Im Trend:
Palettenmöbel für deinen Garten

Ob Sitzecke oder Liege: Gartenmöbel aus Paletten verschönern jeden Garten. Man kann sie fertig kaufen – oder selbst zusammenbauen. Wir geben Tipps für die Gestaltung und den Kauf des richtigen Materials.

Eine Lasur schützt das Holz und bringt die Maserung zur Geltung.

Eine Lasur schützt das Holz und bringt die Maserung zur Geltung.

Es blüht, wächst und zwitschert vor unseren Fenstern. Also raus auf Balkon oder Terrasse und Füße hoch. Fehlen dir noch die passenden Möbel, um dein Outdoor-Reich genießen zu können? Dann bau dir doch einfach welche. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Lounge-Sofa, Hängebett oder einem Hochbeet? Mit Paletten geht das wunderbar einfach, kostet nicht viel, und deinen Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. Kein Wunder, dass sich daraus ein beliebter Do-It-Yourself-Trend entwickelt hat. Denn aus dem robusten Holz lassen sich die verschiedensten Möbel herstellen, entweder in Eigenarbeit oder fertig vom Möbelhersteller. Bevor du loslegst, musst du aber ein paar Dinge beachten.

Warenkunde: Ist Palette gleich Palette?

Kurz: Nein. Am gängigsten sind Einweg- und Europaletten. Für dein Bauprojekt solltest du unbedingt Europaletten benutzen, denn die Teile sind mehr als praktische Untersetzter für allerlei Transportgüter. Sie sind dafür gemacht, mehrfach wieder verwendet zu werden und damit das perfekte Material für dein Bauprojekt. Das in der Regel vorbehandelte Holz ist robust und unfassbar witterungsbeständig. Hilfreich bei der Planung: Europaletten sind genormt und exakt 120 mal 80 mal 14,4 Zentimeter groß, 25 Kilogramm schwer und tragen bis zu 1,4 Tonnen. Wichtiges Qualitätsmerkmal sind die eingebrannten EPAL- und EUR-Stempel am rechten oder linken Vorderklotz. „EPAL“ ist ein Gütezeichen für qualitätsgeprüfte Paletten, die international tauschfähig sind, „EUR“ steht schlicht für eine Palette nach europäischer Norm, also eine Europalette.

Europaletten mit genormter Größe: 120 mal 80 mal 14,4 Zentimeter

Europaletten mit genormter Größe: 120 mal 80 mal 14,4 Zentimeter

 Achte auch auf weitere Stempel auf dem Holz: „HT“ steht für eine Hitzebehandlung, die das Vollholz sehr beständig gegen Feuchtigkeit macht. Damit schimmeln die Europaletten nicht. „DB“ bezieht sich auf die Verwendung entrindeten Holzes. Wenn du dir gebrauchte Paletten besorgst, achte auch auf einen IPPC-Stempel. Er besagt, dass bei der Produktion besonders stabile Werkstoffe wie auch Hölzer ohne jeglichen Schädlingsbefall verwendet wurden. Seit 2010 dürfen EPAL Europaletten nur noch durch Hitzebehandlung gegen Schimmel- und Schädlingsbefall geschützt werden. Deiner Gesundheit zuliebe solltest du auf keinen Fall bei Paletten mit der Bezeichnung „MB“ zugreifen: Dem Holz wurde der inzwischen verbotene Giftstoff Methylbromid zugesetzt.

Wenig Freude hingegen wirst du mit Einwegpaletten haben. Sie sind aus Pressholz, Kunststoff oder Wellpappe gefertigt, nicht gegen Schimmel- oder generell Bakterienbefall vorbehandelt und landen nach Verwendung gewöhnlich im Brennofen oder Schredder.

Gebraucht oder neu?

 

Rustikale Gartenmöblierung mit Paletten

Rustikale Gartenmöblierung mit Paletten

Je nachdem, was du bauen möchtest, brauchst du entweder eine oder mehrere Paletten. Du bekommst sie ganz einfach bei Bau- oder Supermärkten, Gartencentern, diversen Baufirmen oder auf Kleinanzeigenportalen. Im Baumarkt zahlst du zwischen 15 und 50 Euro pro Palette. Selten sind Angebote, bei denen Europaletten gegen Selbstabholung kostenfrei von Geschäften abgegeben werden. Tipp: Wenn du online kaufst, z.B. hier, kannst du dir die Paletten bis vor die Tür liefern lassen. So sparst du dir den Weg, den vollen Baumarkt und das Schleppen.

Gebraucht sind Paletten weit billiger. Ein wichtiger Faktor, wenn du mehrere Projekte planst. Allerdings sind bereits gebrauchte Paletten oftmals verschrammt oder schmutzig und sie können voller Feuchtigkeit oder brüchig sein.

Ist es dir zu mühsam, alle Einzelteile für deine Palettenmöbel selbst zusammenzusuchen? Dann sind komplette Bausätze eine gute Lösung für dich. Und die Preise für diese Bausätze sind immer noch überschaubar: Ein Pflanzenregal zum Beispiel bekommst du im Baumarkt für rund 35 Euro inklusive Holzzuschnitt, Materialien, Farben, Schrauben und Anleitung.

So startest du dein DIY-Projekt Palettenmöbel
 

Selbst gebaute Gartenmöbel aus Paletten sind günstig, unkompliziert und umweltschonend. Plane aber genug Zeit für die Vorarbeit ein. Paletten sind sehr rau und müssen abgeschliffen und anschließend gut gereinigt werden. Damit deine Möbel Wind und Wetter gut überstehen, solltest du das

Holz zunächst grundieren, zum Beispiel mit Halböl, einer Mischung aus Leinöl und Terpentinöl im Verhältnis 1. Die Grundierung dringt tief in das Holz ein, verhindert Pilzbefall und sorgt dafür, dass die Oberfläche gleichmäßig wird und die Farbe besser hält. Auf die Grundierung trägst du eine dünnschichtige transparente Holzschutzlasur oder einen farbigen Lack auf.  

 

Projekt 1: Loungemöbel

Polster und Kissen drauf und fertig ist das Lounge-Sofa.

Polster und Kissen drauf und fertig ist das Lounge-Sofa.

Ein Palettensofa ist das perfekte Möbelstück zum Entspannen auf dem Balkon oder im Garten. Und es baut sich unkompliziert. Du brauchst drei Europaletten, einen Akkuschrauber, eine Stichsäge, Schleifpapier, Schrauben und ein bisschen Zeit. Säge zuerst die Palette für die Rückenlehne in deiner Wunschgröße zu. Danach alle Holzteile vorschleifen. Wenn gewünscht, lackiere nun alles in deiner Wunschfarbe – unbedingt wasserfest. Anschließend verschraubst du das Rückenteil mit einer der Paletten. Diese Konstruktion setzt du nun auf die verbliebene Palette, schraubst sie fest, legst Polster, Decken und Kissen darauf und fertig ist dein Lounge-Sofa.

 

Projekt 2: Hängebett

Perfekt für den Sommer im Garten: Ein Hängebett
© www.diestadtgaertner.de

Perfekt für den Sommer im Garten: Ein Hängebett

Du brauchst zwei Paletten, eine Matratze oder Schaumstoff (120 mal 200 Zentimeter) zwei Kanthölzer in zwei Metern Länge und mindestens zehn Zentimeter breit, circa 40 lange Schrauben und zwei Seile, die jeweils etwa sechs Meter lang sind. Lege die Paletten mit der breiten Seite aneinander, und schraube sie zusammen, so dass eine Liegefläche von 120 mal 200 Zentimetern entsteht. Jetzt schiebst du die beiden Kanthölzer der Länge nach in die zusammengeschraubten Paletten. Achte darauf, dass die Kanthölzer an den Innenkanten der Paletten auf beiden Seiten bündig schließen. Damit die Konstruktion auch wirklich stabil ist, musst du nun die Balken mit den oberen Holzbrettern und den Seiten der Paletten verschrauben. Wenn nichts mehr wackelt, bist du fertig mit dem Holz. Nun kannst du die Seile an einem starken Ast befestigen. Dafür wirfst du jeweils ein Seilende über den Ast und knotest das Seil dann an den beiden äußeren Ecken der Liegefläche fest. Das zweite Seil verknotest du an den beiden anderen Ecken. Schau dir dazu am besten eine Anleitung im Internet für einen sicheren Knoten an, zum Beispiel den doppelten Palstek. Prüfe, ob alles stabil ist, bevor du das Hängebett mit Matratze, Decken und Kissen bepackst.

 

Projekt 3: Hochbeet

Mit Paletten kannst du Hochbeete verschiedener Größe bauen. Hier wurden acht Paletten verwendet.
© www.kreativekiste.de

Mit Paletten kannst du Hochbeete verschiedener Größe bauen. Hier wurden acht Paletten verwendet.

Suche für das Hochbeet eine ebene Stellfläche von etwa zwei Quadratmetern. Als Material brauchst du vier Europaletten, Hasendraht, Teichfolie, Schrauben (fünf bis sieben Zentimeter), Tacker und Nägel. Zuerst stellst du zwei Paletten mit den Transportflächen nach innen im 90-Grad-Winkel aneinander. Schließt alles bündig an? Dann verschraubst du die Paletten oben und unten. Mit den anderen beiden Paletten verfährst du ebenso. Anschließend verbindest du beide Elemente mit Schrauben – und fertig ist dein Gerüst. Zum Schutz vor Wühlmäusen schneidest du den Hasendraht zurecht, sodass er den Boden vollständig bedeckt und an den Rändern hochgeklappt werden kann. Schlage gut fünf bis zehn Zentimeter drauf. Nun legst du den Boden damit aus und tackerst den Draht an den Paletten fest. Anschließend schneidest du die Folie zu. Miss dazu die Innenseite deines Hochbeet-Gerüsts aus und rechne auch hier gut fünf Zentimeter an allen Seiten hinzu, damit du die Folie gut umklappen und überlappen lassen kannst. Lege jetzt die Folie aus und befestige sie ebenfalls mit dem Tacker. Achte darauf, dass die sie nicht spannt, damit sie nicht reißt, wenn du sie befüllst. Nun kannst du dein neues Hochbeet bepflanzen.

Lesetipp: Erfahre, wie du einen Staketenzaun für deinen Garten selbst baust – in unserem Artikel Staketenzaun selbst gebaut: Schritt für Schritt.