Die acht überraschendsten Museen Österreichs

Wenn es draußen kalt, trüb und regnerisch ist, bietet sich ein Museumsbesuch an. Wir stellen dir acht außergewöhnliche Museen in ganz Österreich vor.

Allein in Wien gibt es mehr als 100 Museen. Die weltberühmten Dürers, Monets und Picassos in der Albertina, der Sauriersaal im Naturhistorischen Museum oder die Kaiserappartements in der Hofburg reichen bereits für eine Hitliste, die ihresgleichen sucht. Doch auch neben diesen Besuchermagneten gibt es spannende Museen. Wir haben uns nach überraschenden Museumshighlights umgeschaut – auch außerhalb der Hauptstadt. Vielleicht ist für dich ja in unserer natürlich ganz subjektiven Auswahl ein Ziel für einen Schlechtwetter-Ausflug dabei.

1. Kindermuseum Schloss Schönbrunn

Im Schloss Schönbrunn können sich Kinder in das Leben bei Hofe hineinversetzen.

Im Schloss Schönbrunn können sich Kinder in das Leben bei Hofe hineinversetzen.

Schloss Schönbrunn und der Schlosspark sind nicht nur im Sommer sehenswert. Auch in der Advents- und Weihnachtszeit locken in dem barocken Prachtschloss vor den Toren Wiens einige Attraktionen. Wenn du Kinder hast, führt kein Weg am Kindermuseum im Erdgeschoss des Westtraktes vorbei. Hier dürfen sich die Kids als Franz, Sissi und Maria Theresia verkleiden, erfahren, wie es um die kaiserliche Hygiene bestellt war, und wie man bei den Habsburgern gelernt, gespielt und gespeist hat. In der Vorweihnachtszeit wird mit den Kindern gebastelt und es gibt spezielle Themenführungen rund ums Christfest. Das abwechslungsreiche Museumskonzept mit vielen Mitmachstationen bekommt von uns die Note Eins mit Sternderl.

Wenn du zwischen Ende November und Anfang Jänner in Schönbrunn bist, solltest du unbedingt über den Kultur- & Weihnachtsmarkt vor dem Schloss bummeln und das einzigartige, nostalgische Flair genießen. An 80 Buden bieten kleine Handwerksbetriebe aus ganz Österreich und den Nachbarländern hochwertiges Kunsthandwerk, Weihnachtsdekoration, Spielzeug und weihnachtliche Spezialitäten.

2. Das Klangmuseum Haus der Musik in Wien

„Sonotopia” im Klangmuseum: Science Center und Virtual Reality Experience

„Sonotopia” im Klangmuseum: Science Center und Virtual Reality Experience

Wir bleiben noch für einen weiteren Tipp in der inoffiziellen Musikhauptstadt der Welt. Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Strauß und viele andere Musikgenies haben hier gewirkt. Was lag also näher, als ein Museum zu eröffnen, in dem sich alles um den Klang dreht. Das Haus der Musik ist im Erzherzog-Karl-Palais untergebracht, in dem 1842 die Wiener Philharmoniker gegründet wurden. Aus diesem Grund ist der Geschichte des weltberühmten Orchesters eine eigene Etage gewidmet.

Auch wenn du selbst kein Instrument beherrschst, in diesem interaktiven Museum wirst du deinen Spaß haben – ob beim Walzerwürfeln, bei Klangexperimenten im Klanglabor, beim Spiel auf Rieseninstrumenten oder beim Rumalbern mit „Namadeus”: Falls du schon immer wissen wolltest, wie dein Name klingt, wenn Mozart ihn vertont hätte – im Klangmuseum erfährst du es. Als Erinnerung kannst du die Partitur im Mozartlook erwerben.

Das Haus liegt mitten im ersten Wiener Bezirk. Wenn du vor die Tür trittst, sind Stephansdom, Hofburg, Mozarthaus, Staatsoper und viele der wunderbaren Wiener Kaffeehäuser, allen voran das legendäre Café Central, nur einen Steinwurf entfernt.

3. Karikaturmuseum in Krems

Die aktuelle Ausstellung ist dem ”Character Designer” Florian Satzinger gewidmet.

Die aktuelle Ausstellung ist dem ”Character Designer” Florian Satzinger gewidmet.

An der Donau entlang fliegen wir Richtung Osten nach Krems zum Museum für satirische Zeichenkunst. Das Haus wurde in den Jahren 2000 bis 2001 nach den Plänen des Architekten und Karikaturisten Gustav Peichl aka Ironimus gebaut. Ein Muss, wenn du eine Vorliebe für bissigen Humor und Satire hast. Gleich am Eingang weisen Herr und Frau Österreicher, zwei der berühmtesten Deix-Figuren, darauf hin, was dich erwartet: politische Karikaturen, humoristische Zeichnungen, Comics, Cartoons und Illustrationen. Den Kern der Sammlung von mehr als 1000 Originalgrafiken bilden Werke von Manfred Deix, Ironimus, Erich Sokol, Ludwig Fotter und Gerhard Haderer. Zu der Präsentation der Sammlung kommen Wechselausstellungen, durch die sich auch wiederholte Besuche lohnen.

Das Karikaturmuseum liegt an der „Kremser Kunstmeile”, an der sich auch die Landesgalerie Niederösterreich, die Kunsthalle Krems oder der Klangraum in der Minoritenkirche befinden. Es lohnt sich, in der Donaustadt zu übernachten und an kalten Abenden einen Glühwein oder Punsch mit Weinen aus der Domäne Wachau zu genießen.

4. Ars Electronica Linz

Im futuristisch anmutenden „Ars Electronica Center” kannst du virtuelle Welten erleben.

Im futuristisch anmutenden „Ars Electronica Center” kannst du virtuelle Welten erleben.

Auch unser nächster Museumstipp liegt an der Donau. Seit 1979 widmet man sich im „Ars Electronica Center” in der oberösterreichischen Landeshauptstadt der digitalen Revolution, also lange, bevor das Thema unser Leben umgekrempelt hat. Das Haus ist Museum, Forschungsort und Eventlocation zugleich. Im „Futurelab” wird „Forschung und Entwicklung an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft“ betrieben. Einmal jährlich feiert das „Ars Electronica Festival” digitale Kunst aus aller Welt und der „Prix Ars Electronica” ist der traditionsreichste Medienkunst-Wettbewerb der Welt.

Alle Ausstellungen sind interaktiv gestaltet und bieten faszinierende Einblicke und Erfahrungen rund um die Topthemen der Digitalisierung wie künstliche Intelligenz, Neuro-Bionik, Machine Learning, Robotik, autonome Mobilität und Deep Space Bildwelten sowie ganz aktuell Projekten und Lösungen rund um den Klimawandel. Wenn du tiefer einsteigen möchtest, buche eine der Themen-, Highlight- und Familienführungen oder einen Termin im Kinderforschungslabor.

Linz hat übrigens ein herausragendes Kunst- und Theaterangebot mit einem modernen Musiktheaterbau und dem Lentos-Museum für moderne Kunst. Ein verlängertes Winterwochenende lohnt sich also.

5. Salzwelten Hallstatt

Unser nächster Tipp führt uns von der Donau zum Hallstätter See in das älteste Salzbergwerk der Welt. Nicht einmal 1000 Menschen leben in dem Dorf Hallstatt, das für sein wunderschönes Ortsbild mit den engen Gassen und den malerischen Häusern weltberühmt ist. Es bildet das Zentrum der Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut, seit 1997 UNESCO-Welterbe.

Vor mehr als 7.000 Jahren wurde hier bereits Salz gewonnen. Das Bergwerksgebäude der „Salzwelten Hallstatt” liegt auf 900 Metern Höhe im Hallstätter Hochtal. In der kalten Jahreszeit fährst du mit der Salzbergbahn hinauf, im Sommer kannst du dein Ziel in einer guten Stunde erwandern. Eingekleidet in urige Bergwerkskluft geht es auf der Bergwerksrutsche in den Stollen hinein. Während einer Führung durch das Salzbergwerk, das um 1600 entstand, tauchst du tief in die Geschichte der Salzgewinnung ein. Du lernst den „Mann im Salz“ kennen und bestaunst den mystischen Salzsee. Im „Bronzezeit-Kino” erfährst du, wie der Arbeitstag eines Salzwerkers aussah. Der Fund der ältesten Holzstiege der Welt war 2002 eine archäologische Sensation. Mit einer multimedialen Inszenierung 400 Meter unter Tage wird sie spektakulär gefeiert.

Zurück im Tageslicht wartet der nächste Nervenkitzel. Vom Skywalk „Welterbeblick“ blickst du rund 350 Meter in die Tiefe und kannst das atemberaubende Panorama von Hallstatt, dem Dachsteinmassiv und dem See genießen.

6. Hangar-7 am Salzburger Flughafen

Wahrscheinlich kennst du den Hangar-7 aus dem Fernsehen. Der imposante, an einen Flügel erinnernde Glasbau, in dem sich historische Flugzeuge, Formel 1 Rennwägen, Spitzengastronomie und moderne Kunst ein Stelldichein geben, ist „live” absolut beeindruckend. 100 Meter ist der eigentliche Hangar breit. Von drei freitragenden Stegen aus blickst du auf die Fahrzeuge unter und den Himmel über dir.

Hausherren sind die Flying Bulls, die sich um die Pflege und Instandhaltung der rund 40 Exponate umfassenden, historischen Flugzeug- und Hubschrauberflotte des Getränkeherstellers kümmern. Alle sind flugfähig und regelmäßig auf Flugshows im Einsatz. Glanzstücke sind im wahrsten Sinne des Wortes die einzige in Europa stationierte Lockheed P-38 Lightning und eine DC-6B, die mit ihrer Spannweite von mehr als 35 Metern im Zentrum des scheinbar schwerelosen, gläsernen Hangar-7 steht.

Im 2-Sterne-Restaurant Ikarus kannst du anschließend internationale Spitzengastronomie genießen. Jeden Monat gestaltet ein anderer Küchenchef ein Menü mit bis zu acht Gängen. Ein einzigartiges Erlebnis, das seinen Preis hat.

7. Audioversum Innsbruck

Audioversum: Erlebniswelt rund um das Hören und Schmecken

Audioversum: Erlebniswelt rund um das Hören und Schmecken

In Salzburg gibt es weit mehr zu sehen – und zu hören – als das goldene Dachl und die Bergiselschanze. Das Unternehmen MED-EL, 1990 von Dr. Ingeborg Hochmair und Professor Erwin Hochmair gegründet, hat hier eine einzigartige Erlebniswelt rund um das Hören und Schmecken geschaffen. Im interaktiven „Audioversum Science Center” kannst du durch ein 3D-Ohr navigieren, mit deinem Hörsinn nach unsichtbaren Vögeln „jagen“ und überdimensionierte Sinneszellen erforschen. Auch die Funktionsweise der vom Ehepaar Hochmair entwickelten Cochlea-Implantate, Hightech-Wunderwerke bei hochgradigem Hörverlust, kannst du bestaunen. Wechselnde Sonderausstellungen widmen sich der menschlichen Sinneswahrnehmung, der Kreativität und dem spielerischen Lernen.

Wenn du in der Vorweihnachtszeit nach Innsbruck fährst, kannst du gleich mehrere Christkindlmärkte besuchen. Die Hauptattraktion ist natürlich der festlich erleuchtete Budenzauber in der Altstadt. In der Maria-Theresien-Straße findest du exklusive Geschenkideen, auf dem Marktplatz sind ein Tiroler Budendorf und ein 14 Meter hoher Baum aus Swarovski Kristallen aufgebaut und selbst auf der Hungerburg hoch oben über der Stadt wartet gemütliche Adventstimmung auf dich.

8. 007 Elements

James Bond-Feeling im im Inneren des Gaislachkogls in Sölden

James Bond-Feeling im im Inneren des Gaislachkogls in Sölden

Wir beenden unsere Museumstour mit einem Highlight für alle James-Bond-Fans: die cinematische Installation 007 ELEMENTS, die auf 3.050 m Seehöhe an einem der Originalschauplätze des vierundzwanzigsten Bondstreifens „Spectre“ errichtet wurde. Zwar widmet sich die Ausstellung vor allem den Dreharbeiten in und um Sölden. Aber natürlich spielen auch andere Filme der seit 1962 laufenden Serie eine Rolle.

Das Haubenrestaurant „Ice Q” an der Bergstation der Gaislachkoglbahn diente als Location für die futuristische Privatklinik, in der Daniel Craig, alias James Bond, das erste Mal auf seine Verbündete Madeleine Swann trifft. Hier war auch der Startpunkt für die spektakuläre Verfolgungsjagd hinauf zum Rettenbachgletscher. Direkt neben dem gläsernen Eiswürfel liegt das Ausstellungsgebäude. Über den Revolverlauf „Barrel of the Gun“ gelangst du, begleitet von dramatischer Musik und bekannten Titelsequenzen, zu den interaktiven Hightech-Galerien im Berginneren, die sich auf neun Räume und zwei Etagen verteilen. Freue dich auf spektakuläre Actionszenen und Spezialeffekte, dramatische Filmmusiken, Studio-Sets, ikonische Filmcharaktere – und einen atemberaubenden Blick auf die Tiroler Bergwelt.