1. Mit dem Lama durch das Montafon

Gleich zwei Beinamen hat das Bergdorf Bartholomäberg im südlichsten Tal Vorarlbergs: Sonnenbalkon und Wiege des Montafon. Die vielen Sonnenstunden sind es auch, die Bartholomäberg zu einem unserer winterlichen Sehnsuchtsorte machen. Auf rund 60 Kilometern Winterwanderwegen genießt du neben Ruhe und Abgeschiedenheit atemberaubende Panoramablicke auf die Berggipfel der Silvretta, des Rätikons und des Verwalls. Wenn dir all dies noch nicht genug Entschleunigung ist, buche ein Lama-Trekking mit Llamero Horst Kuster inklusive einer Tasse hausgemachtem Punsch. Seine Lamafarm liegt im Ortsteil Innerberg auf 1.200 m Seehöhe. Eine Wanderung durch die tief verschneite Landschaft mit diesen friedlichen Tieren bleibt dir garantiert unvergesslich. 

Anreise nach Bartholomäberg: Mit dem PKW nimmst du ab Bludenz die Montafoner Straße (L 188). Die Montafonerbahn ist in Bludenz an die Arlbergbahn sowie die Bahnstrecke nach Lindau angebunden.

2. Auf den Spuren der Bergretter in Ramsau

Die Schönheit der Dachsteinregion bietet die perfekte Kulisse für den Fernseh-Dauerbrenner „Die Bergretter“. Der Hauptschauplatz Ramsau liegt auf rund 1.100 Metern an den Südhängen des Hohen Dachsteins. Die beste Zeit für eine Winterwanderung dort ist zwischen Mitte Jänner und Mitte Februar, denn dann sind deine Aussichten auf eine dichte Schneedecke bei annähernd 100 Prozent. In Ramsau hat die Pferdezucht eine lange Tradition. Auf der knapp 17 Kilometer langen Panoramarunde erwanderst du in rund 3 Stunden das Ramsauer Sonnenplateau, vorbei geht es unter anderem am Drehort Bergretter-Zentrale. Als Krönung eines einzigartigen Wintertags kannst du deine Wanderung mit einer Pferdeschlittenfahrt kombinieren.

Unser Tipp: Das Winterwanderticket für Fußgänger umfasst die Benutzung von Mautstraßen, Bussen und Bergbahnen. Unbedingt empfehlenswert: Eispalast, Hängebrücke und die „Treppe ins Nichts” an der Bergstation der Dachstein Gletscherbahn.

3. Durch unberührte Natur am Neusiedler See

Ein Wintertag am Neusiedler See im Burgenland ist etwas ganz Besonderes. Der Raureif glitzert auf dem Schilf entlang des Ufers, Mäusebussarde, Möwen, Gänse und Enten trotzen der Kälte. Jedes Aufschrecken kostet sie wertvolle Energie, deshalb solltest du dich bei einem Spaziergang möglichst achtsam und ruhig verhalten. Da Europas größter Steppensee nur 1,5 Meter tief ist, friert er im Winter regelmäßig zu und wird damit zu einer riesigen Eislauffläche. Die Gemeinde Mörbisch am See eignet sich hervorragend als Startpunkt für deine Winterwanderung. Vom Strandbad hast du Zugang zur Natureislaufbahn.Dass eine der größten Weinregionen Österreichs auch kulinarisch einiges zu bieten hat, versteht sich von selbst. 

Anreise: Der Neusiedler See ist hervorragend angebunden. Da auch der ÖPNV gut ausgebaut ist, kannst du das Auto getrost zuhause lassen.

4. Fackelwanderung zum vereisten Krimmler Wasserfall

Im Nationalpark Hohe Tauern im Salzburger sind die Krimmler Wasserfälle ein einzigartiges Naturschauspiel. Zwischen 30. Oktober und 1. Mai ist der Wasserfallweg geschlossen. Im Winter organisiert der Tourismusverband Krimml-Hochkrimml eine
unvergessliche Fackelwanderung zum untersten Wasserfall inklusive eines wärmenden Umtrunks. Das tosende Rauschen weicht im Winter einer leiseren Tonart, denn die Ache wird nicht mehr vom reißenden Gletscherwasser gespeist. Die Fälle sind weitgehend zugefroren und im Schein der Fackeln verwandelt sich der Wanderweg in einen romantischen Zauberwald.

Bitte beachte: Treffpunkt ist in dieser Saison jeden Mittwoch zwischen 27. Dezember und 27. März am Musikpavillon Krimml. Melde dich in jedem Fall rechtzeitig beim Tourismusbüro Krimml an.

5. Von Mallnitz zum Stappitzer See

Auch im Kärtner Teil des Naturparks Hohen Tauern findest du viele Angebote, fernab des Skitrubels durch verschneite Landschaften zu wandern. Das Bergsteigerdorf Mallnitz liegt im einzigen Gletschergebiet Kärntens und hat sich zum Geheimtipp für Freerider gemausert. Die Gratis-Skibusse kannst du auch als Fußgänger nutzen und so lassen sich die Winterwanderwege beliebig kombinieren und variieren. Eine Tour führt dich durchs Seebachtal zum idyllischen Stappitzer See. In der urigen Raineralm kannst du vor der Rückkehr für eine Jause einkehren. Rund drei Stunden dauert die rund 11 km lange Wanderung ohne große Anstiege. 

Anreise: Internationale Schnellzüge halten im 2-Stunden-Takt am Bahnhof Mallnitz-Obervellach. Du kannst also ohne Auto anreisen.

6. Schwarzer Bergweg in Kartitsch

Seit 2018 ist Kartitsch im Osttiroler Gailtal das erste zertifizierte Winterwanderdorf Österreichs. Das bedeutet: Neben zertifizierten Unterkünften und täglich frisch präparierten Winterwanderwegen gibt es mehrmals wöchentlich geführte Winterwandertouren. Der Weitwanderweg „Dorfberg” ist ein sogenannter „schwarzer Bergweg”, also schmal, steil und/oder absturzgefährlich. Du solltest ihn nur in Angriff nehmen, wenn du gesundheitlich in Topform bist, gute Kondition mitbringst und trittsicher bist. Der Startpunkt ist auf 1.360 Meter Seehöhe am Dorfberglift in St. Oswald. Auf der 10,5 km langen Strecke in Richtung Dorfberg überwindest du 685 Höhenmeter, bis du das Plateau auf 1.820 Metern erreichst. Im weiteren Verlauf kannst du das Panorama auf die Hohen Tauern und den Karnischen Kamm genießen, bis du nach dem Abstieg Rauchenbach erreichst und dich wieder auf Starthöhe befindest. Wenn du gar nicht genug bekommen kannst, machst du vom Plateau aus einen Abstecher auf den Dorfberggipfel.

Anreise: Durch das Gailtal führt die B111, die in alle Richtungen an das Fernstraßennetz angeschlossen ist.

7. Nebelstein Erlebnis-Wanderweg im Waldviertel

Im Winter strahlt das Waldviertel mit seinen Moorlandschaften und mächtigen Wäldern einen ganz eigenen Zauber aus. Auf dem Gemeindegebiet des Moorbads Harbach gibt es einen Erlebnis-Wanderweg, an dem nicht nur Kinder ihre Freude haben. Der 11 Kilometer lange Rundwanderweg führt über den sagenumwobenen Nebelstein. Sechs Erlebnisstation erzählen von den Tieren im Waldviertel, von der Entstehungsgeschichte des Granits oder von den vielen kleinen Lebewesen im Moor. Auf dem Gipfel des Eintausenders warten eine große Aussichtsplattform und ein herrlicher Panoramablick – sofern dir der Nebel keinen Streich spielt.

8. Weitwandern in Seefeld

Im Leutaschtal gibt es den ersten Winter-Weitwanderweg Tirols. Dank der relativ schneesicheren Lage auf dem Seefelder Plateau in über 1.100 Meter Seehöhe wanderst du vier Tage lang durch verschneite Landschaften und kannst die Schönheit der Seefelder Bergwelt abseits der Skipisten auf dich wirken lassen. Die Nacht der dritten Etappe verbringst du auf der urigen Wettersteinhütte und wirst bei schönem Wetter am nächsten Morgen mit einem atemberaubenden Blick auf Karwendel, Wetterstein, Zillertaler Alpen und Hohe Munde belohnt. Die Tour ist nicht geführt, jedoch wird dein Gepäck mit Ausnahme der Wettersteinhütte zu den Übernachtungsquartieren transportiert.

Unser Tipp: Natürlich musst du bei allen Winterwanderungen auf eine geeignete Ausrüstung achten. Für den Winter-Weitwanderweg hat die Touristinfo Seefeld eigens eine nützliche Packliste zusammengestellt, die du hier herunterladen kannst.

Lesetipp: Hast du mehr Lust auf einen klassischen Skiurlaub? Dann lies unseren Artikel zu den zehn besten Skigebieten Österreichs.