Übersiedeln Checkliste:
Mit Umzugstipps entspannt ins neue Zuhause

Ein Wohnungswechsel kann zur Nervenschlacht ausarten. Mit unserer Übersiedeln Checkliste gelingt der Umzug ohne Chaos. Und dazu schneller und nervensparend.

Österreicher übersiedeln Schnitt viermal im Leben - da hilft eine Übersiedeln Checkliste für gute Laune
© iStock/Halfpoint

Österreicher übersiedeln Schnitt viermal im Leben - da hilft eine Übersiedeln Checkliste für gute Laune

Im Schnitt ziehen Österreicher viermal innerhalb eines Lebens um. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Nachwuchs, die Traumwohnung wurde gefunden, neuer Job inklusive Ortswechsel... Übersiedeln ist meist ein regelrechter Kraftakt. Doch gut plant gellingt das Siedeln - und unsere Übersiedeln Checkliste sorgt für entspanntes Ankommen im neuen Zuhause.

1–3 Monate vorm Umzug: Verträge kündigen, Adresse mitteilen

Wohnung kündigen: Beachte bei deinem alten Mietvertrag die Kündigungsfrist. Ist diese nicht festgelegt, gilt bei unbefristeten Mietverträgen die gesetzliche Kündigungsfrist von einem Monat (siehe Mietervereinigung Österreich). Tipp: Wer seinem Vermieter die Kündigung per Einschreiben schickt, hat mit der Bestätigung bei erfolgter Zustellung einen Beleg für die fristgerechte Kündigung.

Mit oder ohne Umzugsunternehmen: Vergleiche jedenfalls Angebote der verschiedenen Speditionsfirmen. Welche Leistungen, zum Beispiel Einpacken in Kisten oder Ab- und Aufbau, willst du selber machen und was an die Experten weitergeben? Es gibt auch gemeinnützige Initiativen und Vereine (z. B. Wabe in Salzburg oder Erfa in Graz), die Umzugs-und Siedelservices anbieten. Wenn du deinen Umzug in Eigenregie planst, solltest du verlässliche Umzugshelfer finden und an Halteverbotsschilder sowie gegebenenfalls eine Straßensperrung und Parkplätze am Umzugstag denken. Plane am besten gleich mehr Helfer ein als nötig – es fällt immer mal jemand aus. Und wenn doch alle kommen, umso besser, dann hat jeder weniger zu schleppen. Kinder oder Haustiere sollten am Umzugstag am besten bei Verwandten oder Freunden untergebracht werden. Es wird auch ohne sie trubelig genug. Und ganz wichtig: Ein Dankeschön und/oder eine Jause für alle helfenden Hände vorbereiten!

Urlaub nehmen: Ein Umzug ist mehr als zeitaufwendig. Das Ein- und Auspacken veranschlagt viel Ressourcen. Auch Renovierungsarbeiten und Putzeinheiten veranschlaen Zeit. Steht der Umzugstermin, beantrage bei deinem Arbeitgeber rechtzeitig Urlaub. Da Sonderurlaube für den Umzug unterschiedlich geregelt sind, informiere dich vorab wie es bei dir ist. Und nimm dir vielleicht nicht nur am Umzugstag frei, sondern auch einen Taf davor und danach. Dann kommst du auch ein wenig zur Ruhe.

Verträge, Vereine und Einzugsermächtigungen: 4 bis 5 Wochen vor dem Umzugstermin ist es ratsam, Festnetz- und Internetanschluss zu wechseln. Denk auch an deine Strom-, Gas- und Wasseranschlüsse. Deine neue Adresse kannst du wo immer möglich schon frühzeitig mitteilen, unter anderem Behörden, Versicherungen, der GIS oder der Bildungseinrichtung deiner Kinder. Falls du jemanden vergessen hast, verhindert ein Nachsendeauftrag bei der Post, dass etwas verloren geht. Denke auch daran, Einzugsermächtigungen für die Kosten zu ändern, die im Zusammenhang mit der alten Wohnung stehen: Zum Beispiel Miete oder Energiekosten. Dabei kannst du deiner Bank gleich auch deine neue Anschrift mitteilen.

2 Wochen vorher: packen & entrümpeln

Ausmisten, die Erste: Ein Umzug ist DIE Gelegenheit zum Entrümpeln. Was soll wirklich mit? Der Rest findet besser neue Besitzer über willhaben oder landet auf dem Sperrmüll. Wer frühzeitig anfängt, hat umso mehr Zeit, ehrlich auszumisten. Eine Regel: Sachen, die du seit einem Jahr oder länger nicht mehr verwendet hast, sollten stark hinterfragt werden, ob sie wichtig genug zum Siedeln sind. 
Obacht: Beginne beim Ausmisten mit jenen Sachen, die du bis nach dem Umzug wirklich nicht mehr benötigst. Sonst besteht die Gefahr, dass du dich durch bereits gepackte Kisten wühlst und du doppelt Arbeit hast.

Packen mit System: Besorge dir ausreichend (!) Umzugskartons – man braucht wirklich immer mehr, als man denkt – und die Kartons sollten nicht übervoll beladen werden. Und packe auf alle Fällt mit System: Ein ganzer Karton nur voll Bücher ist schwer und macht dich bei deinen Helfern ziemlich unbeliebt. Besser: Mische durch und lege auf schwere Gegenstände zum Beispiel leichte Kleidung. In Luftpolsterfolie oder Zeitungspapier verpackst du Glas und Porzellan - so ist dies besser vor dem Zerbrechen geschützt. Wichtig: Beschrifte die Kartons mit dem Inhalt und ggf. mit dem "Ziel-Raum"! Sind die Kartons beschriftet, wissen die Umzugshelfer, in welchem Raum dieser in der neuen Wohnung abgestellt werden soll, und du findest dein Dinge leichter wieder. Optional kannst du auch mit farbigen Markierungen oder Kartons arbeiten.

Übergabe-Termin: Vereinbare mit Vermietern einen Übergabetermin. Natürlich für die alte und neue Wohnung. Ein Zeuge kann nie schaden und Fotos von eventuellen Mängeln auch nicht, das erspart im Anschluss oft unnötigen Ärger, der auch wieder Zeit frisst. Und denke an ein Übergabeprotokoll, sicher ist sicher.

Tag des Umzugs: Überblick bewahren!

Vom Transporter ins neue Wohnzimmer: Mit einem Stellplan landen Möbel gleich am richtigen Ort und müssen nicht nachträglich verrückt werden.
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Vom Transporter ins neue Wohnzimmer: Mit einem Stellplan landen Möbel gleich am richtigen Ort und müssen nicht nachträglich verrückt werden.

Letzte Vorbereitungen: Der große Tag rückt näher. Bald heißt es Abschied nehmen vom alten Zuhause. Für dein Erinnerungsalbum: Mach nochmal ein paar Fotos oder ein letztes Video von einem Wohnungsrundgang, vielleicht blickst du in ein paar Jahren gerne zurück. Damit der Boden keinen Schaden nimmt, lege die Laufwege mit Karton oder alten Decken aus. Spätestens am Morgen vor dem Umzugstag solltest du alle Möbel abgebaut haben. Sammle die Schrauben in einem kleinen Sackerl und klebe dieses mit Tape direkt an die Einzelteile – so geht hoffentlich nichts verloren.
Packe dir einen Koffer für die ersten Tage in der neuen Wohnung, so gerätst du beim Auspacken der Kisten nicht unter Zeitdruck. In den Koffer gehören neben Gewand die wichtigsten Unterlagen, Sachen von Wert und Medikamente. Kaufe am Vortag genügend Getränke, Aufschnitt und Kuchen. Aber bitte kein Eis, denn den Tiefkühlschrank solltest du bereits einige Tage vorm Übersiedeln abtauen, den Kühlschrank spätestens am Vortag. Hebe auch etwas Geld ab, man weiß ja nie was kommt.

Am Umzugstag: Der Tag beginnt mit Jause vorbereiten und Kaffeekochen. Die ersten Helfer trudeln ein, der Umzugstransporter samt Fahrer kommt: Jetzt geht's los! Halte deine Werkzeugkiste immer bereit und sorge dafür, dass sie nicht schon mit dem ersten Transport verschwindet, sie kommt beim Umzug genauso sicher zum Einsatz wie Mülltüten, Putzzeug und Klebeband, zunächst im alten, später im neuen Zuhause. Auch Verbandszeug für den Notfall sollte immer griffbereit liegen. Was an diesem Tag sonst noch wichtig ist:

  • Umzugshelfer anleiten: Weise deine Helfer auf zerbrechliche Gegenstände hin und erkläre, was wo hin soll. Hast di vorab einen Möbelstellplan skizziert, können deine Helfer die Möbel direkt an der gewünschten Stelle platzieren – und dir bleibt das große Möbelrücken im Anschluss erspart.  
  • Für Stärkung sorgen: Versorge deine Helfer mit Snacks wie belegten Brötchen, viel Wasser und Kaffee. Denn wer schwer arbeitet, muss auch gut essen und vor allem trinken.
  • Zählerstände (Wasser, Strom, Gas, Fernwärme): Die liest du heute ab und fotografierest sie am besten auch (Nachweis).
  • Klingel- und Türschilder abnehmen und an der neuen Wohnung anbringen.
  • An Trinkgeld denken: für bezahlte Umzugshelfer
  • Treppenhäuser vor und nach dem Umzug kontrollieren und gegebenenfalls reinigen

Und jetzt in der neuen Wohnung planvoll auspacken

Auspacken mit System: erst die Möbel aufstellen, dann die Kisten leeren.
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Auspacken mit System: erst die Möbel aufstellen, dann die Kisten leeren.

Meldefrist: In den ersten drei Tagen nach dem Umzug steht der Gang aufs Meldeamt an. Bringe dazu einen amtlichen Lichtbildausweis und den Meldezettel mit.

Auspacken und einräumen: Die Kristallschüssel wird erst dann ausgepackt, wenn auch der Küchenschrank aufgebaut ist. Klingt logisch, ist aber dennoch nicht selbstverständlich. Also erst die Möbel, dann die Kartoninhalte: Das dämmt das Chaos massiv ein.

Ausmisten, die Zweite: Was noch keinen Platz im Regal oder Schrank findet, kommt bei vielen in einer Kiste verpackt in den Keller. Aber überlege hier wieder, ob das sein muss oder ob die Sachen nicht doch aussortiert gehören.

Ankommen: Der Umzug ist geschafft, die meisten Kisten ausgeräumt. Jetzt gehört efeiert und eine Einweihungsparty her - natürlich nicht zu ausschweifend. Die macht noch mehr Spaß, wenn du die neuen Nachbarn gleich dazu einlädst. Private Umzugshelfer freuen sich zudem über ein Dankeschön-Dinner oder gemeinsames Angrillen im neuen Garten. Viel Spaß dabei und guten Umzug mit unserer Checkliste Übersiedeln!