Lastenrad oder Anhänger – so beförderst du dein Kind mit dem Rad

Auch mit dem Fahrrad kannst du deine Sprösslinge in den Kindergarten bringen. Das bringt Bewegung und macht Spaß. Wir zeigen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Möglichkeiten.

Mit Kind und Kegel: zweirädriges Lastenrad

Mit Kind und Kegel: zweirädriges Lastenrad

Das Lastenrad erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Wer eines hat, kann sein Auto sparsamer einsetzen oder ganz darauf verzichten. Zumindest in der Stadt kann das Lastenrad Aufgaben erfüllen, die oft den Ausschlag für die Anschaffung eines Autos geben, nämlich Lasten, größere Einkäufe und Kinder transportieren. All das geht aber auch mit einem Fahrradanhänger. Wir haben uns die verschiedenen Möglichkeiten angesehen.

Zwei- oder dreirädrig: Lastenräder

Auf drei Rädern ist man stabiler unterwegs.

Auf drei Rädern ist man stabiler unterwegs.

Bei Lastenrädern befindet sich die Ladefläche fast immer vorne. Das bietet beim Transport von Kindern einen großen Vorteil: Die Kinder sind im Blickfeld und du kannst dich mit ihnen unterhalten. Der Nachteil: Vorne sind die Kinder bei einer Kollision gefährdeter als hinten.

Die meisten Lastenräder fahren auf drei Rädern. Sie bieten so mehr Platz für die Ladefläche und fahren stabiler als die zweirädrigen Varianten. Beim Anfahren oder Anhalten kannst du einfach sitzen bleiben. Auch mit zwei oder drei Kindern musst du dir keine Sorgen um die Stabilität des Rades machen.

Zweirädrige Lastenfahrräder dagegen erlauben ein sportlicheres Fahren. Sie sind wendiger, platzsparender und eignen sich für unebene Strecken.

Beim Abstellen und Beladen sind sie jedoch weniger stabil. Während der Fahrt mit vollem Gepäck ist das Gleichgewicht schwieriger zu halten als bei einem Dreirad. Mit einem Zweirad solltest du also erst einmal ein paar Übungsrunden ohne Kinder drehen. 

"Longtail"-Rad
©www.xtracycle.com

"Longtail"-Rad

Eine Variante sind die „Longtails", bei denen die Last auf einem hoch belastbaren Gepäckträger hinter dem Sitz befördert wird. Auch mit diesen „Longtails" lassen sich Kinder transportieren.

Musst du neben dem eigenen Körper noch zwei Kinder oder den Wocheneinkauf bewegen, kostet das mehr Muskelkraft. Das macht für Cargobikes einen Elektroantrieb besonders attraktiv. E-Lastenräder sind sowohl in der zwei- als auch in der dreirädrigen Variante erhältlich. 

Fahrradanhänger

Unbeobachtet: Kinder im Anhänger
©croozer.com

Unbeobachtet: Kinder im Anhänger

Anhänger sind die kostengünstigere Lösung für den Kindertransport per Fahrrad. Ein Anhänger kostet wesentlich weniger als ein Lastenrad – und du kannst ihn mit bereits vorhandenen Rädern verwenden. Die Anhänger können unkompliziert  je nach Bedarf an- oder wieder abgehängt werden. So bist du flexibel und nutzt den Anhänger nur, wenn du ihn brauchst. Besonders praktisch: Manche Anhänger, beispielsweise vom Hersteller Croozer, können ohne Fahrrad auch als Kinderwagen verwendet werden.  

Anhänger sind die bessere Wahl für sehr große oder kleine Fahrer, die Räder mit besonderen Rahmengrößen brauchen. Lastenräder dagegen werden nur in Standardmaßen angeboten.

Anhänger lassen sich im Handumdrehen an- und abhängen.

Anhänger lassen sich im Handumdrehen an- und abhängen.

Wenn sich die Eltern in der Körpergröße stark unterscheiden, hat ein Anhänger den Vorteil, dass beide die Kinder mit zu ihnen passenden Rädern kutschieren können. Auch das ermöglicht Flexibilität: So kann beispielsweise die Mutter die Kinder morgens zum Kindergarten bringen, den Anhänger dort parken und der Vater ihn dann nachmittags für die Abholung verwenden.

Ein Nachteil der Anhänger: Hängt am Rad noch Anhänger, bist du mit einem sehr langen Gespann von circa 3,5 Metern unterwegs. Das erschwert das Manövrieren und das Parken.

Das Problem beim Transport von Kindern per Anhänger: Du hast sie nicht im Blick. Und das fühlt sich manchmal nicht gut an. Und auch das Sprechen mit deinen kleinen Fahrgästen ist schwierig, wenn sie hinter dir sitzen.

Fazit

Sind Lastenräder für den Kindertransport ab ca. 2.000 Euro zu bekommen, musst du für solche mit Elektroantrieb schon mindestens 4.000 Euro hinlegen. Eine solche Investition lohnt sich für Familien, die das Rad im Alltag regelmäßig für den Transport von Kindern oder Lasten nutzen. In diesem Fall kann das Lastenrad als Auto-Ersatz dienen. Für die Cargobikes spricht außerdem, dass ihre Komponenten, zum Beispiel die Bremsanlage, außerdem von vornherein auf das höhere Gewicht ausgelegt sind. Das ist bei der Kombination eines herkömmlichen Rades mit einem Anhänger nicht der Fall. 

Auch das Alter und die Größe der Kinder spielt eine Rolle: während der Anhänger Platz für bis etwa Sechsjährige bietet, kann ein Lastenrad (je nach Modell) auch durchaus größere Kinder aufnehmen; auch ist die maximale Zuladung bei vielen Lastenrädern höher als im Fahrradanhänger.

Ein Anhänger für ein Kind ist schon ab 300 Euro zu haben. Wenn du nicht mehr willst, als dein Kind ab und zu zum Kindergarten zu bringen, ist das eine günstige und flexible Lösung, bei der die vorhandenen Räder der Eltern weiter genutzt werden können.

Sicherheit für dein Kind

Der kleine Mann machts richtig: mit Helm und Gurt

Der kleine Mann machts richtig: mit Helm und Gurt

Sind Kinder mit von der Partie, ist das Thema Sicherheit besonders wichtig. In Österreich gilt für Kinder bis 12. Jahre Helmpflicht: Kinder dürfen daher auch im Lastenrad oder Anhänger nur mit Fahrradhelm befördert werden. 

Für eine Fahrt im Lastenrad oder Anhänger sollte dein Kind stabil aufrecht sitzen können. Du solltest es mit einem Dreipunktgurt, bestenfalls noch zusätzlich mit einem Beckengurt, anschnallen. So ist es fest mit dem Gefährt verbunden. Das schützt im Falle einer Kollision, verhindert aber auch ein Aufstehen während der Fahrt. Vor Fahrtantritt solltest du dich vergewissern, dass die Schultergurte auf den Schultern des Kindes aufliegen und nicht abrutschen können.