Wie sich Immobilien mit Fördermitteln günstig thermisch sanieren lassen

Alte Häuser muss man pflegen. Spätestens nach einigen Jahrzehnten ist es Zeit für die ersten Sanierungsmaßnahmen. Doch eine neue Heizung oder Dämmung kann teuer werden. Die Bundesregierung unterstützt Sanierungsfreudige mit Förderungen.

Mit einer thermischen Sanierung - durch die Bundesregierung gefördert - lässt sich viel Energie und damit Geld einsparen.
© iStock | ivansmuk

Mit einer thermischen Sanierung - durch die Bundesregierung gefördert - lässt sich viel Energie und damit Geld einsparen.

Vor ein paar Jahren erbte Max Gruber das Haus seiner Eltern nahe Salzburg. Es ist ein hübsches Haus. Gerade groß genug, um darin eine Familie zu gründen, in netter Lage und solide gebaut. Aber es ist eben auch schon mehr als 40 Jahre alt. Max Gruber und seine Frau Liane ärgern sich über das Geld, das sie jedes Jahr vor allem für die Heizung ausgeben. Undichte Türen und Fenster und die schlecht gedämmte Fassade treiben die Kosten in die Höhe. Deshalb haben sie sich jetzt entschieden, das Haus sanieren zu lassen.

 

Für Mustersanierungen gibt es bis zu 9.000 Euro Zuschüsse.

Um die Sanierung zu finanzieren, wollen Max und Liane Gruber den Sanierungsscheck der Bundesregierung beantragen. Aus dem Förderfonds können Privatpersonen, die ihre Häuser thermisch sanieren, einen Investitionskostenzuschuss bekommen, der bis zu 30 Prozent der Kosten abdeckt. Wie hoch der Zuschuss dabei genau ist, hängt davon ab, wie umfangreich die Verbesserungen in der Energiebilanz werden. Schon Teilsanierungen können mit bis zu 3.000 Euro gefördert werden.

„Weitere Einsparungen, gefördert aus dem Sanierungsscheck 2016, sind möglich, wenn das Gebäude noch umfassender beziehungsweise gesamthaft saniert wird“, erklärt Leonhard Schitter, Vorstandssprecher Salzburg AG, und ergänzt: „Hier sind zwei Qualitäten der Sanierung in der Förderung festgeschrieben, einmal die ‚umfassende Sanierung‘ und noch besser die ‚umfassende Sanierung – klima:aktiv Standard‘. Neu sind zudem die ‚Mustersanierungen‘: Hier muss das Gebäude sowohl hinsichtlich der Hülle als auch der Haus- und Heiztechnik auf einen besonders guten Standard saniert werden.“ Dafür gibt es auch die höchsten Zuschüsse: Wer sich für diese Mustersanierung entscheidet, kann bis zu 8.000 Euro Förderungen bekommen.

Aber auch die umfassende Sanierung und die nach klima:aktiv Standard werden großzügig mit 4.000 beziehungsweise 5.000 Euro bezuschusst. Zusätzliche 1.000 Euro können Hausbesitzer erhalten, wenn sie mindestens 25 Prozent aller gedämmten Flächen mit nachwachsenden Rohstoffen dämmen.

 

„Die thermische Sanierung hat grundsätzlich das höchste Einsparpotenzial.“

Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG

Der Energieausweis zeigt auf, wie der Energieverbrauch eines Hauses ist.

Der Energieausweis zeigt auf, wie der Energieverbrauch eines Hauses ist.

SO LIEST DU DEN ENERGIEAUSWEIS

Der Energieausweis gibt ausführlich Auskunft über den Status eines Hauses in Sachen Energieverbrauch. Diese Abkürzungen musst du kennen:

HWB = Spezifischer Heizwärmebedarf. Beschreibt die thermische Qualität der Gebäudehülle in Kilowattstunde pro Quadratmeter und Jahr . Es gibt zwei Zahlen:  Energieverbrauch an einem Referenzstandort , um die Raumwärme zu halten, und Werte für den tatsächlichen Standort.

fGEE = Gesamtenergieeffizienzfaktor. Wird herangezogen, um einzuschätzen, ob dein Haus energetisch besser oder schlechter dasteht als ein Referenzobjekt aus dem Gebäudebestand im Jahr 2007. Je höher der fGEE, desto schlechter ist das Gebäude.

WWWB und HTEB = Warmwasserwärmebedarf und Heiztechnikenergiebedarf. 

Leonhard Schitter von der Salzburg AG rät zum thermischen Sanieren.
@ Salzburg AG

Leonhard Schitter von der Salzburg AG rät zum thermischen Sanieren.

Max und Liane Gruber haben sich für ihre Sanierung Hilfe geholt. Auf www.wuestenrot.at finden sie Merkblätter, Antragsformulare, Checklisten und die Kriterienkataloge für den Sanierungsscheck 2016. Die Wüstenrot Finanzberater helfen außerdem bei allem, was zur Förderung gehört – von der ersten Planung bis zur Einreichung der Anträge. Doch bevor es losgehen kann, müssen beide für das Elternhaus einen Energieausweis erstellen lassen. Der gibt unter anderem Auskunft darüber, wie hoch der Heizenergieverbrauch des Hauses ist. Voraussetzung für die Förderung sind zwei Ausführungen: eine für das Haus im aktuellen Zustand und eine, welche die Werte nach der Sanierung prognostiziert.

Ziemlich viel Aufwand, doch der lohnt sich. „Die thermische Sanierung hat grundsätzlich das höchste Einsparpotenzial“, bestätigt Schitter und nennt ein Beispiel: „Mit der zuvor erfolgten thermischen Sanierung kann eine neue Heizung wesentlich kleiner ausgelegt werden, das trägt zu geringerem Gesamtenergieverbrauch bei.“ Und das sind gute Aussichten auch für Max und Liane Gruber, die über den Sanierungsscheck 2016 einen Teil der Umbaukosten direkt zurückbekommen und, weil sie künftig viel weniger heizen müssen, auch in Zukunft jedes Jahr richtig Geld sparen.

„Die Energiewende gilt es gut zu managen“

Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG, über die Energiewende, die Digitalisierung und die Kundenwünsche von morgen:

Auf der UN-Klimakonferenz 2015 wurde eine neue internationale Klimaschutzverordnung verabschiedet. Ziel ist es, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Welche Maßnahmen sind Ihrer Meinung nach nötig und möglich, damit dieses Ziel erreicht wird?
Wir müssen alle ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Möglichkeiten nutzen, um das Ziel zu erreichen. Die Energiewende gilt es gut zu managen und weitere innovative Lösungen zu finden und umzusetzen, denn die Produktion von Wind- und Sonnenstrom ist nicht steuerbar, sondern wetterabhängig. Das führt teilweise zu situativem Stromüberschuss, der bisher nicht gespeichert werden konnte. Mit unseren Power-to-Heat-Anlagen haben wir eine innovative Lösung entwickelt, damit kurzfristig überschüssiger Strom nicht verloren geht. Alleine eine Anlage spart jährlich rund 3.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 1.500 Autos.  

Worauf sollten Energieversorger Ihrer Meinung nach bauen bzw. welche Modelle intensiver verfolgen, damit Energie und Wärme auch in Zukunft noch für jedermann leistbar sein wird?
Die größte Herausforderung und zugleich Chance sehe ich für uns in der Digitalisierung. Da müssen wir Produkte und Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden anbieten. Eine aktuelle Studie belegt: Der Kunde von 2020 wird zukünftig Sonnenstrom nutzen, produziert seine Energie selbst, fährt mit alternativen Antrieben. 87 Prozent wollen weniger Energie verbrauchen als der Durchschnitt. 

Müssen die Menschen dafür ihre bisherigen Gewohnheiten bezüglich des Energieverbrauchs einschränken?
Zu einem geringen Teil sind Änderungen der Gewohnheiten und Verhaltensweisen erforderlich. Dies bedeutet aber nicht, dass Komfort oder Lebensqualität leiden, sehr oft ist sogar das Gegenteil der Fall: Stand-by-Betrieb bei Geräten zum Beispiel ist nicht nur Energieverschwendung, sondern auch eine Belastung durch die damit verbundene Erwärmung im Raum oder Geräusche der Geräte.

Dämmung ist ein wichtiger Faktor für die Fördergelder des Sanierungsschecks.
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Dämmung ist ein wichtiger Faktor für die Fördergelder des Sanierungsschecks.

DAS FÖRDERT DER SANIERUNGSSCHECK 2016

  • Dämmung der Außenwände
  • Dämmung der obersten Geschossdecke bzw. des Daches
  • Dämmung der untersten Geschossdecke bzw. des Kellerbodens
  • Sanierung bzw. Austausch der Fenster und Außentüren
  • Nur bei Mustersanierungen: Umstellung des Heizungssystems auf Holzzentralheizung, Wärmepumpe, Nah-/Fernwärme, thermische Solaranlage

     

DARLEHEN OHNE GRUNDBUCHEINTRAG

Manchmal muss es schnell gehen, etwa wenn die Heizung plötzlich streikt. Gut, wenn dann Geld schnell und unbürokratisch zur Verfügung steht. Mit dem MEIN GELDDARLEHEN von Wüstenrot erhältst du ohne zusätzlichen Grundbucheintrag bis zu 25.000 Euro pro Person - das heißt 50.000 Euro pro Haushalt  (2 Personen) - zur Verfügung gestellt.

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