Blutdruck richtig selber messen

Mit einer regelmäßigen Blutdruckmessung können Herz- und Kreislaufprobleme rechtzeitig diagnostiziert werden. Das klappt inzwischen auch problemlos zu Hause. Darauf kommt es beim Blutdruck messen an.

Blutdruckmanschette
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Blutdruckmanschette

Bei einer Blutdruckmessung wird nicht nur der sogenannte systolische oder maximale Druck gemessen, sondern auch der minimale oder diastolische Druck, der den Blutdruck bei erschlafftem Herzen beschreibt. So oder so: Was wir unter Blutdruck verstehen, entsteht, indem sich der Herzmuskel zusammenzieht und das Blut aus dem Herz gepresst wird. Dabei geht es auf die Reise in den Kreislauf. Der systolische und der diastolische Wert werden in Millimeter Quecksilbersäule oder mmHg angegeben. Ist der Wert dauerhaft zu hoch, steigt die Gefahr, eine Erkrankung der Gefäße, des Herzens, des Gehirns oder der Nieren zu erleiden.

Richtiges Messgerät

Blutdruckmessgeräte sind inzwischen für wenig Geld im Handel erhältlich. Achten Sie beim Kauf auf ein validiertes Messgerät. Nur mit diesen, nach einem international festgesetzten Verfahren geeichten Geräten können Sie sicher sein, dass der gemessene Wert auch richtig ist. Eine Liste geprüfter Geräte finden Sie hier. Achten Sie außerdem auf eine Manschette in der richtigen Größe, die gut an Ihren Arm passt.

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GUTE MANSCHETTEN

  • bestehen aus einem Stück
  • schmiegen sich faltenfrei um die Arme oder Handgelenke
  • passen wie ein Damenstrumpf ohne Höhlen oder Ausbuchtungen
  • haben schräg angesetzte Anlegebügel
  • verfügen über einen guten Klettverschluss

Gute Vorbereitung

Legen Sie zu Hause nicht sofort mit der Messung los, sondern verschieben Sie die erste Messung auf den nächsten Morgen. Falls Sie Medikamente nehmen, messen Sie den Blutdruck vor deren Einnahme. Die zweite Messung sollte am Abend stattfinden. Erstellen Sie sich für die Erfassung der Werte eine Tabelle mit sieben Tagen und für jeden Tag ausreichend Platz für vier Messergebnisse. Alternativ drucken Sie sich den Blutdruckpass der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie aus. Zwei Werte am Morgen, zwei am Abend sind gut zur Übersicht. Mit dieser können Sie Ihre Werte später beim Arzt besprechen.

Konsequenz bei der Messung

Setzen Sie sich für die Messung in einen Sessel und entspannen Sie sich erst einmal für etwa fünf Minuten, ohne dabei zu sprechen. Lesen Sie zum Beispiel die Zeitung oder schauen Sie ein wenig fern. Legen Sie die Manschette zwei bis drei Zentimeter oberhalb des Ellenbogens direkt auf der Haut und schön fest mit der Markierung an der richtigen Stelle an. Wichtig: Verwenden Sie immer den gleichen Arm. Der Blutdruck kann je nach Messarm schwanken. Wählen Sie den Arm, an dem der Blutdruck am höchsten ist. Stützen Sie jetzt Ihren Arm auf der Sessellehne, einem Tisch oder Ihrem Knie ab und starten Sie die Messung. Nachdem Sie die Werte in der Tabelle notiert haben, starten Sie die Messung erneut. Wenn Sie wollen, können Sie aus beiden Werten den Durchschnitt berechnen. 

Blutdruckmessgerät
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Blutdruckmessgerät

24-STUNDEN-BLUTDRUCKMESSUNG

Der Blutdruck unterliegt im Tagesverlauf deutlichen Schwankungen – systolisch um 60 mmHg und diastolisch um 40 mmHg. Verursacht werden diese Schwankungen durch die Anpassungen des Körpers an die Blut- und Sauerstoffzufuhr, vor allem durch Bewegung. Aber auch psychische Belastungen wie Stress oder die Blutdruckmessung durch den Arzt führen zur Ausschüttung von Stresshormonen zu Veränderungen in der Kreislaufregulation. Eine 24-Stunden-Messung gibt daher ein deutlich differenzierteres Bild des Blutdrucks.

Messwerte beurteilen

Erschrecken Sie nicht vor gelegentlich zu hohen oder zu niedrigen Werten. Einzelne Messungen sagen nur sehr wenig aus. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig und zweimal zu messen um so kleinere Spitzen auszugleichen. Messen Sie mindestens eine Woche oder besser einen Monat und berechnen Sie daraus den Durchschnittswert. Liegt dieser über 135/85 mmHg, besteht der Verdacht auf Bluthochdruck, im Fachjargon „arterielle Hypertonie“ genannt. Mithilfe des Risiko-Rechners der ÖGH können Sie mit Ihren gemessenen Werten sowie Risikofaktoren eine Analyse durchführen.

© Österreichische Gesellschaft für Hypertensiologie