Beleuchtung:
Tipps für das optimale Lichtkonzept daheim

Erst mit der richtigen Beleuchtung kommen deine Wohnräume zur Geltung. Wir zeigen, was du bei der Wahl von Lampen und Leuchtmitteln für dein Zuhause beachten solltest.

So fühlen sich auch deine Gäste wohl: Mit dem richtigen Lichtkonzept schaffst du die passende Atmosphäre für entspannte Abende.

So fühlen sich auch deine Gäste wohl: Mit dem richtigen Lichtkonzept schaffst du die passende Atmosphäre für entspannte Abende.

Wir nutzen unsere Wohnräume für ganz unterschiedliche Tätigkeiten wie Arbeiten, gemeinsam essen, entspannt lesen oder fernsehen. Und jede Form der Nutzung stellt unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung. Zur Gestaltung deines Zuhauses gehört daher ein Lichtkonzept für jeden Raum mit einem  Mix unterschiedlicher Beleuchtungsformen.

Planst du den Bau oder die Renovierung eines Eigenheims? Dann hast du die Chance, bei der Elektroplanung Steckdosen,  Stromkabel und Schalter genau dahin zu legen, wo du sie später brauchen wirst. Umso genauer solltest du dein Lichtkonzept ausarbeiten und mit deinem Elektriker besprechen.

Bevor es an die Auswahl der Lampen geht, sind folgende Fragen zu klären: Was möchte ich in einem Raum machen, wo brauche ich dafür Licht und welche Art von Licht möchte ich haben? Will ich im Schlafzimmer nur gemütliches Licht oder dort auch mein Outfit vor dem Spiegel begutachten? Notiere dir für jeden Raum deine Wünsche und Bedürfnisse.

Neben dem Hauptzweck des Raumes berücksichtigt ein gut komponiertes Lichtkonzept auch unterschiedliche Raumzonen und die drei wesentlichen Funktionen der Beleuchtung: Grundbeleuchtung, Platzbeleuchtung und Stimmungslicht.

Die drei Funktionen der Beleuchtung

Weiches Licht von oben sorgt als Grundbeleuchtung für Orientierung im Raum.
© unsplash/nasim-keshmiri

Weiches Licht von oben sorgt als Grundbeleuchtung für Orientierung im Raum.

Die Grundbeleuchtung dient der Orientierung und erhellt den ganzen Raum möglichst gleichmäßig mit weichem, indirektem Licht. Zu diesen Zweck wird meist eine zentrale Deckenleuchte eingesetzt. Mehrere Wandleuchten sind eine Alternative. Idealerweise ist die Grundbeleuchtung  dimmbar und kann so ganz nach Bedarf geregelt werden – vom behaglichen Lichtschein bis zum hellen „Putzlicht“.

Tief hängende Pendelleuchten eignen sich für die Beleuchtung einzelner Bereiche, zum Beispiel eines Esstisches.
©unsplash/craig-craig

Tief hängende Pendelleuchten eignen sich für die Beleuchtung einzelner Bereiche, zum Beispiel eines Esstisches.

Die Platzbeleuchtung hebt einzelne Bereiche des Raumes hervor. Sie wirft Licht gezielt dahin, wo wir es in bestimmten Situationen brauchen: Auf die Arbeitsplatte in der Küche, den Esstisch oder das Sofa. Für ein solch kontrastreiches, zielgerichtetes Licht eignen sich Spots, die ihr Licht nach unten oder an die Wand richten, Stehlampen oder eine Pendelleuchte über dem Esstisch.

Stimmungslicht setzt Akzente und sorgt für gemütlich-wohnliche Stimmung.
©unsplash/sue-hughes

Stimmungslicht setzt Akzente und sorgt für gemütlich-wohnliche Stimmung.

Das Stimmungslicht schafft eine behagliche Atmosphäre und ist daher im Wohnzimmer von besonderer Wichtigkeit. Mit ihm kannst du den Raum inszenieren und ihm Tiefe verleihen. Es sorgt für Abwechslung, setzt Highlights und Akzente.

Tipp: Ein ausschließlich weich ausgeleuchtetes Zimmer wirkt schnell langweilig und eindimensional. Die Augen ermüden  schneller als bei kontrastreicher Beleuchtung. Deshalb solltest du neben der Grundbeleuchtung auch Zonen mit Platzbeleuchtung und Stimmungslicht schaffen. Wenn Räume aus einer Mischung dieser Lichttypen erleuchtet werden, wirken sie am schönsten.

Die richtige Farbtemperatur für jedes Zimmer

Für die Lichtstimmung ist vor allem die Farbtemperatur entscheidend. Warmweißes Licht (weniger als 3300 Kelvin) ist das behagliche Licht der guten alten Glühlampe, das aber auch von den heute üblichen Leuchtmitteln erzeugt werden kann. Im Laden findest du sie unter der Bezeichnung „Retro LED“. Es ist die richtige Wahl für Wohn-, Ess- und Schlafzimmer. Universalweißes, sachliches Licht von 3.300 Kelvin bis maximal 5.300 Kelvin eignet sich für Küche, Bad und Arbeitszimmer. Bläulich und sehr gut für Nutzräume wie zum Beispiel den Keller geeignet ist ein tageslichtweißes Licht (mehr als 5300 Kelvin). Während die herkömmliche Glühlampe lediglich in einer einzelnen Lichtfarbe (Warmweiß) verfügbar war, gibt es moderne LED-Lampen in verschiedenen Lichtfarben. Intelligente LED-Leuchten erlauben es, die Lichtfarbe per Fernbedienung oder per Smartphone-App einzustellen.

Die Farbwiedergabe

Bei der Farbwiedergabe geht es darum, wie natürlich die Farben eines beleuchteten Objekts wirken, das heißt, wie sehr der Farbeindruck dem Eindruck bei natürlichen Tages- bzw. Sonnenlichts entspricht. Die Qualität der Farbwiedergabe erkennst du am Farbwiedergabeindex und wird auf Leuchtmitteln in Ra (= Referenzindex allgemein) angegeben:

  • Ra 100 bedeutet eine naturgetreue Wiedergabe von Farben. 
  • Über Ra 90 bezeichnet eine sehr gute und 
  • über Ra 80 eine gute Farbwiedergabe.
  • Leuchtmittel mit einem Farbwiedergabeindex unter Ra 80 wie zum Beispiel Leuchtstoffröhren eignen sich für den Keller oder eine Werkstatt Für Wohnräume sind sie nicht zu empfehlen.

Die Leuchtmittel

Leuchtdioden (LED) werden einzeln oder zu mehreren gruppiert angeboten.

Leuchtdioden (LED) werden einzeln oder zu mehreren gruppiert angeboten.

Nach dem Tod der Glühbirne haben Leuchtdioden (Licht emittierende Dioden, kurz: LED) die Wohnraumbeleuchtung erobert. Sie arbeiten sparsam, halten außerordentlich lange, sind kompakt und erschütterungsunempfindlich. Sie geben – wichtig für Einbaustrahler – kaum Wärme ab. Im Vergleich zur herkömmlichen Glühlampen bieten die LED eine Energieersparnis von bis zu 90 Prozent. Ihre Lebensdauer liegt zwischen 15.000 und 50.000 Stunden. Bei einer durchschnittlichen Brenndauer von drei Stunden pro Tag sind das zwischen 15 und 45 Jahre. Allerdings läßt die Lichtleistung mit zunehmenden Alter nach. 

LEDs können in nahezu allen Lichtfarben leuchten. Für den Standardgebrauch werden sie in Warmweiß, Universalweiß und Tageslichtweiß angeboten. Nur explizit als dimmbar gekennzeichnete LED-Leuchten können gedimmt werden.

Die Energiesparlampe hält, was der Name verspricht, ist aber auch mit Nachteilen verbunden.
@unsplash/anton-belashov

Die Energiesparlampe hält, was der Name verspricht, ist aber auch mit Nachteilen verbunden.

Energiespar- und Leuchtstofflampen eignen sich bestens für eine indirekte, diffuse Raumbeleuchtung. Wenn du große Räume über längere Zeit beleuchten möchtest, z. B. das Hobby- oder Arbeitszimmer, dann sind sie als Grundbeleuchtung eine gute Wahl. Energiesparlampen sind „gefaltete“ Leuchtstoffröhren. Sie sind die Sparfüchse im Stromverbrauch: Bei gleicher Leuchtkraft wie die frühere Glühlampe benötigen sie bis zu 80% weniger Energie und halten zudem bis zu 20 mal länger. Leuchtstofflampen wie Energiesparlampen sind in den Eigenfarben Warm White (2.700 K), Daylight (4.000 K) und Cool White (6.000 K) erhältlich. Die Energiesparlampe hat einige Nachteile: Sie leuchtet erst nach einer Anlaufzeit von ca. 3 Sekunden und sie enthält giftiges Quecksilber. Deshalb darf man sie nicht im Hausmüll entsorgen. Außerdem ist die Farbwiedergabe von Energiesparlampen  nicht sehr gut. Sie sollten, wenn man sie im Wohnbereich einsetzt, mit LEDs kombiniert werden.

Halogen-Birnen: Wegen mangelnder Energie-Effizienz ein Auslaufmodell.

Halogen-Birnen: Wegen mangelnder Energie-Effizienz ein Auslaufmodell.

Halogenlampen in Birnen und Kerzenform dürfen seit 2018 in der EU wegen mangelnder Effizienz nicht mehr hergestellt oder importiert werden: Sie wandeln einen zu großen Anteil der Energie in Wärme statt in Licht um. Davon ausgenommen sind  Niedervolt-Reflektorlampen, die mit einem Transformator betrieben werden. Sie bieten ein brillantes Licht mit einer sehr guten Farbwiedergabe. Sie eignen sich, wenn direktes, gerichtetes Licht gefragt ist – zum Beispiel in der Akzentbeleuchtung.

Die richtige Kombination

Je größer der Raum und je vielfältiger die Nutzungen, desto mehr verschiedenen Leuchten werden gebraucht – zum Beispiel bei einem Wohnraum mit offener Küche. 

Für die Grundbeleuchtung wirst du hier mindestens jeweils eine Lampe für die Küche und für den Wohnbereich vorsehen. Zum Beispiel Deckenlampen, die das Licht hauptsächlich zur Decke abstrahlen oder bei denen das Licht von einem Lampenkörper aus Milchglas gestreut wird. Im Wohnzimmer könnte das ein repräsentativer Luster mit warmweißem Licht sein, der möglichst dimmbar sein sollte. 

Platzlicht wird für mehrere Bereiche gebraucht:

  • Zur Beleuchtung der Arbeitsflächen in der Küche dienen Leuchten mit universalweißem Licht, die entweder an der Wand oder an der Unterseite von Hochschränken angebracht sind. Dabei solltest du beachten, dass das Licht nicht direkt in die Augen strahlen und damit blenden kann. 
  • Den Essbereich beleuchtest du gezielt mit einer tiefer hängenden Lampe. Sie sollte jedoch hoch genug hängen, um die am Tisch Sitzenden nicht zu blenden. 
  • Die Sitz- oder Sofaecke kannst du mit einer oder mehreren Steh- oder Wandlampen beleuchten. Für die gemütliche Lichtstimmung sollte das warme Licht hauptsächlich nach unten fallen.
  •  Eine Alternative für das Platzlicht sind für alle Bereiche Einbaustrahler (Downlights). 

Stimmungslicht setzt du vorwiegend im Wohnbereich ein. Abhängig von den Gegebenheiten und der Ausstattung des Raumes kommt eine Fülle verschiedener Lampen in Frage. Das Stimmungslicht kann den Blick auf architektonische Details, Möbelstücke oder Bilder lenken. Das geht mit Einbauleuchten in der Decke oder im Boden, einer Tischleuchte auf dem Sideboard oder mit Lichtquellen, die hinter Leisten oder Objekten verborgen werden.