Grundlagenforschung:
die richtige Küchenarbeitsplatte

Arbeitsplatten für das Schnippeln, Schneiden, Hacken und Kneten gibt es in vielen unterschiedlichen Materialien. Wir bieten dir eine Übersicht und nennen Vor- und Nachteile.

Die Küche ist eine Werkstatt.

Die Küche ist eine Werkstatt.

Die Küche ist eine Werkstatt. Und gerade die Arbeitsplatte muss einiges aushalten. Sie sollte stabil, gut zu reinigen, kratz- und wasserfest sein. Aber die Küche ist meistens auch ein Wohnraum, in dem man gerne Zeit mit sich, der Familie und Freunden verbringt. Die zum Wohn- oder Esszimmer offene Küche mit Kochinsel wird zunehmend zum Standard. Die Ästhetik gewinnt dadurch an Bedeutung. Die Kücheneinrichtung muss zum Einrichtungsstil passen. Auch Menschen, die kaum kochen, punkten gerne mit einer schicken und hochwertig ausgestatteten Küche.

Ein wesentlicher Faktor: die Arbeitsplatte. Neben praktischen Erwägungen solltest du bei ihrer Wahl die Gestaltung der Fliesen und Wände, der Küchenfronten und des Küchenbodens mit in den Blick nehmen. Wenn du deine Küche komplett neu einrichtest, hast du Möglichkeit, all diese Elemente aufeinander abzustimmen.

Küchenarbeitsplatten gibt es in diesen Materialien:

Günstig: Laminat

Unterschiedlich Dekore: Laminat

Unterschiedlich Dekore: Laminat

Die günstigsten und gebräuchlichsten Küchenarbeitsplatten sind mit Laminat bezogene Spanplatten. Die Laminatdekore imitieren oft Holz- , Stein- oder Edelstahloberflächen. Sie bieten dir aber auch die Möglichkeit, mit starken Farben oder abstrakten Mustern Akzente zu setzen. Du hast die Wahl zwischen matten oder hochglänzenden Oberflächen. Laminatoberflächen sind glatt und pflegeleicht, jedoch nicht unbedingt hitzebeständig. Auch das Schneiden direkt auf der Platte kann Spuren hinterlassen. An Schnittstellen kann Feuchtigkeit in die darunter liegende Spanplatte eindringen und sie aufquellen lassen.  
 

Natürlich: Massivholz

Arbeitsplatte aus massivem Eichenholz
©charlesdeluvio/unsplash

Arbeitsplatte aus massivem Eichenholz

Mit einer Platte aus massivem Holz wählst du ein solides, langlebiges und nachhaltiges Material. Es wirkt wohnlich und organisch. Holz weist durch Maserung und Astlöcher natürliche Unregelmäßigkeiten auf, es kann später noch nachdunkeln oder aufhellen. Klassisch sind heimische Laubbäume Eiche, Buche, Nussbaum oder Birke. Je nach Art und Oberflächenbehandlung kann Holz eher rustikal oder eher elegant wirken. Die Platte wird durch Beizen eingefärbt und anschließend geölt, gewachst oder lackiert. Wird sie geölt oder gewachst, können später auch partiell Ausbesserungen vorgenommen werden.

Bei Hitze und Feuchtigkeit kann es zu Verfärbungen kommen. Diese kannst du, ebenso wie andere Gebrauchsspuren, durch Abschleifen aber wieder beseitigen. Bei einer Arbeitsplatte, die aus einer mit Echtholz beschichteten Spanplatte besteht, ist das nur bedingt möglich. Bei guter Verarbeitung kann das ansonsten eine kostengünstige Alternative sein, der man nicht ansieht, dass sie nicht aus massivem Holz gefertigt ist.

Zeitlos: Naturstein

Naturstein mit matter Oberfläche
©Strasser Steine

Naturstein mit matter Oberfläche

Naturstein ist noch solider und dauerhafter als Massivholz. Ein Material, das luxuriöse Eleganz ausstrahlt und den entsprechenden Preis hat. Es gibt viele unterschiedlicher Steine, die sich bei Helligkeit, Farbton und Intensität der Maserung zum Teil erheblich unterscheiden. Zu den beliebtesten Steinarten gehört Granit. Marmor dagegen ist wegen seiner Säureempfindlichkeit nicht geeignet. Die Oberflächen sind meist glänzend poliert. Aber auch matte Varianten werden angeboten.

Auch Stein braucht Pflege. Um seine Schönheit zu erhalten, wird von Herstellern die Behandlung mit einem Pflegemittel empfohlen, außerdem die Verwendung eines Untersetzers beim Abstellen heißer Töpfe oder beim Schneiden auf der Steinoberfläche. 

Modern: Quarzkomposit

Kunststein: Arbeizsplatte aus Quarzkomposit
©IKEA

Kunststein: Arbeizsplatte aus Quarzkomposit

Quarzkomposit ist ein Kunststein, der zum großen Teil aus natürlichem Quartz besteht. Quarz ist nach Diamant einer der härtesten Grundstoffe. Er ist weitgehend kratz- und schnittfest. Arbeitsplatten aus diesem Material gibt es in einer großen Auswahl an Farben und Strukturen. Die Verschiedenheit der Quarzkörner, die unterschiedlichen Korngrößen und das Beimengen von Farbstoffen ergeben eine jeweils unverwechselbare Anmutung.Durch kleine Glas- oder Spiegelstückchen können zusätzlich Effekte erzielt werden. 

Die Platten sind mit polierter, matter oder auch rauer Oberfläche erhältlich.

Quarzkompositgestein ist wasser- und bis zu 190 Grad Celsius hitzebeständig. Hersteller empfehlen trotzdem, einen Untersetzer zu verwenden, um einem Thermoschock oder Verfärbungen vorzubeugen.

Innovativ: Keramik

Keramk-Arbeistplatte mit leichter Marmorierung
©www.stone4you.at

Keramk-Arbeistplatte mit leichter Marmorierung

Küchenarbeitsplatten aus Keramik sind der letzte Schrei auf dem Küchenmarkt. Der Werkstoff Keramik wird aus Quarzpartikeln, Feldspat, Porzellanerde und Ton hergestellt. Die Platten werden mit 1200 Grad gebrannt und sind damit extrem strapazierfähig. Keramik-Arbeitsplatten können so dünn wie der Boden einer Bratpfanne und gleichzeitig so stark wie Stein sein. Die Stärken reichen von nur 12 Millimeter bis zu 120 Millimetern. Die Platten werden in einem Stück ohne Verklebungen hergestellt. Es sind Formate von drei Meter in der Länge und anderthalb Meter in der Breite möglich. So können auch große Kücheninseln ohne Teilung abgedeckt werden.

Keramik hält bis zu 1200° Grad Celsius Hitze aus, ist pflegeleicht, weitgehend wasser-, kratz- und schnittfest sowie resistent gegen Flecken.

Sauber: Edelstahl

Edelstahl-Arbeitsplatte: Nahtloser übergang zwischen Arbeistplatte und Spüle
©anton brandl/popstahl.de

Edelstahl-Arbeitsplatte: Nahtloser übergang zwischen Arbeistplatte und Spüle

Arbeitsplatten aus Edelstahl sind Standard bei der Ausstattung von Profiküchen. Sie halten jedoch immer mehr auch Einzug in private Küchen.Sie sind sehr dünn, wirken elegant und modern. Edelstahl-Oberflächen punkten mit unschlagbaren Vorteilen: Sie sind langlebig, hitzebeständig, pflegeleicht und hygienisch. Das Material ist lebensmittelfreundlich und nimmt keine Flüssigkeiten auf. Keime haben hier keine Chance – besonders, wenn ein nahtloser Übergang zwischen der Arbeitsplatte und dem Spülbecken geschaffen wird.

Es gibt aber auch Nachteile: Edelstahlplatten sind anfällig für Fingerabdrücke, Fettflecken und sie sind nicht kratzfest. Beim Schneiden sollte also unbedingt ein Brett untergelegt werden. 

Glanzvoll: Glas

Vorsicht zerbrechlich? Keineswegs. Hochwertige Glasarbeitsplatten bestehen aus gehärtetem Sicherheitsglas und sind dadurch sehr stabil. Sie sind außerdem wasser- und hitzebeständig. Glasplatten sind ab einer Stärke von nur zwölf Millimetern erhältlich. Sie können also wie Porzellanplatten sehr dünn sein. Glas sorgt für einen eleganten und gleichmäßig cleanen Look in der Küche. Die Glasfläche wird meist mit einer Dekorplatten kombiniert angeboten, auf die unterschiedliche Farben, Muster, Fantasie- oder Fotodekore aufgetragen werden können.

Die Nachteile einer Glasarbeitsplatte: Das Kochen macht Lärm, denn auf Glas klirrt und scheppert es besonders laut. Außerdem können die Kanten der Platten splittern. Und vor allem: Die glänzende Optik ist pflegeaufwändig. Fingerabdrücke und Schmierspuren fallen besonders bei glänzenden Oberflächen stark auf. Eine satinierte, matte Oberfläche ist vorzuziehen.

Massiv: Beton

Küchel mit Stahlfronten und Beton-Arbeitsplatte
©georg grainer/popstahl.de

Küchel mit Stahlfronten und Beton-Arbeitsplatte

Sichtbeton hat von Lager- und Industriebauten über öffentliche Räume seinen Einzug in Wohnräumen gehalten. Er wird eingesetzt, um einen klaren, moderne und schnörkellosen Eindruck zu erzielen. Sichtbeton-Oberflächen wirken durch kleine Unregelmäßigkeiten, zum Beispiel Bläschen oder Abdrücke von Verschalungen organisch und lebendig.
Küchenarbeitsplatten aus Beton müssen eine gewisse Stärke aufweisen, um stabil zu sein. Sie sind aufwändig in der Herstellung und schwer zu transportieren, dafür aber garantiert ein Hingucker.
Durch Ölen, Wachsen und Polieren entsteht eine pflegeleichte, schmutzabweisende Oberfläche.