#vanlife:
Reisen im Wohnmobil

Viele träumen vom Reisen im Wohnmobil. Manche sogar gleich vom mobilen Wohnsitz. Aber die Anschaffung hat Tücken. Gerade bei gebrauchten Modellen muss man auf vieles achten. Damit du an deinem Kauf lange Freude hast, hat MEIN LEBEN ein paar nützliche Tipps zusammengetragen.

Küche mit Ausblick: auch bei der Verpflegung unabhängig

Küche mit Ausblick: auch bei der Verpflegung unabhängig

Camping ist längst nicht mehr spießig. Die Best Ager (das ist die anspruchsvolle und konsumfreudige Gruppe zwischen 40 und 50 Jahren. Beruhigender Name, oder?) reist vermehrt umweltbewusst, unabhängig und hat Lust auf Abenteuer. Für Digital Natives (das sind dann die unter 40-jährigen) ist Leben und Arbeiten etwas, dass man auch von unterwegs erledigen kann. Was die Altersgruppen vereint: Die Pauschalreise ist nicht mehr das Maß aller Dinge.

Nun also Camping und das am besten mit einem Wohnmobil. Sucht man den Hashtag #vanlife auf einem beliebigen sozialen Netzwerk, bekommt man den Eindruck, die ganze Welt fährt im Camper. Tausende vorwiegend junge Menschen sind in ausgebauten Kastenwägen oder Wohnmobilen unterwegs. Millionen Menschen verfolgen ihre Geschichten und lassen sich vom Lifestyle inspirieren. Aber überrascht das wirklich? Ein Campingmobil verbindet das Beste aus verschiedenen Welten. Den Komfort des Hotels mit der Nähe zur Natur. Die Abgeschiedenheit des Zeltens mit einer hohen Mobilität. Kein schlechter Handel, finden mehr und mehr Menschen.

Doch was muss ich vor dem Kauf beachten? Wie groß soll er sein? Gebraucht oder neu? Und brauche ich wirklich unbedingt diese einzeln ansteuerbaren pneumatischen Federn in den Hinterachsen? Fragen über Fragen, aber wir wollen dem gemeinsam auf die Spur gehen.

Der Neuwagen

Vor dem Kauf klären: Welche Strecken willst du fahren?

Vor dem Kauf klären: Welche Strecken willst du fahren?

Um einen Neuwagen zu kaufen, ist der naheliegende Schritt der Besuch im Autohaus. Dort findest du Neuwagen in verschiedenen Preisklassen und kompetentes Fachpersonal. Vom alltagstauglichen Kompaktcamper mit ausklappbarem Dach über klassische Wohnmobile und in gut aufgestellten Häusern bis hin zu Campern der Superklasse sollten hier deinen Träumen keine Grenzen gesetzt werden. Preislich unterscheiden sich die ersten beiden kaum voneinander. Der Einstiegspreis liegt bei rund 35.000€. Der Kompaktcamper besticht dadurch, dass der Wagen auch im Alltag einsetzbar ist und trotzdem viel wichtige Features fürs Campen mitbringt. Man braucht also keine zwei Gefährte, die man unterhalten muss. Der Komfort auf Rundreisen ist in einem klassischen Wohnmobil natürlich höher, denn dafür sind sie ausgelegt. Auch wenn es gelegentlich im Alltag praktisch wäre, in deinem Kompaktcamper wirst du keine Nasszelle oder Toilette finden. Aber mit einem Wohnmobil parkt es sich nicht so gut vor dem Büro.

Die Fragen, die du dir hier also stellen solltest:

  • Was möchte ich ausgeben?
  • Welche Strecken möchte ich mit dem Wagen machen?

Camper ist eben nicht gleich Camper und Geldbeutel ist nicht gleich Geldbeutel. Wer große Distanzen auf unwegsamem Gelände und großen Temperaturunterschieden bewältigen möchte, sollte etwas mehr einplanen als jemand, der von See zu See durch Kärnten pilgern möchte. Die Hersteller legen unterschiedliche Schwerpunkte bei ihren Produkten. Eine Probefahrt kann da das Zünglein an der Waage sein.

Du kannst dir aber auch deinen Camper nach Maß fertigen lassen. Und dafür nimmst am besten mit dem Hersteller direkt Kontakt auf. Im Werk sind die neuen Camper noch unproblematisch an deine Wünsche anpassbar. So kannst du zum Beispiel weitere Fenster einfügen lassen oder die Kabel für ein Rückfahrsystem, falls dies nicht serienmäßig im Modell enthalten ist. Das funktioniert auch umgekehrt. Features, für die du keine Verwendung hast, kannst du aus deinem zukünftigen Camper entfernen lassen und somit Geld sparen.

Günstig ist das aber natürlich immer noch nicht und mit den verschiedenen Herstellern kennst du dich auch nicht aus? Kein Problem. Ein Ort für Inspiration und Information sind Fachmessen. Im vergangenen Jahr konnten die meisten Veranstaltungen nicht stattfinden. Und auch in diesem Jahr ist es nicht vorauszusehen, ob sich das ändern wird. Trotzdem: Die Webseiten wie zum Beispiel die des Caravan Salon Austria sind voller nützlicher Hinweise und Links zu den Ausstellern. Hier haben wir übrigens von den einzeln ansteuerbaren pneumatischen Federn gehört. Ziemlich crazy.

Der Gebrauchtwagen

Klassiker der 1970er Jahre: Camper-Bus von Volkswagen

Klassiker der 1970er Jahre: Camper-Bus von Volkswagen

Ein gebrauchter Wagen stellt dich vor ganz andere Herausforderungen. Diese sind deutlich günstiger als ein werksneues Fahrzeug, jedoch entfällt die Gewährleistung des Herstellers sowie selbstverständlich auch das Ab-Werk-Customizing. Das ist bei der Kosten-Rechnung mit zu beachten. Doch nicht selten verbergen sich wahre Schätze unter den Gebrauchten. Und mal ehrlich, vom Design geht auch nichts über einen 90er-Jahre Hobby 600 oder einen Schäfer Orion aus den späten 60ern. Für alles Weitere hier unsere Checkliste um dein neues Mobil gründlich inspizieren zu können:

1. Sind die Fenster in Ordnung? Keine Risse?
2. Wirf einen genauen Blick auf die Dichtungen. Sind diese an den Fenstern oder Türen porös, kann es in der Nacht bald kalt werden.
3. Auch die Dusche sollte auf Risse und undichte Stellen überprüft werden.
4. Polster und Matratzen anheben und auf Feuchtigkeit und Abnutzung kontrollieren.
5. Alle Klappen, Türen und Schubladen der Möbel öffnen und auf die Funktionsfähigkeit testen.
6. Wirf auch einen Blick in die Wasseranlage. Ist diese sauber, oder finden sich Algen im Tank?
7. Funktionieren die Lampen?
8. Ist das Dach stark bemoost? Hier hinterlassen auch Hagelkörner gern tiefe Furchen.
9. Sind am Chassis Rost oder Risse? Der Unterboden wird auf die Dauer sehr beansprucht und sollte beim Kauf in einem sehr guten Zustand sein.
10. Auflaufeinrichtung: Funktionieren wichtige Elemente wie die Bremse und die Anhängevorrichtung? Kuppel sie selbst an und ab.

Wir empfehlen, bei einer Probefahrt auch in einer Werkstatt vorbeizufahren. Fachpersonal kann die dabei helfen, eine Bestandsaufnahme zu machen und den Wagen zu bewerten, damit du sicher auf den Straßen der Welt unterwegs bist.

Ein guter Van gehört gut abgesichert - alle Infos dazu findest du HIER.