Zehn Tipps für das smarte Zuhause

Viele Smart-Home-Lösungen können nachträglich eingebaut werden. Andere wiederum erfordern eine frühzeitige Vorbereitung. Wir zeigen, worauf es schon bei der Hausplanung ankommt.

Der Begriff „Smart Home“ bedeutet die praktische Steuerung verschiedener Geräte im eigenen Haus oder der Wohnung: Vom Sonnenschutz, der bei Sonne aus- und bei Wind und Regen wieder einfährt, über den Sprinkler, der anhand eines Wassersensors am Abend für Erfrischung sorgt oder die intelligente Heizungssteuerung, die nur dann die Wohnung erwärmt, wenn der Bewohner tatsächlich zu Hause ist. Kurz gesagt: Das Smart Home nutzt Geräte, die auf Sensoren, Zeitpläne oder das Smartphone reagieren. Will man diese Geräte in den eigenen vier Wänden einsetzen, sollte schon bei der Bauplanung darauf Rücksicht genommen werdenwenn nicht später Wände aufgerissen oder bestehende Technik entsorgt werden soll.

Mit Qivicon versucht die Deutsche Telekom, die verschiedenen Anbieter und Dienste zu bündeln.
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Mit Qivicon versucht die Deutsche Telekom, die verschiedenen Anbieter und Dienste zu bündeln.

1. Schaffe dir einen Überblick über die verschiedenen Systeme

Noch gibt es kein allgemeines „Betriebssystem“ für das intelligente (smarte) Zuhause, dafür jedoch viele kleine Insellösungen. Zum Beispiel Philips Hue für Beleuchtung, Somfy für Rollläden und Markisen oder Netatmo für Klima und Überwachung. Lasse dich vor der Planung über die verschiedenen Hersteller beraten. Einen guten Einstieg bildet auch die kostenlose PDF-Broschüre „Einkaufsberater Smart Home“.

2. Routineaufgaben per Zeitschalter

Überlege dir schon jetzt, welche Aufgaben du regelmäßig selbst ausführst. Gießt du den Garten? Werden am Abend immer die Rollläden runtergelassen? Verschließt du vor dem Zubettgehen alle Türen? Diese Aufgaben sollten im neuen zu Hause der Technik überlassen werden. Mache dir eine Liste, welche lästigen Routinen automatisiert werden könnten und sollen.

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3. Was soll dein Haus können?

Denke groß und brainstorme einfach mal drauf los: Was soll dein neues Zuhause auf Knopfdruck oder automatisch können? Willst du vor allem Komfort oder ist es dir wichtiger, Energie zu sparen? Zu vielen Ideen gibt es bereits die passenden Antworten. So kannst du mit deinem Architekten oder Smart-Home-Experten rechtzeitig die passenden Lösungen in die Planung aufnehmen.

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4. Strom an den wichtigen Stellen

Hole dir schon während der Planung mit dem Architekten einen Handwerker mit Smart-Home-Erfahrung oder einen Systemintegrator mit an Bord. So sind später an allen wichtigen Stellen Stromanschlüsse vorhanden und das Auffräsen der Wände entfällt.

5. Strom ist nicht gleich Strom

Plane dein Stromnetz smart. Heißt konkret: Verwende statt der üblichen Parallel- oder Reihenschaltung beispielsweise das bewährte KNX-System. Dabei handelt es sich um einen weltweiten Standard für Hausautomation. Der Vorteil: Das System erlaubt es dir, später weitere Komponenten ohne große Umbauten zu integrieren. Eine Liste mit KNX-Experten findest du unter knx.org.

6. Anschlüsse auch im Garten

Der Garten als erweitertes Wohnzimmer sollte ebenfalls bei der Planung berücksichtigt werden. Nicht nur der Rasenmäher braucht Steckdosen, sondern auch die Beleuchtung in den Beeten oder die Stereoanlage für die nächste Party. Auch Anschlüsse für Lautsprecher oder sogar ein LAN-Anschluss für vernetzte Geräte außerhalb der vier Wände kann sich lohnen.

7. Anschlüsse bei Türen und Fenstern

Damit die Haustüren überwacht und gesteuert werden können, sind Stromanschlüsse und sogar ein Netzwerkanschluss praktisch. Auch in Fensternähe lohnen sich Vorbereitungen, um später beispielsweise mit sich automatisch öffnenden Fenstern das Haus lüften zu können.

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8. LAN statt WLAN im ganzen Haus

WLAN ist zwar auf den ersten Blick komfortabler und aufgrund fehlender Kabel auch schöner, jedoch störanfälliger und langsamer als Ethernet. Deshalb gilt: Wenn du die Möglichkeit hast, lege LAN-Kabel in dein zu Hause. Besonders im Wohnzimmer und überall, wo Unterhaltungsgeräte stehen, lohnen sich die Anschlüsse. Da Inhalte immer hochauflösender und damit größer werden, könnte es im WLAN irgendwann zu Engpässen kommen. Verlege stattdessen geschirmte Cat-6-Kabel an alle wichtigen Stellen und nach Möglichkeit sogar in jeden Raum.

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9. Plane Leerrohre

Für neue Systeme solltest du an den wichtigen Stellen im Haus zusammen mit anderen Kabelsträngen Leerrohre planen, die groß genug für ein Ethernetkabel sind. So vermeidest du, später durch die Decke bohren zu müssen, wenn neue Systeme eingebaut werden sollen.

10. Platz für die Technik 

Plane zusammen mit dem Stromzählerschrank einen kleinen Technikraum. Allein für die vielen LAN-Anschlüsse benötigst du einen Switch, der gut beschriftet und erreichbar sein sollte. Hinzu kommen die verschiedenen Smart-Home-Zentralen für die Steuerung der einzelnen Geräte.