Urlaub im Glas:
Fünf coole Drinks für heiße Tage und lange Nächte

Ob am See, beim Picknick oder zum Barbecue mit Freunden – Sommergetränke erfrischen und wecken die Lebensgeister an heißen Tagen und lauen Abenden. MEIN LEBEN hat fünf Rezepte für dich zusammengestellt: exotisch, alkoholisch, spritzig, gesund und fruchtig.

An heißen Sommertagen und lauen Abenden ist viel und regelmäßig trinken wichtig – am besten Wasser. Das findest du geschmacklos? Dann haben wir hier etwas Abwechslung: Statt Kracherl oder Eistee empfehlen wir Früchte, Gerstenwasser, Löwenzahn und ganz viel Crushed Ice. Hier sind fünf Rezepte für Sommergetränke, die dich nach Lust und Laune erfrischen. Cin-cin!

Vorbereitung

Für die hier vorgestellten Rezepte benötigst du keine Spezialausrüstung. Falls du keinen Stößel oder Mörser hast, verwendest du einfach ein Nudelholz. Zum Abseihen und Abdecken kannst du statt eines Musselintuches auch eine Mullwindel oder ein dünnes Hangerl aus Leinen oder Baumwolle benutzen. Bowle sieht in einem Bowlegefäß aus Glas besonders schön aus, passt aber auch in einen Topf gefüllt zum Sommerbüffet unter freien Himmel.

1. Exotisch: Mango-Granatapfel Cooler

Nathalie Wolff, Finken & Bumiller Stuttgart © 2020 Jan Thorbecke Verlag

Dieser fruchtig-frische Cocktail macht Lust auf Urlaub. Die aromatische Mango gilt in ihrem Heimatland Indien als „göttliche Frucht“, denn sie schmeckt einfach himmlisch. Der saftige Granatapfel verbindet auf exotische Weise Süße und Säure. Im Mix mit Zitrone, Honig und Melisse wird daraus der perfekte Drink für heiße Sommertage.

Zutaten für 4 Gläser à 300 ml
1 Granatapfel
1 Mango
1 Zitrone
4 EL flüssiger Honig
400 ml Wasser
400 g Crushed Ice
Zitronenmelissenblätter zum Verzieren
Zubereitung
Halbiere den Granatapfel und löse vier Esslöffel Kerne heraus. Schäle die Mango und schneide das Fruchtfleisch bis zum Stein rundherum ab. Das Mangofruchtfleisch gibst du in einen hohen Rührbecher. Presse die Zitrone aus, füge den Saft bei und fülle alles mit Honig, Wasser und Crushed Ice auf. Püriere den Mix mit dem Pürierstab für einige Sekunden. Verteile den Mangosaft auf vier Gläser, gib die Granatapfelkerne dazu und verziere jedes Glas mit Zitronenmelisseblättern.

2. Alkoholisch: Holunder-Caipirinha

Nathalie Wolff, Finken & Bumiller Stuttgart © 2020 Jan Thorbecke Verlag

Frische Limetten, Zucker, Cachaça und Crushed Ice: Das sind die Grundzutaten des Caipirinhas. In dieser Variante kommt noch Hollersirup dazu und verleiht dem Klassiker noch mehr Sommerfeeling. Hollersirup kannst du übrigens auch leicht selber machen.

Zutaten für 4 Gläser à 200 ml
4 Bio-Limetten
4 EL heller Rohrohrzucker
350 g Crushed Ice
120 ml Cachaça (weißer Zuckerrohrschnaps)
150 ml Holunderblütensirup
Minzblätter zum Verzieren
Besonderes Zubehör
Stößel, Strohhalme
Zubereitung
Zuerst wäscht du die Limetten, reibst sie trocken und schneidest sie in Achtel. Verteile alles auf vier Gläser. Gib je einen Esslöffel Rohrohrzucker hinzu. Zerdrücke mit einem Stößel die Limettenstücke. Fülle zum Servieren die Gläser zur Hälfte mit Crushed Ice. Gieße je 30 Milliliter Cachaça und 50 Milliliter Hollersirup darüber und rühre um. Verziere den Drink mit Minzblättern und stecke Trinkhalme hinein.

3. Spritzig: Löwenzahn-Sprudel

Löwenzahnblätter und Wurzeln

Löwenzahnblätter und Wurzeln

Sprudel kannst du auch natürlich herstellen: Aus Löwenzahn und der Großen Klette entsteht mit Ingwer ein einfaches, natürlich perlendes Getränk. Ingwerwurzeln in Bioqualität enthalten viel Germ und Bakterien, die perfekt dazu geeignet sind, natürliche Kohlensäure zu produzieren. Aber Achtung, bevor du deinen Löwenzahn-Sprudel trinken kannst, braucht es ungefähr zehn Tage Vorbereitungszeit!

Zutaten für etwa einen Liter:

Zutaten Fermentationsstarter
100 g frische Ingwerwurzel
100 g Zucker (möglichst unraffiniert)
Zutaten Trank
750 ml Löwenzahnblüten (mit möglichst wenigen der bitteren grünen Kelchblätter)
125 g Zucker (möglichst unraffiniert)
2 gehäufte EL getrocknete Löwenzahnwurzel oder 3 EL geriebene frische Löwenzahnwurzel
2 gehäufte EL getrocknete Wurzel der Großen Klette
150 ml Starter (siehe oben)
Utensilien
Musselintuch (Mulltuch) und Gummiband
Zubereitung Starter
Reibe zwei bis drei Zentimeter Ingwer mit der Schale in feine Scheiben oder reibe die Knolle. Gib den Ingwer in ein sterilisiertes Glasgefäß. Füge einen Esslöffel Zucker und 500 Milliliter Wasser hinzu und rühre, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Decke das Gefäß mit einem Musselintuch ab und fixiere es mit einem Gummiband. Lagere es an einem warmen, dunklen Ort (Trockenschrank). Füge jeden Tag weitere zwei bis drei Zentimeter geriebenen oder in Scheiben geschnittenen Ingwer und einen Esslöffel Zucker hinzu und rühre zweimal täglich um, bis die Wurzel aufgebraucht ist. Je nach Temperatur sollte die Flüssigkeit nach drei bis fünf Tagen beginnen, Blasen zu bilden. Sobald man es ohne zu rühren blubbern hört, ist der Starter fertig.
Zubereitung Trank
Sobald der Starter bereit ist, füllst du ein Glasgefäß mit einem Liter Fassungsvermögen zur Hälfte mit Löwenzahnblüten. Füge dann den Zucker und die Wurzeln von Löwenzahn und Großer Klette hinzu. Übergieße alles mit frisch gekochtem Wasser, rühr gründlich um und verschließe das Gefäß. Lass den Aufguss über Nacht ziehen. Seihe am nächsten Tag den Aufguss durch ein Musselintuch ab und presse dabei die Flüssigkeit gut aus den Blüten aus. Gib die Flüssigkeit mit 150 Millilitern des Starters in ein Gefäß mit einem Liter Fassungsvermögen und rühre sie um. Decke auch diesen Mix mit einem Musselintuch ab und fixiere es mit einem Gummiband. Lagere die Mischung vor Licht geschützt weitere drei bis vier Tage und rühre zweimal täglich um. Probiere ab und zu, ob der Geschmack deinen Wünschen entspricht. Bist du zufrieden, fülle die Flüssigkeit in sterilisierte Glasflaschen, verschließe sie und lagere sie noch einmal 48 Stunden bei Raumtemperatur vor Licht geschützt. Nun kannst du dein Getränk kühl stellen, dadurch wird die Fermentierung weitgehend gestoppt. Serviere den Sprudel mit oder ohne Eis.

4. Gesund: Gerstenwasser

Perlgraupen., Poleiminze
Bild rechts: © Daniel Feliciano

Perlgraupen., Poleiminze

Auf die heilende Wirkung von Gerstenwasser schwört sogar Queen Elisabeth II. Es heißt, die mittlerweile 94-Jährige trinke jeden Morgen ein Glas. Der Mix aus Gerste und kochendem Wasser, etwas Zitronensaft und Honig fördert die Reinigung der Nieren, liefert magenfreundliche Schleimstoffe, hält die Darmflora gesund und wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Außerdem wirkt Gerstenwasser kühlend in den warmen Sommermonaten.
Zutaten für etwa 600 ml
250 g Perlgraupen
Saft von 1 Zitrone
1 Handvoll frische oder getrocknete Poleiminze (eine kräftig grüne und scharf würzige Minzart)
Honig zum Abschmecken
Zubereitung
Spüle die Gerstenkörner ab und gib sie mit 500 Milliliter Wasser in einen Topf. Bringe sie unter Rühren zum Kochen und lass sie zugedeckt 30 bis 45 Minuten köcheln, bis die Körner weich sind. Die Kochflüssigkeit gießt du durch ein Sieb zum Zitronensaft und der Poleiminze und lässt den Aufguss 30 Minuten ziehen. Gib weitere 500 Milliliter Wasser hinzu und lass den Aufguss vollständig auskühlen. Stelle nun das Gerstenwasser über Nacht kühl und fülle es in eine verschließbare Flasche ab. Bewahre die Flasche im Kühlschrank auf und brauche das Gerstenwasser innerhalb von vier Tagen auf. Du kannst das Getränk mit Honig abschmecken und es nach Wunsch mit einem Zweig Minze garnieren.

5. Fruchtig: Sommerbeeren-Bowle
 

Nathalie Wolff, Finken & Bumiller Stuttgart © 2020 Jan Thorbecke Verlag

Sommer, Sonne, Bowle! Zur Beerensaison kommt Lust auf fruchtige Getränke auf. Das Schöne an einer Bowle ist, dass sie neben dem fruchtig frischen Geschmack auch besonders vielseitig ist. Ob mit Sekt, Weißwein oder ohne Alkohol, ob süß oder eher herb durch die Zutat frischer Kräuter, die Bowle ist das ideale Erfrischungsgetränk für gesellige Sommerabende. Von dieser alkoholfreien Variante kannst du genussvoll trinken, ohne am nächsten Morgen einen schweren Kopf zu haben.

Zutaten für 8 Gläser à 200 ml
200 g Erdbeeren
200 g Himbeeren
200 g Johannisbeeren
200 g Heidelbeeren
150 g heller Rohrohrzucker
200 ml Holunderblütensirup
1 Bio-Orange
1 Bund Minze
500 ml Cranberrysaft
750 ml kohlensäurehaltiges Mineralwasser
Eiswürfel
Besonderes Zubehör
Bowlegefäß (oder Topf)
Zubereitung
Putze, wasche und verlese die Beeren und lass sie abtropfen. Halbiere oder viertel die Erdbeeren je nach Größe. Gib alle Beeren in ein Bowlegefäß und mische sie mit dem Rohrohrzucker. Rühre den Holunderblütensirup unter. Wasche die Orange und schäle die Schale dünn ab. Presse den Saft aus und mische Orangenschale und -saft unter. Wasche die Minze und schüttle sie trocken. Gib zwei Zweige in die Mischung. Decke die Melange ab und lass sie mindestens zwei Stunden im Kühlschrank ziehen. Fülle die Beerenmischung mit dem Cranberrysaft und dem Mineralwasser auf. Zupfe die restlichen Minzblättchen von den Zweigen und gib zum Servieren in jedes Glas einige Blättchen und Eiswürfel. Fülle das Glas nun mit der Sommerbeeren-Bowle auf.

Die Rezepte 1,2 und 5 stammen aus dem Buch „Sommer Drinks“ von Hildegard Möller, die Fotografien dazu sind von Nathalie Wolff. Erschienen im Jan Thorbecke Verlag (2020), 64 Seiten, 14 Euro.

 

Die Rezepte 3 und 4 stammen aus dem Buch „Pflanzen Power Drinks“ von Michael Isted, die Fotografien dazu sind von Susan Bell. Erschienen im atVerlag (2019), 192 Seiten, 25 Euro.