Passivhaus und Co.:
Was macht ein Haus zum Energiesparhaus?

Energieeffizientes Bauen lohnt sich gleich zweimal: Erstens wird es vom Staat gefördert und zweitens spart man nachher Geld bei den Betriebskosten. Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Je mehr Energie das künftige Eigenheim einspart, desto mehr Förderung kannst du für den Bau erhalten.

Je mehr Energie das künftige Eigenheim einspart, desto mehr Förderung kannst du für den Bau erhalten.

Geringere CO2-Emmissionen und bis zu 70 Prozent weniger Betriebskosten: Zehn Prozent aller Österreicher, die sich eine Immobilie kaufen, entscheiden sich für ein Energiesparhaus. Und bei Neubauten ist der Anteil noch höher. Energiesparhäuser sind also längst keine Exoten mehr, ihr Bau wird zudem staatlich gefördert. Übrigens: Ein Haus darf Energiesparhaus genannt werden, wenn es zwischen 15 und 70 KWh/m2 pro Jahr zum Heizen verwendet. In Heizöl umgerechnet, wären das maximal sieben Liter jährlich pro Quadratmeter.

Von sparsam bis Minikraftwerk

Ziel eines Energiesparhauses ist es, dass die späteren Bewohner möglichst wenig oder sogar gar keine Energie verbrauchen. Dafür packst du die Lösung von zwei Seiten an: Erstens sorgst du für eine sehr effektive Dämmung sämtlicher Flächen und zweitens setzt du modernste Techniken für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung ein – und zwar in Kombination mit Technologien, die die Sonnenenergie nutzen.

Durch neue Fenster und Baumaterialien ist die Wärmedämmung heute optimiert.

Durch neue Fenster und Baumaterialien ist die Wärmedämmung heute optimiert.

Energieeffizientes Bauen ist heute vorgeschrieben. Die Frage lautet also nicht mehr, ob du ein umweltfreundliches Haus bauen möchtest, sondern wie viel Energie du mit deinem zukünftigen Haus einsparen willst. Sich diese Frage noch vor der Bauplanung zu beantworten, ist wichtig, um die späteren Energiekosten zu kalkulieren. Und natürlich auch, um die Finanzierung zu planen. Denn Energiesparhäuser werden vom Staat gefördert – und zwar umso mehr, je höher die Energieeinsparung ist.

Im Wesentlichen lassen sich Energiesparhäuser in drei Kategorien einteilen:

  1. Ein Passivhaus ist so gut gedämmt, dass der Wärmeverlust gegenüber der Bauweise, wie sie noch vor 30 Jahren üblich war, um bis zu 80 Prozent reduziert wird. Gleichzeitig wird die passive Sonneneinstrahlung sowie die Abwärme von Bewohnern und Haushaltsgeräten genutzt, um das Haus zu heizen.
  2. Beim Nullenergiehaus wird, wie der Name schon sagt, gar keine Energie mehr verbraucht. Hier wird die benötigte Energie vom Haus selbst generiert, zum Beispiel durch Solarthermen und Erdwärme.
  3. Das Energieplushaus ist dagegen ein richtiges kleines Minikraftwerk. Es erzeugt über das Jahr gesehen unter anderem durch Photovoltaikanlagen mehr Energie, als die Bewohner verbrauchen. Der Stromüberschuss kann zum gängigen Tarif ins örtliche Stromnetz eingespeist werden.

Was ist ein Passivhaus?

Bei einem Passivhaus ist die Wärmeisolierung so optimiert, dass in den meisten Fällen keine klassische Heizung mehr benötigt wird. Geheizt wird „passiv“, das heißt durch die Nutzung der Wärme, die im Haus durch Bewohner und Gerätenutzung entsteht. Damit durch Lüftung keine kostbare Wärme verloren geht, wird die Frischluftversorgung per Lüftungsanlage sichergestellt. Dabei wird mit der Abluftwärme gleich die hereinströmende Luft angewärmt. Außerdem leiten spezielle, dreifachverglaste Fenster in den Wintermonaten durch die Sonneneinstrahlung mehr Wärme ins Haus hinein, als nach draußen wieder abgegeben wird.

Energiesparhäuser gibt es bereits in vielen Fertighausmodellen, hier ein Passivhaus des österreichischen Fertighaus-Anbieters Musterhauspark.
© musterhauspark.at

Energiesparhäuser gibt es bereits in vielen Fertighausmodellen, hier ein Passivhaus des österreichischen Fertighaus-Anbieters Musterhauspark.

Pelletheizungen sind in einem Passivhaus eine sinnvolle Ergänzung. Pelletöfen werden mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz betrieben, das in Form von Pellets verbrannt wird. Hierbei musst du übrigens unbedingt darauf achten, dass der Pelletofen raumluftunabhängig funktioniert, da in einem Passivhaus das Lüftungssystem sehr störanfällig ist.

Besonders umweltfreundlich: Das Nullenergiehaus

Ein Nullenergiehaus ist die logische Weiterentwicklung eines Passivhauses. Neben der passiven Wärmeausnutzung kommt hier noch die Ausstattung mit solartechnischen Anlagen zur Stromgewinnung und Warmwasseraufbereitung hinzu. Wie der Name schon sagt, wird in einem Nullenergiehaus nicht mehr Strom oder Energie verbraucht, als das Haus sozusagen selbst produziert. Dabei handelt es sich um eine rein rechnerische Ausgeglichenheit: Über das Jahr gesehen kann es also sein, dass dein Nullenergiehaus in den Sommermonaten mehr Energie produziert als benötigt, während du in den Wintermonaten mehr Energie verbrauchst, als sich durch Solartechnik gewinnen lässt. Ein Nullenergiehaus ist also energieneutral, aber meist eben nicht energieautark.

Die Kür: Das Plusenergiehaus

Ein Plusenergiehaus des Fertighaus-Anbieters Haas: Der durch Photovoltaikanlagen erzeugte Strom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist.
© haas-fertighaus.de

Ein Plusenergiehaus des Fertighaus-Anbieters Haas: Der durch Photovoltaikanlagen erzeugte Strom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist.

Ein Plusenergie-Haus ist nicht nur ökologisch gesehen das ideale Modell. Auch ökonomisch lohnt es sich: Da es nämlich über das Jahr hinweg mehr Energie produziert, als du als Bewohner verbrauchst, kannst du dir über diesen privat erzeugten Strom eine gewisse Summe dazuverdienen. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, dass aufgrund der hochmodernen Photovoltaikanlagen die Wartungskosten höher sind als bei einem herkömmlichen Einfamilienhaus.

Die günstigste Lösung: Ein Fertighaus

Spezielles Dämmmaterial, ausgeklügelte Lüftungssysteme, Heizsysteme, die durch erneuerbare Energien betrieben werden, dazu Solarthermen und Photovoltaikanlagen – all das macht ein Energiesparhaus erst einmal teurer. Durchschnittlich zwanzig Prozent mehr Kosten als für ein herkömmliches Einfamilienhaus musst du einplanen. Langfristig sparst du natürlich Geld, weil die Betriebskosten sehr viel geringer sind. Doch die Einsparungen können die Mehrkosten erst nach Jahrzehnten wirklich wettmachen. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Energiespar-Fertighäuser haben ein ähnliches Preisniveau wie ein normales Massivhaus. Denn hier ist von Anfang an alles eingeplant, so etwa die Anschlüsse für die Heizsysteme und die Lüftungsschächte für das Lüftungssystem. Außerdem besteht es bereits aus gedämmten Einzelteilen, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Eine Extradämmung von Leitungen oder die kostenintensive Beseitigung von Wärmebrücken fällt hier also weg. Inzwischen gibt es die Energie-Fertighäuser in vielen verschiedenen Haustypen und besonders junge Familien wählen die Fertighausvariante, wenn sie energiesparend bauen möchten.

Erst beantragen – dann bauen

Gerade private Haushalte sollen und können dazu beitragen, den CO2-Austoß zu verringern. Daher wird das Bauen von Energiesparhäusern in ganz Österreich gefördert. Die Förderung ist Sache der Bundesländer. Hier gibt es in der Regel beim Bau einen bezuschussten Kredit mit einer Laufzeit von etwa 27,5 Jahren. Denke dran, dass der Antrag auf Förderungen immer vor Beginn des Baus eingereicht werden muss. Für Solaranlagen oder Ökostrom bei deinem Energiesparhaus kannst du auch einmalige Zuschüsse beantragen, diese werden meist von den Gemeinden gewährt.

Unser Tipp:
Um für dein Energiesparhaus so viele staatliche Förderungen zu bekommen wie möglich, lasse dir unbedingt bei der Planung helfen: Energieberater oder Finanzierungsexperten kennen die Voraussetzungen für diese Zuschüsse und können deine Planung auch diesen Vorgaben anpassen.

Wüstenrot hilft dir beim Bau deines Energiesparhauses

Weil das energiesparende Bauen staatlich gefördert wird, kannst du hier durch sorgfältige Planung deines zukünftigen Traumhauses richtig Geld sparen. Informiere dich also frühzeitig darüber, welche Förderungen es in deinem Bundesland gibt und welche Zuschüsse deine Gemeinde gewährt. Hast du alle Informationen beisammen, helfen dir die Finanzberater von Wüstenrot zur optimalen Finanzplanung für dein Energiespar-Traumhaus. Eine Beispielrate deines maßgeschneiderten ImmoFlexKredits [1] kannst du schon jetzt einfach online berechnen.