Mit dem Sommeranfang beginnt in Österreich auch die Unwettersaison: Plötzliche Gewitter, Stürme und Hagel können dein Hab und Gut in Gefahr bringen. Österreich liegt im geographischen Hagel-Epizentrum Europas und ist damit besonders stark betroffen. Um die Folgen solcher Unwetter zu minimieren, kannst du einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. 

Entstehung und Gefahren von Hagel

Im Mittelalter hielt man es für eine Strafe des Himmels, wenn Hagel auf die Erde prasselte. Heute können wir das Phänomen zum Glück meteorologisch erklären. Hagel erleben wir meist im Sommer. Die warme Luft an der Erdoberfläche lässt Wasser verdampfen, der Wasserdampf steigt dann in die kühle Atmosphäre hinauf. Herrschen dort Aufwinde, werden die Wassertröpfchen so hoch in die kalte Atmosphäre getragen, dass sie gefrieren. Die Schwerkraft zieht die Eisteilchen hinab, die Aufwinde blasen sie wieder nach oben. Bei diesem Prozess wird die Eisschicht Stück für Stück dicker, bis die Hagelkörner zu schwer werden und herabfallen. 

Welchen Schaden Hagelschlag anrichtet, hängt vom Durchmesser der Hagelkörner, vom Wind und von der Empfindlichkeit des Materials ab. Besonders gefährdet sind Dach, Fassaden, An- und Aufbauten, Fenster, Solaranlagen und Rollläden. Ab einer Hagelkorngröße von einem Zentimeter und einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern in der Stunde entstehen Schäden an Getreide, Früchten und Bäumen. Ab einer Hagelkorngröße von fünf Zentimetern und einer Geschwindigkeit von 110 Kilometern in der Stunde gehen Ziegel und Schindeln zu Bruch. Wenn die Hagelkörner noch größer und der Wind noch stärker werden, besteht eine ernsthafte Verletzungsgefahr für Menschen.

Um dich und dein Haus schützen und zu können, solltest du rechtzeitig wissen, wann du mit Hagelschlag rechnen musst. Dafür empfehlen wir dir, den Unwetterwarnservice von Wüstenrot auf deinem Handy zu installieren. Die App warnt dich bei einem bevorstehenden Unwetter automatisch. Informationen bietet auch die Hagelgefährdungskarte.

Weniger Reparaturkosten durch hochwertiges Material

Oft spart man beim Baumaterial und vergisst dabei, wie teuer und zeitintensiv ständige Reparaturen sein können. Wer gleich mit hochwertigem Material baut, hat später weniger Probleme und Kosten. Beispielsweise sind Dachabdichtungen aus Kunststoff wesentlich weniger widerstandsfähig als ein Ziegeldach. Auch Solaranlagen sollten lieber mit Sicherheitsglas als mit Kunststoffglas geschützt werden. Wie widerstandsfähig Baumaterialien und Bauteile gegenüber Hagel sind, erkennst du an der Kennzeichnung der Hagelwiderstandsklasse (HW). HW3 entspricht einem Mindesthagelwiderstand und HW5 oder gar HW7 einem sehr hohen Widerstand. Wenn du Bauteile hast, deren Hagelwiderstandsfähigkeit du nicht kennst, vor allem empfindliche Bauteile wie Lichtkuppeln im Dach, dann solltest du sie mit Schutzabdeckung und -gitter schützen. Bei der Auswahl des richtigen Materials kann das Hagelregister eine große Hilfe sein, in dem Baustoffe und ihre Hagelschlagfestigkeit aufgelistet sind. 

Moderne Dachfenster sind hagelsicher. Wer darauf nicht vertraut, kann sich als Extra-Schutz vor Hagel Fenster mit einer 3-fach-verglaste Fensterscheibe zulegen. Sehr praktisch, wenn ein Unwetter naht, während keiner zuhause ist: Eine Dachfenster Steuerung mit Regensensor schließt geöffnete Fenster vollautomatisch. Weitere bauliche Maßnahmen, die zum Beispiel die Fassade schützen, sind Vordächer, Balkone und horizontale Elemente. Flachdächer sind bei starker Witterung besonders gefährdet. Sie zu bekiesen hat den Vorteil, dass das Regenwasser besser abläuft und die obere Dachschicht weniger angegriffen wird. Auch die fachgerechte Begrünung der Außenfassade schützt bei Hagel.Sofern du ein Haus mit Garten hast, lohnt sich ein Unterstelldach oder eine Garage und eventuell weitere geschützte Bereiche wie eine Gartenhütte, um Maschinen, Fahrzeuge und andere bewegliche Gegenstände vor Unwettern rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

Wenn das Unwetter naht: Maßnahmen bei Hagel

Du hast im Wetterbericht oder über den Unwetterwarnservice erfahren, dass ein schweres Gewitter naht? Mit einigen vorbeugende Maßnahmen kannst du den Schaden minimieren. Zunächst gilt es, alle Fenster und Türen zu schließen und Maschinen, Fahrzeuge oder Gegenstände, die umfallen oder wegfliegen können, an einen wind- und wasserfesten Ort bringen. Mit Netzen schützt du Pflanzen- und Gemüsebeete im Garten, mit Hagelschutzgittern empfindliche Elemente am Gebäude. Rollläden, Jalousien und Markisen solltest du zudem vor dem Unwetter vollständig hochziehen.

Abgesichert durch die Haus- und Heim-Versicherung

Das Unwetter ist vorbei und du entdeckst Schäden am Haus? Mit der Haus- und Heim-Versicherung von Wüstenrot ist dein Haus oder deine Wohnung – egal ob es dein Eigentum ist oder du zur Miete wohnst – gegen Naturgefahren versichert. Um den Schadenfall schnell und unbürokratisch zu melden, kannst du die Wüstenrot App nutzen. Als Wüstenrot Kunde mit Haus & Heim Versicherung kannst du außerdem den kostenlosen SMS-Unwetterwarnservice nutzen.

Zusatzleistungen wie der Schutz von Solar- und Photovoltaikanlagen, Außenanlagen wie Zäune, Terrasse und Gartenhütte sowie eine Rohbauversicherung während der Bauphase deines Hauses sind optional zubuchbar.

Du bist ohne Schaden davongekommen? Umso besser! Dennoch ist es ratsam, dass nach einem schweren Unwetter ein Fachmann das Haus auf mögliche Schäden prüft, denn häufig sind diese nicht gleich sichtbar. Gebrochene Schindeln und meist unsichtbare Haarrisse können bei späteren Temperaturwechseln und Unwetter zu Schäden führen.