Möchtest du dich für einen Tag in das Leben von Prinzessinnen, Baronen oder Rittern versetzen? Ein Besuch in einem der malerischen Schlösser Österreichs macht es möglich. Wir haben für dich die sechs schönsten historischen Ausflugsziele zusammengestellt.
Österreich ist ein Land der Schlösser und Burgen. Mehr als 300 dieser imposanten Bauwerke zeugen von der einstigen Macht des Adels, der bis ins frühe 20. Jahrhundert hinter hohen Mauern über die Geschicke der Bevölkerung entschied. Heute befinden sich die meisten Schlösser im Besitz von Stiftungen, die sich um die Verwaltung und den Erhalt der historischen Bauwerke bemühen. Dank geführter Touren durch Prunkräume, Schlafgemächer und Ausstellungen erlebst du hautnah, wie das Leben hinter Schlossmauern ablief. Moderne Nutzungskonzepte schließen auch Kulturangebote wie Konzerte, zeitgenössische Kunst oder Theateraufführungen ein.
Schloss Ambras thront weithin sichtbar auf einem Felsen über der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck und zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Alpenrepublik. Seine prachtvolle Renaissancearchitektur verdanken wir der Liebe zwischen Erzherzog Ferdinand II. von Österreich und der Augsburgerin Philippine Welser – einer Kaufmannstochter. Ihre heimliche Heirat sorgte im 16. Jahrhundert für einen gewaltigen Hofskandal. Das hielt Ferdinand jedoch nicht davon ab, die mittelalterliche Burg zu einem standesgemäßen Prunkschloss für seine unstandesgemäße Gemahlin auszubauen. Um seine umfangreichen Sammlungen von Rüstungen, Porträts, Instrumenten und Kunstgegenständen zusammenzuführen, errichtete Ferdinand im Unterschloss zudem ein Museum. Es ist das älteste Museum der Welt, das an seinem ursprünglichen Entstehungsort erhalten ist. Die Ambraser Kunstsammlung kann bis heute besichtigt werden und enthält neben Waffen und Gemälden auch eine sehenswerte „Wunderkammer“. Dort lagern seltene Korallen, Elfenbeinschnitzereien und Porträts von Menschen und Tieren, die damals als „Wunder der Natur“ galten.
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Das eine Autostunde von Wien entfernt gelegene Schloss Grafenegg gilt mit seinen unzähligen spitzen Türmchen und Zierfassaden als das schönste Schloss des romantischen Historismus in Österreich. Seit der Errichtung der futuristischen Open-Air-Bühne „Wolkenturm“ wetteifert es auch um den Titel der schönsten Freilicht-Location des Landes. Eingebettet in eine natürliche Senke des Schlossparks finden in den Sommermonaten klassische Konzerte vor bis zu 1.400 Zusehern statt. Wer es ungezwungen mag, bringt seine Picknickdecke mit und lauscht der Musik bei einem Glas Wein auf dem gepflegten Rasen. Aber es steht auch ein Konzertsaal für 1.300 Besucher zur Verfügung.
Auch abseits der Konzertsaison lohnt sich ein Besuch. Lass dir die wechselvolle Baugeschichte von Grafenegg am besten von einer der regelmäßig stattfindenden Führungen nahebringen, die auf Wunsch auch den Schlosspark einschließen. Der wurde ursprünglich als Barockgarten angelegt und im 19. Jahrhundert in einen Landschaftsgarten umgewandelt. Hier kannst du die Ruine des ehemaligen Theaterpavillons und überwucherte Skulpturen im Schatten seltener Baumarten aus der ganzen Welt entdecken.
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Markus Sittikus war Salzburger Erzbischof und gleichzeitig ein barocker Lebemann. Mit seinem Landsitz Schloss Hellbrunn wollte er im 17. Jahrhundert einen Ort schaffen, wie er nirgendwo sonst auf der Welt existierte. Dabei entstand eines der ungewöhnlichsten Lustschlösser nördlich der Alpen. Es sollte nicht zum Wohnen, sondern nur dem Spiel und dem Vergnügen dienen. Es enthält daher kein einziges Schlafgemach.
Auf den Spuren des exzentrischen Fürsten wandelst du durch reich ausgestattete Prunkräume wie dem Fischzimmer, dem Vogelzimmer oder den mit besonders aufwendigen Fresken verzierten Festsaal. In den Grünanlagen werden die Besucher von Wasserautomaten, wasserspeienden Hirschen, Grotten und heimtückischen Spritzbrunnen unterhalten.
Touristen treffen auf Salzburger Einheimische, die das weitläufige Parkareal als Naherholungsgebiet nutzen. Hier werden auch in wechselnden Ausstellungen Skulpturen und Installationen zeitgenössischer Künstler vorgestellt.
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Seit der Zeit Karls des Großen hat das hoch über dem Altstadtviertel gelegene Linzer Schloss zahlreiche Umbauten erfahren und wurde zu unterschiedlichsten Zwecken genutzt. Seine Gemäuer dienten als Residenz, Kaserne und als Lazarett – selbst ein Gefängnis war hier bereits untergebracht. Nach dem im Jahr 2009 erfolgten Neubau des Südflügels in moderner Stahl-Glasbauweise beherbergt das Linzer Schloss heute das größte Universalmuseum Österreichs. Über 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche informieren Besucher über die Natur-, Kultur- und Kunstgeschichte Oberösterreichs. Neben den Dauerausstellungen finden auch regelmäßig Sonderausstellungen mit Werken zeitgenössischer Künstler statt.
Tipp: Kein Besuch in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ist komplett ohne einen Bissen Linzer Torte. Gönn dir nach dem Museumsbesuch ein Stück der süßen Köstlichkeit auf der Terrasse des Schlosscafés. Von dort aus genießt du einen einmaligen Ausblick über die Dächer der Altstadt.
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Du hast Sehnsucht nach Bella Italia? Dann ist ein Ausflug auf den Landsitz von Maria Loretto, auf einer Halbinsel an der Ostbucht des Wörthersees gelegen, genau das Richtige für dich. Hier errichtete Graf Johann Andrä von Rosenberg im Jahr 1652 ein Lustschloss im italienischen Stil der Zeit mit nahezu quadratischem Grundriss und hohen, luftigen Räumen. Neben dem Schloss befindet sich die Maria-Loretto-Kapelle mit einer schwarzen Madonna. Die Kapelle kann nur während des einmal monatlich stattfindenden Gottesdienstes betreten werden. Das im Besitz der Stadt Klagenfurt befindliche Schloss ist dagegen öffentlich zugänglich. Es ist eine beliebte Location für Hochzeiten. Auch die unmittelbare Umgebung hat viel zu bieten. Das Schloss liegt inmitten des Naturschutzgebietes Lendspitz, ein nahes Strandbad lädt zum Planschen ein und Restaurants in der Umgebung servieren fangfrischen Saibling aus dem Wörtersee.
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Das Areal von Schloss Hof im Marchfeld erstreckt sich über mehr als 70 Hektar und besteht aus dem zweistöckigen Hauptgebäude, einem Garten und einem angegliederten Gutshof. Sein wohl berühmtester Bewohner war Feldherr Prinz Eugen von Savoyen, der das Renaissance-Kastell im Jahr 1725 erwarb und mit enormem Aufwand zu einem repräsentativen Jagdsitz ausbaute. Mehr als 800 Handwerker legten einen weitläufigen Garten mit sieben Terrassen rund um das Bauwerk an. Auch bei der Gestaltung der Innenräume sparte der Eigentümer keine Kosten und Mühen und heuerte die besten Künstler und Dekorateure an, die seine Zeit zu bieten hatte.
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zählt Schloss Hof heute zu den beliebtesten Familienausflugszielen Niederösterreichs. Dafür sorgen nicht nur Kinderführungen durch die barocken Gärten und die Innenräume, sondern auch ein Streichelzoo und Tier-Workshops. Außerdem wartet in der ehemaligen Schlossbäckerei eine Kindererlebniswelt mit Barocktheater auf die Kleinsten. Dort können sie mit Naturmaterialien basteln, Brot backen und das Schreiben mit der Gänsefeder üben.
Tipp: In den Herbstferien findet auf Schloss Hof ein „spuktakuläres“ Event für die ganze Familie statt. Vom 22.10. bis 31.10. verwandeln sich Kinder hier bei Schminkstationen in kleine Vampire, erkunden den Irrgarten oder singen bei einem Halloween-Musical mit. Eltern genießen in der Zwischenzeit eine Exklusivführung durch Schloss und Keller.
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