Kein Hexenwerk:
Hustensaft selbst gemacht

Salbei-Aufguss und Zwiebelsaft: Diese natürlichen Hustenmittel helfen, Beschwerden zu lindern – ganz ohne Chemie.

Keine Frage: Husten ist lästig. Dabei hat er eine wichtige Funktion: Er befreit die Atemwege von Fremdkörpern und Schleim. Gerade Erkältungshusten ist jedoch hartnäckig und durchläuft mehrere Phasen. Der Reizhusten versucht die entzündete Rachenschleimhaut mechanisch zu reinigen, greift sie dabei aber auch zusätzlich an. Produktiver Husten, also Husten mit Auswurf, katapultiert den Schleim samt Erregern nach außen, trägt also zum Heilungsprozess bei. Und zum Abschluss kann erneut trockener Reizhusten auftreten, denn die Schleimhäute sind noch gereizt, die Bronchien müssen sich erst noch regenieren. 

Je nach Phase helfen verschiedene Mittel, die Beschwerden zu lindern. Dabei müssen Sie nicht gleich zu Medikamenten greifen: Während bei Reizhusten Thymian und Zwiebelsaft helfen, die Bronchien zu beruhigen, sollte produktiver Husten nicht unterdrückt werden. Hier sind Hustenlöser wie Ingwer oder Salbei die erste Wahl. Die passenden Hustensäfte können Sie dabei ganz leicht selbst herstellen: 

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Bronchien beruhigen mit Zwiebelsaft

Für den Hustensaft-Klassiker brauchen Sie lediglich eine Zwiebel und zwei bis drei Esslöffel Honig. Schneiden Sie eine Küchenzwiebel einfach in Würfel und geben Sie die Stücke in ein Gefäß mit Deckel, beispielsweise ein sauberes Marmeladenglas. Geben Sie den Honig dazu und lassen Sie die Mischung ein paar Stunden oder besser noch über Nacht ziehen. Dadurch lösen sich die ätherischen Öle, schwefelhaltige Verbindungen und Flavonoide, die keimabtötend und leicht entzündungshemmend wirken. Der Honig, der ebenfalls antibakteriell wirkt, sorgt nicht nur für einen besseren Geschmack, sondern beruhigt die Bronchien zusätzlich. Ein Esslöffel des Sirups kann täglich mehrmals eingenommen werden.

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Hustensaft aus Thymian

Eine gute Alternative für alle, die sich mit dem Zwiebel-Geschmack nicht anfreunden können, ist folgendes Rezept: Geben Sie ein Bund Thymian (bis zu 50 Gramm) in einen Topf mit einem Viertelliter kochendem Wasser und köcheln Sie das Ganze für 20 bis 30 Minuten auf kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel. Währenddessen pressen Sie eine Zitrone aus und geben diese zusammen mit 250 Milliliter Honig in ein sauberes Gefäß. Geben Sie das etwas abgekühlte Thymian-Wasser durch ein sehr feines Sieb dazu und mischen Sie alle Zutaten. Der fertige Sirup sollte entweder innerhalb einiger Wochen aufgebraucht (im Kühlschrank aufbewahren!) oder aber in sterilisierte Flaschen abgefüllt werden.

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Exotischer Hustenlöser mit Ingwer

Ingwer ist besonders gut geeignet, um Schleim zu lösen, da dieser die Bronchien erweitert und den Abtransport von Schleim unterstützt. Außerdem wirkt die gelbe Wurzel antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Auch in diesem Rezept kommt der beruhigende Honig zum Einsatz. Schälen Sie etwa 50 Gramm Ingwer und schneiden Sie diesen in feine Scheiben. Waschen Sie zwei Bio-Zitronen und reiben Sie die Schale ab. Bringen Sie den Ingwer, die Zitronenschale und 250 Milliliter Wasser in einem Topf zum Kochen und köcheln Sie die Mischung für fünf Minuten weiter. In der Zwischenzeit wird die Zitrone ausgepresst. Gießen Sie die Zitronenschalen-Ingwer-Mischung durch einen Seiher in ein sauberes Gefäß und geben Sie nach etwa zehn Minuten 250 Milliliter Honig und den gepressten Zitronensaft hinzu. Verrühren Sie die Mischung für etwa drei Minuten. Dieser Hustensaft ist aufgrund des vielen Honigs etwas länger haltbar als der Thymian-Saft und kann mit sterilen Einmachgläsern auch mehrere Monate aufbewahrt werden.

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Salbei-Aufguss gegen zähen Schleim

Ein gutes Mittel gegen festsitzenden Schleim ist Inhalieren. Wer keinen Inhalator hat, kann einfach eine Schüssel mit heißem Wasser füllen und sich mit einem Handtuch über dem Kopf darüber beugen. Besonders wirksam wird das Inhalieren durch Zugabe von Salbei, der den Hustenreiz lindert.

Verschwindet der Husten auch nach mehreren Wochen nicht oder kommen Atemnot, Blutauswurf oder Fieber hinzu, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.