Kein Hexenwerk:
Kräuter einfach selber pflanzen

Schnittlauch auf dem Butterbrot, Rosmarin zu den Backkartoffeln und Zitronenmelisse im Smoothie – Kräuter verwandeln unser Essen in kulinarische Leckereien. Mit diesen Tipps kannst du sie ganz einfach selber züchten.

Frisch aus dem Garten: Selbst angebaute Kräuter schmecken nicht nur besser, sie bieten auch Bienen und Schmetterlingen ein zu Hause.

Frisch aus dem Garten: Selbst angebaute Kräuter schmecken nicht nur besser, sie bieten auch Bienen und Schmetterlingen ein zu Hause.

In Sachen Aroma sind Kräuter die gesunde Variante vom sprichwörtlichen Salz in der Suppe. Dabei ist der Geschmack frischer Kräuter viel intensiver als der von getrockneten Gewürzen. Supermärkte halten deshalb oft ein vielfältiges Sortiment frischer Kräuter bereit. Doch es gibt gute Gründe, die aromatischen Pflanzen zu Hause selbst anzubauen. Das wichtigste Argument dafür: Es macht einfach großen Spaß, das kleine Wunder zu beobachten, wie aus einem Samenkorn eine stattliche Pflanze heranwächst. Das geht fast überall. Du brauchst nicht einmal einen eigenen Garten dafür. Auch auf dem Balkon oder auf der Fensterbank kannst du Kräuter ziehen. Und es gibt noch mehr Gründe für den eigenen Kräutergarten.

Günstig & naturbelassen:
Selbstgezüchtete Küchenkräuter

Wissen, was drin steckt: Der Handel vertreibt das ganze Jahr hindurch unter anderem Basilikumtopf und Petersilienstrauß. Doch was es im Supermarkt zu kaufen gibt, ist meist in Plastik verpackt, verhältnismäßig teuer und womöglich mit Pestiziden belastet. Kräuter selbst anzupflanzen ist deshalb eine schmackhafte Alternative, um Geld und Abfall zu sparen und Gift im Essen zu vermeiden.

Kräuter tun gut: Sie locken Bienen und Schmetterlinge an, die hier Nektar finden. Für den Menschen schaffen Küchen-Klassiker wie etwa Oregano, Thymian und Rosmarin neben Gaumenfreuden bereichernde und entspannende Erlebnisse auch für Augen und Nase. Kräuter sind dekorativ und verströmen einen höchst angenehmen Duft. Kurz: Selbst gezogene Kräuter machen das Zuhause schlicht und ergreifend schöner.

Von Anfang an dabei

Kräuter selber züchten ist nicht schwer.

Kräuter selber züchten ist nicht schwer.

Wenn die Triebe im Frühling wieder sprießen, ist es die beste Zeit für Kräutergärtner, ein aromatisches Biotop zu schaffen. Kleine Pflänzchen dafür kannst du in Gärtnereien und Bio-Märkten kaufen. Der Vorteil ist, dass die Aufzucht relativ einfach ist. Doch auch aus Samen Kräuter zu ziehen, ist kein Hexenwerk. Grundsätzlich gilt: Sämereien dürfen nicht zu alt sein, damit sie gut keimen. In einer Keimschutzpackung sind sie vor Feuchtigkeit und Luft geschützt.

Die Anzucht beginnt je nach Temperatur entweder an frostfreien Tagen draußen oder drinnen im Warmen. Achte auf die Angaben auf der Verpackung der Sämereien und verwende Anzuchterde, die im Fachhandel erhältlich ist. Wenn dann das erste Grün erscheint, musst du die zarten Pflänzchen pikieren, also vereinzeln. Die kleinen Pflanzen setzt du in Blumentöpfe und gegebenenfalls später in ein Beet.

Platz für Kräuter ist überall

Kräuter für den Balkon: Aromatische Pflanzen wie Basilikum, Minze und Oregano gedeihen auch auf dem Balkon.

Kräuter für den Balkon: Aromatische Pflanzen wie Basilikum, Minze und Oregano gedeihen auch auf dem Balkon.

Wichtig ist darauf zu achten, welcher Standort sich für die jeweiligen Pflanzen eignet. Ein großer Garten bietet mehr Möglichkeiten, für alle Kräuter das passende Fleckchen zu finden. Doch Kräuterplatz ist auch auf dem kleinsten Fenstersims. In einem Topf sind Kresse und Schnittlauch beispielsweise lieber zu Hause als im großen Beet.

Damit die Ernte reichlich ausfällt, solltest du dich bei der Auswahl der Kräuter grundsätzlich an den Bedingungen orientieren, die dein Pflanzort hat. Klar im Vorteil ist da eine gut geplante Kräuterspirale. Sie besteht aus unterschiedlichen Erdschichten und mehreren Feuchtzonen und bietet so fast allen Kräutern die Voraussetzungen für optimales Wachstum.

Sonne, Halbschatten oder Schatten

Sonnenanbeter sind Pflanzen wie Salbei, Oregano, Thymian, Koriander, Zitronenmelisse, Borretsch und Lavendel. Estragon und Petersilie hingegen bevorzugen Halbschatten und Minze und Waldmeister gedeihen am besten im Schatten.

Wer seinen Balkon in ein Kräuterbiotop verwandeln möchte, sollte auf passende Kübel aus Ton oder Terrakotta achten. Dill etwa hat lange Wurzeln und braucht ein großes und tiefes Gefäß. Doch Achtung: Kein Kraut mag nasse Füße. Staunässe verhinderst du mit Löchern im Topfboden. Eine Sandschicht unten im Topf wiederum beugt dem Austrocknen der Pflanzerde vor. Die Bodenbeschaffenheit entscheidet über das Wohlbefinden der Pflanzen: Minze wächst perfekt in nährstoffreicher und feuchter Erde, Rosmarin mag lieber lockeren und sandigen Boden. 

Grüne Ernte

Die meisten Kräuter sind relativ anspruchslos, sie brauchen nicht viele Nährstoffe. Es reicht, zwischendurch mit wenig Dünger aus Kaffeesatz das Wachstum zu unterstützen. Vertrocknete Blätter und Zweige solltest du wegschneiden, da sie sonst das Wachstum der Pflanze behindern. Nach ein paar Wochen ist es dann Zeit für die Ernte. Deine Ausbeute wird besonders aromatisch, wenn du sie in den Morgenstunden einholst. Dann enthalten die Pflanzenteile die meisten ätherischen Aromastoffe. Wir wünschen dir viel Freude mit deinem eigenen Kräutergarten und guten Appetit!