So vermeidest du die fünf größten Fehler beim Hausbau

Ein Großteil der Österreicher träumt von einem Leben in den eigenen vier Wänden. Gründe dafür gibt es viele – doch auf dem Weg dahin lauern Fallstricke.

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Der Weg zum Eigenheim birgt nicht zu unterschätzende Gefahren. Das sollte dich jedoch nicht davon abhalten, den Traum von den eigenen vier Wänden zu verfolgen: ob es Selbstverwirklichung, Altersvorsorge oder einfach nur der perfekte Ort für die Familie ist – es gibt viele gute Gründe zu bauen. Nicht umsonst wollen laut einer Umfrage des Immobilienportals Immoscout24 ganze 72 Prozent der befragten Österreicher im Eigentum wohnen.

Allerdings gilt es dabei, mit Bedacht vorzugehen und die größten Fehler zu vermeiden. Wir zeigen, was du beachten solltest.

1. Zeit zur Prüfung nehmen

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Das vermeintlich perfekte Grundstück ist gefunden? Das Gespräch mit dem potentiellen Architekten oder Bauunternehmen verlief ausgezeichnet? Dann ist es jetzt an der Zeit... eben nicht sofort zuzuschlagen. Denn im ersten Enthusiasmus macht man die größten Fehler und übersieht offenkundige Probleme, die später viel Geld kosten können. Nimm dir in der Planungsphase stattdessen alle Zeit, die du für wichtige Entscheidungen brauchst und lasse dich zu keiner schnellen Entscheidung drängen. Scheue dich nicht, in kritischen Punkten noch einmal nachzuhaken.

 

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Bei einem Grundstück können das beispielsweise die Beschaffenheit des Bodens oder Altlasten – wie etwa verstecktes Mauerwerk – sein, die später einen möglichen Bau behindern und verteuern. Dazu kommt, dass nicht auf jedem Grundstück jedes beliebige Haus gebaut werden darf: Setze dich daher mit den behördlichen Regularien auseinander. Außerdem gilt: Gerade Angebote von Architekten oder Bauunternehmen, die besonders günstig wirken, haben häufig einen oder auch mehrere große Haken. Lasse dich daher nicht vorschnell von einem vermeintlichen Schnäppchen locken. Lasse Verträge im Zweifel von Juristen prüfen.

2. Baunebenkosten beachten

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Grundstückskosten + Hausbaukosten = Gesamtkosten? So einfach ist es leider nicht. Beachte bei der finanziellen Planung daher frühzeitig die Nebenkosten, die bei einem Hausbau anfallen. Schon beim Erwerb des passenden Grundstücks werden Makler- und Notarkosten und zudem eine Grunderwerbssteuer fällig.

Und auch beim Hausbau an sich gibt es zahlreiche versteckte Kostenfaktoren. Ob Baugrunduntersuchung, Überprüfung der Pläne durch einen Statiker oder Aushub einer Baugrube: Alles will bezahlt und daher auch beachtet werden. Gehe diese schon in der Planungsphase mit deinem späteren Bauunternehmen oder Architekten durch – übrigens ebenfalls ein weiterer Kostenfaktor.

3. Eigenleistung richtig einschätzen

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Nur weil du einen Bilderrahmen unfallfrei in die Wand nageln kannst, heißt das nicht, dass du den Bau eines Eigenheims weitestgehend in Eigenregie angehen kannst. Schätze dich und deine Fähigkeiten richtig ein und vermeide so Fehlplanungen, die in Bauverzögerungen und finanziellen Belastungen resultieren. Kläre stattdessen frühzeitig mit deinem Bauunternehmen, ob und welche Leistungen du realistischerweise übernehmen willst und kannst.

Denn wer auf eigene Faust falsch montiert, für den kann es im Schadensfall richtig teuer werden. Immerhin steht dann keine Firma im Hintergrund, die bei einem Defekt haftet – gerade bei Sanitär- und Elektro-Arbeiten können auch kleine Fehler großen Schaden bedeuten. Und grundsätzlich gilt: Auch für die Arbeiten, die du selber angehst, fallen neben der zeitlichen Belastung natürlich auch Materialkosten an, die in den Kalkulationen ebenfalls berücksichtigt werden müssen.

4. Unabhängigen Experten engagieren

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Frei nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Setze einen unabhängigen Experten ein, der den Fortschritt auf dem Bau überwacht, deinen Architekten oder das Bauunternehmen frühzeitig auf eventuelle Mängel hinweist und überprüft, ob sich der fortschreitende Bau noch im zu Beginn finanziell abgesteckten Rahmen bewegt.

Denn niemand ist fehlerfrei – das gilt auch beim Hausbau. Wichtig ist es, Versäumnisse rechtzeitig zu erkennen und frühzeitig zu beheben, um spätere Folgekosten zu vermeiden.

5. Richtiges Finanzierungsmodell wählen

Wer von Anfang an weiß, dass die Finanzierung auf soliden Füßen steht, der kann anschließend die Bauphase entspannter und konzentrierter angehen. Ein Hausbau ist derart komplex, dass in den seltensten Fällen alles komplett nach Plan läuft. Lege dir daher in jedem Fall eine finanzielle Reserve für Notfälle zur Seite und kalkuliere nicht auf Kante.

Führe dir außerdem vor Augen, dass das Leben nicht nur während des Bauvorhabens an sich, sondern auch in der Folgezeit immer wieder Überraschungen bereithalten kann. Mit einem Kredit, der sich den Umständen deines Lebens flexibel anpasst, bist du auf der sicheren Seite. Schließlich willst du ja nicht nur unkompliziert durch die Bauphase kommen, sondern danach auch das Leben in deinen eigenen vier Wänden völlig unbeschwert genießen.

Lesetipp: Wer baut oder sein Zuhause von Grund auf saniert, kann darüber bestimmen, wo und wie viele Lichtschalter und Steckdosen es geben soll. Eine vorausschauende Elektroplanung ist besonders wichtig. Lies dazu unseren Artikel: Hausbau-Checkliste:
Tipps für die Elektroplanung
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