Aufgeräumt:
Wie das Auto ordentlich und sauber bleibt

Der Sommer ist die Zeit der Autoreisen. Wer auch nach drei Wochen nicht im Chaos aus Plastiksackerln, altem Schokopapier und Spielzeug versinken will, kann schon vor der Reise vorsorgen.

Das Auto ist oft Sammelstätte für verloren Geglaubtes und Vergessenes. Gerade Kinderspielzeug kullert während der Fahrt häufig unter den Sitz oder verschwindet in der Polsterung. Greifst du von Anfang an auf Ordnungshelfer zurück, schonst du nicht nur deine Nerven, sondern auch deinen Geldbeutel. Denn unnötig Liegengebliebenes oder Vergessenes wie Getränkekisten oder Papierberge machen das Auto schwerer; ein höherer Benzinverbrauch ist die Folge.

Daher solltest du dich vor Reiseantritt fragen: Was brauche ich in meinem Auto, um mich wohlzufühlen. Die japanische Aufräum-Expertin Marie Kondo geht noch einen Schritt weiter und belegt jedes Teil mit der Frage: „Does this item spark joy?“ – „Macht mich dieser Gegenstand glücklich?“ Im besten Fall trägst du anschließend zwei Haufen zusammen. Einen mit den Dingen, die du wirklich brauchst und einen mit Dingen, auf die du getrost verzichten kannst. Bevor du den Rest wieder einsortierst, kannst du den Moment für eine gründliche Innenraumreinigung nutzen. Wie der Wagen danach auch sauber und ordentlich bleibt, erfährst du hier:

1. Fahrerraum

Besonders rund um Fahrer und Beifahrer haben Autos meist viele Aufbewahrungsmöglichkeiten, die sich verschließen lassen. Doch was nicht mehr sichtbar ist, gerät auch schnell in Vergessenheit. Besser ist es, alles sichtbar und geordnet zu verstauen. Herausnehmbare Fächer helfen, alles schnell griffbereit zu haben. In die Getränkehalter kannst du alternativ auch kleinere, verschließbare Abfalleimer hineinstellen. Leere Kaugummidosen lassen sich mit einem Schlitz im Deckel schnell zu Spardosen für Kleingeld umfunktionieren.

2. Handschuhfach

Hier kannst du mit flexiblen Trennern für Ordnung sorgen. So verschwinden wichtige Papiere nicht mehr zwischen den CDs. Wenn du deine Musik nicht sowieso mit dem Handy streamst, gilt als Faustregel: Hast du eine CD ein Jahr lang nicht gespielt, solltest du sie beim nächsten Frühjahrsputz aussortieren. Ohnehin ist das Handschuhfach nur für das Notwendigste gedacht. Dazu gehört: die Bescheinigung zur Mitgliedschaft in einem Automobilclub, ein blanko Unfallbericht mit den Kontaktdaten deiner Versicherung, Papier und Stift, Parkscheibe, Eiskratzer, Türschlossenteiser und Taschentücher.

3. Rückbank

Damit Apfelstrunk und Bonbonpapier nicht unter den Sitzen landen, kannst du mobile Abfallbehälter aus Plastik mit Klettband an den Kopfstützen fixieren. Günstiger geht es mit einer leeren Taschentuchbox oder einer Müslidose, in der du auch tropfende Essenreste verstauen kannst. Bevor sie anfangen zu müffeln, können sie an der nächsten Raststätte geleert werden. Wenn du trotzdem Sorge hast, die Becherhalter mit Krümeln zu füllen, stelle einfach Muffin-Förmchen aus Silikon hinein. Das ist übrigens auch ein prima Tropfschutz für zuckrige Getränke. Auch zum Bündeln kleiner Gegenstände wie Haargummis, Kleingeld und Schlüssel eignen sich die Förmchen hervorragend, da du diese mit einem Handgriff aus dem Auto nehmen und anschließend entleeren kannst. Taschen und Rucksäcke von dir und deinen Mitfahrern müssen während der Fahrt nicht umherpurzeln. Mit einem Karabinerhaken kannst du sie an der Kopfstütze aufhängen. So schützt du deine Lieblingshandtasche während deines Strandurlaubs auch vor dem Sand, der sich zwangsläufig über kurz oder lang auf den Fußmatten sammelt.

4. Sitze

Wenn du im Urlaub das komplette Polster der Rückbank schützen möchtest, kannst du ein farblich passendes Bettlaken darüber spannen. Danach musst du nur noch die Löcher für die Anschnaller und Kindersitzbefestigung ausschneiden. Ist das Laken irgendwann schmutzig, kannst du es einfach in der Waschmaschine reinigen. Der Rückseite der Vordersitze lässt sich mit einem angehängten Trittschutz vor den Abdrücken kleiner Kinderfüße schützen. Geht doch mal etwas daneben, kann Rasierschaum die Polster retten. Der Sauerstoff im Schaum dringt tief in das Gewebe ein. Mit einem feuchten Tuch abtupfen – fertig!

5. Kofferraum

© frostfire.co.uk

Einen hängenden Kofferraum-Organizer kannst du an den hinteren Kopfstützen befestigten. Mit seinen Taschen schafft er Stauraum für kleine Dinge, die sonst wild herumkullern würden. Erweiterte Varianten kommen mit einer Schutzdecke, die den kompletten Kofferraumboden bedeckt. Schmutziges Gepäck oder der gerade aus dem See gesprungene Familienhund können auf dem Boden so keine Flecken mehr hinterlassen.

Der Klassiker: Boxensysteme anstelle von vielen Taschen. Badesachen und Grillgut kannst du bequem auf Boxen verteilen und später im Ganzen mitnehmen. Hier sollest du darauf achten, die Boxen nicht zu hoch zu stapeln, sie könnten sonst deine Sicht durch den Rückspiegel behindern oder bei starkem Bremsen verrutschen.

Sandig nasse Badekleidung lässt sich in recycelten Plastiksackerln transportieren. Eine nachhaltigere Lösung sind Neoprenanzug-Taschen, auch Umziehtaschen oder -matten genannt, wie sie sonst von Wassersportlern genutzt werden. Der Beutel besteht meist aus wasserundurchlässigem Polyester. Er wird also länger halten als jedes Plastiksackerl. Du legst ihn einfach als Kreis auf dem Boden aus, stellst dich in die Mitte und kannst so ohne sandige Füße deine Badeklamotten ausziehen. Danach genügt das Ziehen an einer Kordel und aus dem Kreis wird ein Beutel, in dem sich die feuchte Kleidung tropfsicher transportieren lässt.