Teufelskreis durchbrechen:
„Das wirtschaftliche Risiko bei Krebs abfedern“

Erstmals gibt es in Österreich eine Absicherung vor den finanziellen Folgen bei Krebs. Über die Lösung von Wüstenrot, die Krankheit und die Folgen spricht MEIN LEBEN mit den Geschäftsführerinnen der Österreichischen Krebshilfe, Doris Kiefhaber und Martina Löwe.

Krebs zählt immer noch zu den erschütterndsten Diagnosen. Die Österreichische Krebshilfe berät und begleitet Menschen in dieser schweren Lebensphase. Welche Unterstützung brauchen die Patienten sowie ihre Angehörigen am meisten?

Doris Kiefhaber: Es ist zunächst in vielen Fällen der Schock der Diagnose, der sowohl Patientinnen und Patienten als auch Angehörige aus der Bahn wirft. Das ist mehr als verständlich. Wir nehmen uns Zeit, hören zu und helfen, mit dieser neuen Situation – und dem Schockzustand – umgehen zu lernen. Dann folgt meist eine Hochschaubahn an Gefühlen: Angst, Wut, Unsicherheit, Hoffnung – und Fragen nach dem Warum und: Warum ich? Viele Fragen und Sorgen betreffen den Beruf, Einkommenseinbußen, die Sorge um die Kinder, die Partnerschaft und natürlich die Angst, nicht wieder gesund zu werden. In jeder Phase einer Erkrankung tauchen viele Fragen auf und wir versuchen, die Patientinnen und Patienten sowie die Angehörigen zu begleiten, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und – vor allem – uns Zeit für sie zu nehmen.

 

Martina Löwe: „In den letzten Jahren konnten deutliche Fortschritte erzielt werden, was die Heilungschance betrifft.“
© Prader

Martina Löwe: „In den letzten Jahren konnten deutliche Fortschritte erzielt werden, was die Heilungschance betrifft.“

KREBSHILFE IN ÖSTERREICH

Gegründet im Jahr 1910 ist es eine der Hauptaufgaben der Österreichischen Krebshilfe, Menschen mit Krebs und deren Angehörige zu begleiten, sie zu unterstützen und für sie da zu sein.
Darüber hinaus tragen Erkenntnisse aus den von der Österreichischen Krebshilfe finanzierten Forschungsprojekten dazu bei, den Kampf gegen Krebs im Bereich Diagnose und Therapie erfolgreicher zu machen. Die Österreichische Krebshilfe finanziert sich zum großen Teil durch private Spenden.

Website der Krebshilfe

Was können Familie und Freunde tun, wenn eine Person im Umfeld erkrankt ist?

Martina Löwe: Das Beste wäre, die erkrankte Person nicht mit – durchaus gut gemeinten – Ratschlägen zur „erschlagen“. Auch Aufmunterungen wie „Du schaffst das!“ oder „Du musst jetzt stark sein!“ sind wirklich gut gemeint, aber manchmal nur Ausdruck einer eigenen Sprachlosigkeit und Betroffenheit und können den Erkrankten irritieren.

„Haben Sie auch keine Angst vor der Frage: Wie geht es dir?“ 

Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin Österreichische Krebshilfe

Kiefhaber: Wir raten immer dazu, dem Erkrankten zuzuhören – wenn er reden möchte – oder zu fragen, ob man irgendeine Tätigkeit übernehmen kann, um ihn zu unterstützen: Kann ich dir etwas einkaufen?, Möchtest du, dass ich mit dem Hund gehe? Haben Sie auch keine Angst vor der Frage: Wie geht es dir? Der Erkrankte  wird Ihnen – wenn er möchte – eine ehrliche Antwort geben. Vernetzen sie ruhig zur Österreichischen Krebshilfe. Dafür sind wir da.

Welche Krebserkrankungen sind am weitesten verbreitet, welche am gefährlichsten? Bei welchen Erkrankungen sind die Heilungschancen am höchsten?

Löwe: Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs – das sind in etwa die häufigsten Krebsarten.

Kiefhaber: In den letzten Jahren konnten deutliche Fortschritte erzielt werden, was die Heilungschance betrifft, aber auch das Überleben mit bestmöglicher Lebensqualität. Aber: Jede Krebserkrankung verläuft individuell. Da gibt es kein Muster.

 

Doris Kiefhaber: „In jeder Phase einer Erkrankung tauchen viele Fragen auf.“
© Prader

Doris Kiefhaber: „In jeder Phase einer Erkrankung tauchen viele Fragen auf.“

EINE DIAGNOSE MIT FINANZIELLEN NEBENWIRKUNGEN

Dein Finanzbedarf hängt davon ab, wie viel Verantwortung du für dich und andere trägst. Mit Kindern kommen im Fall einer Krebsbehandlung oft zusätzliche Kosten wie Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung auf dich zu. Wenn du selbständig bist, wirkt sich eine Berufsunfähigkeit meist deutlich stärker aus als im Angestelltenverhältnis. Dein Berater hilft dir, die beste Vorsorge zu treffen.

Zum Lebens:Wert Rechne

Die Österreichische Krebshilfe engagiert sich auch stark in der Information über die Früherkennung. Welche Vorsorgeuntersuchungen sind ab welchem Alter zu empfehlen?Löwe: Bei Frauen empfehlen wir ab dem 20. Lebensjahr einen jährlichen Krebsabstrich – kurz Pap genannt – zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sowie die jährliche Tastuntersuchung der Brust durch den Arzt. Ab dem 40. Lebensjahr kommt alle zwei Jahre eine Mammografie hinzu sowie der regelmäßige Okkulttest zur Erkennung von verborgenem Blut. Ab dem 50. Lebensjahr empfehlen wir alle sieben bis zehn Jahre eine Darmspiegelung.

Und was sollten Männer beachten?
Löwe:
Männer sollten ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig ihre Prostata untersuchen lassen. Den Okkulttest ab dem 40. Lebensjahr sowie die Darmspiegelung alle sieben bis zehn Jahre ab dem 50. Lebensjahr sollten auch Männer nicht vernachlässigen. 

Welche Risikofaktoren spielen für die Erkrankung an Krebs eine Rolle?
Kiefhaber:
Rauchen ist sicher der Risikofaktor schlechthin. Aber auch mangelnde Bewegung und Übergewicht spielen eine Rolle sowie ein unvernünftiger Umgang mit der Sonne und mit Alkohol.

Nach wie vor verschweigen viele Menschen ihre Erkrankung. Was ist der Grund dafür?Löwe: Wenn das Wort Krebs fällt, tauchen bei den meisten Menschen immer noch schwärzeste Phantasien auf. Es wird gleichgesetzt mit Bildern von abgemagerten Menschen, Menschen ohne Haare, Verlust der Lebensqualität und des Lebens. Krebs ist aber nicht mehr automatisch ein Todesurteil, und trotzdem ist es noch immer nicht gelungen, die Erkrankung zu enttabuisieren.

Problematisch: Während die Fixkosten auch bei Krankheit bleiben, entstehen weitere Kosten durch Haushilftshilfen und Behandlungen.
© Wüstenrot

Problematisch: Während die Fixkosten auch bei Krankheit bleiben, entstehen weitere Kosten durch Haushilftshilfen und Behandlungen.

Kiefhaber: Ich habe bis jetzt nur zwei mögliche Antworten gefunden. Die meisten Menschen, die Krebs überlebt haben, outen sich nicht, nachdem sie die Erkrankung überstanden haben. Sie sind froh, dass es geheim geblieben ist. So erfahren wir natürlich nicht oft, wie viele Menschen Krebs auch überleben. In unseren Köpfen bleibt nur, wer Krebs nicht überlebt hat. Zweitens ist es leider auch sehr oft so, dass Menschen, die an Krebs erkranken, ihren Job verlieren, weil der Dienstgeber der Meinung ist, dass der Patient nicht mehr seine Leistung bringen wird können oder Freunde sich entfernen, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen.

Wie häufig kommt es vor, dass Menschen, die an Krebs erkrankt sind, in finanzielle Not geraten?
Kiefhaber: Immer häufiger. Immer mehr Menschen verlieren durch die Erkrankung auch ihre wirtschaftliche Existenz. Man kann sagen, dass sich immer mehr Menschen die Erkrankung nicht leisten können.

Welche zusätzlichen Kosten entstehen durch die Krankheit. Was übernimmt die  Krankenkasse? Was muss aus der eigenen Tasche gezahlt werden?
Kiefhaber: Die Therapie wird von den Kassen bezahlt. Aber es sind die zusätzlichen Kosten, wie Fahrtspesen von und zu der Therapie, Selbstbehalte für Perücken und Spitalsaufenthalte, Rezeptgebühren, notwendige Haushaltshilfen, Kinderbetreuung, und dann natürlich Einkommenseinbußen, die Patienten und Angehörigen schwer zu schaffen machen.  

Martina Löwe und Doris Kiefhaber sind seit dem 1. Januar 2015 gemeinsam in der Geschäftsführung der Krebshilfe.
© Prader

Martina Löwe und Doris Kiefhaber sind seit dem 1. Januar 2015 gemeinsam in der Geschäftsführung der Krebshilfe.

Wüstenrot bietet mit Lebens:Wert nun als einziger Versicherer in Österreich die Möglichkeit, sich rechtzeitig vor den finanziellen Folgen einer Krebserkrankung abzusichern. Wie beurteilen Sie diese Versicherung?
Löwe: Nun zeigt die Entwicklung der vergangenen Jahre, dass es immer mehr Menschen sind, die durch die Erkrankung an die Armutsgrenze kommen. Wir fürchten, dass wir in Kürze nicht mehr ausreichend Mittel haben, um allen Menschen zu helfen. Darum begrüßen wir es sehr, dass eine Versicherung geschaffen wurde, die vielen Menschen helfen kann, das wirtschaftliche Risiko bei Diagnose Krebs abzufedern. 

„Schaffen Sie sich Freiräume. Oft genügt es auch, mal nein zu sagen.“ 
Martina Löwe, Geschäftsführerin Österreichische Krebshilfe 

Das Outing von Prominenten erregt oft weltweit Aufmerksamkeit. Wie sehr kommt die öffentliche Diskussion jedem einzelnen zugute?
Löwe: Es hilft, die Krankheit Stück für Stück zu enttabuisieren. Dem Prominenten selbst – aber auch jedem anderen Patienten – gibt es auf jeden Fall mehr Freiheit, weil er sich nicht verstecken muss und Spekulationen weniger Raum gibt. Viele Patienten erzählen uns, dass jedes Outing hilft, dass man sich nicht so alleine fühlt und merkt, es kann wirklich jeden treffen.

Was empfehlen Sie unseren Leserinnen und Lesern in ihrer Lebensführung an vorbeugenden Maßnahmen?
Kiefhaber:
Bewegung, Abbau von Übergewicht und nicht Rauchen – dadurch kann jeder sein persönliches Krebsrisiko senken.

Löwe: Versuchen Sie auch eine „life-work balance“ zu schaffen. Ich weiß, das ist oft leichter gesagt als getan. Aber schaffen Sie sich Freiräume. Oft genügt es auch, mal nein zu sagen.

FINANZIELLE ABSICHERUNG BEI DIAGNOSE KREBS

Wüstenrot bietet erstmals in Österreich eine Vorsorge an, die vor den finanziellen Folgen bei Diagnose Krebs schützt. Krebs ist leider keine Seltenheit. 400.000 Österreicher leben bereits mit der Diagnose Krebs und jedes Jahr kommen 37.000 dazu. Eine Krebsdiagnose stellt Menschen vor psychische und emotionale Belastungen. Vergessen werden oft jedoch auch die finanziellen Folgen. Denn das Erwerbseinkommen sinkt, Fixkosten bestehen fort, neue Ausgaben entstehen durch ergänzende Therapien, Ausgaben für den Vertrauensarzt, für Haushaltshilfe, Kinderbetreuung und vieles mehr. Mit LEBENS:WERT bietet Wüstenrot als erster Versicherer in Österreich jetzt erstmals die Möglichkeit, gegen die finanziellen Folgen einer Krebserkrankung vorzusorgen. 

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