Tipps zum Autokauf:
Was treibt dich an?

Wer sich einen Neuwagen kauft, steht momentan vor der Wahl: Diesel, Benziner oder Elektro-Antrieb? Entscheidend ist das Einsatzgebiet des Fahrzeugs.

Tankstopp: Elektroautos nutzen aus, dass Autos rund 95 Prozent ihrer Zeit nur rumstehen
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Tankstopp: Elektroautos nutzen aus, dass Autos rund 95 Prozent ihrer Zeit nur rumstehen

Die Nachwehen des sogenannten „Diesel-Skandals“ dauern an. Renommierte Hersteller haben in Tests bei den Abgaswerten von Diesel-Autos geschummelt und müssen dafür eine Milliardenstrafe zahlen. In diesem Zug kocht einmal mehr die Debatte auf: Welcher Auto-Antrieb ist der beste? Wir benennen Stärken und Schwächen von Diesel, Benziner und Elektro-Antrieb – und erklären, welches Auto am besten zu Ihnen passt.

Diesel: robust und sparsam

Von der Rußschleuder zum Spar-Tipp und zurück: Dieselmotoren haben in den vergangenen Jahren wiederholte Imagewechsel hingelegt. Zuletzt hagelte es im „Diesel-Skandal“ Negativschlagzeilen. In Österreich rüsten verschiedene Autobauer – darunter Volkswagen, Mercedes und BMW – jetzt eilig rund 600.000 Dieselmodelle nach, um den Stickoxid-Ausstoß zu senken. Grundsätzlich gilt: Für optimale Leistung sollte ein Dieselmotor erst auf Temperatur gebracht werden. Für Stop-and-go-Verkehr in der Stadt ist er nicht prädestiniert. Trotz aller berechtigten Kritik gilt aber weiterhin: Dieselmotoren sind robust und sparsam im Verbrauch. Anders als in verschiedenen europäischen Ländern ist in Österreich momentan kein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in Sicht. „Ich halte nichts davon, bestimmte Technologien zu verbieten. Wir müssen schauen, dass wir mit den Schadstoffen runterkommen. Dafür gibt es mehrere Wege“, erklärt Verkehrsminister Jörg Leichtfried.

Benziner: sauber, aber teuer

Der sogenannte Ottomotor, der durch die Verbrennung von Benzin angetrieben wird, wurde in seinen Grundzügen bereits im 19. Jahrhundert entwickelt – und steckt in modernisierter Form heute in Millionen von Autos. Benziner werden besonders auf kurzen Distanzen wegen ihrer geschmeidigeren Fahrweise geschätzt. Der Motor ist im Vergleich zum Diesel schneller auf Betriebstemperatur, stößt außerdem weniger Schadstoffe aus. Gerade auf längeren Strecken macht sich bei Benzinern allerdings der höhere Verbrauch bemerkbar. Wer häufig große Distanzen zurücklegt, wird das also schnell in seinem Geldbeutel spüren.

Österreich baut aus

Österreich will bis 2050 einen weitestgehend klimaneutralen Verkehrssektor erreichen. Der Antrieb aus der Steckdose ist emissionsfrei und daher klimafreundlich. Der Motor ist leise und beschleunigt unmittelbar, die Wartung unkompliziert. Nicht zuletzt deshalb gibt es in Österreich Prämien für den Erwerb eines Elektroautos. Durch Ökoprämien, die die Hersteller bei der Abgabe eines alten Dieselfahrzeugs gewähren, können Lenker zu- sätzlich sparen.

„Ein voller Akku reicht bei vielen Elektroautos nicht einmal für eine Reichweite von 300 Kilometern“

Allerdings hat die Zukunftstechnologie momentan noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen. Auch ein voller Akku reicht bei vielen Elektroautos nicht einmal für eine Reichweite von 300 Kilometern. Das Netz der Ladestationen ist noch nicht flächendeckend gut ausgebaut – und einmal aufladen dauert im Gegensatz zu einmal auftanken gleich mehrere Stunden. So günstig ein Elektroauto für den Stadtverkehr daher auch ist: In den Urlaub fährt es sich momentan noch komfortabler mit Diesel oder Benzin im Tank.