Holzboden – Entscheidung für ein langes Leben

Fußböden aus Holz vereinen eine Menge Vorteile. Sie sind typisch für unser Land. Sie sind nachhaltig. Und sie fühlen sich gut an.

Dielenboden in Altbauwohnung

Dielenboden in Altbauwohnung

Ein Fußboden aus Holz befriedigt viele Ansprüche: Der Baustoff ist sehr nachhaltig und klimafreundlich, weil er oft aus Österreichs Wäldern stammt und Kohlendioxid bindet. Außerdem sorgt Holz für ein ausgezeichnetes Wohlgefühl. Weil das Material auf Luftfeuchtigkeit reagiert, atmet der Boden mit – und das verbessert die Innenraumluft. Und schließlich ist Holz ein sehr flexibler Baustoff, der sich ausgesprochen leicht verarbeiten lässt und sogar auf einer Fußbodenheizung liegen kann.

Holzböden gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen für viele Geschmäcker. Wer ein uraltes Bauernhaus mit Laminat versehen will, der trifft womöglich nicht unbedingt den Stil des Hauses. Andersherum gilt aber: Auch die modernste Wohnung mitten in Graz kann mit alten Landhausdielen einen besonderen Chic erreichen. Grundlegend sind die Unterschiede zwischen einem Boden aus Massivholz und einem Mehrschichtboden. Das mittlerweile weit verbreitete Laminat ist kein wirklicher Holzboden, weil er die Holzoptik nur imitiert: Laminat besteht aus einer feinen Dekorschicht, meist aus Papier und Kunststoff, die auf einen Holzkern aufgeklebt ist.

Die Holzdiele ist wieder im Trend

Modernes Wohnen mit Dielen. Eichendielen der edeldielenmanufaktur.at
©edeldielenmanufaktur.at

Modernes Wohnen mit Dielen. Eichendielen der edeldielenmanufaktur.at

Die klassische Holzdiele gehört zu den ältesten Fußböden überhaupt. Der traditionelle Dielenboden besteht aus Massivholzbrettern, die aus einem Holz in Stammlänge produziert werden. Ein solcher Boden schafft einen rustikalen Look und verbindet ein angenehmes Wohngefühl mit Langlebigkeit: In vielen Altbauten liegen bis heute unverwüstliche Dielenböden. Früher wurden sie mit dem sogenannten Ochsenblut oder Bohnerwachs versiegelt. Heute schleifst du einen Dielenboden eher ab – ob alt oder neu verlegt – und behandelst ihn mit Lack, einem passenden Öl oder Hartwachs. Der Unterschied dabei: Lacke versiegeln den Boden und machen ihn widerstandsfähiger. Öl dagegen dringt tief in das Holz ein und bringt die Holzstruktur schön zum Vorschein. Wachs wiederum lässt die Oberfläche glänzen. Ein Punkt, der für Öl oder Wachs spricht: Bei beiden Behandlungsmethoden bleibt das Holz atmungsaktiv.

Ein Nachteil der Massivholzdielen: Weil Vollholz je nach Feuchtegehalt der Luft das Volumen verändert, entstehen in den trockenen Heizperioden Fugen. Die können jedoch zwischen Frühjahr und Herbst wieder schwinden.

Günstige Mehrschichtdielen

Eher günstige Mehrschichtdielen bestehen aus zwei oder drei Schichtlagen: Dabei wird eine Nutzschicht aus hochwertigem Hartholz auf eine querverleimte Trägerschicht aus einem Weichholz aufgetragen. Solche Dielen wirken optisch sehr ansprechend, außerdem weisen sie kaum Fugen auf. Andererseits sind sie wegen der dünneren Nutzschicht nicht so langlebig wie Massivholzdielen: Die können nämlich mehrmals abgeschliffen werden, um danach wieder im neuen (alten) Glanz zu strahlen. 

Dielen schaffen in vielen Räumen ein ruhiges Erscheinungsbild. Außerdem zeigen sie die typische Maserung von Holz deutlich stärker als ein strukturierter Parkettboden. Andererseits lässt sich mit einem Parkettboden und seinen verschiedenen Mustern eine individuelle Wirkung erzielen.

Individuelle Gestaltung mit Parkett

Wohnen mit Dielen (links) und altem Tafelparkett (rechts).

Wohnen mit Dielen (links) und altem Tafelparkett (rechts).

Parkettböden stehen für Eleganz und Wertigkeit. Parkett besteht aus einzelnen Holzelementen, die untereinander und anschließend mit dem Untergrund verbunden werden. Sehr edel wirkt ein Stabparkett aus Vollholz: Dabei werden kurze Stäbchen fachmännisch auf einem Unterboden verklebt und anschließend geschliffen und versiegelt. Als echte Handarbeit kostet solch ein Parkett seinen Preis, zeigt aber auch Stil und Qualitätsbewusstsein. Ähnlich hochwertig wirkt das Tafelparkett, bei dem verschieden geformte und verschiedenfarbige Holztäfelchen zu aufwendigen geometrischen Mustern verleimt werden. Sie stehen für wirklich exklusive und repräsentative Räume. 

Verschiedene Parkettmuster

Verlegemuster für Parkett: Fischgrat (links oben und rechts unten), Würfel (rechts oben), Schiffsboden (links unten)

Verlegemuster für Parkett: Fischgrat (links oben und rechts unten), Würfel (rechts oben), Schiffsboden (links unten)

Daneben gibt es auch günstigere, vorgefertigte Parkettelemente: Dabei sind die Stäbchen meist im mehrschichtigen Aufbau auf einer Trägerschicht aus Sperrholz aufgebracht. Solch ein Fertigparkett lässt sich auf der Baustelle schnell umsetzen – sogar ein handwerklich begabter Laie kann diesen Boden verlegen. Weil die einzelnen Parkettelemente mit Nut- und Feder versehen sind, lassen sie sich auf einem entsprechend vorbereiteten Untergrund einfach und unkompliziert miteinander verbinden.

Entscheidend für die Wahl des Verlege-Musters ist der optische Eindruck, den du erzielen möchtest. Klassischerweise bieten die Parketthersteller Fischgrät-Muster oder Kassetten-Muster an, aber auch den Flechtboden oder den sogenannten Leiterboden.

Die Holzart beeinflusst die Optik

Verschiedene Dielen-Optiken. Links oben Ulme, alle anderen: Eiche
©edeldielenmanufaktur.at

Verschiedene Dielen-Optiken. Links oben Ulme, alle anderen: Eiche

Neben dem optischen Eindruck ist die Nutzung entscheidend, wenn du dich für eine Holzart entscheiden möchtest. Laubholz ist aufgrund seines Aufbaus meist schwer, fest und härter als Nadelholz. Deshalb eignen sich Buche, Eiche, Robinie vor allem in strapazierten Wohnbereichen wie Fluren oder Wohnzimmern. Eiche ist eines der beliebtesten Laubhölzer für Dielenböden. Im Laufe der Jahre erhält das Holz eine wunderbare Patina, die zu einem natürlichen, warmen Goldbraun führen kann. Buche ist ein eher ruhiges Holz mit einer sehr warmen Zeichnung. Robinie wiederum ist etwas dunkler, das Holz weist eine oliv- bis goldbraune Farbe auf und glänzt mattseidig.

Nadelhölzer sind stärker strukturiert. Sie eignen sich eher für Schlaf- oder Kinderzimmer. Fichte ist ein günstiges Holz mit einer angenehmen hellen Färbung. Auch hier kann sich im Laufe der Jahre eine schöne, satte Patina bilden. Kiefernholz ist fester und im Farbton intensiver als Fichte, allerdings auch kräftiger gemasert. Die Lärche wiederum ist strapazierfähiger als Kiefer und Fichte und im Farbton kräftiger.
Wenn du in deiner Küche ein Parkett verlegen möchtest, dann sind harte Hölzer geeignet, aber auch exotische Hölzer wie Bambus, Mahagoni oder Teak. Allerdings sollte das Holz nicht zu gleichmäßig wirken, wie bei der Buche zum Beispiel, sondern eher eine lebhafte Struktur mit Astlöchern aufweisen. Denn ansonsten siehst du jeden Fleck und jede Schramme sofort.

Verlegung und Pflege

Parkettstäbe werden über Nut und Feder zusammengesteckt.

Parkettstäbe werden über Nut und Feder zusammengesteckt.

Dielen und Parkett werden unterschiedlich verlegt. Dielen werden klassischerweise auf ein Untergestell aus Holz genagelt. Anders als Schrauben lassen Nägel dem Holz Beweglichkeit, so kann es auf Luftfeuchte und Temperatur reagieren. Mehrschichtsysteme – ob als Diele oder gemusterte Parkett – werden mit dem Untergrund verklebt oder schwimmend verlegt. Die schwimmende Verlegung hat zwei Vorteile: Das Parkett ist nicht mit dem Untergrund verbunden, sondern liegt lose auf. Dadurch bewegt sich das Parkett etwas mehr. Aber gerade in Mietwohnungen ist es wichtig, das Parkett vor dem Auszug wieder zu entfernen – und das ist bei einem so verlegten Boden einfach möglich. Außerdem können auch handwerklich begabte Amateure Böden relativ einfach schwimmend verlegen, weil weder Spezialwerkzeug noch umfassende Kenntnisse erforderlich sind. 

Über den dauerhaften optischen Eindruck eines Holzbodens entscheiden allerdings nicht nur Holz und Struktur oder Muster, sondern vor allem die tägliche Behandlung: Die Pflege macht die Wertigkeit des ganzen Raumes aus. Holzböden wollen gefegt, geölt oder gewachst, geschliffen oder leicht feucht gewischt werden, um richtig gut zu wirken. Und schließlich nehmen sie Gebrauchsspuren oder kleinere Schäden nicht so übel: Die lassen sich meist abschleifen und relativ einfach reparieren.