Garteln im September:
Die wichtigsten To-dos

Am 1. September beginnt der meteorologische Herbst. Wenn die Temperaturen sinken und es merklich früher dunkel wird, beginnt für Hobbygärtner eine arbeitsreiche Zeit.

Bevor sich im Herbst die Gartensaison dem Ende zuneigt, gibt es noch einmal viel zu tun: Die Ernte muss eingeholt und richtig gelagert, Pflanzen und Böden auf den Winter vorbereitet werden. Wir haben für dich die wichtigsten Gartenarbeiten zusammengefasst.

Jetzt ernten

Ernte im Garten: Äpfelpflücken macht auch Kindern Spaß. Ein fester Halt ist beim Nachwuchs besonders wichtig.

Ernte im Garten: Äpfelpflücken macht auch Kindern Spaß. Ein fester Halt ist beim Nachwuchs besonders wichtig.

Neben Gemüse und Kräutern wird im Herbst vor allem Baumobst geerntet. Damit es bei der Ernte von Äpfeln, Birnen und Pflaumen nicht zu Unfällen kommt, verwendest du am besten eine spezielle Obstleiter. Gewöhnliche Haushaltsleitern sind oft zu niedrig und für unebene Böden ungeeignet. Wichtig für einen stabilen Stand sind zudem feste Schuhe. Für die Ernte nimmst du am besten eine Pflücktasche zum Umhängen oder du hängst den Korb mit einem S-Haken an einer Sprosse auf. So kannst du mit einer Hand pflücken und dich mit der anderen festhalten. Ebenfalls wichtig zu beachten: Beug dich nicht zu weit nach außen oder ziehe entfernte Äste zu dir heran. Dabei kann die Leiter umkippen und du kannst herunterfallen.

Das kannst du jetzt ernten:

  • Äpfel, Birnen, Pflaume, Quitten (sind erntereif, sobald sie sich mit dem Stiel leicht vom Ast drehen lassen)
  • Holunderbeeren, Preiselbeeren, Brombeeren, Himbeeren
  • Trauben
  • Basilikum (nur die Triebspitzen ernten)           
  • Pfefferminze, Zitronenmelisse (bodennah abschneiden)                     
  • Zucchini, Tomaten, Paprika (Solange kein Frost und Dauerregen eintritt, können unreife Exemplare noch weiter reifen.)
  • Kartoffeln (Faustregel: Die Knollen sind etwa drei Wochen nach dem Verwelken des Krauts erntereif.)
  • Kürbisse (Mach die Klopfprobe: klingt es hohl, ist der Kürbis reif. Beim dreiwöchigen Nachreifen bei Zimmertemperatur gewinnt der Kürbis an Geschmack.)
  • Buschbohnen
  • Gurken
  • Möhren, Radieschen, Knollensellerie, rote Beete, Rettiche (Kleine Rüben, Rote Bete und Rettiche können noch bis Oktober in der Erde bleiben, die Knollen bekommen dann noch einen Wachstumsschub.)
  • Weißkohl, Wirsing, Chinakohl                                               
  • Porree
  • Mais                                                                                                                         

Jetzt pflanzen       

Pflanzzeit: Obstbäume können im September in die Erde.

Pflanzzeit: Obstbäume können im September in die Erde.

Bevor du pflanzt, ist es wichtig, den Boden zu lockern und mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, denn nach dem heißen Sommer ist der Boden ausgetrocknet und fest. Aber übertreib es nicht: Nährstoffmangel ist nicht gut, aber immer noch besser als Überdüngung. Wenn du mit Kompost oder Gründüngung düngst, unterstützt du die Bildung von Humus und wirkst Bodenerosion und Unkraut entgegen.

Diese Pflanzen kannst du jetzt einsetzen:

  • Endivien
  • Estragon (nach der Blüte teilen und neu einpflanzen)
  • Beifuß, Thymian, Minze (als winterharte Stauden)
  • Beerensträucher
  • Obstbäume (als Containerpflanze)
  • Erdbeeren (bei Pflanzung im September ist der Ertrag geringer als bei solchen, die im August gepflanzt wurden)
  • Johannisbeeren (Trieb entblättern, in Stücke mit jeweils mindestens fünf Augen schneiden und ihn mit der vorher der Wurzel zugewandten Seite in sandige, humose Erde stecken.)
  • Krokusse, Tulpen, Narzissen (Für Frühlingsblüher ist jetzt die beste Pflanzzeit. Die Zwiebel für Tulpen zehn Zentimeter tief einsetzen. Narzissen und Krokusse doppelt so tief in die Erde einsetzen.) 
  • Eibe                            
  • Efeu
  • Margeriten oder Lupinen (nach der Blüte teilen und neu einpflanzen)
  • Rosen (Der ideale Rosenboden ist ein lockerer humoser, sandiger Lehmboden. Beim Einsetzen darauf achten, dass die Veredelungsstelle der Rose etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche sitzt.)

Tipp für Bienenzüchter: Bienenfreund, Raps, Klee oder Ölrettich anpflanzen.

Jetzt aussäen

Vorausschauend: Wintersteckzwiebeln werden im September und Oktober gesetzt. Die Ernte kann dann bereits im Juni erfolgen.

Vorausschauend: Wintersteckzwiebeln werden im September und Oktober gesetzt. Die Ernte kann dann bereits im Juni erfolgen.

Besonders gut klappt das Aussäen von Herbstgemüse im Hochbeet, da es als Wärmespeicher funktioniert und so die Ernte bis in den Winter hinein verlängern kann. Hochbeete liefern einen hohen Ernteertrag auf geringem Platz. Außerdem kannst du das Hochbeet als Stauraum für Gartenabfälle nutzen, wie zum Beispiel Baumschnitt. Ein Hochbeet selber zu bauen ist gar nicht so schwer und es schont deinen Rücken, weil du dich bei der Gartenarbeit nicht so tief bücken musst.

Diese Pflanzen kannst du jetzt aussäen:

  • Schnittsalat
  • Rucola, Pflücksalat, Radieschen (werden bei günstigem Wetter sogar noch bis zum Winter erntereif)
  • Kerbel
  • Feldsalat, Spinat (bei Kälte mit einem Flies oder einer Folie schützen)
  • Wintererbsen
  • Mangold
  • Knoblauch (gerne zwischen Rosensträucher, Erdbeeren und Bäume setzen)
  • Rhabarber (Den Wurzelstock teilen und die einzelnen Teile an einen neuen sonnigen Standort setzen.)
  • Frauenmantel
  • Phlox
  • Taglilie
  • Rittersporn
  • Ringelblume
  • Kornblume

Tipp für den Rasen: Das September-Klima eignet sich bestens dazu, neuen Rasen auszusäen oder schadhafte Stellen aufzubessern.

Routinearbeiten im September

Laub harken: Wer die Blätter im Herbst vom Rasen entfernt, vermeidet gelbe Stellen auf der Grünfläche.

Laub harken: Wer die Blätter im Herbst vom Rasen entfernt, vermeidet gelbe Stellen auf der Grünfläche.

Bevor die Pflanzen vor der Kälte geschützt werden, ist es wichtig, im Herbst Bäume, Hecken und Pflanzen zu beschneiden, denn jeder Schnitt regt zu neuem Wachstum an. Bei

Himbeersträuchern werden die Triebe komplett zurückgeschnitten, nachdem sie Früchte getragen haben. Auch der Lavendel sollte zurückgeschnitten werden, sonst verholzt der Stock. Kübelpflanzen dürfen nicht mehr gedüngt werden. Das regt zwar das Wachstum an, zu dieser Zeit können die Triebe vor dem Winter aber nicht mehr ausreifen und deshalb können sie abfaulen. Räume auch das Fallobst weg, denn herabgefallenes Obst ist der ideale Nährboden für Schädlinge.

Apropos Schädlinge: Pflanzen fehlen im Herbst ausreichend Nährstoffe, weshalb sie anfälliger sind. Abgestorbene Zweige, auf denen rötliche kleine Pusteln auftreten, sind ein sicheres Anzeichen für die Rotpustelkrankheit. Von der Pilzkrankheit sind vor allem Obstbäume, Beerensträucher und Ziergehölze häufig betroffen, wenn sie über längere Zeit schlecht gepflegt wurden. Befallene Äste müssen bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und die Schnittwunde anschließend mit Wundverschlussmittel verstrichen werden.

Damit der Garten die Temperaturen bis zum nächsten Frühling gut übersteht, schützt du deine Pflanzen und jungen Bäume am besten vor der anstehenden Kälte, indem du sie mit Flies, Folie oder Reisig abdeckst oder nichtwinterfeste Pflanzen ins Winterquartier bringst. Besonders junge Bäume sind anfällig für Frostrisse. Das kannst du vermeiden, indem du die Rinde mit einer pflanzenverträglichen, weißen Farbe bestreichst oder Matten aus Bambus oder Jute um den Stamm bindest. Der Rasen sollte ein letztes Mal gemäht und von Laub befreit werden. Lass kein Laub während des Winters auf dem Rasen liegen, da sonst die Gräser kein Licht bekommen und sich im Frühjahr kahle oder gelbe Stellen bilden.

Tierische Gartenbesucher

Schutz vor Frost: Igel suchen sich zum Überwintern gern Reisighaufen und Erdmulden.

Schutz vor Frost: Igel suchen sich zum Überwintern gern Reisighaufen und Erdmulden.

Statt das Laub aus dem Garten zu entfernen, kannst du Tieren und Insekten mit einem Laubhaufen einen Schutz vor Minusgraden bieten. So machen sich Igel bereits ab September auf die Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Wenn du die nützlichen Tiere in deinem Garten beherbergen möchtest, kannst du ihnen spätestens im September einen geeigneten Unterschlupf bauen. Suche eine geschützte Stelle unter Sträuchern und lege trockenes Laub oder Stroh aus und stellen eine umgedrehte Obstkiste darauf, von der du eine der beiden schmalen Seitenwände entfernt hast. Vor diese Öffnung legst du ein paar gebogene Weidenzweige in die Erde, so dass als Zugang ein etwa 30 Zentimeter langer Laubengang entsteht. Zum Schluss überhäufst du die gesamte Konstruktion mit trockenen Ästen und Laub.

Die letzte Brut von Meisen, Spatzen, Kleibern und Zaunkönigen fliegt im September aus. Im Nistkasten herrscht aber trotzdem noch wildes Treiben, denn Vogelflöhe, Milben und Zecken haben es sich hier ebenfalls gemütlich gemacht. Deshalb solltest du die Kästen jetzt säubern. Reinigst du den Vogelkasten später im Herbst, störst du andere Wintergäste wie Hummelköniginnen oder Fledermäuse. Du kannst auch schon neue Nistkästen aufhängen, denn Vögel nutzen diese an kalten Herbst- und Wintertagen gern als Unterschlupf. Weitere Tipps dazu findest du hier: So machst du deinen Garten zum Winterquartier für wilde Tiere.