Checkliste:
Darauf solltest du beim Kauf einer Bestandswohnung achten

Mehr als zehn Objekte besichtigen Interessierte im Schnitt, bevor sie sich entscheiden: Der Kauf einer Wohnung ist kein einfaches Vorhaben – es geht um viel Geld und natürlich auch um Emotionen. Unsere Checkliste erleichtert dir deine Suche.

Eine Eigentumswohnung hat viele Vorteile – wenn man die richtige Nachbarschaft findet.

Eine Eigentumswohnung hat viele Vorteile – wenn man die richtige Nachbarschaft findet.

1. Lage, Lage, Lage: Kläre deinen Bedarf 

„Alleinlage, aber zentral”, von einer solchen Wohnung träumen die meisten Menschen. Das hat zumindest Andrea Höller vom Immobilienunternehmen ERA festgestellt. Realistisch ist das aber nicht. Und oft auch gar nicht passend für die eigenen Lebensumstände. Während für junge Familien beispielsweise die Nähe zu Kindergärten oder Schulen wichtig ist, spielt das für ältere Eheleute keine Rolle. Während Paare mit Kleinkindern sich einen Garten wünschen, scheuen Senioren eventuell die Gartenarbeit und verzichten deshalb gern auf eine große Grünfläche.

Stell dir von Anfang an die Frage: Wie sieht meine heutige Situation aus? Was ändert sich in Zukunft? Wird meine Familie wachsen oder sind die Kinder bald aus dem Haus? Wie weit ist es zum Arbeitsplatz und gibt es Kindergärten oder Schulen im Nahbereich? „Die persönlichen Bedürfnisse sind vorrangig”, erklärt die Expertin. „Was für den Einen nicht ausreicht, macht den Anderen glücklich. Wichtig ist, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Das ist das Um und Auf.”

2. Schau dir Wohnung und Nachbarschaft gut an

Die eigenen Ansprüche entscheiden: Will ich zentral oder ruhig wohnen?

Die eigenen Ansprüche entscheiden: Will ich zentral oder ruhig wohnen?

Um die richtige Immobilie zu finden, ist es mit einer einzigen Besichtigung nicht getan. Oft übersieht man nämlich Details, die einen später teuer zu stehen kommen können. Um das zu verhindern, hat Andrea Höller einige Tipps parat: „Es ist wichtig, die Wohnung zu mehreren Tageszeiten zu besichtigen“, rät die Expertin etwa. „Am Vormittag kann die Lage ruhig sein, aber abends herrscht Trubel.“ Darüber hinaus empfiehlt sie, Partner, Freunde oder Familienmitglieder bei der Besichtigung dabei zu haben. „Wenn man die Kinder mitnimmt, stellt man gleich fest, ob sich diese in der neuen Wohnung wohl fühlen“, erklärt sie. Außerdem sehen vier Augen bekanntlich mehr als zwei. Andere Personen können somit dabei helfen, Mängel an der Immobilie zu entdecken, die man selbst vielleicht übersehen hat. „Auch die Nachbarschaft ist wichtig“, ergänzt Andrea Höller. „Es kann helfen, sich mit Menschen zu unterhalten, die bereits in der Gegend wohnen. Gibt es Ärger und Streitigkeiten? Im Gespräch findet man im Vorfeld viel heraus.“

3. Schätze deine Finanzen realistisch ein

„Viele überschätzen ihre eigenen Mittel oder glauben, die Bank finanziert alles“, weiß Andrea Höller aus der Praxis. „Dann unterschreiben sie Verträge, bekommen aber danach keine Finanzierung.“ Hier kann ein Wüstenrot Finanzberater als erfahrener Partner unterstützen.

Denn selbst wenn der Immobilienkredit gewährt ist, stellt sich die Frage: „Kann ich die monatlichen Raten zurückzahlen und dennoch gut leben?“, gibt Höller zu bedenken. Um das zu beantworten, solltest du nicht nur deine aktuellen Ausgaben im Blick behalten, sondern auch zusätzliche Kosten der neuen Wohnung mitberücksichtigen: Eigentümer zahlen etwa jeden Monat Hausgeld, um die Kosten für die Instandhaltung des Hauses zu decken.

klickmal.at von Wüstenrot hilft, dir schon vorab eine erste Einschätzung deiner finanziellen Möglichkeiten zu treffen. Über den Finanzierungsrechner kannst du prüfen, wie hoch deine monatliche Finanzierungsrate ist und entscheiden, ob du dir einen Immobilienkredit leisten kannst. Mehr zur Finanzierung findest du hier.

4. Hole dir professionelle Unterstützung

Beim Wohnungskauf gibt es viel zu beachten. Mit den passenden Experten an der Seite bist du gut beraten.

Beim Wohnungskauf gibt es viel zu beachten. Mit den passenden Experten an der Seite bist du gut beraten.

Was steht im Grundbuch zur Wohnung? Ist der Verkäufer der alleinige Eigentümer oder gibt es Mehrere? Entspricht das Angebot dem optimalen Preis für die Immobilie? „Als Laie ist es sehr schwierig, fast unmöglich, diese und andere Fragen zu klären“, gibt ERA-Expertin Andrea Höller zu bedenken. „Da bin ich gut beraten, Geld in den Makler zu investieren. Ich selbst würde es nicht ohne machen.“ Der Profi ist nicht nur verpflichtet, für Käufer und Abnehmer den richtigen Preis herauszuholen. Er oder sie unterstützt dich auf deinem Weg von der Suche bis zur Vertragsunterzeichnung. Dafür bekommt der Makler meist eine Provision von rund drei Prozent des Kaufpreises plus Umsatzsteuer. Achte darauf, dass dein Makler auch tatsächlich eine Ausbildung vorweisen kann und lass dir seine Konzession zeigen. Andrea Höller rät, sich im Vorhinein über den Makler zu informieren und sich ein persönliches Bild zu machen.

5. Verlass dich auf dein Bauchgefühl

Bei einem Wohnungskauf gibt es so viel zu bedenken, das kann ganz schön überfordern und einschüchtern. Sollte es aber nicht, meint Andrea Höller. „Das Wichtigste ist, sich auf sein Bauchgefühl zu verlassen“, motiviert die Expertin. „Auch wenn der Verstand etwas Anderes sagt, das Bauchgefühl hat meistens recht.“