Vollzeit arbeiten und studieren? So gehts!

Denkst du über eine Weiterbildung nach, um im Job voranzukommen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum berufsbegleitenden Studium.

Präsenzstudium: Lernerfolg höher als beim Fernstudium

Präsenzstudium: Lernerfolg höher als beim Fernstudium

Die Arbeitswelt wird immer dynamischer. Stetes Dazulernen und kontinuierliche Weiterbildung sind gefordert. Ein berufsbegleitendes Studium bietet dir die Möglichkeit, deine Kompetenzen zu erweitern und mit einem akademischen Abschluss eine bessere Position im Job oder einen Aufstieg zu erreichen. Es ermöglicht dir auch, direkt nach einer Ausbildung erst einmal im Berufsleben Erfahrung zu sammeln und deine weitere Qualifikation zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen.

1. Was ist ein berufsbegleitendes Studium?

Berufsbegleitende Studiengänge sind so aufgebaut, dass sie mit einer beruflichen Vollzeittätigkeit vereinbart werden können. Deshalb finden die Lehrveranstaltungen überwiegend am Abend, an den Wochenenden oder als Blockkurse statt und werden durch virtuelle Lehre (e-Learning) ergänzt. Die Selbstlernphasen sind bei einem berufsbegleitenden Studium meist deutlich höher als bei einem Vollzeitstudium. Außerdem lernst du in kleineren Gruppen und mit einem starken Bezug zu deiner Berufstätigkeit oder deiner Berufsausbildung. Auch wenn du beim berufsbegleitenden Studium in Teilzeit studierst (weil du parallel zur Berufstätigkeit studierst), ist es kein Teilzeitstudium. Bei einem Teilzeitstudium wird die Studiendauer eines Vollzeitstudiums zeitlich gestreckt.

2. Mit welchem Zeitaufwand musst du rechnen?

In Vollzeit zu arbeiten und nebenbei ein Studium zu absolvieren, ist eine große Herausforderung. Doch um wie viel Zeit geht es genau? Um Studienleistungen transparent und international vergleichbar zu machen, gibt es das ECTS, das European Credit Transfer and Accumulation System. Für vorher definierte Lernergebnisse sieht das europäische System entsprechende ECTS-Punkte (Credit Points) vor. Ein ECTS-Punkt steht für 25 Stunden Arbeitsaufwand seitens der Studierenden. Der Arbeitsaufwand eines Studienjahres für ein Vollzeitstudium wird mit 60 ECTS-Punkten bemessen. Das entspricht einem Arbeitsaufwand von etwa 1.500 Stunden, also rund 31 Stunden in der Woche. Die Angaben von Hochschulen und Universitäten zum wöchentlichen Lern- und Zeitaufwand für berufsbegleitende und Fernstudiengängen variieren zwischen 15 – 30 Stunden pro Woche, egal ob es sich um einen Bachelor- oder Masterstudiengang handelt.

Die Regelstudienzeit für ein Bachelorstudium beträgt drei und für das Masterstudium ein bis zwei Jahre. Bei einem berufsbegleitenden Studium in Teilzeit kann der Bachelorabschluss bis fünf Jahre und der Masterabschluss bis zu vier Jahren dauern. Die Studienzeit kann sich aber auch verkürzen, wenn du bereits eine Vorbildung oder Berufserfahrung hast, die du dir anrechnen lassen kannst. Und deine berufliche Tätigkeit kannst du in Form von Projektarbeiten in das Studium einbringen.

3. Hast du die Unterstützung deines Arbeitgebers?

 Eine Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium fällt dir leichter, wenn dein Arbeitgeber dich unterstützt. Von einem berufsbegleitenden Studium profitiert, trotz der Mehrbelastung des Arbeitnehmers, auch er. Nicht selten ist die Bachelor- oder Masterthesis als praxisorientierte Arbeit innerhalb des Unternehmens angelegt und bietet die Chance, ein für das Unternehmen relevantes Thema unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu untersuchen.

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Der Arbeitgeber kann ein berufsbegleitendes Studium durch flexible Arbeitszeiten, zusätzlicher Urlaub oder Sonderurlaub, sowie finanziell unterstützen. Die Studiengebühren für das gesamte nebenberufliche Studium können wenige Hundert bis zu mehreren Tausend Euro pro Jahr betragen. Übernimmt der Arbeitgeber bei einer Gesamtstudiengebühr von zum Beispiel 30.000 Euro einen Anteil von 20 bis 50 Prozent, kann er das zum Beispiel an eine Verpflichtung knüpfen, dass du nach dem Studienabschluss noch mindestens drei Jahre im Unternehmen arbeitest. Das ist dann rechtlich zulässig, wenn die Weiterbildung für den Arbeitnehmer einen geldwerten Vorteil am Arbeitsmarkt darstellt. 

4. Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?

Voraussetzung für einen berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang ist die Allgemeine Hochschulreife (die Matura), eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung. Eine weitere Möglichkeit, auch ohne Hochschulreife zum berufsbegleitenden Studium zugelassen zu werden, ist das Ablegen einer Zusatzprüfung. Zudem können Interessierte, die über spezifische berufliche Qualifikationen verfügen, ebenfalls zum berufsbegleitenden Studium zugelassen werden. In Österreich werden Studierende zu einem berufsbegleitenden Master-Studiengang zugelassen, wenn sie einen entsprechenden Bachelor-Abschluss besitzen oder an einer anerkannten Bildungseinrichtung ein gleichwertiges Studium abgeschlossen haben.

In der Regel steht die zum berufsbegleitenden Studium notwendige Berufstätigkeit in einem Zusammenhang mit dem Studium. Ein Studium neben dem Beruf stellt keine Umschulung dar, sondern eine Weiterbildung.

Auch die persönlichen Voraussetzungen sind wichtig. Wenn du berufsbegleitend studieren willst, musst du dich auf eine mehrjährige Phase der Doppelbelastung einstellen. Das erfordert die Fähigkeit zur Selbstmotivation, gute Selbstorganisation, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen.

5. Was spricht für ein Präsenz- oder ein Fernstudium?

Fernstudium emöglicht individuelle Zeiteinteilung

Fernstudium emöglicht individuelle Zeiteinteilung

Es gibt verschiedene Varianten des berufsbegleitenden Studiums. Bei einem Präsenzstudium arbeitest du tagsüber und besuchst am Abend oder am Wochenende Lehrgänge und Vorlesungen. Auch Blockseminare sind möglich. Der Lernerfolg des berufsbegleitenden Präsenzstudiums ist höher als bei einem Fernstudium. Gründe dafür sind der unmittelbare Austausch mit anderen Studierenden, das fachliche Gespräch mit Dozenten und die Kombination aus interessanten Präsenz- und Onlineveranstaltungen. Einige Hochschulen, wie zum Beispiel die FOM Hochschule in Wien, bieten zusätzlich zum Präsenzstudium ausgewählte Bachelor-Studiengänge auch als digitales Live-Studium an.

Beim Fernstudium lernst du in Eigenregie von zu Hause aus. Das kann für dich attraktiv sein, weil du das Fernstudium individuell und flexibel an deine Lebensumstände anpassen kannst. Du studierst, wann und wo es dir am besten passt, und bestimmst dein Lerntempo selbst. Es gibt Fernuniversitäten, die ausschließlich Fernstudiengänge anbieten und einzelne Fernstudiengänge die an Hochschulen und Universitäten angeboten werden.

6. Was unterscheidet ein berufsbegleitendes Studium an FH, Uni und postgradualen Bildungseinrichtungen?

Offiziell gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, an Universitäten keine berufsbegleitenden Studiengänge. Bei Studiengängen an öffentlichen Universitäten erfolgt ein Großteil des Lehrbetriebes tagsüber. Wenn Lehrveranstaltungen am Abend stattfinden oder in Blockveranstaltungen am Wochenende, ist es auch Berufstätigen möglich, ein Studium an einer Uni aufzunehmen.

Vor allem Privatuniversitäten und viele Fachhochschulen bieten berufsbegleitende Studiengänge an. Der Fokus liegt auf einem hohen Praxisbezug. Das berufsbegleitende Studium an einer Fachhochschule ist stark strukturiert. Das erleichtert die persönliche Organisation und Planbarkeit des Studiums. Veranstaltungen finden meist an den Abenden oder in Blockveranstaltungen am Wochenende statt.

Auch ein postgraduales Studium kannst du berufsbegleitend absolvieren. Es wendet sich an Interessenten, die neben einem einen ersten Hochschulabschluss bereits über einige Jahre Berufserfahrung verfügen. Typische Aufbaustudiengänge sind Masterstudiengänge, Promotionsstudiengänge, MBA-Programme und Universitätslehrgänge, wobei für einen MBA mindestens ein Jahr Berufserfahrung erforderlich ist. Ein MBA Studium dauert durchschnittlich 21 Monate, ein Promotionsstudiengang mindestens drei Jahre.

7. Ist der Abschluss gleichwertig?

Ob du einen akademischen Abschluss mit einem Präsenz- oder Fernstudium an einer Fachhochschule oder Universität erlangst, spielt keine Rolle. Abschluss ist Abschluss. Um sicherzugehen, dass deine Weiterbildung anerkannt wird, achte auf die Akkreditierung des Studiengangs oder der Hochschule. Ist der von dir ausgesuchte Studiengang entsprechend dem österreichischen Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz (HS-QSG) in Österreich gemeldet und in das Verzeichnis der AQ Austria aufgenommen, ist er offiziell anerkannt und eine gute Wahl.