Kaufen statt leihen:
So findest du den passenden E-Scooter für dich

Du leihst dir häufiger einen Elektro-Tretroller aus und überlegst, dir einen eigenen E-Scooter zu kaufen? Wir sagen dir, was du beim Kauf beachten solltest.

Gut gesichert durch die Stadt: Wer mit dem E-Scooter zur Arbeit düst, sollte auf einen Helm nicht verzichten.

Gut gesichert durch die Stadt: Wer mit dem E-Scooter zur Arbeit düst, sollte auf einen Helm nicht verzichten.

Roller ist nicht gleich Roller, auch wenn diese sich auf den ersten Blick alle ähneln: Eine Lenkstange mit zwei Griffen, eine Trittfläche und zwei Räder. Das Ganze ergänzt um zwei Bremsen, einen Elektromotor und den Akku. Dennoch gibt es bestimmte Kriterien, die in deine Überlegungen vor dem Kauf eines E-Scooters einfließen sollten. Denn der Markt an E-Scootern ist riesig. Bevor du dich für ein spezielles Modell entscheidest, überlege als erstes, wofür du den elektrischen Tretroller benötigst. Willst du nur zum Spaß ab und zu rollern wie in Kindertagen, den E-Scooter vielleicht lediglich in deinem Urlaub nutzen oder mit dem E-Scooter ein Stück deines täglichen Arbeitsweges zurücklegen?

Ohne Akku rollt es nicht

Ob du dich nun für einen Lithium-Ionen- oder für einen Lithium-Polymer-Akku entscheidest: Auf die Akkulaufzeit kommt es an. Fährst du vorwiegend kurze Strecken mit dem E-Scooter, genügt eine Reichweite von 30 bis 50 Kilometern.

Die Größe des Akkus schlägt sich auch auf das Gewicht des Rollers nieder. Hier kannst du dich nach der Faustregel richten, dass 160 kWh rund ein Kilogramm Gewicht bedeuten. Die 800 Watt, die du für die Reichweite von 30 bis 50 Kilometer benötigst, wiegen also fünf Kilogramm. Das solltest du bedenken, wenn du ihn regelmäßig für den Arbeitsweg nutzen und für die Fahrten in Bus, Bahn oder Tram zusammenklappen willst. Aus diesem Grund sind die Blei-Gel- oder Bleisäure-Akkus für einen E-Scooter weniger alltagstauglich, auch wenn sie preiswerter sind.

Der Akku zählt: Manche Roller laden bereits binnen einer Stunde auf.

Der Akku zählt: Manche Roller laden bereits binnen einer Stunde auf.

Außerdem solltest du die Ladezeit berücksichtigen. Wenn du deinen Roller sowieso nur über Nacht auflädst, spielt das natürlich keine große Rolle. Aber es gibt schon Roller, die du in knapp einer Stunde aufladen kannst – und die damit nach kurzer Pause wieder einsatzbereit sind. An einige Modelle kannst du über einen USB-Anschluss sogar eine Powerbank anschließen, damit dein E-Scooter schnell wieder den nötigen Saft hat.

Wenn du längere Strecken zurücklegen willst, deinen Roller also häufig für ausgiebige Fahrten in der Freizeit oder für den Weg ins Büro nutzt, empfiehlt es sich, ein Modell mit entnehmbaren Akku zu wählen. Den kannst du dann durch einen mitgeführten Ersatzakku austauschen. Mit einem solchen austauschbaren Akku hast du auch keine Probleme, wenn du beispielsweise in einer Etagenwohnung wohnst und den Roller nicht zum Aufladen ins Haus tragen kannst.

Neben der Akku-Laufzeit solltest du auch einen Blick auf die Leistung und Wattzahl richten, denn die entscheidet über die Beschleunigung deines Rollers. Je höher die Wattzahl, desto schneller rollt dein E-Scooter. Gleichzeitig spielt die Wattzahl auch bei der Reichweite eine Rolle. Hier gilt: Wenn du größere Distanzen zurücklegen willst, dann sollte es schon ein Modell mit 500 Watt oder mehr sein, ansonsten reicht eine Leistung von 250 Watt.

Auf die Größe kommt es an…

…jedenfalls, wenn es die Reifen deines E-Scooters betrifft. Denn die Größe entscheidet über das Fahrgefühl und Fahrverhalten. Je kleiner die Räder, desto unbequemer und unfallträchtiger wird die Fahrt. Grundregel: Ab 20 Zentimeter Reifengröße bist du bequem unterwegs. Vor der Reifenwahl solltest du also kurz überlegen, auf welchem Untergrund du meistens unterwegs sein wirst. Denn wenn die Reifen kleiner sind, rollert es sich auf unebenem Gelände unsicherer. Dafür sind kleinere Reifen wiederum vorteilhafter, wenn du den E-Scooter zusammenklappst.

Die E-Scooter-Formel ist simpel: größere Reifen = bequemeres Fahren

Die E-Scooter-Formel ist simpel: größere Reifen = bequemeres Fahren

Ob du dich letztlich für Luft- beziehungsweise Ballonreifen oder für Vollgummireifen entscheidest, ist Geschmackssache. Letztere sind wartungsfrei und können dich nicht mit einem „Platten“ überraschen, die Ballonreifen versprechen dagegen einen höheren Fahrkomfort. Steht bei dir der Komfort im Vordergrund, solltest du auch auf eine ausreichende Federung Wert legen.

Doppelt bremst besser

Ein weiteres wichtiges Kriterium für deine Kaufentscheidung sind die Bremsen. Deinen E-Scooter bremst du üblicherweise mit einem Tritt auf die Hinterrad-Abdeckung ab. Für die Straßenzulassung deines Rollers sind zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremssysteme für vorne und hinten vorgeschrieben. Die meisten Hersteller setzen auf Scheiben- und Trommelbremsen. Der nächste Entwicklungsschritt sind inzwischen E-Scooter, die mit hydraulischen Scheibenbremsen ausgerüstet sind. Eine lohnenswerte Überlegung, denn sie sind komfortabler und bremsen weniger ruckartig. Grundsätzlich stoppt ein E-Scooter wesentlich abrupter als ein Fahrrad, was an den kleineren Rädern liegt.

Straßentauglich soll er sein

Hast du deine Kauf-Überlegungen so weit eingegrenzt, dann kannst du dich dem mittlerweile sehr umfangreichen Scooter-Markt widmen und dich durch das üppige Angebot klicken. Fast täglich kommen neue Modelle hinzu. Da findest du vom schlichten Kinderroller über den praktischen klappbaren E-Scooter in vielen Variationen bis hin zum komfortablen Cruiser mit aufmontierter Sitzgelegenheit eine schier unübersichtliche Auswahl. Das gilt auch für den Preis. Hier reicht die Spanne von knapp 200 Euro bis zu wirklich hochpreisigen Elektro-Tretrollern um die 2.000 Euro.

Allerdings sind derzeit nur die wenigsten Modelle für den Straßenverkehr zugelassen. Und das ist nun einmal Voraussetzung, damit du mit dem E-Scooter auf öffentlichen Straßen fahren darfst. Geregelt wird das in der 31. Novelle der StVO vom 1. Juni 2019 für die Straßenzulassung für E-Scooter in Österreich. Darin heißt es, dass dein Roller eine wirksame Bremsvorrichtung, ein weißes oder gelbes Frontlicht und ein rotes Rücklicht benötigt. Ebenfalls Pflicht sind weiße oder gelbe Reflektoren an den Seiten und der Vorderseite sowie ein roter Reflektor hinten. Natürlich darf eine Klingel nicht fehlen.

Diese Standardausrüstung kannst du bei vielen Modellen noch durch Extras ergänzen, wie zum Beispiel einen Tempomat, beim Bremsen aufleuchtende Rücklichter, einen Ständer zum Abstellen, Rückspiegel sowie Gepäckträger und App-Steuerung.

Denk an deine Sicherheit

Safety first: Wie beim Fahrrad und Roller besteht auch beim E-Scooter eine Verletzungsgefahr. Schütze dich mit Helm und Versicherung vor Unfallfolgen.

Safety first: Wie beim Fahrrad und Roller besteht auch beim E-Scooter eine Verletzungsgefahr. Schütze dich mit Helm und Versicherung vor Unfallfolgen.

Zu deiner persönlichen Sicherheitsausrüstung beim Elektro-Tretroller sollte unbedingt ein Helm gehören. Fährt dein E-Scooter nicht schneller als maximal 25 km/h und hat nicht mehr als 600 Watt Leistung, kannst du ihn wie ein Fahrrad auf Radwegen und auf der Straße fahren (alle rechtlichen Vorgaben findest du hier). Eine Versicherungspflicht besteht in Österreich dann nicht. Zu einer Haftpflichtversicherung, zum Beispiel über die Haus & Heim Versicherung von Wüstenrot, wird aber dennoch geraten. Fährt dein E-Scooter schneller, wird er einem Motorfahrrad gleichgestellt, Führerschein, Zulassung und Kfz-Haftpflichtversicherung sowie eine gut sichtbare Kennzeichentafel sind dann Vorschrift. Ratsam ist es auch, eine private Unfallversicherung abzuschließen. Dann kannst du beruhigt losrollen.

Willst du das Fahren mit einem E-Scooter erst einmal testen? Dann findest du hier, wie und wo du E-Scooter in Österreich ausleihen kannst. Bevorzugst du E-Bikes? Was der Markt der elektrischen Fahrräder neues an Trends und Technologien zu bieten hat, haben wir dir hier zusammengestellt.