Mehr vom Zuhause:
Schlafzimmer einrichten und gestalten

Gut ein Viertel unseres Lebens verbringen wir im Schlafzimmer – mehr Zeit als in den übrigen Wohnräumen. Für uns ein guter Grund, dich zur wohnlichen Gestaltung deines Schlafzimmers zu inspirieren. Denn nur zum Schlafen ist es viel zu schade.

Wer sein Schlafzimmer so wohnlich wie möglich gestaltet, hat mehr vom eigenen Zuhause.

Wer sein Schlafzimmer so wohnlich wie möglich gestaltet, hat mehr vom eigenen Zuhause.

Zusammenfassung

Das oft stiefmütterlich behandelte Schlafzimmer ist einer der wichtigsten Räume in unserem Zuhause. Denn im Schlaf wollen wir uns regenerieren und vom aufreibenden Alltag erholen. Damit das gelingt, ist es wichtig, im Schlafzimmer eine harmonische und wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Ein bequemes, einladendes Bett steht dabei naturgemäß im Mittelpunkt. Indem du es durch Kleinmöbel, Teppiche und Textilien ergänzt, verwandelst du dein Schlafzimmer in einen attraktiven Wohnraum. Dekorative Farben, kreative Wandgestaltungen und angenehmes Licht schaffen einen multifunktionalen Ort, an dem du entspannen, lesen, fernsehen, Musik hören oder sogar arbeiten kannst.

Das Bett zum Wohlfühlen 

Wohnlich inszeniert, kann das Bett mehr als nur der Nachtruhe dienen.

Wohnlich inszeniert, kann das Bett mehr als nur der Nachtruhe dienen.

Das Bett ist das Herzstück des Schlafzimmers. Geht es darum, den Schlafraum wohnlich zu gestalten, sollte es nicht nur bequem und zweckmäßig sein. Dein Bett sollte auch optisch zu dir und deinem Einrichtungsstil passen. Dennerholsamer Schlaf hängt nicht allein vom Härtegrad deiner Matratze ab. Die gesamte Schlafumgebung hat Einfluss auf dein Schlafverhalten. In deinem Bett solltest du dich daher rundum wohl und geborgen fühlen. Lass dich beim Bettenkauf also von deinem persönlichen Stilgefühl leiten und denke daran, dass gesunder Schlaf Platz braucht. So wirkt ein klassisches Single-Bett sehr funktional. Demgegenüber laden bis zu zwei Meter breite Betten zum Chillen und Relaxen ein. Je großzügiger dein Bett gestaltet ist, umso wohnlicher wirkt es. Geradlinige, puristische Designs eignen sich in der Regel besser für kleinere Schlafräume. Gepolsterte Betten mit aufragenden Kopfteilen kommen besser in großen Räumen zur Geltung. Nichtsdestotrotz verbreitet ein Bett mit gepolstertem Kopfteil und bespannten Seitenteilen in jedem Raum eine wohnliche Atmosphäre.

Wer Wert auf viel dekorative Stoffbespannung legt, kann sich mit einem sogenannten Boxspringbett seinen buchstäblichen Traum vom Schlafen erfüllen. Die aus dem angelsächsischen und skandinavischen Raum bekannten XXL-Betten werden immer beliebter. Sie sind allerdings nicht billig. Der wesentliche Unterschied zwischen einem Boxspringbett und unseren europäischen Betten ist der namensgebende Boxspring-Unterbau. Die mit einem Federkern ausgestattete Box übernimmt die Funktionen von Bettgestell und Lattenrost in einem. Auf dieser Box liegt die eigentliche Federkernmatratze, die von einer zusätzlichen Kaltschaummatratze (Topper) bedeckt wird. Der mehrstöckige, kastenförmige und mit Stoff bezogene Aufbau wirkt besonders wohnlich.

Kreative Farbgestaltung

Farblich gestaltete Wände machen aus einem typische Schlafzimmer einen wohnlichen Rückzugsort.

Farblich gestaltete Wände machen aus einem typische Schlafzimmer einen wohnlichen Rückzugsort.

Die Zeiten, da das Schlafzimmer ein kühler, weiß getünchter und weitgehend ungenutzter Raum war, sind vorbei. Wer sein Schlafzimmer neu plant oder renoviert, sollte sich trauen, sämtliche Möglichkeiten der wohnlichen Raumausstattung zu nutzen. Beim Thema Wohlfühlen spielen Farben und Wandgestaltungen eine zentrale Rolle. Farben haben einen großen Einfluss auf Stimmung, Atmosphäre und die gesamte Raumwahrnehmung. Freundliche Pastelltöne lassen kleinere Räume größer erscheinen. Dunkle Töne verleihen größeren Schlafzimmern jene Geborgenheit, die wir uns beim Schlafen und Entspannen wünschen. Besonders wohnlich wirkt eine in Bezug auf Farbe oder Material abgesetzte Wand am Kopfende des Bettes. Sie bildet nicht nur einen ansprechenden Kontrast im Raum, sondern verleiht deinem Bett optisch einen beschützenden Rahmen. Besonders beliebt ist hier ein dunkles Blau, das beruhigend und ausgleichend wirkt. Wer wärmere Erd- oder zarte Grüntöne bevorzugt, kann auch mit diesen Farben einen wohnlichen Effekt erzeugen. Auch gemusterte Tapeten und rustikale Holzverkleidungen hinter dem Kopfende erzielen ansprechende Effekte. 

Eine besonders starke Kontrastwirkung erreichst du mit dem Freilegen des unverputzten Mauerwerks oder Betons. Im Zusammenspiel mit deinem Mobiliar wärmt die Erinnerung an ein englisches Kaminzimmer oder Cottage die Seele, während du liest, entspannst, Musik hörst oder einfach schläfst. Mieter sollten sich hierüber aber unbedingt mit dem Wohnungseigentümer abstimmen.

 

Teppiche und Läufer zum „Wohnfühlen”

Ein Teppich wärmt, dämmt und macht das Aufstehen umso schöner.

Ein Teppich wärmt, dämmt und macht das Aufstehen umso schöner.

Bodentextilien aus Baumwolle, Wolle oder anderen Naturfasern dämmen und temperieren. Andererseits verleihen sie dem Raum auch die behagliche Note, die wir zum Wohlfühlen brauchen. Auch wenn Fliesen-, Laminat- und Holzfußböden praktisch sind – Behaglichkeit entsteht durch Stoff und natürliche Fasern. So sorgen ein farblich auf das Inventar abgestimmter Langflorteppich oder ein flach gewebter Kelim nicht nur beim Aufstehen für ein angenehmes Laufgefühl. Läufer und Teppiche machen dein Schlafzimmer den ganzen Tag über zu einem ansprechenden Wohnraum.
Zwar sind die goldenen Zeiten der Auslegware vorbei. Nichtsdestotrotz kann ein vollflächig verlegter Sisalboden die Wohnlichkeit deines Schlafzimmers erheblich verbessern. Die robuste Naturfaser mit der luftig-leichten Wirkung liegt am Boden nach wie vor im Trend. Sisalfasern sind besonders widerstandsfähig, pflegeleicht und für Allergiker geeignet.

Anschmiegsame Textilien  

Mit dekorativen Textilien kehrt auch im Schlafzimmer behagliche Wohnlichkeit ein.

Mit dekorativen Textilien kehrt auch im Schlafzimmer behagliche Wohnlichkeit ein.

Stoffe sorgen nicht nur zu deinen Füßen, sondern überall im Raum optisch und haptisch für Behaglichkeit. Je mehr textile Akzente du in deinem neuen Schlafzimmer einsetzt, umso wohnlicher wird es. Eine dekorative Tagesdecke mit farblich abgestimmten Kissen oder eine hochwertige Bettwäsche verwandeln das Schlafzimmer in ein kuscheliges Wohn- und Entspannungsparadies. Besonders beschwingt wirken bodenlange Vorhänge – auch bei vorhandenen Jalousien. In hellen Tönen und leichten, lichtdurchlässigen Webarten lassen sie den Raum offen und luftig erscheinen. Demgegenüber sorgen schwere Stoffe für ein Maximum an Gemütlichkeit im Winter – sowie schattige Kühle im Sommer.

Designboards und Kleinmöbel

Ausgesuchte Kleinmöbel im Schlafzimmer vermitteln das Gefühl von Wohnen.
© Minh Pham

Ausgesuchte Kleinmöbel im Schlafzimmer vermitteln das Gefühl von Wohnen.

Möbel machen Räume wohnlich. Je gezielter du Möbel aus dem klassischen Wohnbereich in dein Schlafzimmer integrierst, umso wohnlicher wird es. Sideboards sind uns eher aus Wohn- oder Esszimmern vertraut. Die lang gezogenen Kastenmöbel gibt es ab einer Breite von 120 Zentimetern. Immer beliebter werden auch die etwas tiefer gelegten Lowboards mit Breiten um die zwei Meter und mehr. Mit den modernen Kommoden bekommt dein Schlafzimmer nicht nur eine Menge Stauraum. Sie verleihen ihm auch den Look eines multifunktionalen Wohnraums. 

Eine weitere wohnliche Aufwertung erreichst du mit Kleinmöbeln wie Hocker, Coffee-Table, Sessel oder einem Sekretär. Denn formschöne Mobilien verwandeln das klassische Schlafzimmer in einen vielfältig nutzbaren Wohnraum, in dem du dich nicht länger nur zum Schlafen aufhältst.  

Ansprechende Lichtlösungen 

Die richtige Beleuchtung schafft Atmosphäre und beeinflusst die individuelle Stimmung.
© Polina Kuzovkova

Die richtige Beleuchtung schafft Atmosphäre und beeinflusst die individuelle Stimmung.

Die Beleuchtung spielt bei der Schaffung einer wohnlichen Atmosphäre eine zentrale Rolle. Mit Licht kannst du dein Schlafzimmer gekonnt inszenieren. Neben einer soliden Grundbeleuchtung hast du mit einzeln ansteuerbaren LED-Panels die Möglichkeit, auch dezentrale Lichtzonen zu schaffen. Deckenstrahler oder Stehleuchten setzen zusätzliche Lichtakzente. Auch Strahler in einer abgehängten Decke verfehlen ihre Wirkung nicht.  Allerdings ist ihr Planungsaufwand ungleich höher. Hier regelt die Raumgröße die notwendige Anzahl der Einbauleuchten für eine optimale Ausleuchtung. Als Faustregel für dein Schlafzimmer gilt ein Wert von etwa 140 Lumen pro Quadratmeter.

Als besonders angenehm und wohnlich empfindet das menschliche Auge gedämpftes, indirektes Licht, das hinter einem Objekt oder aus einem Möbelstück austritt. Moderne Schlafzimmermöbel sind heute daher nicht selten mit eingebauter LED-Beleuchtung ausgestattet. Indirektes Licht lässt sich aber auch einfach mit jeder beliebigen Leuchte erzeugen, die hinter einem Möbelstück, einem Raumtrenner oder einem Vorhang platziert wird. Zurückgreifen kannst du auch auf selbstklebende LED-Strips, die versteckt unter deinen Möbeln angebracht und einfach mit dem Stromnetz verbunden werden. Der Effekt kann sich sehen lassen. Denn die nicht zu verortende Lichtquelle taucht dein Schlafzimmer in ein sanftes Leuchten, das deine Möbel scheinbar über dem Boden schweben lässt.

Smartes Home Entertainment

Auch im Schlafzimmer begeistert gute Unterhaltung.

Auch im Schlafzimmer begeistert gute Unterhaltung.

Nicht erst am Ende des Tages sollte dein Schlafzimmer ein gern genutzter Wohnraum sein. Je weniger du es auf das reine Schlafen reduzierst, desto mehr Freiraum bietet es dir. Bei der wohnlichen Gestaltung des Schlafzimmers kann die Ausstattung mit einem (Zweit-)Fernseher oder einer smarten, zentral gesteuerten Beschallung dem Schlafzimmer zusätzliche Wohnqualität verleihen. Ob im Lese- und TV-Sessel oder auf dem Bett: Wo du ganz entspannt Musik hörst, Filme und Serien schaust, schläfst du nicht nur – hier wohnst du. Flexibel dreh- und schwenkbare TV-Aufhängungen und Trägersysteme ermöglichen dir, dein TV-Gerät immer so zu positionieren, wie du es gerade brauchst. Innovative Lösungen ausgesuchter Home Entertainment-Anbieter lassen dein TV-Gerät sogar hinter einer Wand, im Boden und der Decke verschwinden. Idealerweise sind solche Technikausstatter von Anfang an in die Planung deines neuen Wohn-Schlafzimmers einbezogen.

Schlafen und Arbeiten

Die Arbeitsecke macht das klassische Schlafzimmer zum multifunktionalen Wohnraum.

Die Arbeitsecke macht das klassische Schlafzimmer zum multifunktionalen Wohnraum.

Auch wenn Experten empfehlen, Schlafen und Arbeiten strikt voneinander zu trennen, sind in Zeiten von Remote-Work und explodierenden Mieten kreative Einrichtungsideen für eine multifunktionale Raumnutzung gefragt. Denn nicht jede Wohnung bietet Platz für ein separates Arbeitszimmer. Zwar solltest du aus deinem Schlafzimmer kein Büro mit sperrigen Aktenordnern und unansehnlicher Technik machen. Dennoch kannst du mit einer optisch separierten Nische zum Beantworten von E-Mails, Surfen und Recherchieren oder zum Erstellen der Steuererklärung dein Schlafzimmer wohnlicher ausrichten. Hier wirkt ein formschöner Bürostuhl vor einem kleinen, feinen Schreibtisch mit Designleuchte in optischer Hinsicht Wunder. Einem bisher reinen Schlafraum haucht eine separate Arbeitsecke wohnliche Betriebsamkeit ein.

FAQ – häufig gestellte Fragen 

Welche Dekostoffe sind für Allergiker geeignet?
Allergiker reagieren sehr häufig auf Hausstaub, der sich in schweren Stoffen, alten Kissen und langen Naturfasern sammelt. Auf die dekorative Ausstattung deines Schlafzimmers musst du bei einer Hausstauballergie dennoch nicht verzichten: Denn Stoffe und Teppiche haben auch eine Staub bindende Funktion. Sie verhindern, dass sich der Reiz auslösende Staubmilbenkot in der Luft verteilt.
Dennoch solltest du als Allergiker auf glatte, leicht zu reinigende Stoffe wie Seide oder Baumwollnessel achten. Auch Schmutz abweisende Synthetikfasern minimieren bei regelmäßiger Reinigung das Allergierisiko. Als Bodenbelag ist die Sisalfaser bei Allergikern besonders beliebt.

Wie platziere ich das Bett?
Am Ende des Tages entscheidet die Schlafzimmergröße über den Platz, der dir für dein Bett zur Verfügung steht. Da Menschen ein natürliches Sicherheitsbedürfnis besitzen, ist das Kopfende idealerweise vor einer Wand platziert und der Blick an der Tür ausgerichtet. Dabei solltest du links und rechts noch genügend Laufzone zum Ein- uns Aussteigen oder zum Wechseln der Bettwäsche haben. Hier hat sich ein Richtmaß von mindestens 80 Zentimetern an beiden Seiten bewährt, sofern du dein Bett nicht an einer zweiten Wand aufstellst.

Ist Fernsehen im Schlafzimmer ungesund?
Jein. Der Zweitfernseher im Schlafzimmer zählt in vielen Haushalten bereits zur Grundausstattung. Wer nachts keine Nebenwirkungen wie Ein- oder Durchschlafstörungen bemerkt, muss nicht auf die TV-Unterhaltung vor dem Einschlafen verzichten. Dennoch ist es gut zu wissen, dass dein Fernseher ein elektrisches Gerät ist, das neben dem sogenannten Elektrosmog auch Blaulicht abgibt. Letzteres verringert die Bildung des körpereigenen Schlafhormons Melatonin. Unser Tipp: Nicht jeden Abend den Fernseher im Bett einschalten. Und zur Vermeidung der Strahlung vor dem Einschlafen den Stecker ziehen.