Zu viel Arbeit und zu wenig Sinnlichkeit? Die aktuellen Wohntrends bringen die Natur zurück ins Leben – Tapetenwechsel inklusive.

Naturgewachsenen Stühle sehen gut aus uns brauchen wenig Energie bei der Herstellung.

Unser Zuhause bietet uns als Gegenpol zur schnelllebigen Welt einen Rückzugsort.
Der Mensch ist ein Nestbauer. Deshalb ist unser Zuhause so wichtig: als Rückzugsort genauso wie als Treffpunkt für Freunde und Familie. Um so wichtiger ist es, dass wir uns daheim wohlfühlen und einen Gegenpol zur Arbeitswelt vorfinden. Aktuelle Wohntrends und ein Blick in die Natur helfen uns dabei.
1. Holzmöbel: Upcycling
Es lohnt sich, alte Möbel zu restaurieren. Aus den in die Jahre gekommenen Stücken lässt sich durch Upcycling viel Neues herausholen. Besonders bei Erbstücken kennen wir das Gefühl: Omas Küchenbüffet oder Vaters Schreibtisch atmen Geschichte. Das Holz, die Verzierungen, der Stil – all das ist uns vertraut. Auch besondere Stücke vom Flohmarkt bringen einen Hauch gelebte Geschichte in unser Heim.
2. Selbstwachsend: Stühle und Co.
Der Designer Gavin Munro züchtet in der englischen Grafschaft Derbyshire mit seiner Firma Full Grown selbstwachsende Möbel. Mit Hilfe von Gestellen und Veredelungstechniken wachsen Bäume zu Stühlen, Tischen und Lampen heran. Sie benötigen dabei nur 25 Prozent der Energie, die bei der Herstellung konventioneller Sitzgelegenheiten nötig wäre. Allerdings braucht es vier bis acht Jahre, um so einen besonderen Stuhl zu züchten.
3. Tapeten: stilvoll wilde Gemütlichkeit
Wer nicht so lange warten will, greift einfach auf Tapeten zurück. Insbesondere Fototapeten erleben derzeit ein Comeback. Denn dank neuer Technologien zaubern sie besonders eindrucksvolle Panoramen ins Zimmer. Es lassen sich aber auch auf einfache Weise Materialien wie Holz, Stein, Fell und Leder imitieren. Unser Tipp: Auffallende Tapeten wirken als Einzelbahn an einer Wand weniger aufdringlich. Beliebt sind auch Tapeten im Landhausstil mit realistischer Steinanmutung. Oder der Industrie-Chic einer tapezierten Betonwand mit Rissen und offenen Stellen als Kontrast eingesetzt.
4. Homing: dezent oder überdekoriert
Homing ist der Trendbegriff für die neue Gemütlichkeit: Viele Kissen, Teppiche und Felle sorgen dafür, dass das Zuhause als Lebensmittelpunkt wieder attraktiv wird. Wir sind gerne daheim und empfangen Gäste. Sofas aus Leder, Wolle oder Filz sind deshalb breit und weich und laden zum Lümmeln ein. Zentraler Treffpunkt im Jahr 2017 ist der große Esstisch aus Eiche oder Nussbaum. Die Holzoberflächen sind ausgeblichen, matt und samtig, was das Thema Used Look auch bei neuem Mobiliar dezent wieder aufnimmt. Die Formgebung der Einrichtung entwickelt sich in zwei Richtungen: dezent und puristisch trifft auf überbordende Dekors.

Tapeten imitieren Materialien oder ganze Umgebungen.

Tapeten können ganze Szenarien in ein Zimmer portieren.

Raumwunder Küche: Viel Platz auf wenigen Quadratmetern schafft man mit pfiffigen Lösungen.

Filigrane Elemente werden mit alten und neuen Wohnelementen kombiniert - der romantische Vintagestil ist gefunden.
5. Healthy Living: Natürlichkeit
Andrea Steinegger von der österreichischen Möbelindustrie hat als einen von insgesamt drei weiteren Trends natürliche Möbel ausgemacht. Sie sind angesagter denn je. Ein Stück Waldcharme ins Leben holen und sich dabei etwas Gutes tun, lautet das Credo. Lieblingsmaterial des gesunden Wohnens ist dabei Holz in allen Varianten als nachwachsender Rohstoff.
6. Weniger ist mehr: Minimalismus
Insbesondere in kleinen Räumen ist Ordnung wichtig, um den vorhandenen Platz nicht unnötig optisch weiter zu minimieren. Schluss mit vollgestellten Räumen, behangenen Wänden und Accessoires, ist aber auch ein Trend, der weit über kleine Wohnungen hinaus geht. Struktur ist angesagt. Es geht hin zu einem offenen, minimalistischen Raumbild mit klaren Linien und Akzenten.
7. Romantik: Vintagestil
Neben dem Upcycling alter Möbel ist das Umfunktionieren von Gegenständen zu Wohnelementen sehr beliebt. Weinkisten an der Wand werden zu Regalen, leere Glasflaschen in eine Lampe verwandelt. Holzpaletten sind die neuen Wohnzimmertische und Bettgestelle. Dazu kommt ein Esstisch vom Tischler, der mit Stühle in verschiedenen Variationen mit filigranen Beinen kombiniert werden kann. Verschnörkelte Accessoires und florale Muster komplettieren den romantischen Look, der verspielt, aber nicht kindlich wirken darf.
Wir freuen uns über deine Meinung
Neuen Kommentar schreiben
Anmelden
Registrieren Sie sich für einen Account
Registrierung
Melden Sie sich mit Ihrem Account an