Fliegende Autos:
Fünf Visionen für die Mobilität der Zukunft

Auf Luftkissen durch Röhren im Untergrund rasen? Oder doch im fliegenden Auto über die Stadt düsen? Es gibt viele Visionen, wie wir uns in Zukunft fortbewegen. Einige sind schon Realität.

Selbstfahrende Autos – mobiler Lebensraum

Bald werden selbstfahrende Autos ein ganz normaler Anblick sein. Das Auto meistert jede Verkehrslage automatisch. Die Fahrt ins Büro oder zum Verwandtenbesuch kann von allen Insassen ganz bequem genutzt werden – zum Filme schauen, E-Mails schreiben, Schlafen. Am Zielort steigt man aus und lässt das Auto selbstständig einen Parkplatz suchen. So könnten sogar Kinder schon allein zum Musikunterricht oder Fußballtraining fahren. Ein Führerschein wäre nicht mehr nötig. Das Forschungsfahrzeug Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion zeigt schon heute, was möglich ist: Drinnen sieht es aus wie in einer bequemen Lounge. Es ist nicht nur Transportmittel sondern eine Art mobiler Lebensraum.

© Daimler

Fliegende Fahrzeuge – Ende Gelände

Der Verkehr geht in Zukunft außerdem hoch hinaus. Drohnen könnten nicht nur für den Warenverkehr eingesetzt werden und Pakete oder Essenslieferungen zustellen, sondern auch Personen transportieren. Einige Hersteller tüfteln schon an der Umsetzung. Darüber hinaus soll es aber auch richtige fliegende Autos geben. Sogenannte Personal Aerial Vehicles (PAV) sollen irgendwann den Pkw auf der Straße ablösen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat den Prototyp „Mycopter“ konzipiert. Er soll senkrecht starten und landen können, um den geringen Platz in Städten optimal zu nutzen. Auch private Firmen tüfteln eifrig an den fliegenden Autos. Die PAV sollen übrigens nicht nur andere Verkehrsteilnehmer erkennen können, sondern auch schlechtes Wetter und Gewitter.

© Gareth Padfield

​​Hyperloop – ab durch die Röhre

Eine alte Fortbewegungsart wird neu belebt: Hypermoderne Rohrpostsysteme könnten Menschen oder Waren mit Hochgeschwindigkeit durch den Untergrund schießen. Das Ganze nennt sich Hyperloop. In Transportkapseln würden die Insassen auf reibungsarmen Luftkissen mit bis zu 1000 Kilometer pro Stunde durch die Röhren rasen. Weltweit arbeiten Teams an der Realisierung. Die Idee hatte der Unternehmer Elon Musk, der schon mehrfach ein gutes Gespür in Sachen Mobilität der Zukunft bewiesen hat. Er gründete das private Raumfahrunternehmen SpaceX und investierte frühzeitig in den Elektroauto-Hersteller Tesla Motors.

© Hyperloop Transportation Technologies

​​Fahrradautobahnen – aus eigener Kraft

Inmitten der mobilen Zukunftsvisionen spielt auch die Fortbewegung mit umweltfreundlichen Fahrrädern eine Rolle. In vielen europäischen Städten sind Radschnellwege schon jetzt auf dem Vormarsch. Neue, grüne „Fahrradautobahnen“ werden einzelne Stadtteile miteinander verbinden, ohne dass es zum üblichen Konflikt zwischen Rad- und Autofahrer kommt. Das prognostizieren Trendforscher. Auch bei den Fahrrad-Modellen selbst geht es durchaus futuristisch zu, schon heute. Einige sind aus Bambus, andere aus recyceltem Karton gefertigt. Der Anteil der E-Bikes wächst stetig.

© Foster + Partners

Elektromobilität – kabellos in die Zukunft

So wie sich Smartphones oder Elektrorasierer kabellos aufladen lassen, soll das auch mit E-Autos möglich sein – und zwar durch elektromagnetische Induktion. In einem Pilotprojekt baute das deutsche Fraunhofer-Institut den Elektrosportwagen Frecc0, der den Strom direkt während der Fahrt aus der Straße lädt. Allerdings müssten dafür über viele Kilometer Spulen in die Straßen eingelassen werden. Die Technologie funktioniert im Kern so: Eine Spule ist im Auto integriert, die andere auf der Straße, dem Parkplatz oder der Garage. Die eingelassene Magnetspule in Straße oder Stellplatz bildet einen Stromkreis, sobald man darüber fährt. Kabel wären somit endlich Vergangenheit.

© Ingo Daute | Frauenhofer