Wärmeverbundsystem oder einfach nur eine dickere Mauer? Bauherren haben viele Fragen. Wir geben die wichtigsten Tipps zum energiesparenden Bauen.

Rechtliche Anforderung beachten
Die Anforderungen an die Wärmedämmung beim Neubau oder der Sanierung regelt das jeweilige Bundesland mit seiner Landesbauordnung. Das Österreichische Institut für Bautechnik, kurz OIB, fasst diese zu einheitlichen Richtlinien in der OIB-Richtlinie 6 zusammen. Hinzu kommen verschiedene österreichische Normen sowie Anforderungen der Städte und Gemeinden. Eine umfassende Beratung bieten die Energieberatungsstellen der Bundesländer. Wer vermieten oder verkaufen will, muss außerdem einen Energieausweis vorlegen, der Auskunft über den Heizwärmebedarf gibt.

Pflicht für Vermieter und Verkäufer: der Energieausweis
Förderung beantragen
Viele Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz werden vom Staat bezuschusst. Aktuell gibt es beispielsweise Unterstützung bei der thermischen Sanierung von Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind. Gefördert werden die Dämmung der Außenwände, der obersten Geschossdecke, der untersten Geschossdecke sowie der Austausch der Fenster und Außentüren. Außerdem fördert Österreich den Ersatz fossiler Heizungssystemen durch klimafreundliche Technologien. Je nach Bundesland und Gemeinde gibt es auch noch weitere Förderungsmöglichkeiten. Du findest die verschiedenen Programme für dein Bundesland unter help.gv.at. Auf unserer digitalen Plattform klickmal.at haben wir eine Fördermitteldatenbank als Service für dich eingerichtet.
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Neue Regeln ab 31. Dezember 2020
Wer heute schon plant, jedoch erst 2021 bauen will, muss die Anforderungen an ein Niedrigstenergie-Gebäude der OIB-Richtlinie 6 beachten. Wer noch mehr tun will, baut nach dem Passivhaus-Standard. Diese Bauweise zielt darauf, den Energiebedarf durch Dämmung, Sonneneinstrahlung und andere Faktoren so weit zu reduzieren, dass eine herkömmliche Heizung gar nicht mehr erforderlich ist. Den erhöhten Aufwand belohnen einige Bundesländer mit einer zusätzlichen Förderung. Außerdem zahlt sich ein Passivhaus auf lange Sicht finanziell aus.
Von innen oder außen dämmen?

Die Dämmung der Außenwände bietet das größte Einsparpotenzial. Ob von innen oder außen gedämmt wird, hängt aber vom Gebäude ab. Größter Vorteil der Außendämmung ist, dass kein Wohnraum verloren geht. Zudem ist die Außendämmung günstiger und kann im Optimalfall mit der optischen Sanierung einhergehen. Bei der Innensanierung sparst du die als Bauherr das Gerüst. Zudem ist die Innensanierung bei Fachwerkfassaden, Denkmalschutz oder fehlendem Platz sinnvoll. Ein sinnvoller dritter Weg, der alle Vorteile verbindet und dazu noch günstiger ist, ist die Kerndämmung. Diese funktioniert aber nur bei zweischaligem Mauerwerk oder Zwischengeschossen. Gleichzeitig ist die Kerndämmung weniger effizient und sie erschwert spätere Umbauten sowie eine Schadensbehebung, beispielsweise bei einem Rohrbruch.
Zusätzlich Energie erzeugen

Der Standort der Immobilie beeinflusst nicht nur den Wärmegewinn durch optimale Sonneneinstrahlung, sondern auch die Effektivität einer Solaranlage auf dem Dach. Dadurch sparst du langfristig nicht nur Energiekosten, sondern kannst sogar einen kleinen Gewinn einfahren, wenn du überschüssige Energie abgibst.
Gut vorbereitet mit Smart Meter
Bis 2020 sollten intelligente Stromzähler in der EU eigentlich flächendeckend verbaut sein. Hohe Kosten haben den zügigen Austausch alter Zähler und damit eine schnelle Verbreitung bisher verhindert. Wer neu baut, sollte aber schon jetzt mit einem entsprechenden Gerät planen. Smart Meter stehen im regelmäßigen Kontakt mit dem Stromanbieter und übermitteln den aktuellen Verbrauch. Durch einen Rückkanal kann aber auch der Stromanbieter mit dem Gerät kommunizieren. Dadurch sind intelligente Stromtarife möglich. Beispielsweise sinken dann die Strompreise im Sommer bei viel Sonnenschein und Wind und steigen, wenn die Energienachfrage in einer kalten Winternacht besonders hoch ist. Langfristig ist sogar eine Kopplung der Haushaltsgeräte denkbar. Spül- und Waschmaschine schalten sich dann ein, wenn der Strom gerade günstig ist.
Was ist der richtige Dämmstoff?

Je nach Anwendung brauchst du einen anderen Dämmstoff. Diese können mineralischen, synthetischen oder pflanzlichen Ursprungs sein und in Form von flexiblen oder festen Platten oder flexiblem Schüttmaterial oder Flocken daherkommen. Wichtigste Kennzahl ist die Wärmeleitstufe (WLS) oder Wärmeleitgruppe (WLG). Je niedriger die Werte, desto stärker die Dämmung. Hinzu kommen die Merkmale des Verwendungsortes, darunter vor allem der Grad der Feuchtigkeit, Schimmelbildung, Brandschutz oder Schalldämmung. Zudem greifen weitere Anforderungen aus der OIB Richtlinie 6.
Energiesparend bauen ohne Dämmung
Wer neu baut, kann mit dem richtigen Baustoff für ausreichend Dämmung sorgen und auf eine zusätzliche Schicht im Innen- oder Außenbereich verzichten. Bei der sogenannten monolithischen Bauweise kommen beispielsweise hochporosierte, bis zu 50 Zentimeter dicke Ziegelsteine mit Dämmeinlagen oder Steine aus Porenbeton zum Einsatz. Wichtigste Kennzahl bei der Wahl des Baustoffs ist der U-Wert. Eine hohe Zahl bedeutet Wärmeverlust, ein niedriger Wert deutet auf eine gute Dämmung hin. Die OIB Richtlinie 6 gibt einen U-Wert von unter 0,35 vor.
Beratungsmöglichkeiten für Objekte mit Denkmalschutz
Werden Gebäude oder Gebäude-Ensemble als Denkmal im Denkmalverzeichnis geführt, ist eine nachträgliche energetische Sanierung nicht ohne Weiteres möglich. Veränderungen bedürfen der Zustimmung des Bundesdenkmalamtes. Dabei lohnt es sich, möglichst frühzeitig mit der Behörde zusammenzuarbeiten und Ideen gemeinsam zu besprechen. Unterstützung erhalten Bauherren in Form von Förderungen. Welche aktuell angeboten werden, erfährst du bei der Abteilung deines Bundeslandes.
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