immer die passende und sinnvolle Lösung hat, erleichtert das Kundengespräch zusätzlich“, sagt Antunovic. „Mittlerweile weiß ich, dass gute Vorbereitung auf ein Gespräch die halbe Miete ist.“ 

Mit Einsatz und persönlichen Stärken zum Erfolg

Sein Ehrgeiz sowie und die Fähigkeit, strukturiert zu arbeiten, zahlen sich für den 30-Jährigen aus. Ein Jahr nach seinem Wechsel zu Wüstenrot ist Mario Antunovic bereits „Rookie of the year“. Die Entscheidung zum Jobwechsel bereut er keine Sekunde. „Als Finanzdienstleister bin ich freier und selbstständiger“, sagt Antunovic. „Dass ich durch meinen Einsatz zu einem gewissen Teil mein Einkommen steuern kann, das motiviert mich ebenso wie die Abwechslung zwischen der Büroarbeit und dem Besuch bei Kunden.“ Nur die Kantine seines alten Arbeitgebers mit dem warmen Essen vermisst Antunovic zuweilen. 

Nicht immer ist die neue Perspektive so klar wie bei Mario Antunovic. Viele, die eine zweite Karriere starten wollen, wissen nicht, was sie tun wollen. Oder sie haben auch nach wiederholtem Wechsel einfach noch nicht den richtigen Job gefunden. All das sollte aber kein Grund sein, in einem Job zu verharren, der einen unglücklich oder gar krank macht. Karrierecoach Ute Bölke rät in solchen Fällen zu folgendem Vorgehen: Man stelle sich vor, zehn Millionen Euro auf dem Konto zu haben. Die Herzenswünsche sind erfüllt und man kommt aus dem Urlaub zurück. Was würden sie arbeiten? „Der Antwort auf die Frage sollte man nachgehen und schauen, ob man das realisieren kann.“

Mario Antunovic hat den Wechsel geschafft. Die größte Motivation war die berufliche, aber auch die persönliche Weiterentwicklung. „Ich bin viel offener, gehe jetzt mehr auf Leute zu oder spreche Dinge viel direkter an.“ Besonders freut ihn, dass sich bewahrheitet hat, was Sebastian Hertelt ihm versprochen hat: „Wenn man gut ist, stehen einem alle Türen offen.“ Wäre da noch die Sache mit der Führungsposition. „Ja, vielleicht in der Zukunft, aber eigentlich führe ich als Finanzberater ja bereits mein eigenes kleines Unternehmen.“