Sommergarten:
Wohnen inmitten der Natur

Die Outdoorsaison beendet endlich ihren Winterschlaf. Mit neuen Designideen wird der Garten zum erweiterten Wohnzimmer.

Ein Garten kann weitaus mehr sein als nur ein begrünter Ort im Freien.
© RODA

Ein Garten kann weitaus mehr sein als nur ein begrünter Ort im Freien.

Zwischen Alltäglichkeit und Luxus entscheiden manchmal nur einige Breitengrade. Denn während in südlicheren Gefilden das Leben im Freien das ganze Jahr über völlig selbstverständlich stattfindet, hält hierzulande die Outdoorsaison von Oktober bis März ihren ausgedehnten Winterschlaf. Umso größer ist daher zu Frühlingsbeginn der Drang nach dem Draußen, wenn allerorts wieder Sonnenliegen, Klappstühle und Griller aus dunklen Gartenschuppen ans helle Licht geholt werden und die ersten Sonnentage endlich wieder unter freiem Himmel verbracht werden können.

Doch wäre es nicht schön, zu seinem Garten (oder auch zu seiner Terrasse oder seinem Balkon) ein wenig mehr zu pflegen als nur eine kurzfristige Schönwetterfreundschaft? Bereits sein Frühstück täglich all’aperto wie in Italien zu genießen oder seinen Garten regelmäßig zum luftigen, grenzenlosen Gästezimmer zu machen – dies ist beispielsweise ein Stück Lebenskultur, welches im klimatisch keineswegs als besonders privilegiert geltenden England weitaus mehr Tradition hat als hierzulande.

Eine Philosophie, die auch nach beinahe dreihundert Jahren mit ihrem Bemühen um nachhaltiges, sinnliches Genießen unter freiem Himmel geradezu zeitlos modern anmutet und zu deren bekanntesten Vertretern der legendäre britische Interior-Designer Terence Conran zählt.
Conran, mittlerweile rüstige 83 Jahre alt, hat im Verlauf eines langen und ungemein erfolgreichen Lebens nicht nur mit weltweit renommierten Unternehmen wie Habitat und The Conran Shop sowie zahlreichen Top-Restaurants und -Hotels ein Design-Imperium geschaffen und ein Stück britischer Designgeschichte geschrieben, sondern auch zahlreiche Buchklassiker (z. B. Der neue Garten) über seine große private Leidenschaft geschrieben: den Garten und seine Erschließung als Lebensbereich für viele Gelegenheiten. Mit akribischer Liebe zum Detail widmet er sich darin der Schaffung eleganter Outdoor-Refugien, von der kompletten Erläuterung sämtlicher Gartenwerkzeuge, Materialien und Handwerkstechniken über den harmonischen Wechsel der Bepflanzung im Rhythmus der Jahreszeiten bis hin zur Schaffung von Aufenthalts- und Sitzzonen und dem Do-It-Yourself-Bau kleiner Gebäude, vom Vogelhäuschen bis zum kompletten Gartenpavillon.

Das Besondere an seinen Tipps: Conran nähert sich dem Thema Garten mit dem Auge des Innenarchitekten, beschreibt, wie einzelne Gartenbereiche als Räume interagieren und wie Details als wohnliches Ensemble zusammenwirken, von der Form und Farbe der Blumentöpfe über das Setzen von Umzäunungen und Abschirmungen bis hin zur Platzierung und Anordnung der Sitzgelegenheiten.

Refugium im Freien: Eine Lounge-Gruppe mit Teppichen schafft Behaglichkeit für viele Gelegenheiten.
© RODA

Refugium im Freien: Eine Lounge-Gruppe mit Teppichen schafft Behaglichkeit für viele Gelegenheiten.

Wissenswert

In England denkt man schon seit Jahrhunderten über den Garten und seine Funktion ein wenig anders. Bereits im 18. Jahrhundert schlug die englische Gartenkultur – anders als etwa die barocken europäischen Prunkgärten derselben Ära – unter dem kolonialen Einfluss asiatischer Gärten nicht nur eine sehr naturverbundene, sondern auch äußerst harmoniebezogene Richtung ein, die den  Garten als Ort der Ruhe, der inneren Einkehr und des gemeinsamen Lebens mit der Natur definierte.

Einzelne Gartenbereiche können als Räume interagieren.
© RODA

Einzelne Gartenbereiche können als Räume interagieren.

„Ideal ist es, wenn sich ein charakteristisches Detail des Innenbereichs nach außen hin fortsetzt und umgekehrt – etwa ein Bodenbelag oder eine bestimmte Farbe oder dieselben Möbel.“

Terence Conran, Interior-Designer

Der wohl wichtigste seiner Ratschläge: nicht mehr kategorisch zwischen Innen- und Außenbereich zu unterscheiden, sondern bereits im Denken die Grenzen möglichst fließend zu gestalten und auch nicht davor zurückzuschrecken, im Freien mit ungewohnten Möbeln und Materialien zu experimentieren. Einem Bekannten, der unter der Unansehnlichkeit des Steinbodens seiner Terrasse litt, empfahl er beispielsweise, einen ausgedienten Afghan-Teppich zu kaufen und den Boden darunter verschwinden zu lassen: ein Eye-Opener für traditionelle Vorstellungen von Terrassengestaltung und zugleich ein ebenso kostengünstiger wie dekorativer Eyecatcher, schließlich liegen Outdoorteppiche in klassischen Orient- und Ethno-Dekors seit Jahren besonders im Trend.

"Fenster oder Glastüren müssen keine Trennlinie zwischen Innen und Außen ziehen", sagt Conran. "Ideal ist es, wenn sich ein charakteristisches Detail des Innenbereichs nach außen hin fortsetzt und umgekehrt – etwa ein Bodenbelag oder eine bestimmte Farbe oder dieselben Möbel, die innen wie außen verwendet werden. Es ist auch immer eine gute Idee, die Küche eines Hauses ebenerdig anzulegen und sie mit Glastüren nach außen hin zu öffnen. Essen und Trinken sind wichtige Elemente des Lebens im Garten, je kürzer man die Wege hält, desto mehr wird sich ein Essplatz im Freien bewähren.“

Eine Alternative zur ebenerdigen Küche: die Küche in der schönen Jahreszeit gleich komplett nach außen zu verlegen. Der österreichische High-End-Outdoormöbelspezialist Viteo bietet etwa mit seiner Outdoor Kitchen eine Serie an ebenso minimalistisch wie elegant designten Küchenmodulen für Garten oder Terrasse an, die durch clevere Details für den Einsatz unter freiem Himmel optimiert wurden: Solide Edelstahlrahmen sowie glatte, nahtlose Oberflächen und Arbeitsplatten aus Corian sorgen für robusten Schutz der Einbaugeräte gegen Witterungseinflüsse; die glatten, porenfreien Oberflächen verhindern Verschmutzungen und bieten auch im Freien Pilzen, Schimmel, Bakterien und anderen Keimen keinen Halt.

Gemütliche Sitzecke
© TechmarBV

Gemütliche Sitzecke

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Weitere Informationen

Kulinarischer Lichtblick: Die minimalistische Outdoor Kitchen von Viteo bringt den Komfort einer High-End-Komplett-Küche stilvoll ins Freie.
© Paul Ott / VITEO

Kulinarischer Lichtblick: Die minimalistische Outdoor Kitchen von Viteo bringt den Komfort einer High-End-Komplett-Küche stilvoll ins Freie.

Essen auf Rädern: Die Firma Brennwagen des ehemaligen Formel-1-Ingenieurs Florian Wagner baut hochwertige Grills in Handarbeit.
© CPM Custom Parts Manufacturing GmbH

Essen auf Rädern: Die Firma Brennwagen des ehemaligen Formel-1-Ingenieurs Florian Wagner baut hochwertige Grills in Handarbeit.

Der besondere Vorteil einer Outdoorküche gegenüber "normalen" Küchen: Hier kann als Dauerlösung nicht nur ein Gas-, sondern auch ein hochwertiger Holzkohlegrill integriert werden – der Billig-Grill aus dem Baumarkt hat endgültig ausgedient. Doch auch wer’s lieber mobil mag, muss auf außergewöhnliches Design nicht verzichten:

In seiner bezeichnenderweise Brennwagen titulierten kleinen Kölner Manufaktur baut der ehemalige Toyota-Formel-1-Ingenieur Florian Wagner in Handarbeit Gas- und Holzkohlegrill-Unikate der absoluten Superlative, die in ihrer kompakten, kompromisslosen Formschönheit den Vergleich mit einem Rennwagen keineswegs scheuen müssen. Nicht nur das Design, auch die durchdachten Detaillösungen wie isolierte Staufächer für gekühlte Getränke, stufenlos verstellbare Kohleschalen oder Zusatzausstattungen wie die Möglichkeit der Fernsteuerung per iPhone-App machen den Brennwagen zu weitaus mehr als nur einem Küchenersatz im Outdoor-Wohnzimmer.

Wer seinen Feuerplatz im Freien weniger zur Nahrungszubereitung, sondern eher zur atmosphärischen Aufwertung nutzen will, hat neuerdings nicht nur die Wahl zwischen diversen traditionell beheizten Outdoor-Kaminen und Feuerschalen, sondern auch zwischen praktischen mobilen Bioethanol-Kaminen, deren innovativster eindeutig das Modell Roll Fire von conmoto ist: Je nach Laune und Wetterlage rollt das kreisrunde, rundum von weichem Filz gepolsterte Gerät vom Wohnzimmer hinaus auf die Terrasse und bei Bedarf wieder retour.

Nicht nur der Kamin hat als klassisches Wohnelement den Sprung nach draußen geschafft: Ein noch relativ junger Outdoor-Trend sind Stehlampen, die – z. B. mit moderner LED-Technologie und leistungsstarken Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet – netzunabhängig im Freien heimelige Wohnzimmeratmosphäre verbreiten. Eine besonders clevere Lösung bietet zum Beispiel das modulare, mit dem Red Dot Design Award prämierte Niedrigvolt-Outdoor-Beleuchtungskonzept des niederländischen Herstellers Tuli: Nach dem Plug-and-play-Prinzip lassen sich Steh- und Tischleuchtenelemente in den verschiedensten Ausführungen miteinander zum individuellen Wunschmodell konfigurieren. Der Betrieb mit 12-Volt-Energiesparlampen, die durch ein dickes, trittsicheres Kabel von einem Steckdosentrafo gespeist werden, sorgt selbst bei feuchten Witterungsbedingungen für einen sicheren und ungefährlichen Betrieb.

Im Freien kann mit ungewohnten Möbeln und Materialien experimentiert werden.
© conmoto / Lions at Work GmbH

Im Freien kann mit ungewohnten Möbeln und Materialien experimentiert werden.

Outdoor-Stehlampen mit Akkutechnologie oder Bioethanol-Kamine sorgen für Wohnzimmeratmosphäre im Garten
© Wüstenrot

Outdoor-Stehlampen mit Akkutechnologie oder Bioethanol-Kamine sorgen für Wohnzimmeratmosphäre im Garten

[video src="https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3D6R5z7a-uMuo" caption="Cumulus Umbrella von toer: der erste Gartenschirm, der automatisch auf die Wetterlage reagiert. "]

Zu guter Letzt spielt natürlich das Sofa die Hauptrolle bei der Einrichtung des Wohnzimmers unter freiem Himmel. Die Auswahl erstreckt sich vom einfachen Polstersessel bis hin zur Outdoor-Chaiselongue. Allerdings sollte man beachten, dass eine Lounge-Garnitur verhältnismäßig viel Raum benötigt, auch wenn flexible Modulsysteme selbst auf kleinen Terrassen oder sogar auf Balkonen die Einrichtung einer gemütlichen Mini-Sitzecke ermöglichen. Die große Sitztiefe und die niedrige Höhe machen Lounge-Garnituren ideal zum stundenlangen Relaxen, zugleich aber für größere Mahlzeiten eher ungeeignet. Wer daher vorhat, sein Outdoor-Refugium vorwiegend als Essplatz zu nutzen, sollte stattdessen eine klassische Sitzgruppe mit Tisch und Stühlen und für entspannte Momente z. B. klappbare Liegesessel wählen. So lässt sich der zur Verfügung stehende Raum je nach Bedarf multifunktionell nutzen, vorausgesetzt, man sorgt für entsprechenden Stauraum (z. B. mit einer praktischen Gartentruhe, die zugleich als Sitzbank dienen kann), um nicht Benötigtes im Handumdrehen platzsparend aus dem Weg zu räumen.

Und das Allerwichtigste: Auch ein Wohnraum unter freiem Himmel benötigt zumindest temporär ein Dach. Eine besondere Innovation hat hier das niederländische Designstudio toer mit seinem Cumulus Umbrella vor Kurzem auf den Markt gebracht: der erste Gartenschirm, der automatisch auf die Wetterlage reagiert. Möglich macht dies ein kleiner, von integrierten Solarzellen betriebener Ventilator, der bei Sonneneinfall die leichte, ballonartige Struktur des Schirms zu einer stabilen, pilzförmigen Wolke aufbläst, die bei anhaltender Bewölkung wieder anmutig in sich zusammensinkt.