Raus in die Natur:
Wie deine Kinder sicher im Garten spielen

Im Garten werden Kinder zu kleinen Entdeckern. Was du beachten musst, damit dein Kind sicher spielen kann.

Ein schöner Garten lädt zum Spielen und Erholen ein.

Ein schöner Garten lädt zum Spielen und Erholen ein.

Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du einen schönen Garten hast. Auch für Kinder ist der geschützte Raum ideal, in dem sie sich an der frischen Luft bewegen und austoben können. Erwachsene dagegen finden hier Ruhe und Entspannung. Wer einige wichtige Regeln beachtet, kann die Kinder unbeschwert im Garten spielen lassen und geht auch bei der Gartenarbeit kein Risiko ein.

Vor Vergiftungen & Verletzungen schützen

Der wunderschön blühende Fuchshandschuh, auch Fingerhut oder Digitalis genannt, ist hochgiftig und sollte von Kindern ferngehalten werden.

Der wunderschön blühende Fuchshandschuh, auch Fingerhut oder Digitalis genannt, ist hochgiftig und sollte von Kindern ferngehalten werden.

Prüfe deinen Garten regelmäßig auf morsche Bäume, Stacheldraht oder gefährliche Ecken und Kanten und entferne diese, wenn nötig. Das gilt natürlich auch für giftige Pflanzen. Schon der Verzehr kleiner Mengen an Samen, Blüten, Rinde, Nadeln oder Blättern einiger Pflanzen kann lebensbedrohliche Vergiftungen hervorrufen. Dort, wo Kinder spielen, sollten daher folgende Gewächse entfernt werden: Bilsenkraut, Eisenhut, Engelstrompete, Herbstzeitlose, Gefleckter Schierling, Rizinus, aber auch Blauregen, Eibe, Goldregen, Pfaffenhütchen und Tollkirsche. Erkundige dich beim Kauf von Pflanzen, ob sie giftig sind. Ausführliche Informationen über giftige Pflanzen findest du auch im Internet. Einen umfangreichen Ratgeber bietet zum Beispiel der niederösterreichische Zivilschutzverband. Sollte dein Kind doch mal etwas verschlucken, kannst du mit der Giftinformationszentrale unter +43 1 406 43 43 oder dem Notruf 112 die Lage klären.

Gefahrenquelle Wasser entschärfen

 

Nicht nur für Erwachsene ist ein Gartenteich oft das Schönste im Garten. Auch Kinder spielen gerne am und im Wasser. Allerdings sollten sie das niemals unbeaufsichtigt tun, nicht einmal im Planschbecken. Denn auch eine geringe Wassertiefe von nur 20 Zentimetern kann Kindern bereits gefährlich werden. Besonders groß ist die Gefahr des Ertrinkens für Kinder bis fünf Jahren. Damit sie auch in unbeobachteten Momenten vor dem Ertrinken geschützt sind, solltest du Biotope, Gartenteiche und Schwimmbecken mit einem sicheren, mindestens 1,40 Meter hohen Zaun abgrenzen, der nicht erklettert werden kann. Abdeckungen aus Stahlgittern sind ebenfalls eine gute Möglichkeit. Je nach Ausführung sind sie sogar begehbar. Verschließe auch Regentonnen und mit Wasser gefüllte Bottiche kindersicher.

Gartengeräte sicher verwahren

Wenn Gartengeräte offen herumliegen, sind sie eine Gefahrenquelle.

Wenn Gartengeräte offen herumliegen, sind sie eine Gefahrenquelle.

Gartengeräte sind kein Spielzeug. Vor allem elektrische Heckenscheren, Baumsägen, Rasenmäher oder Vertikutierer sind für Kinder gefährliche Maschinen – und natürlich auch für Erwachsene. Aber selbst an kleineren Werkzeugen wie Handsägen oder Ast- und Blumenscheren können Kinder sich verletzen. Mit einer Handwerkerhose trägst du kleines Werkzeug direkt am Körper, ohne es irgendwo ablegen zu müssen, wo Kinder es erreichen können. Sogar scheinbar harmlose Geräte wie Rechen oder Besen, wackelige Leitern, Elektrokabel oder Gartenschläuche können zur Stolperfalle vor allem für ältere Menschen werden und sollten daher nicht herumliegen. Achte also auf Ordnung in deinem Garten und darauf, alle Gartengeräte nach dem Gebrauch sicher in einer Gartenhütte oder im Keller zu verschließen. Das gilt auch für Pflanzenschutz- und Düngemittel, Holzfarben, Lacke und Benzin für den Rasenmäher.

Vorsicht bei der Gartenarbeit

Bei Gartenarbeit mit Säge oder gar elektrischen Geräten sollte man immer besonders vorsichtig sein, denn sie sind eine häufige Unfallursache.

Bei Gartenarbeit mit Säge oder gar elektrischen Geräten sollte man immer besonders vorsichtig sein, denn sie sind eine häufige Unfallursache.

Im Garten wird gemäht, gesägt, geschnitten und gehackt, damit alles grünt und blüht. Ungeübte Hobbygärtner können sich beim Sägen oder Holzspalten leicht verletzen. Handschuhe und festes Schuhwerk sind daher Pflicht bei der Arbeit mit scharfen Werkzeugen wie Axt, Beil, Sense oder Schere. Das signalisiert auch deinen Kindern, dass hier besondere Vorsicht geboten ist. Bereits elektrische Gartenscheren führen häufig zu Unfällen – speziell in Kinderhänden. Diese Geräte sollten deshalb nie am Stromnetz hängend auf den Rasen gelegt werden, die Messer dürfen nicht zum Körper gehalten werden. Niemals solltest du mit der Schere über dem Kopf arbeiten, da sie so im Ernstfall kaum zu kontrollieren ist. Auch wenn deine Kinder dir bei diesen Arbeiten nicht helfen können, solltest du die Gelegenheit nutzen und ihnen den richtigen Umgang mit Werkzeugen erklären. Das Risiko, dich zu Hause oder bei der Gartenarbeit zu verletzen, ist nicht zu unterschätzen. 303.900 Menschen in Österreich verletzten sich im Jahr 2017 bei Haushaltsunfällen (KFV Unfallbilanz). Haus und Garten liegen damit auf Platz Eins der Unfallorte. Dabei solltest du wissen, dass die gesetzliche Unfallversicherung, Unfälle in der Freizeit nicht abdeckt. Um dich und auch deine Familie vor den finanziellen Folgen eines Unfalls in deiner Freizeit zu schützen, benötigst du eine private Unfallversicherung.

Eine sichere Umgebung schaffen

Abgesehen von den Werkzeugen, die kindersicher verstaut sein sollten, kannst du noch andere Vorkehrungen treffen, um deinen Garten für alle zu einem sicheren Erholungsort zu machen: Rüste Außensteckdosen mit Kindersicherungen aus und sichere eventuell vorhandene Kellertreppen mit einem Schutzgitter. Vergewissere dich, dass deine Kinder nicht unbemerkt das Grundstück verlassen können oder Nachbarskinder unbemerkt in deinen Garten gelangen. Auch sie können sich hier beim unbeaufsichtigten Spielen verletzen. Halte daher Garten- und Haustür verschlossen. Vergiss nicht, auch Hecken und Zäune auf durchlässige Stellen zu kontrollieren. Wenn alle Gefahrenquellen beseitigt oder zumindest minimiert sind, steht den Gartenfreuden nichts mehr im Wege.

Lesetipp: Mehr Ideen für die Freizeitgestaltung mit Kindern liest du in unserem Artikel Ein Tag für Kinder: zehn Ausflugsziele in Österreich, die Spaß machen.